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sunjb
27.01.2016 10:26

Hätt ich längst gebucht, wenn Ryanair in der Zeit zu solchen Preisen fliegen würde. Generell ist Lissabon schwerer zu bekommen als Porto (ryanair basis), im Juli umso mehr. Sich den Rest von Europa nicht anzukucken wegen etwaiger Umweltargumente ist übrigens bisschen schade, oder? Immerhin fliegt Ryanair mit einer 90%! Auslastung.

Icon2Rhapsodeund anderen gefällt das
sunjb
25.01.2016 00:22

"Haben wir eignetlich Lehrer hier?"

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Bin im Sommer vermutlich fertig hier mit einem Lehramtsstudium in Bayern. Mich wundern die Beobachtungen nicht. Das liegt aber vor allem daran, dass generell SEHR viele Menschen gegenwärtig Lehramt studieren. Bei der Germanistik/Anglistik hier liegt das Verhältnis bei ca. 8-10 Lehramtsstudenten zu 1 Bachelorstudenten. Das sich unter vielen hundert Menschen pro Semester auch viele Idioten, oder auch einfach nur sehr konservative Menschen befinden, ist logisch.

"Aber geht halt um absolute Überforderung im Bildungswesen"

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Einer der vielen Gründe, warum sich der durchschnittliche Lehramtsstudent hierbei nicht einbringt ist folgender: Niemand von uns hat eine realistsiche Jobperspektive an den Schulen im Bundesland. In anderen Bundesländern haben viele nicht einmal eine Perspektive ins Referendariat (Teil der Ausbildung) zu kommen. Die Probleme des Bildungswesens sind so breit und umfassend, dass einem die Flüchtlinge nicht als höchste Priorität erscheinen. Warum hört man bis heute nicht, dass die Zahl der Flüchtlinge, die in Bayern ankommt zu einer verstärkten Einstellung von Lehrern führt? Warum wird parallel hier debattiert (2.2. ist Lesung im Landtag). das Referendariat zulassungsbeschränkt zu machen?

"Man muss sich dafür auch mal die Zahlen anschauen, die Gewerkschaft der Lehrer rechnet im laufendem Schuljahr mit 300000 Flüchtlingen als neue Schüler, bei ca. 12 Millionen Schülern sind das 2,5% also ungefähr 0,5-1 Schüler pro Klasse. Wenn man dann sieht das die Schülerzahlen in den letzten 10 Jahren um ungefähr 10% geschrumpft sind wird das unser Schulsystem schon nicht zum Kollabieren bringen. "

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Hat dieses Schrumpfen der Schülerzahlen aber zu einer kleineren Klassengröße geführt? Nein. Man hat einfach weniger neue Lehrer eingestellt und ist heute, wie vor 40 Jahren bei einer Klassengröße von +/- 30 Schülern in der Sekundarstufe 1. Es ist außerdem davon auszugehen, dass diese 300.000 nicht im selben Maße auf das Gymnasium in der Provinz gehen, wie sie auf die Haupt-/Mittelschule in Ballungszentren gehen. Und dann ist man eben schon schnell bei 3+ Schülern pro Klasse.


"Was hier zu heutigen Zeiten alles durch die Lehramtsstudiengänge geschleust wird, da fehlt es nicht nur an Allgemeinbildung in höchstem Maße, sondern zu immer größeren Teilen auch an Fachkenntnis. "

