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Punkrock-Euphorie in der Wuhlheide: Green Day in Berlin

Adina ScharfenbergAdina Scharfenberg, 02.06.2022

Adina Scharfenberg

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02.06.2022

Etwa 75 Millionen Tonträger haben Green Day verkauft und 13 Studioalben veröffentlicht. Ihr nagelneues Album "Father of All Motherfuckers" ist seit 2020 auf dem Markt und konnte bisher noch nicht live vorgestellt werden. Die Punkrocker aus Kalifornien haben natürlich in den vergangen zwei Jahren mehrfach Auftritte geplant. Aber dann kam erstmal Corona und nun, erst zwei Jahre später, sind Green Day endlich live in Deutschland. Neben ihren Auftritten bei den Sommerfestivals Rock am Ring und Rock im Park am kommenden Wochenende, spielt die Band aber erstmal eine exklusives Show in diesem Jahr in Berlin auf der Parkbühne Wuhlheide. Ausverkauft und passend zum Einlass, schickt der Wettergott etwas Sonnenschein herab. Mit dabei im Vorprogramm ist die US-Alternative-Rock-Band Weezer.

Weezer

Direkt aus Los Angeles ist die Band um Sänger und Gitarrist Rivers Cuomo angereist. Zu Viert steht das Gespann auf der Bühne und erfreut sich an der gut gelaunten Besucherschar. 15 Alben an der Zahl haben Weezer in den letzten 30 Bandjahren veröffentlicht. Livemusik ist einfach zu lange her und alle vor der Bühne hoffen, dass sich so eine lange Pause nicht noch einmal wiederholt.

Adina Scharfenberg
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Das Weezer-Bühnenbild ist schlicht und effektiv, lediglich ein paar Videos laufen im Hintergrund. Ebenso schlicht und effektiv ist die Kapelle, die vor dem Berliner Publikum steht. Die Drums ballern so wuchtig und gewaltig wie ein Orkan von der Bühne, sodass Bassist Scott Shriner den Druck nur noch in Basstöne umwandeln muss. Frontmann Rivers Cuomo lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und macht seinen Job ziemlich perfekt. Er bedankt sich beim Publikum sogar in deutsch: „Vielen Dank, meine Freunde“. Songs wie „Hash Pipe“, „Feels Like Summer“ oder „Buddy Holly“ stimmen Band und Zuschauer gleichermaßen glücklich, genau wie die Coversongs „Enter Sandman“ von Metallica oder Totos „Africa“.16 Songs gab es insgesamt an der Zahl und angefühlt hat es sich wie ein kurzes Intro. Liebe Weezers, kommt gerne bald wieder.

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Green Day

Lange lassen die Herren von Green Day nicht auf sich warten. Mit einem Intro aus Queens „Bohemian Rhapsody“ und Ramones „Blitzkrieg Bop“ stürmt die Band auf die Parkbühne. Ohne mit der Wimper zu zucken, legen sie los. Mit Feuerwerk und viel Bewegung auf dem Bühnensteg in der Mitte bringt die US-Punkrock-Legende die Berliner Massen in Wallungen. Crowdsurfer finden schnell ihren Weg nach vorn. Es geht schon lange nicht mehr darum, wie geil und angesagt Green Day früher einmal waren, denn damals fand Sie einfach jeder klasse. Es geht mehr darum, was die Band musikalisch seither gemacht, denn sie haben sich eindeutig positiv weiterentwickelt.

Texte und Melodien sind mit dem Alter reifer geworden und es hat immer Spass gemacht, das mitzuerleben. Nach den genialen Alben „American Idiot“ und „21st Century Breakdown“ kam mit der Albumtrilogie „Uno!“, „Dos!“, „Tre!“ für die Fans eine kleine Ernüchterung, mit „Revolution Radio“ haben Green Day dann aber wieder ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Bei diesem Konzert gibt es natürlich auch Songs von „Father of All Motherfuckers“ live zu hören. Hier zeigt die Band allerdings mehr ihre seichte Indie-, Rock’n’Roll- und Soul-Seite.

Foto: Adina Scharfenberg
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Aber für die Besucher sind es natürlich am meisten die Klassiker aus der 33-jährigen Bandgeschichte, die den Abend perfektionieren: „Basket Case“ darf genauso wenig fehlen wie „When I Come Around“, „Know Your Enemy“ oder „Boulevard Of Broken Dreams“, sie sorgen bei den Zuschauern für Jubelstürme und textsicheren Gesang. Bei „21 Guns“ versinkt die Parkbühne in einem Handy-Lichtermeer, Gänsehaut-Moment.

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Fans haben heute auch wieder die Chance mit Green Day zu performen. Die Band holt nämlich gerne einmal Fans auf die Bühne, das gab es bei frühen Konzerten schon. Sie können dann ein paar Strophen mitsingen und mit einem Stagedive von der Bühne in die Menge springen. Für einen Jungen gab es noch einen besonderen Moment, als er auf die Bühne kommen und einige Akkorde auf der Gitarre von Billie Joe Armstrong spielen durfte. Die Gitarre gab es später sogar geschenkt.

Insgesamt liefern Green Day eine großartige Show, sie lassen es knallen, rumpeln und kratzen – ein richtiges Punkrock-Konzert eben. Hier geht keiner mit leeren Händen nach Hause, mit insgesamt als 20 Songs beglücken Green Day ihr glückseliges Publikum in die Nacht und Armstrong stellt noch einmal fest: „Ich liebe Deutschland“.

 


Foto Header: Adina Scharfenberg

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Adinas Leidenschaft ist die Kombination von Konzerten und Fotografie. Mit der Kamera besondere Motive einzufangen, einzigartige Situationen dauerhaft festzuhalten, das setzt sie durch langjährige Erfahrung perfekt um, egal ob es sich um kleine Clubshow oder ein ausverkauftes Hallenkonzert handelt.