Sepultura
Der Headliner, der sein 2020er Album „Quadra“ betourt, betrat um 21:30 Uhr die Bühne. Die Trash Metal-Veteranen ballerten nach dem (Original) Song „Policia“ vom Band mit „Isolation“ los und „Territory“ vom Kult Album „Chaos“. „A.D.“ folgte als zweiter Brocken. Ganz ehrlich, hätte mir in den 1990er jemand gesagt, dass ich irgendwann mal Fotos von Andreas Kisser machen werde, wie er das Solo zu „Territory“ spielt – keinen halben Meter weg von mir: Ich hätte gesagt: „Ja genau, merkste selber!“ Was habe ich die Band früher schon abgefeiert und auch schon mehrfach live gesehen. Im original Line-Up und in dem „neuen“ Line-Up.
„Stuttgart, this is your Territory!“ Man merkte der Band die Routine an. Die Vocals von Derrick wurden nur so rausgebellt. Paulo Jr. immer mehr im Hintergrund als vorne an der Bühne, legte mit seinem Bass das Fundament und Schlagzeuger Eloy war sowieso von einem anderen Planeten. „Stuttgart, das ist eine Feier des Lebens“ erklärte Andreas in das Mikrofon bevor der Song „Propaganda“ kam. „Wir werden alte und neue Songs spielen“ erklärte Derrick am Anfang der Show.
Aber jetzt im nach hinein bestimmt für viele Old School Sepultura-Fans zu wenig alte Songs. Auch für mich hätten ruhig Songs, wie „Beneath the Remains“, „Inner Self“ oder „Escape To The Void“ dabei sein können. Dafür auf der Setlist „Capital“, „D.E.C., „Machine Messiah“ und so weiter. Nichts desto trotz war die Stimmung richtig gut. Viele ältere Metalheads, aber auch viele Jüngere, die mit Stolz ihre Battle Vest trugen. Es wurde gemoscht, als wäre es 1996. Als guten Rest bekam Stuttgart noch „Arise“, „Ratamahatta“ und einem brutales „Roots Bloody Roots“ auf das Trommelfell massiert.
Fazit: Top Line-Up mit verständlicherweise teilweise zu kurzen Sets. Der Sound war den ganzen Abend nicht das gelbe vom Ei. Aber bei Sepultura war am meisten der Wurm drin. Keine Ahnung was der Soundmann gemacht hat. Auf jeden Fall keinen Sound. Schade.