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Völlig richtig. Man hört halt oft, dass man das als einziges "studieren durfte" (kein NC und so). Letztlich ein Resultat von unseren 42+% Abiturienten pro Jahrgang. Wer Dschungelcamp kuckt, hat ja bei David gesehen, was so ein Abiturient manchmal eben auch drauf hat. Ich denke aber das das Argument nicht ganz zieht - zumindest hier in Bayern nicht. Ich nenne mal vier Gründe dagegen.
1. "geschleust" wird man vielleicht, aber ein Teil merkt auch in 5 Jahren, dass das alles eher nix wird und bricht ab (nicht wenige)
2. Hier gibt es noch ein Staatsexamen, und da wird auch niemand mehr "geschleust" (Durchschnittsnote im Literaturwissenschaftlichen Examen in Deutsch ist unterhalb einer 4).
3. nach dem Staatsexamen folgen 2 Jahre Referendariat, welches neben der enormen Arbeitsbelastung von bis zu 17 Stunden eigenverantwortlichem Unterricht, auch durch die ausgesprochen strenge Bewertung zu einer hohen Abbrecher- / Durchfallquote führt.
4. Wer nach 10-12 Semestern Studium, mind. 8 4stündigen Examensklausuren, 4 Semestern Referendariat dann eine 1,x hat, hat Chancen eingestellt zu werden. Je nach Fächerkombi bewegen wir uns da im Bereich von 1,0-1,1, was bayernweit zu 10 Verbeamtungen bei 400 Bewerbern führt.

-> "durchgeschleust" ist einfach nicht zutreffend. Vielleicht bis zum Bachelor. dann aber auch nicht mehr.

"Anschließend erwarten einen im Master dann Ringelpiez und Topfschlagen (auch bekannt als Bildungs"wissenschaften")."

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Selten dumme Idee das Lehramtsstudium überhaupt in Bachelor/Master zu trennen. Hier gibt es 270 ECTS, dann ein Examen. Fertig aus. Mit dem Examen kann man promovieren, sprich man ist dem Master-Absolventen gleichgestellt. Topfschlagen hatte ich noch keins.

"Und auch iim Bachelor gibt es z.T. Fächer, für die der Abschluss verschenkt wird. In Germanistik ist es nicht mehr nötig, ein Buch zu lesen, um den Kurs dafür mit 1,x abzuschließen (also wie beim Abitur inzwischen), "

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Das ist halt bisschen die Oma-Erna-Sicht. "Germanisten lesen 3000 Bücher" Hat mich auch überrascht, dass man damit potenziell durchkommen würde. Aber ist halt die Frage, wie man Erwachsene Menschen zwingen will. Ich behaupte auch mal, dass der eine oder andere BWL-ler (mal abgesehen vom Bulimie-Lernen in der Woche vor der Klausur) relativ wenig liest / lernt / schafft für seinen Bachelor-Abschluss. Eigentlich träum ich da ein bisschen von einer eigenverantwortlichen Bereitschaft die Sachen (und mehr) zu lesen, denn (s.o.) spätestens im Referendariat fällt einem das sowas von auf die Füße. NIEMAND kann hier behaupten 5*45 Minuten in einer 12. Klasse, 5*45 Minuten in einer 8. Klasse und 5*45 Minuten in einer 5. Klassse JEDE Woche aus dem Ärmel zu schütteln, wenn man parallel noch den Literaturkanon aufbauen muss.


"Kurzum: Die ganzen neuen Richtlinien und Anforderungen führen dazu, dass eine Klientel von Lehramtsstudenten (die es natürlich schon immer gab) sich immer weiter vergrößert und deren Hauptziel nicht darin besteht, Kinder und Heranwachsende zu erziehen und zu bilden, sondern einfach einen sicheren Job, der auch nicht allzu schlecht bezahlt wird, zu ergattern. "

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Zeig mir den sicheren Job, den ich mit einem Staatsexamen mit einer 2,0 oder so, tatsächlich bekomme.

"Bauchschmerzen krieg ich regelmäßig dabei, wenn ich teilweise sehe, was da in die Schulen geschickt wird."

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Aber auch erstmal nur für 2 Jahre.


" Ein Lehrer muss nunmal kein Wissenschaftler sein. "

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Das ist so nicht richtig, finde ich. Ich kann nicht ohne irgendein tieferes Verständnis der Literaturgeschichte, der Zeitgeschichte, der verschiedenen literararischer Gattungen, Strömungen, Autoren, etc. sinnvoll Unterricht geben. Ich kann nicht effizient Unterricht vorbereiten, wenn ich keine wissenschaftlichen Arbeitstechniken gelernt habe. Ich kann nicht unterrichten, wenn ich genauso schlau wie meine Schüler sind. Zumindest nicht in einer 12. Klasse. Ich kann auch überhaupt nicht beurteilen, was ein Schüler in seinem Abitur schreibt, wenn ich selbst auf dem Abiturniveau bin. In Mathe mag es da ja abstruse Überqualifikationen geben, aber in jedem Fach, wo es weniger auf konkretes Wissen sondern mehr auf die Verknüpfung von diesem ankommt, ist man total verloren ohne diese universitäre Bildung.


