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kato91


Mambo schrieb:


kato91 schrieb:
@mambo: ich war während Corona Ende 20 und wurde auch meiner letzten "Jugend" beraubt - ja, ist doof! Psychologisch ist es aber so, dass globale Krisen weniger Einfluss auf den/die einzelne haben, weil es alle erlebt haben. Stell dir vor, eine einzige Person müsste das Grauen aus dem 2. WK wegstecken vs. einer ganzen Generation. Das ist bei Corona nicht anders. Da braucht sich niemand hinzustellen und zu jammern: Wir wurden unserer Jugend beraubt! Wir wurden nämlich ALLE um zwei Lebensjahre beraubt und hatten Einschränkungen hinzunehmen.

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Und? Das ist doch bei allen großen - also nicht privat-individuellen - Krisen so. Kein Argument dafür, dass eins schlimmer ist als das andere. Im Unterschied zufrüheren Krisen wurde in Corona aber eben die Welt angehalten und das ist der Unterschied, der es unverständlich macht, wieso das da ging und in anderen Bereichen die kleinsten Maßnahmen für Entgeisterungsstürme sorgen.


Zum Konflikt jung vs. Alt: was gerne ausgeblendet wird in einer solchen Diskussion ist, was Ältere eigentlich für jüngere alles getan haben. In meinen Augen haben Kindern Gegenüber Eltern eine Urschuld. Jeder, der Kinder hat oder vor kurzem bekommen hat weiß, mit was für Einschränkungen das einhergeht. Wo ist ein Fünckchen Dankbarkeit und Respekt dafür, mal überspitzt ausgedrückt. Außerdem sind es nicht nur die älteren, die gerne aufs Klima scheißen. Es gibt genug Jüngere die ein Auto haben und wenn ich an die Reiselust der Gen Z denke - Amerika, Neuseeland, Australien usw. - beschleicht mich auch da das Gefühl der Doppelmoral.

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Das erste ist ne große philosophische Frage. Ich seh das etwas anders und würde da eher auf die freie Entscheidung, mit allen Konsequenzen Eltern zu werden abstellen.
Den markierten Teil find ich schwierig als Argument. Natürlich gibt es in jeder Generation auch wen, der aufs Klima scheißt, das ist ja keine Frage. Das ändert aber nichts daran, dass die Wahlmacht nunmal in deutlich höheren Altern beginnt und dort auch viel klima-bremsender ausgeübt wird. Selbst wenn alle 18-30 Jährigen ausschließlich Klimaparteien wählen würden, wären sie damit noch meilenweit von jeder Mehrheitsoption weg. Gleichzeitig sind sie es aber, die mit den Folgen konfrontiert sein werden und nicht die, die im Wahlverhalten am krassesten die Mehrheiten dagegen zustande bringen.

Ich finde man kann da nicht auf Negativbeispiele zeigen und damit die eigene Verantwortung ablegen.


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Den ersten Teil deiner Nachricht kann ich nicht so richtig zuordnen.

Corona war so eine Krise, die alle betroffen hat. Deswegen brauchen sich Jüngere nicht hinzustellen und davon zu sprechen, dass ihnen ihre Jugend genommen wurde (2 Jahre). Wir sind hier in einem Musikforum aller Altersgruppen und dementsprechend hatten wir alle Opfer zu bringen durch ausgefallene Konzerte und Festivals.

Man könnte es im Vergleich zum 2. WK auch auf die Spitze treiben und sagen: Unsere Großeltern und Urgroßeltern haben das zerstörte Land danach wieder aufgebaut und sich nicht darin gesuhlt, dass es den Weltkrieg gegeben hat. Jüngere heute könnten sagen: Ja, Scheiße dass es Corona gegeben hat, aber das Leben geht weiter und wir versuchen, das Beste daraus zu machen und alles wieder besser zu machen. Die Forderung nach erheblich weniger Arbeitszeit ist das genaue Gegenteil.

Sowohl die Weltkriege, als auch Corona waren schlimme Ereignisse bzw. globale Krisen.

Zum 2. Teil deines Beitrags: Man kann das als philosophische Frage bezeichnen, es entbindet trotzdem nicht davon, was unsere Eltern für uns geleistet haben.

