Habe ja schon abgestimmt, aber hier dann noch mal mit etwas Text zu den Konzerten:
1. Lorde - Rock Werchter, The Barn
Meine persönliche "Neuentdeckung" des Jahres. Habe mich im Zuge der Bestätigung beim Werchter erstmals ernsthaft mit ihr beschäftigt, das war noch vor Melodrama. Habe mich instant in Pure Heroine verliebt, was ein bisschen ungewöhnlich ist, weil ich selbst bei Alben, die sich später zu Lieblingsalben entwickeln, am Anfang doch etwas Anlaufzeit brauche. So war Ella dann auch diejenige, auf die ich mich vor dem Festival am meisten gefreut habe. Spätestens seit dem Konzert (eig schon vorher) ist sie mittlerweile meine absolute Lieblingsmusikerin, weshalb das Konzert für mich dann noch einen besonderen fangirl-Status hat, weil man sicherlich Argumente finden kann, weshalb andere Konzerte dieses Jahr besser waren. Das Highlight war für mich natürlich Ribs, ein Song, der mir persönlich so unheimlich viel bedeutet. Könnte noch viel mehr schwärmen darüber, wie authentisch und ich diesen Menschen finde, aber ich habe ohnehin schon das Gefühl, meine Mitmenschen mit meiner Ella-Liebe etwas auf die Nerven zu gehen, daher belasse ich es mal dabei
2. Eddie Vedder - AFAS Live, Amsterdam
Man könnte sich sehr darüber auskotzen, was für eine Schweinerei die Preise dieser Tour (vor allem in Amsterdam) sind. Kann ich auch absolut nachvollziehen, dass man deshalb gut und gerne darauf verzichtet. Für mich als großen Fan von Vedders Stimme, der weder ihn noch PJ (oder sonst eine seiner Bands) bisher live gesehen hat, war es jedoch einfach ein Pflichttermin. Und wie es sich gelohnt hat. Es war ein unglaublich emotionaler Auftritt, da es nur wenige Tage nach dem Tod von Chris Cornell stattfand, mit dem er sehr gut befreundet war. Dementsprechend emotional war auch Eddie an diesem Abend. Es gab Momente, an denen ich das Gefühl hatte, dass er gleich in Tränen ausbricht, was ihm sicherlich niemand übel genommen hätte. Er hat einiges gecovert, für manche Songs war zudem noch ein Streicher-Quartett auf der Bühne. Das absolute Highlight war jedoch Falling Slowly, welches er zusammen mit Glen Hansard und besagtem Streicher-Quartett gespielt hat. Achja, Glen Hansard als Support-Act war auch mehr als großartig! Ob ich noch einmal so viel Geld ausgeben würde, weiß ich nicht, wohl eher nicht. Für dieses once-in-a-lifetime-Konzert hat es sich jedenfalls gelohnt.
3. Radiohead - Rock Werchter
Mein erstes Radiohead-Konzert und es hätte gar nicht besser sein können! Zum einen, weil es bei meinem Lieblingsfestival mit tollen (wenn auch nicht ganz nüchternen) Menschen um mich herum stattfand. Zum anderen natürlich wegen der Band selbst und der Setlist! Diese Setlist! Jaja, ich weiß, sie haben kein Creep gespielt, aber das habe ich ohnehin nicht erwartet und war mir auch nicht so wichtig. Es wurden aber einfach mal alle Songs gespielt, die ich mir vorher gewünscht habe, teilweise sogar direkt hintereinander: Everything In Its Right Place, Weird Fishes + Idioteque, 2 + 2 = 5, Paranoid Android + Reckoner. Das sind sicherlich nicht die exotischsten Songwünsche, aber ich bin dennoch froh, dass alles gespielt wurde. Achja und von Karma Police habe ich vermutlich immer noch irgendwo Gänsehaut.