"Zu allem Überfluss werden die Studenten dann noch in irgendwelche Bachelorvorlesungen gesteckt, die komplett an der Lehrerrealität vorbei sind und absolut irrelevant sind. "

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Für Bachelor-Leute ist das dann aber relevant? Was arbeiten die dann später? Wenn sie z.B. Germanistik studieren? Da backen sie Brezeln auf oder fahren Taxi. Für wen macht man überhaupt solche Vorlesungen, wenn nicht für Multiplikatoren wie zukünftige Lehrer oder Wissenschaftler...

"Wenn du noch nichtmal soviel Motivation hast, dich eingehender als unbedingt notwendig und teilweise nichtmal das (nochmal: Stichwort Germanistik-Student der zuletzt ein Buch in der Schule gelesen hat. Und das ist keine Übertreibung, sondern hier bisweilen wirklich Realität) mit einem Fach auseinanderzusetzen, das du vllt. 40 Jahre lang unterrichten wirst, wieso solltest du dann die Motivation besitzen, dich großartig und vor allem sinnvoll in politischen Debatten einzuklinken (dazu gehört auch ordentliches Informieren über komplexe Themen etc.)? "

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Der wird unter dieser Vorraussetzung weder 40 Jahre lang unterrichten.

sunjb
24.01.2016 23:35


TheRealFarinU schrieb:
Gut ist er auch selber schuld, weil der so völlig übermotiviert in der Prüfung wieder war. Naja

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Man ruft ja nicht an, um ihn für sowas rauszunehmen. Mir ist vollkomme unverständlich wie heute Hellena, Nathalie und Wollersheim mehr Anrufe generieren konnte. Die machen doch einfach nix.

sunjb
24.01.2016 23:33

Welchen Namen? die machen doch immer nur Rotze da Sonntagabend. Aber ja. Finde das auch übertrieben. Lieber 30 min mehr Dschungel statt in jedem Rtl Magazin Berichte dazu..

sunjb
23.01.2016 10:45

Finde es ein bisschen schade, dass man die Kräfteverhältnisse im Camp überhaupt nicht einschätzen kann.

Wir saßen zu viert vorm TV und waren uns alle einig, dass Helena im Camp nach der Prüfung nur auf den Deckel bekommen kann. Irgendwie hat die aber ein besserers Standing als Ricky, was auf der Basis von dem, was wir gezeigt bekommen überhaupt keinen Sinn macht.

Dasselbe bei der Aussöhnung Torsten -> Helena vorgestern. Völlig unvorbereitet und ganz schlecht erklärt.

Vielleicht nehm ich das zu ernst (ist ja nur Unterhaltung), aber bei rund 90 Minuten Sendezeit pro Tag, würde es mich schon interessieren, warum ein Ricky derart im Abseits steht (und da eine Jenny Elvers, ein Torsten Legat SOFORT auf Helenas Seite stehen und der auch noch glauben). Im US-Bigbrother letztes Jahr hatte ich in 40 Folgen NIE das Gefühl von irgendeiner Dynamik so aus dem NICHTS heraus überrascht zu werden - und das trotz nur 45 Minuten pro Folge. Das ist mir einfach zu viel Dschungelprüfung und zu viel Gescripte nach dem Lehrbuch. Was bringt uns denn nun die toll inszenierte, aber völlig uninteressante, Romanze zwischen David und Nathalie? Genau, nichts. Wieso die bei RTL glauben SO etwas zusätzlich aufzubauen, aber parallel den Hauptplot (Helena ist eine blöde Kuh) so sträflich vernachlässigen....Keine Ahnung.

sunjb
19.01.2016 14:46

Wir wissen ja auch nicht wie die Verträge da aussehen. Vielleicht werden solche namhaften Stars höheren Alters ja auch einfach nur für 3-5 Tage da reingeschickt mit der Ansage, dass sie ihr Geld auch bekommen, wenn sie freiwillig rausgehen.
Bringt Presse im Vorfeld auf Dschungellinie (SOGAR HELMUT BERGER ist im DSCHUNGEL), bringt Presse und Eilmeldungen für den Auszug, Unterstreicht die Dramatik der Staffel ("Nun müssen die sogar schon aufgeben, so hart ist es im Dschungel")...