Und Klimaschutz entsteht nicht nur durch auferlegte Maßnahmen, deren Effekte auch gegenteilig ausfallen können ("Ich lasse mir von denen da oben nichts vorschreiben!"). Ob nun die Älteren im Vergleich zu den Jüngeren die großen Klimatreiber sind weiß ich nicht. Mein Vater und meine Stiefmutter sagen zwar, dass sie ihr Leben noch nutzen wollen, was einem "nach mir die Sintflut" gleichkommt. Jüngere sind dafür oft genug auf Reisen, auch mit dem Flugzeug. Und auch in dieser Generation wird Auto gefahren. Last but not least gibt es ebenso hier im Forum genug Mitglieder, die Events in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten ansteuern, mit Flugzeug und/oder Auto.

Summa summarum ist das Thema nicht nur schwarz oder weiß.

kato91


Locust schrieb:
@Kato91

Doch genau das von oben nach unten verteilen ist im Grunde nötig.

Deutschland hat einen enormen Investitionsstau u.a. im Gesundheitssystem , sprich Pflege. Es muss dort Geld bereit gestellt werden um den Job attraktiver zu machen
bzgl. Arbeitsbedingungen und Bezahlung.

Wenn immer mehr Leute das Handtuch werfen oder einem Burn out entgegensteuern bringt das wenig.

Das Haushaltsloch neulich war ein Klacks für das was man eigentlich brauch und da muss man ggf. Schulden machen und andererseits Reiche viel stärker belasten.
Wo soll das sonst herkommen?
Geld ist insgesamt doch genug da, nur die Verteilung ist das Problem.


Gerade in staatlichen Büroberufen gehört eine große Reformation her und eine verstärkte Digitalisierung um Arbeitsplätze einzusparen ggf. mit der Perspektive in anderen Bereichen quer einzusteigen. Das ist recht vereinfach und pauschal gesagt und ich weiß, dass da viel dahinter steckt. Es geht aber ums Grundprinzip.

Man darf nicht weiter so stark am Markt vorbei ausbilden sondern zukunftsorientierter.

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Bei der Umverteilung von oben nach unten liegen wir doch gar nicht weit auseinander mit unseren Meinungen. Hier kommt es auf die Verhältnismäßigkeit an. In Teilen geht das. Alle Probleme und finanziellen Engpässe des Sozialstaats lassen sich damit aber nicht lösen bzw. auffangen. Und unser Sozialstaat ist schon verdammt gut aufgestellt. Ich bin auch entschieden gegen die Abschaffung des Soli, der nur noch höheren Einkommen zugute kommen würde.

Was die "Erleichterungen" durch Digitalisierung in der Verwaltung anbetrifft kann ich dir als Mitarbeiter - und nebenbei auch Quereinsteiger - sagen: So eine große Zeitersparnis steht da nicht hinter. Im Gegenteil ist bei uns im SGB XII so, dass mit Einführung neuer Vorschriften Mehrarbeit entstanden ist, so sehr ich das Leistungsbeziehenden auch gönne. Da werden Entscheidungen zu Bearbeitungsweisen auch auf anderen Arbeitsebenen getroffen und es ist schier unmöglich, dagegen anzukommen, weil Hierarchien und so weiter. Jetzt könnte ich als Angestellter endlos darüber jammern. Bringt am Ende nichts und niemandem, vor allem Leistungsberechtigten, ist damit geholfen.

Ich hab übrigens mal eine junge Kollegin eingearbeitet, die eine Stelle zu ihren Konditionen angeboten bekommen hat. Wir sind durchaus ein attraktiver Arbeitgeber mit Gleitzeit, verschiedenen Arbeitszeitmodellen, Home-Office usw. Kurz vor Arbeitsantritt, nachdem sie ein paar Wochen bei ihrer Schwester im Ausland gechillt hat, macht ihr Freund mit ihr Schluss und konnte die Stelle nicht antreten, weil sie erstmal zurück zu ihrer Mutter in ein anderes Bundesland ziehen und darauf klarzukommen musste. Das ist dann die Kategorie von verwöhnt von der ich in vorangegangenen Beiträgen gesprochen hab. Und ich hab selbst schon Trennung und Scheidung hinter mir. Nicht schön, die Welt dreht sich aber trotzdem weiter.

Wenn man solche Anekdoten von jüngeren miterlebt hat nimmt man gewisse Auffassungen, Aussagen und Forderungen mit einem ganz anderen Geschmäckle wahr.

