Iron Maiden
“Onkel Bruce, erzähl mir eine Geschichte!” “Ja ja, mein Junge, setz dich hin, deck dich zu, und Onkel Bruce singt für dich ‘Fear of the Dark’.” So komme ich mir immer vor, kurz bevor ein Iron Maiden Konzert losgeht. Power Metal, das sind Songs, die Geschichten erzählen, und jede Band hat ihren eigenen Stil. Blind Guardian sind die Barden die über Herr der Ringe singen, Sabaton die grobschlächtigen, Bier Trinkenden Schweden die alte Kriegsgeschichten aufwärmen, Hammerfall die Met aus Hörnern trinkenden Schweden die von magischen Hammern und getöteten Drachen erzählen, und Helloween der Wanderzirkus der eine Bühne aufbaut und mit Feuerwerk und Show-Effekten das Publikum beeindruckt. Bruce Dickens, Frontmann von Iron Maiden, ist der Geschichten-Erzähler der einem vor dem Einschlafen Gruselgeschichten aus einem alten, staubigen Buch vorliest. Der erste Song “Caught Somewhere in Time” geht mit melodischen Gitarren und steigert in den ersten 45 Sekunden nur langsam sein Tempo und seine Intensität. Und dann ZACK fangen Gitarren, Bass und Drums an zu Laufen, und Bruce steigt ein mit “If you had the time to lose / An open mind and time to choose / Would you care to take a look / Or can you read me like a book?”. Und ALLE singen mit. Es ist der Start einer Zeitreise durch verschiedene Themenwelten die von Iron Maiden besungen wurden, aber auch durch die Bandgeschichte und die zahlreichen Alben von Maiden. Passend dazu hängt hinten an der Bühne das Platten-Cover von “Somewhere in Time”. Und jedes mal wenn die Band das Album wechselt, wird die Bühne kurz dunkel, das Artwork wird ausgetauscht, und die Bühne erstrahlt danach in einer ganz anderen Lichtstimmung. Bei “Death of the Celts” wird eine Akustikgitarre aufgebaut, auf der aber auch nur die ersten paar Takte gespielt werden bevor die E-Gitarren wieder loslegen dürfen. Iron Maiden steht für kraftvollen und lauten Power-Metal. Auch wenn gewisse Passagen und vor allem Intros wie “Death to all Celts” oder das Legendäre Intro von “Fear of the Dark” sehr melancholisch sind, so haben auch diese Songs auch sehr kraftvolle Passagen. “Can I Play with Madness” ist wiederum fast schon trotzig-fröhlich und hat so gar nicht das Epische was viele Power-Metal Bands ausmacht. Der Tempo- und Stimmungswechsel ist auch einer der Gründe, warum Maiden-Songs trotz einer Länge von 7 – 8 Minuten nie langweilig werden. Die Auftritte von Eddie wiederum sind einer der Gründe, warum die Shows von Maiden nie langweilig werden. Dreimal kommt das Zombie-Maskottchen auf die Bühne, eine 4 Meter hohe, beeindruckende Erscheinung, die von den Fans mit lautem Jubel empfangen wird. Während der erste Auftritt von “Cowboy-Eddie” eher schlicht ist, hat der zweite es in sich. Cyborg-Eddier kommt auf die Bühne und zieht einen Blaster. Daraufhin läuft Bruce rechts zur Bühne und enthüllt eine große Laser-Kanone. Schüsse (Feuerwerk) fliegen hin und her, und schließlich wird Cyborg-Eddie in die Brust getroffen und gibt sich geschlagen. Ein weiteres Mal kommt Eddie als Samurai auf die Bühne, zückt ein langes Schwert und will Gitarrist Janick Robert Gers den Kopf abhacken. Wo ich so darüber nachdenke, schien Eddie auch als Cyborg Janis mit seinem Blaster erschießen zu wollen … was der wohl gemacht hat um Eddie so auf die Palme zu bringen? Aber am Ende zieht auch Samurai-Eddie wieder ab und das Set wird mit einer Zugabe von “Hell on Earth”,” The Trooper” und “Wasted Years” zu einem würdigen Ende gebracht.
Weitere Bandfotos folgen in Kürze.