Ich halte es nämlich für halbwegs ausgeschlossen, dass man es medizinisch verantworten kann einen Berger / Gabriel 2 volle Wochen in den Wald zu packen.

sunjb
07.01.2016 12:30

So zeigt Nora Mannhardt vom Bauckhof in Amelinghausen im Käserei Workshop (mit Verkostung!), wie auf traditionelle Art und Weise Käse hergestellt wird. Im Cakepop Workshop werden raffiniert süße Sachen kreiert und beim Japanese Tea Tasting geht es um Zubereitung und Herstellung von besten Bio Japan Tees.

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Klasse ein TeaTasting! Aber sonst hübsches Lineup.

sunjb
06.07.2015 15:02


FBG schrieb:
zu den 40% sollte man auch die ausgangszahl nennen: rund 140.000 aller griechen waren einmal beamte oder angestellte des öff. dienstes. dies entsprach 12% der gesamtbevölkerung oder gar 26% aller arbeitnehmer! dass dieser wert zu hoch ist und reduziert werden sollte, erscheint zumindest mir vollkommen logisch. wenn dann die entlassungen (zumindest zu großen teilen) wieder rückgängig gemacht wurden, spricht das für mich für ein "weiter so (wie vorher)


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sicher?

Auffällig ist, dass in Skandinavien der Staat als Arbeitgeber eine wesentliche größere Rolle spielt. 2011 haben in Norwegen und Dänemark 30 Prozent aller Berufstätigen für den Staat gearbeitet – fast doppelt so viel wie der OECD-Schnitt von 16 Prozent. In Schweden waren es 26 Prozent. Dagegen beschäftigt der öffentliche Dienst in Korea, Japan, Griechenland und Mexiko jeweils nur neun Prozent oder weniger der Berufstätigen.
Welt, 2011

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Ich bin mir nicht sicher ob die Behauptung WENIGER BEAMTE / MITARBEITER IM ÖD = WENIGER KRISE in irgend einer Art und Weise haltbar ist.

Hierzu auch:

"Schauen Sie mal nach Griechenland"


Einer, der es wissen muss, ist Peter Heesen. Der gelernte Gymnasiallehrer für Deutsch und Philosophie war neun Jahre lang Chef des Deutschen Beamtenbunds. Als ich ihn in seinem geräumigen Büro im obersten Stock des "dbb forums" an der Berliner Friedrichstraße treffe, bereitet er sich auf die Übergabe der Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger vor.

"Wenn Sie wissen wollen, wie ein Staat ohne funktionierende Beamte aussieht", sagt Heesen, "schauen Sie mal nach Griechenland. Da wird keine Grundsteuer eingetrieben, weil es keine funktionierenden Katasterämter gibt. Da wüten Waldbrände, weil die Feuerwehr nicht funktioniert. Da haben die Lehrer vor einigen Jahren für eine zwanzigprozentige Lohnerhöhung acht Monate lang gestreikt. Ein ganzer Schülerjahrgang bekam keine Abgangszeugnisse, verlor ein Jahr Schulbildung."

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Welt, 2012

sunjb
17.06.2015 11:39

Sowas ist ja versichert, sprich eine Woche vor dem Festival regnet es für den Veranstalter aus heiterem Himmel irgendwas zwischen 500.000 und 1.000.000 (geraten!). Da könnte man schon ein bisschen was an Bemühung um Ersatz erwarten.

