Einatmen – Mastermind Liam Howlett betrat in Siegerpose gemeinsam mit Drummer Leo Crabtree und Gitarrist Rob Holliday die nebelverhangene Stage. Nun war es an Maxim Reality die vorderste Position allein auszufüllen. Die Erwartungen waren hoch gesteckt, ob eine The Prodigy Show ohne Flinty funktionieren konnte. Mit dem Welthit „Breathe“ wurde die Audience von der ersten Minute an auf Abriss eingestellt. Danach ging es Schlag auf Schlag. Ob bei „Omen“ vom Album „Invaders Must Die“ oder „Vodoo People“, der Moshpit kochte. Bereits während der ersten Songs begab sich Maxim auf Tuchfühlung mit dem Publikum und stürmte durch den Bühnengraben. Er holte wirklich alles aus den Fans heraus.
Dennoch etwas fehlte. Die Stelle des Firestarters blieb unbesetzt und wurde vielleicht auch aus Respekt nicht ersatzhalber mit alternativen Vocals durch Maxim belegt. Das Velodrom wurde an diesem Abend vom einer deckenhohen Statue im hinteren Bereich der runden Halle dominiert. Neben der Funktion als das Insta-Motiv schlechthin spielte sie im weiteren Verlauf der Show noch eine bedeutende Rolle. Während des epischen „Omen Reprise“ verbanden gigantische Laserstrahlen das Monument mit der Main Stage am anderen Ende. Auf den Screens neben der Bühne zeichnete sich die Silhouette von Keith Flint ab. Es folgte das Stück mit welchem nicht nur eingefleischte Fans The Prodigy verbinden, der „Firestarter“, jedoch nur instrumental, als Homage und in Gedenken an den Verstorbenen. Wer bis dahin nicht glaubte, dass es in diesem musikalischen Genre Gänsehautmomente geben konnte, dies war einer.