Jinjer
Jinjer ist die Metal-Band aus der Ukraine. Ohne politisch werden zu wollen ist es aufgrund der Gegebenheiten unmöglich, über die Band zu reden, ohne an die Nationalität zu denken. Und so besteht das Bühnenbild der Band auch aus einem großen Peacezeichen in den Farben der Ukraine-Flagge, und auch im Publikum wird eine große Ukraine-Flagge solidarisch geschwenkt. Aber Jinjer ist auch eine sehr erfolgreiche Metal-Band, die ich stilistisch zwischen Core und Progressive verorten würde. Die Truppe um Sängerin/Growlerin Tatiana Schmaly … Shimali …Shhhhh … Tatiana hat zu recht mehrere Metal-Wettbewerbe gewonnen und war schon mit den großen des Business auf Tour. Sehr passend war die Kombination aus Jinjer und Arch Enemy bei der Europa-Tour 2018, bei denen die beiden Frontfrauen um die Wette growlen konnten. In Wacken eröffnen sie mit “Perennial”, einem Song der sehr nachdenklich und mit einem fast gesprochenen Klargesang beginnt. Aber bereits nach einer halben Minute hauen Gitarre und Drums rein, Tatiana sprintet über die Bühne hin und her, lässt beim Headbangen ihr Zöpfe fliegen und growlt mit aller Kraft “Exhausted nature is tragic and suicidal!”. Perennial ist ein guter Song um Jinjer kennen zu lernen, man erlebt mehrmals den Wechsel zwischen harten und ganz harten Gitarren, und den beeindruckenden Wechsel zwischen aggressivem Growling und kraftvollen, aber dennoch einfühlsamen Klargesang. Es folgen ähnlich kraftvolle Songs wie “Words of Wisdom”, “Vortex” und “The Prophecy”.
JInjer lebt vor allem von dem kleinen, von Kopf bis Fuß durch-tätowierten, Air-Kicks-tretenden und über die Bühne springenden Energiebündel Tatiana Sh … jetzt guck ich nach … Shmailyuk, die zauberhaft zwischen Growls, Gesang und Publikums-Ansagen mit einem unglaublich charmant entwaffnenden Lächeln hin und her wechseln kann wie es ihr beliebt. Zuckersüß sagt sie an, dass Jinjer für Frieden steht, und zwar für alle Menschen überall auf der Welt. Abgeschlossen wird das Set mit “As I Boil Ice”, thematisch passend zu den Metalheads im Infield die in ihren schwarzen Kutten in der Sonne schmoren. Und dem Eismann, der sich zwischen ihnen seinen Weg bahnt.