Fand das damals schon ein wenig enttäuschend beim Pinkpop, als 2009 Depeche Mode absagten und man dann Anouk buchte und Placebo aus dem bestehenden Lineup zum Head pushte. Die hatten damals genug Zeit um alle Festivalshirts mit dem korrekten (Depeche Mode-freien) Lineup zu drucken aber haben keine Zeit IRGENDEINE Band jenseits von Anouk zu bekommen? Mir ist schon klar, dass gemeinhin niemand in der Größenordnung einfach daheim rumsitzt und auf Anrufe wartet, aber mal spontan die Foo Fighters vertreten muss doch schon irgendeine Band wollen

sunjb
08.06.2015 17:17

Ich spiel mal ein bisschen Festivalfußball und vergleiche die Erfahrungen aus Barcelona (2012/2013) mit der vergangenen Woche in Porto. Gibt ja einige hier, die immer wieder mal unterschwellig dran denken die kleine Schwester vom großen Primavera zu besuchen.

Also los gehts


Kosten

Wir haben rund 90 Euro für das Ticket bezahlt (das lässt sich drücken bei früherem Kauf). Gewohnt haben wir zu zweit 6 Nächte in einer reichlich großen Wohnung in absoluter Bestlage in der Innenstadt zu 100€ (pro Kopf). Flüge gibt es nach Porto von quasi jedem Ryanair-Flughafen in Deutschland. Wir haben mit 59€ (both ways) ab Frankfurt-Hahn sicher zwei sehr preiswerte Flüge geschossen. Toll ist die Metro-Anbindung des Flughafens in Porto, was den Transfer in die Stadt mit 2,70€ ausgesprochen billig macht (Vergleichswert Barcelona: 70 Minuten Busfahrt von Girona bzw. Reus zu 20€).

Die groben Fixkosten belaufen sich also auf 250-300 Euro für 7 Tage Porto inkl. Flüge und Festivalticket.

Barcelona war in beiden Jahren und obwohl wir zu sechst unterwegs waren mindestens 150€ teurer (nur hinsichtlich der Fixkosten).

1:0 Porto

Das Gelände


So überwältigend ich beim ersten Besuch das Gelände in Barcelona zwar noch fand, so sehr nervten mich im zweiten Jahr die Nachteile der riesigen Anlage. Ein Bühnenwechsel unter 15 Minuten war selten möglich, kaum Sitzgelegenheiten, Flair eines Großparkplatzes, insgesamt zu häufig zu schlechte Sicht auf Bühnen bei zu bescheidenem Sound.

Porto fand ich da in JEDER Dimension angenehmer. Die beiden großen Bühnen stehen nebeneinander und werden abwechselnd bespielt. Fußweg keine 30 Sekunden. Beide Bühnen stehen vor wunderschönen gräsernen Hügeln, auf die man sich einwandfrei setzen kann (Das Publikum macht davon auch regen Gebrauch). JEDER sieht immer alles auf allen Bühnen (zumindest als Mitteleuropäer und mehr als 1,70m Körpergröße) . Sehr angenehm und entspannt das Ganze. Toller Sound auch, bis auf Foxygen, aber bei denen ist ja garnichts normal.

Anreise von der Stadt zum Festival erfolgte bei uns leider etwas chaotisch teilweise, da man als halb-informierter Tourist auch gerne mal im falschen Bus sitzt, der zwar das Festival zum Ziel hat aber auf dem Weg dorthin 3000 Haltestellen bedient an denen jeweils 30 steinalte Portugiesen warten. Toll war hingegen die Rückfahrt nachts in die Stadt (reibungslose Extra-Busse die mit wenigen Stops auf der Route in fixen 15 Minuten in der Innenstadt ankommen).

2:0 Porto

Die Verpflegung

Natürlich kann man in beiden Städten fantastisch Essen (oder auch nicht, wenn man sich doof dranstellt) und in keiner der beiden Städte kommt irgendwer hungrig auf dem Festival an. Trotzdem ist die Verpflegung bei Festivals, die bis in den frühen Morgen dauern natürlich ein Kriterium. Und da schlägt sich Porto wirklich fantastisch.