2Codyund anderen gefällt das
kato91

@Locust: Dass die Zustände in der Pflege nicht tragbar sind ist allgemein bekannt. Wie sollte das mit weniger Stunden besser funktionieren? Das Problem ist jetzt schon fehlendes Geld und Personal. Da können wir nicht einfach Milliarden von oben "nach unten" schaufeln und damit die Pflege revolutionieren. Eine Freundin von mir arbeitet dort 32 Stunden, effektiv oft 40-50 Stunden und kommt von hunderten Überstunden nicht runter. Mit den Stunden hochgehen würde für sie nicht etwa weniger Überstunden bedeuten, sondern noch mehr Arbeit. Absurd, ich weiß. Es gibt Arbeitsbereiche, das kann einem passen oder nicht, die sind herausfordernd.

@mambo: ich war während Corona Ende 20 und wurde auch meiner letzten "Jugend" beraubt - ja, ist doof! Psychologisch ist es aber so, dass globale Krisen weniger Einfluss auf den/die einzelne haben, weil es alle erlebt haben. Stell dir vor, eine einzige Person müsste das Grauen aus dem 2. WK wegstecken vs. einer ganzen Generation. Das ist bei Corona nicht anders. Da braucht sich niemand hinzustellen und zu jammern: Wir wurden unserer Jugend beraubt! Wir wurden nämlich ALLE um zwei Lebensjahre beraubt und hatten Einschränkungen hinzunehmen.

Zum Konflikt jung vs. Alt: was gerne ausgeblendet wird in einer solchen Diskussion ist, was Ältere eigentlich für jüngere alles getan haben. In meinen Augen haben Kindern Gegenüber Eltern eine Urschuld. Jeder, der Kinder hat oder vor kurzem bekommen hat weiß, mit was für Einschränkungen das einhergeht. Wo ist ein Fünckchen Dankbarkeit und Respekt dafür, mal überspitzt ausgedrückt. Außerdem sind es nicht nur die älteren, die gerne aufs Klima scheißen. Es gibt genug Jüngere die ein Auto haben und wenn ich an die Reiselust der Gen Z denke - Amerika, Neuseeland, Australien usw. - beschleicht mich auch da das Gefühl der Doppelmoral.

Ich will hier übrigens keinen absoluten Standpunkt einnehmen. Beide Seiten haben Recht und unrecht. Es ist wie so oft im Leben: Die Wahrheit liegt in der Mitte. Nur mit dieser Jammerei einiger jüngeren kann ich nix anfangen. Die sollten mal im realen Leben ankommen.

1Cody gefällt das
kato91

Das witzige bei der Gen Z ist halt, dass die gerne Komfort in Anspruch nehmen und selber aber auf Work-Life-Balance in ungesundem Ausmaß pochen. Niemand würde es gut finden, wenn in einer großen Stadt Samstags alle Supermärkte um 13 Uhr dichtmachen würden, weil keiner mehr Lust hat, danach zu arbeiten oder generell zu viel zu arbeiten.

Den Oberhammer habe ich jetzt im privaten Umfeld erlebt. Meine Freundin arbeitet in einem recht jungen Unternehmen und hat bei einer Gehaltsverhandlung das Maximum angeboten bekommen. Ihre Freundin, die schon ein paar Monate länger dort arbeitet, bekam nicht so viel raus und wollte dann nochmal nachverhandeln. Da war die Grundhaltung da: Die kriegt mehr als ich, also steht mir genauso viel zu. Man hat ihr dann im Gespräch gespiegelt, dass sie sich leider nicht so sehr in die Arbeit reinhängt wie meine Freundin...

Man kann es auch weiter auf die Spitze treiben. Stellt euch vor, ihr müsst wegen eines medizinischen Notfalls in die Notaufnahme und steht da ein Schild: "Leider vorübergehend geschlossen weil den Mitarbeitenden Work-Life-Balance so wichtig war"....... Gibt einfach Bereiche im Leben, da klappt das mit der niedrigeren Arbeitszeit nicht.

Aber jetzt genug Gen Z Bashing von meiner Seite aus

kato91

Man muss anmerken, dass es trotzdem IMMER so ist, dass Reiche immer reicher werden und alle darunter immer weniger Geld zum Leben haben. Statt dass ich mir Gedanken darüber machen muss, bald höhere Rentenbeiträge zu zahlen, sollte die Politik endlich mal an die da oben ran. Und ich weiß, dass das nach hohlen linken Phrasen klingt. Es ist aber einfach so.

20 Tage Woche hingegen finde ich witzig. Haben manche jungen Leute eigentlich nie gelernt, dass es im Leben auch unangenehme Zeiten geben kann? Und als ob die jetzige jüngere Generation die einzige wäre, die mit Krisen aufgewachsen ist... "Corona hat uns unsere Jugend genommen", jaja...

kato91


Kaan schrieb:
Spannend wie schnell das Thema von "Es bleibt heute weniger bei Veranstaltern und Bands hängen, weil die Kosten explodiert sind" zu "Die Bands sind zu verwöhnt" gekippt ist.

