Die Tickets waren seit Monaten restlos ausverkauft. Entsprechend prall gefüllt war die Manege, als sich die beiden Hauptakteure Berge und Brundtland um 20:50 Uhr an ihre musikalische Schaltzentrale begaben. Los ging es mit „Impossible“ von „Profound Mysteries I“. Die einzigartigen Vocals – von niemand geringerem als Alison Goldfrapp – kamen dieses mal vom Band. Die Norweger haben in ihrer über dreißigjährigen Geschichte mit so vielen großartigen Stimmen kollaboriert, dass es kaum möglich ist, all diese für eine Tour zu verpflichten. Daher kam vielleicht dieses mal der konsequente Verzicht auf jegliche Live-Vokalisten. Dominiert wurde der monumentale Auftritt durch eine aufwändige Lasershow und mehrere Tänzer, die in unterschiedlichen Kostümen die Stage enterten. Doch auch die beiden Protagonisten zeigten ihr Faible für Verkleidungen durch das Tragen von allerlei überdimensionalen Kopfbedeckungen. Bei „The Girl and the Robot“ setzte Svein Berge sogar einen dampfenden Roboterhelm auf.
Die fantasiereiche Inszenierung verfehlte ihre Wirkung nicht. Das Publikum war zum Feiern da und wurde durch die epische Lichtshow und die Tanzperformance dazu trefflich animiert. Selbst beim fast zehnminütigen Langläufer „Speed King“ wurde frenetisch durchgefeiert. Der Sound war glasklar und der Bass schob sich durch das Tempodrom. Für das wunderbare „Oh Lover“ oder auch „Running To The See“ wünschte man sich die einzigartige Susanne Sundfør hinter das Mikrofon, doch dies verblieb in der Vorstellung des Zuhörers. Dreizehn Stücke hattte das kurzweilige Live-Set, welches durch den fast zwei Dekaden alten Überhit „What Else Is There?“ im Trentemøller Remix finalisiert wurde.