- Lokale Restaurants, die auch ganz regulär und durchaus auch mit einigen Empfehlungen versehen in der Stadt ihren leckeren Dienst tun, bekommen auf dem Festival ihren Platz. Die traditionelle Francesinha, die leckeren Bifanas, gegrillte und frittierte Sardinen, Fischsuppe, extrem ansprechende Grillstände, Tapas aller art, ein Schinkenstand, usw. usf. reihen sich da aneinander und verkaufen zu fairen Preisen (3-5 Euro) Sachen, die auch die "Locals" mit Begeisterung und in Massen vertilgen. Für mich absolut kein Vergleich zu dem völlig austauschbaren Primavera-Barcelona-Catering mit Pizza Mario, gegrillter Wurst und Chinanudeln. Teilweise hatte man wirklich den Eindruck ganze Familien kommen zum Essen aufs Festival, wohingegen in Barcelona jeder zweite Spanier kaum gehen kann vor lauter mitgebrachten Sandwiches.

- Getränke: Bier (Kein abartig verdünntes Heineken für 5€ sondern 0,5 Liter 5,3% starkes leckeres Super Bock für 3,50€, diverse Stark und Premiumbiere am extra-Stand, WEIN (sogar Portwein) 0,2 Liter 19%igen Tawny zu 4€ (Wahnsinnig fair, wie ich finde), Gin/Whiskey in Longdrinkvarianten zu 4€. Meist kaum Schlangen, zumindest wenn man bereit ist 100 Meter zur nächsten Bar zu gehen.

Für mich ein klares
3:0 bis hier hin.

Bands:

Wir haben Interpol, Caribou, Patti Smith, José Gonzalez, Sun Kil Moon, Belle and Sebastian, The Thurston Moore Band, Damien Rice, Einstürzende Neubauten, Ride und die New Pornographers gesehen. Da wird der geneigte Barcelonafahrer mit seinen 40 gesehenen Acts in 5 Tagen natürlich nur abschätzig mit dem Kopf schütteln, aber für mich war das ein ganz angenehmes und wahnsinnig entspanntes Pensum. Trotzdem ist die Chance auf ein fantastisches Konzert bei x-mal mehr Bands natürlich größer. Demnach Tor für Barcelona

3:1

Die Stadt drumrum


Porto ist toll! Muss man mal gesehen haben. Barcelona aber natürlich ebenso. Kleiner Vorteil bei Barcelona ist der Strand. Porto hat den zwar auch, aber eben in 45 Minuten Busfahrt (mit den angesprochenen Rentnerbussen). Macht man eher nicht mal eben so spontan kurz vorm Festival noch. Andererseits ist es in der Innenstadt Portos natürlich tausendmal entspannter als in der Touri-Hochburg Barcelona, man sehnt sich also nicht ständig nach Strand. Tore für beide Städte würde ich sagen.

4:2

Stimmung

Im Grunde wenig vergleichbar. In Barcelona gefühlte (oder tatsächliche) 60% Ausländer in ekstatischer Feierlaune. In Porto 90% Locals, die das eher als entspanntes Stadtfest zelebrieren. Hat mich in vielen Momenten stark an Festivals wie das Haldern erinnert. Picknickdecke, Sonnenuntergang, Damien Rice lauschen und dabei Sardinen futtern. Es wurde nur ganz selten mitgesungen oder getanzt, Crowdsurfer hatten absoluten Seltenheitswert, kein Vergleich mit diesen legendären "Total-abrissen" in Barcelona. Aber durchaus auch nicht unangenehm. Lag vielleicht aber auch an den Bands, durchaus denkbar, dass man in Porto bspw. Blur ganz anders gefeiert hat als die lahmen Ride
trotzdem:

4:3



Insgesamt sehr zu empfehlen. Ist nicht so die Megainvestition wie Barca, aber hat gerade da seine Stärken, wo Barca aus meiner Sicht ein bisschen scheitert. War aber auch in Barcelona nie der Ansicht, dass ich an 3 Tagen mehr Bands sehen muss als sonst im ganzen Jahr, daher ist der Wegfall von einem guten Teil des Programms auch nicht so entscheidend gewesen.

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