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Naja, liegt (teilweise) nicht weit auseinander.

Als vorletztes Jahr Low Island auf Tour gegangen sind, haben die 18,70 € fürs Ticket genommen und sind mit einem Kleinbus (selbst) durch Europa gefahren. In Leipzig haben sie vor 30 Leuten gespielt, in Berlin waren es dann um die 150. Hatte Gelegenheit, mich mit ihnen zu unterhalten und da haben sie angedeutet, dass das eine Nullnummer ist bzw. sie immerhin kostendeckend durch Europa reisen konnten. Alle verdienen ihr Geld in UK anderweitig. Immerhin waren sie so überwältigt von Berlin, dass der dortige Merch-Ausverkauf für eine Anekdote im Band-Newsletter gereicht hat

Kalkulation ist das A und O in der Branche. Ich hab bei meinen Partys früher Plakate und Flyer drucken lassen, Social Media Werbung geschaltet, und hatte dadurch einen Break-even von X Gästen. Einige Partys waren Nullnummern, schade im Nachhinein. Seit Corona fahre ich Sparflamme, was auch mit den angezogenen Preisen und dem dadurch gestiegenen Risiko zusammenhängt. Social Media betreibe ich seit jeher selber und die Leute sollen lieber durch gute Konzepte und Partys gezogen werden. Und siehe da: Ich muss an der Kanzel nicht ins Schwitzen kommen, ob am Abend genügend Gäste erscheinen. Es läuft besser als vorher.

Was ich mich nun allerdings nach der Erwähnung vom Gebäude 9 frage, wo am Wochenende Beach Fossils gespielt haben: Ob das für die wohl auch eine Nullnummer war, in Europa zu touren? Ausverkauft war es zwar, aber bei einem Ticketpreis um die 30 Euro...

kato91


hermes81 schrieb:
Ein gewisser Herr Cobain samt Band tourte vor dem Durchbruch in einem 6Sitzer durch Europa.
Dort wurde idR auch gepennt - oder direkt in der Venue.
Die Mutter des besten Freundes meines Bruders hat denen damals sogar Stullen geschmiert
Ein Pat Smear hatte teilweise keine eigene Gitarre und musste sich diese nicht selten leihen.

Will sagen: Das Anspruchsdenken vieler (kleiner) Bands ist mittlerweile auch nicht/kaum mit dem in Einklang zu bringen was sie generieren.
Ich bin ja nun auch schon einige Jährchen raus aus dem Geschäft, aber wenn ich von Ex Kollegen höre, wie sich Gagen(ansprüche) im Laufe der Jahre nochmals entwickelt haben, so wundert mich, dass es überhaupt noch so viele Live Konzerte gibt.

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Das mit den Anspruchshaltungen ist selbst bei DJs so. Kumpel von mir tüftelt seit ein paar Jahren daheim Zuhause mit Schallplatten rum und durfte über gute Kontakte ein Opening Set im Suicide Circus spielen. Da war alles am Start, für den DJ war ein Techniker da usw.
Ich mache das nun seit fast 14 Jahren und hatte seltenst einen eigenen Techniker. Credo: DJ ist auch für Soundcheck, Pult usw. verantwortlich, wenn auch nicht dafür, dass die clubeigene Technik den ganzen Abend durchhält. Nun ja - er hatte dann mal technische Probleme in einem neuen Club, an den ich vermittelt hab, weil schlecht vorbereitet. Schuld war hinterher nicht er seiner Meinung nach, weil er sich bei sowas auf die anderen verlassen würde.

Im DJ Business ist es übrigens wie auch im Live Geschäft ähnlich, dass die wenigsten wirklich gut davon leben können. Für mich ist es auch eher ein nettes Taschengeld nebenbei zum Vollzeitjob. Was nicht unanstrengend ist, beides unter einen Hut zu bringen. Und das, obwohl bei uns auch 200+ Leute auf Partys herumspringen.

kato91

Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich mein Shirt aus 2015 anschaue. Was da an Bands gebucht wurde. Die Hälfte kannte ich damals nicht einmal und trotzdem war's für uns ein übervoller Tag. Werden wir in diesem Leben wohl nicht mehr erleben ein solch prominentes und geiles indielastiges Line Up.

