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Auf nach Ysselsteyn – Jera On Air 2023 am Donnerstag

Jana BoeseJana Boese, 29.06.2023

Jana Boese

Jana Boese
29.06.2023

Das Jera on Air Festival zählt zu den größten Punk- und Hardcore-Musikfestivals in den Niederlanden, und es liegt auch in der Nähe der deutschen Grenze. Seit dem Jahr 2001 trägt das Festival den Namen Jera On Air und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Es ist größer und professioneller geworden. Ursprünglich erstreckte es sich lediglich über einen Tag, doch ab 2012 wurde es auf zwei Tage ausgeweitet. Seit 2019 erstreckt sich das Festival sogar über beeindruckende drei Tage. Auch in diesem Jahr bietet das Festival wieder eine eindrucksvolle Auswahl an Bands und Künstlern aus den besonderen Genres und lockt damit knapp 10.000 Besucher in die Stadt Ysselsteyn.

Neben energiegeladenen Live-Auftritten gibt es auf dem Festivalgelände auch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Zeit zu genießen. Man kann zum Beispiel an den kreativen Foodtrucks mit typisch holländischen Leckereien speisen oder sich an einem der Merchandise-Stände mit passenden Artikeln ausstatten. Die Besucher dieses Festivals lieben die mitreißende Atmosphäre und den freiheitsliebenden Punkrock-Stil. Darüber hinaus ist die familiäre Atmosphäre aufgrund der überschaubaren Größe des Festivals ein weiterer überzeugender Faktor. Obwohl der Veranstaltungsort im letzten Jahr gewechselt wurde – nur wenige Kilometer weiter auf die andere Seite des Dorfes – sind die Wege vom Campingbereich zu den Festivalaktivitäten und Bühnen immer noch kurz.

In den Anfangsjahren hat der Fokus des Festivals eher auf ein oder zwei großen Namen gelegen, doch inzwischen reihen sich Jahr für Jahr die absoluten Größen der Szene in das Line-Up ein. Diese Entwicklung ist durchaus beeindruckend, wenn man bedenkt, dass hinter dem Festival nach wie vor eine Gruppe Freiwilliger aus Ysselsteyn steht, dem Austragungsort des Events. Während der Donnerstag im Jahr 2019 noch den traditionellen Charakter eines Warm-Up-Tages gehabt hat, kann man auch in diesem Jahr am ersten Tag einige hochkarätige Acts erleben. Der erste Tag startet mit perfekt gelegten Slots, bei denen es kaum Überschneidungen, vor allem bei den großen Bands, gibt. Jedoch hat sich innerhalb der Grenzen des Punkrock und Hardcore auch beim Jera On Air die Präsenz dieser großen Namen etabliert. Trotzdem wird ausreichend Raum für junge und aufstrebende Bands geboten. Und das wichtigste, der Sound, ist auch in Ordnung. Dank der Nähe zum Festivalgelände kann man entspannt noch eine Runde im Campingstuhl chillen und erst eine kurze Weile vor dem Konzert losgehen, das man erleben möchte.

Paleface, Malevolence, Code Orange und Lorna Shore

Unsere musikalische Reise beginnt mit dem talentierten US-amerikanischen Sänger, Songwriter und Musiker Paleface, dessen einzigartiger Sound und energiegeladene Bühnenpräsenz das Publikum begeistern. Anschließend sorgt die Metalcore-Band Malevolence mit ihren brutalen Riffs und eingängigen Melodien für eine explosive Performance, die das Publikum regelrecht in Ekstase versetzt. Code Orange, bekannt für ihre genreübergreifende Musik und ihre mitreißenden Live-Auftritte, präsentieren eine unvergessliche Show auf der Bühne. Mit ihrer düsteren Atmosphäre und ihrer kraftvollen Metalcore-Klanglandschaft ziehen Lorna Shore aus New Jersey mühelos das Publikum mit ihrer mitreißenden Bühnenpräsenz und energiegeladenen Performance in den Bann. Die fünfköpfige Band um Frontmann Tom Barber ist voller Enthusiasmus und bereit, das Beste zu geben.

Sick of it All, The Amity Afflication, Billy Talent und Parkway Drive

Die Bühne erbebt, als die Hardcore-Band Sick of it All aus Queens, USA, mit ihrer energiegeladenen Performance das Publikum mitreißt. Insbesondere Frontmann Lou Koller und sein Bruder Pete bringen die Menge zum Toben, unterstützt von ihrem kraftvollen Sound. The Amity Affliction setzen den Abend mit einer einzigartigen Mischung aus melodischem Metalcore und emotionalen Texten fort. Ihr Auftritt ist von intensiven Momenten und mitreißenden Refrains geprägt, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen. Einer der absoluten Höhepunkte des Festivals ist zweifellos die Performance von Billy Talent. Die kanadische Rockband liefert eine solide Show ab, bei der Hits wie „Red Flag“ und „Fallen Leaves“ für ekstatische Stimmung sorgen. Frontmann Ben Kowalewicz begeistert nicht nur stimmlich, sondern auch mit seiner charismatischen Präsenz an vorderster Front der Bühne. Als abschließender Headliner betreten Parkway Drive die Bühne und entfachen ein regelrechtes Feuerwerk aus Metalcore und atemberaubenden Pyroeffekten. Mit ihrer beeindruckenden Bühnenshow und ihrer unglaublichen Energie fesseln sie die Zuschauer von der ersten Sekunde an und lassen eine verschwitzte, aber glückselige Menge in die Nacht entlassen.

Jana Boese Jana Boese

Wenn die Hamburgerin nicht gerade durch den Fotograben turnt, ist sie in der dritten Reihe zu finden. Besitzt ca 67 Bandshirts. Fritz Kola abhängig.