4. Slowdive - Maifeld Derby
Die Fahrt von Bonn nach Mannheim hat sich gelohnt, bin immerhin zu 95% wegen Slowdive hingefahren. Es ist einfach ein sehr schönes kleines liebevoll gemachtes Festival. Sie buchen zwar wirklich einiges, was mir unbekannt ist, aber solange immer mal wieder solche Perlen wie Slowdive dabei sind, ist mir das mehr als recht! Sehr viel brauche ich zu dem Konzert eigentlich nicht sagen, wer Slowdive kennt, weiß ja, wovon ich rede. Golden Hair ist in der Form, wie sie ihn spielen, einfach ein unvergleichliches intensives Erlebnis. Alleine dafür hat sich die weite Anfahrt gelohnt
5. The xx - Jahrhunderthalle, Frankfurt
Ich liebe das Debütalbum, das aktuelle gefällt mir auch sehr und vom zweiten spielen sie ja ohnehin nur die 2-3 okayen Songs. Für das bessere Konzerterlebnis habe ich die weitere Strecke nach FFM auf mich genommen, einfach weil ich keinen Bock auf die Kackhalle in Düsseldorf hatte. Die Jahrhunderthalle ist und bleibt meine Lieblingslocation für Konzerte. Sie ist wunderschön und der Sound ist überragend. Die Band hatte Spaß, mit Loud Places haben sie mehr von Jamies Solo-Songs gespielt als Jamie selbst. Das war schön.
Honorable mentions:
Boys Noize - Pukkelpop Festival // Overthrow als Opener lädt dezent zum tanzen ein
Editors - Pukkelpop Festival // Tom Smith
Phil Collins - Köln, Lanxess Arena // großartiger Musiker, wenn auch nicht mehr so fit, aber singen kann er noch
Lorde - Köln, Palladium // Ribs und Liability hintereinander
Agnes Obel - Rock Werchter, The Barn // Während alle bei dieser RATM-Coverband waren, hatte ich hier ein wirklich außerordentlich gutes Konzert, das ich so gar nicht erwartet habe
System Of A Down - Rock Werchter // Wow, das kam ebenfalls unerwartet! Hat mir sogar besser gefallen als 2011 und 2013! Die Band war super gut drauf und ich weiß nicht, ob ich je mit so einer großen Gruppe bei einem Konzert war. Da war ja wirklich das gesamte Camp
Future Islands - Rock Werchter, The Barn // Ebenfalls eine Neuentdeckung für mich. Hatte schon fast überlegt, es aus meinem Plan zu streichen, zum Glück war ich dort. Was hat der Sänger nur für eine Energie, wow! Seasons ist dann wohl einer meiner neuen Lieblingssongs
The Flaming Lips - Pukkelpop Festival // Die Band ist ja relativ bekannt für sehr bunte Shows und sie haben mich nicht enttäuscht. Spätestens beim Space Oddity-Cover hatten sie mich
Arcade Fire - Köln, Tanzbrunnen & Rock Werchter // Zwei für mich völlig unterschiedliche Konzerterfahrungen. In Köln war es fantastisch, da es für mich auch das allererste Konzert der Band war. Während ich das neue Album insgesamt gar nicht wirklich leiden kann, ist Everything Now einfach weiterhin ein sehr rätselhafter Hit, den ich gleichzeitig immer noch nicht verstehe, aber doch auch irgendwie super finde. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll Beim Werchter hingegen war das Konzert direkt nach Lorde, wodurch ich einfach überhaupt keine emotionale Energie mehr hatte, um dieses Konzert angemessen zu genießen. Zudem ging es mir zu dem Zeitpunkt körperlich auch nicht so gut, weshalb ich mich dann auch lieber mit etwas zu trinken hinten hingesetzt habe.
Flop des Jahres:
Amanda Palmer & Edward Ka-Spel - Maifeld Derby
Das ist nun alles deutlich länger geworden als ursprünglich gewollt