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Doppeltes Glück in Hamburg mit Apocalyptica und Epica

Birger TreimerBirger Treimer, 31.01.2023

Birger Treimer

Birger Treimer
31.01.2023

Ein epischer Samstagabend stand am letzten Januarwochenende bevor und das lag an den beiden Doppelheadlinern EPICA und APOCALYPTICA. Ein Package das tatsächlich sehr aufeinander abgewogen war und so hatte man die Tour kurzerhand auch "The Epic Apocalypse" getauft. Nachdem die Tournee leider öfters verschoben wurde, ging das Konzert nun in der Hamburger Großen Freiheit 36 über die Bühne, die nach ihrem Betreiberwechsel endlich wieder als Konzerthalle fungiert. Zur frühen Stunde öffneten sich in der Location die Türen gegen 18.00 Uhr und der Beginn war um 18.20 Uhr. Etwas sportlich bei einem ausverkauften Konzert und auch die Doppelbelegung mit einer anschließenden Party am Abend kürzte etwas die Setlisten der beiden Headliner.

Wheel

Die Finnen WHEEL starteten pünktlich mit ihrem Prog-Metal in den Abend, auch wenn sich der Saal gerade erst noch füllte, konnte die Band hier bereits schnell die Halle anwärmen. Mit „Blood Drinker“, „Hyperion“ oder „Wheel“ gelang dies relativ gut, nach 5 Songs war aber schon wieder Schluss. Trotzdem konnte die Band sehr solide vorlegen.

Epica

Nun wurde es Zeit für EPICA, die Holländer legten gleich zu Beginn mit „Abyss of Time – Countdown to Singularity“ ihren ersten Brecher hin und verzückten bereits zu Beginn mit einer sehr motivierten Performance. Mit „Essence Of Silence“ und „Victims of Contingency“ ging die epische Walze weiter, untermalt von einer gewaltigen Soundwand hatte die Band das Publikum schnell im Griff. Sängerin Simone führte dabei im fast perfekten Deutsch durch das Programm und man ließ dabei kein Spaß auf der Bühne aus. Spätestens bei „The Final Lullaby“ mit seiner Hymne war der Status Dampfsauna in der Freiheit erreicht, was dem Tempo aber keinen Abbruch bescherte. Hier benötigte auch die Band mal eine kurze Pause, passend dazu folgte nun die Ballade „Rivers“, inklusive Lichtermeer im Publikum und Gänsehautfeeling durch Simones durchdringenden Gesang. Mit „Code Of Life“ wurde dann noch kurz nachgesetzt und in den letzten Teil des Abends geführt. Nach dem neuen „Beyond The Matrix“ legten die Holländer noch einmal mit dem 10 Minuten Monster „Consign to Oblivon“ nach und sorgten so für den perfekten „epischen“ Abgang inklusive einem mehr als glücklichem Publikum.

Apocalyptica

Nach dem Abgesang von EPICA folgte sogleich die Apocalypse in Form der Finnen von APOCALYPTICA, die Band hatte man zuletzt vor Corona noch sehen können und so war die Vorfreude im Publikum und auf der Bühne sichtlich vorhanden. Das Cello-Inferno startete mit „Ashes of the Modern World“ und „Grace“, dabei war es wieder erstaunlich zu sehen, welche Töne die Finnen wieder aus ihren Instrumenten hervorzauberten. Nach dem neuen „En Route to Mayhem“ und dem Cellogeschredder sorgte „Rise“ nachfolgend für Gänsehautmomente. Dem Publikum gefiel es und nun fehlte nur noch ein motivierender Sänger auf der Bühne, an diesen hat man mit Frank Pérez (Shadowmaker) gedacht. In den nächsten drei Songs lieferte Frank seinen Gesang ab und sorgte für etwas mehr Geschwindigkeit im Publikum, mit „I´m Not Jesus“, „Shadowmaker“ und „I Don`t Care“ gelang das perfekt, inklusive einer kurzen RATM „Killing in the Name Of“ Einlage – grandiose Show. Dann wurde es Zeit für weitere Gänsehautmomente, „Nothing Else Matters“ ließ auch nach so vielen Jahren noch das Blut gefrieren, gefolgt von „Inquisition Symphony“ und „Seek & Destroy“ ließ die Band hier keine Saite trocken, selbst die Einlage mit Thunderstruck gelang. Darauf durfte dann als Abgesang auch „In the Hall of the Mountain“ nicht mehr fehlen, epischer Abend für alle Beteiligten, kostenloser Sauna inklusive.

Birger Treimer Birger Treimer

Er schafft es, die Energie und Atmosphäre von Metal- oder Rockkonzerten in seinen Bildern hervorragend einzufangen und verleiht den Künstlern dabei eine besondere Präsenz.