Art Brut 2009

eröffnet von Mondi am 27.01.2009 09:42 Uhr
8 Kommentare - zuletzt von Mondi

Mondi
27.01.2009 09:42

Mi 13.05.09, 21:00, Knust, HAMBURG

Do 14.05.09, 21:00, Luxor, KÖLN

Fr 15.05.09, 21:00, Lido, BERLIN

So 17.05.09, 21:00, Schocken, STUTTGART

Mo 18.05.09, 21:00, Backstage (Halle)
MÜNCHEN

Karten ca. 17-18 Euro, Quelle Kartenhaus

Wizard
27.01.2009 16:20

hab mir vllt überlegt nach Kaiserslautern zu gehen. Is grad um die Ecke, kostet net soo viel, hab im April sowieso nur Enter Shikari aufm Plan und die Musik is auch net sooo schlecht

Mondi
19.05.2009 10:36

Aus der Münchener Abendzeitung:

AZ-Blitzkritik: Blaue Flecken und viel Schweiß

Foto: Simon Plunkett Art Brut Art Brut in München: Erfreulich gut fügten sich die neuen Stücke in die Setlist, die an Hits kaum zu wünschen übrig ließ.

Wem bis jetzt noch nicht zu Ohren gekommen war, der konnte es beim Opener „Alcoholics Unanimous“ im Gesicht des Sängers sehen: Eddie Argos hat kürzlich einen schlimmen Bandscheibenvorfall erlitten. Etwas steif stand der schwarzhaarige Brite zunächst im Trenchcoat, später im T-Shirt am Mikro. Er verdreht hin und wieder die Augen, atmet manchmal schwer. Vor allem aber hatte er nach den ersten Songs noch seine Schuhe an, die unter anderen Umständen schon längst von den Füßen gestreift wären.

Seit acht Tagen habe er keinen Alkohol getrunken, verkündete Argos und erntete Beileid im Publikum. Acht Tage sei es her, da habe er sich in Amsterdam den Rücken verrenkt. Wie, das demonstrierte er später: Vor einem Gemälde von Van Gogh will er unglücklich in die Knie gegangen sein, improvisiert er im Titel „Modern Art“. Tapfer: Er tat dennoch, was er konnte und wie er konnte, wenn sein Bewegungsradius auch sehr deutlich eingeschränkt war.

Der Rest der Band war in gewohnt spielfreudiger Form, wobei die besten Haltungsnoten an den neuerdings schnauzbärtigen Steh-Schlagzeuger Mikey Breyer gehen.

Drei Alben hat das Ouintett inzwischen veröffentlicht. Das letzte, „Art Brut Vs. Satan“, erst vor einem Monat. Erfreulich gut fügten sich die neuen Stücke in die Setlist, die an Hits kaum zu wünschen übrig ließ. Einzig dem Körpereinsatz des Publikums war anzumerken, dass es sich bei Pop-Songs wie „DC Comics & Chocolate Milkshake“ oder „Summer Job“ noch um eher unerforschtes Konzertterrain handelte. Altbewährtes vom Debütalbum der Briten, „My Little Brother“, „Moving to L.A.“ oder „Emily Kane“ wurde umso mehr angefeuert. Stand Eddie Argos noch als mahnendes Beispiel auf der Bühne, das Tanzen, Pogen, Crowdsurfing konnte und wollte das junge Publikum in den ersten Reihen nicht lassen. So mancher machte sich gegen 23.30 Uhr mit blauen Flecken und viel Schweiß – eigenem und fremden – auf den Heimweg. Erschöpft, aber zufrieden.

Alexandra Petrusch

nevermind2706
19.05.2009 14:16

spielen auch aufm open ohr in mainz... da kommen ansonsten noch blumentopf, bonaparte und as weiß ich wer noch. müsste der 23.5. sein. ich schau aber nochma nach

Mondi
22.05.2009 08:58

Ironie & Bedeutung
"Art Brut" im Backstage

"Punkrock ist nicht tot!", ruft Sänger Eddie Argos irgendwann in der Mitte des Konzerts auf Deutsch, und das fasst schon ziemlich gut zusammen, was in diesem Abend im Backstage abläuft. Art Brut sind gekommen, um den Beweis für diesen Satz anzutreten. Ja, die fünf, seit ihrem ersten Album "Bang Bang Rock & Roll" Stars der Indiepop-Szene, haben den Punkrock tatsächlich neu erfunden. Schwung und Dynamik des Originals bleiben erhalten, aber musikalisch haben sie doch wesentlich mehr drauf als ihre Vorgänger, was das Konzert zu einem echten Vergnügen werden lässt.


Art Brut präsentieren keineswegs eine glattgebügelte Spätversion von britischer Unterschichtenmusik der siebziger Jahre. Sie spielen lustvoll ironisch und intelligent mit der Popgeschichte und manchmal auch mit den Erwartungen des Publikums. Die Texte kreisen zwar gern um die klassischen Jugendthemen - Songtitel wie "Alcoholics unanimous" oder "DC Comics and Chocolate Milkshake" künden davon -, aber stets mit einer ordentlichen Portion britischen Humors und Hintersinns. Und nach eineinhalb spaßigen Stunden im Backstage kann man feststellen: Die Mischung passt, der Punkrock lebt! FRANZ KOTTEDER


Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.116, Freitag, den 22. Mai 2009 , Seite 54

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