1PlugInBaby gefällt das
kato91

Hatte auf Instagram eine Story von Dienstag gepostet und Fever verlinkt. Via DM haben sie sich dann bedankt und geschrieben, dass sie im November "back" wären vielleicht ja dieses Mal mit eigener Tour. Auch wenn ich nicht weiß, wie man diese Energie 90 Minuten überleben soll

Heißt umgekehrt, dass man sie im Juni wohl nicht auf dem HuSo erwarten sollte.

kato91

Zu Berlin:

Was. Ein. Abend.

Blackout Problems, die ich vorher noch nicht kannte, voll abgeliefert. Man gebe denen noch ein paar Jahre und die spielen sich hoch wie Donots und Leoniden.

Fever 333 wie gewohnt der pure Abriss. Gab leider in der Columbiahalle nix zum Klettern für Jason Butler, der sich dann wieder mit einem selbst gebauten Boxenturm zufrieden geben musste er hat sich nochmal die Zeit genommen für ein Statement zu Gaza und das IMO auch solide eingeleitet, dass es eben ein sehr emotionales Thema ist. Nach den Beiträgen im Forum hatte ich schon ziemlich Sorgen über geistigen Dünnpfiff, das war's nicht.

Nachdem Fever für mich der eigentliche Grund waren, das Ticket zu kaufen, nun zum formalen Headliner. Die Alben nach dem Dritten hab ich lange Zeit gemieden. Letztes Jahr beim Hurricane sehr positiv überrascht gewesen. Also: Alles ab Mindsweep nochmal angehört und los ging's. Der Hype war nach der Setlist da. Und was soll ich sagen: absolut überwältigendes Konzert. Die Show hatte IMO Headliner-Format. Mir ist klar, dass sie das in Deutschland nie haben werden. Es ist trotzdem schade, die anderen Bands aus dem elektronisch angehauchten Core-Bereich an ES vorbeiziehen zu sehen, wenn Shikari als Begründer des Genres so eine geile Show hinlegen und für 45€ so ein krasses Bandpaket anbieten. Die Setlist war ein Träumchen und die Stimmung kaum in Worte zu fassen. Was eine wilde Party! Wird sicher nicht mein letztes solo-Konzert von denen gewesen sein ein Statement zu Gaza gab es hier übrigens auch.

Insgesamt ein sehr runder Abend und ich freu mich auf Enter Shikari bei Rock im Park. Einen guten Slot würde ich ihnen wünschen, nicht nur wegen der Dunkelheit, damit die Lichtshow besser zur Geltung kommt. Wird's wahrscheinlich nicht geben...

1vsibk gefällt das
kato91
·  Bearbeitet


vsibk schrieb:
Wie waren die Zeiten in den letzten Tagen? Wann waren Doors, BP, Fever und Shikari? Überlege noch wegen München heute

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Berlin
18 Uhr Einlass
19-19:30 Uhr Blackout Problems
19:50-20:30 Uhr Fever 333
21-22:50 Uhr Enter Shikari

Plus/minus ein paar Minuten

kato91

Ich find die Setlist als Fan des ersten und dritten Albums auch mega. Nach dem vierten Album hab ich sie ein bisschen aus den Augen verloren und hatte beim Hurricane letztes oder vorletztes Jahr ne gute Zeit dort. Wird super.

kato91

Wie gut, dass ich schon eine Liste führe

09.02.2024 Declan McKenna - What Happened to the Beach
23.02.2024 Real Estate - David
01.03.2024 Dekker - Future Ghosts
01.03.2024 San Cisco - Under the Light
22.03.2024 One Sentence. Supervisor - Temporär Musik 20-29
29.03.2024 While She Sleeps - Self Hell
10.05.2024 Arab Strap - I'm totally fine with it

xx.xx.2024 Bring me the Horizon - Post Human: NeX GEn
xx.xx.2024 Chef'Special - ???
xx.xx.2024 Sam Fender - ???

Erstaunlich ist, wie viel schon im ersten Quartal erscheint. Und auf den ersten Blick ist das interessanter als das ganze letzte Jahr zusammen. Fast wie 2022, als alle Bands nach Corona wieder ankamen und abgeliefert haben.

Mit Isaac Delusion - Lost and Found und selbst Giant Rooks bin ich schon sehr zufrieden. Bei Letzteren hatte ich aufgrund der Singles vorab Sorgen, dass das nix wird. Das Album als solches funktioniert super.

kato91

Äh Leude ich muss hier noch Isaac Delusion mit Lost and Found von letzter Woche in den Ring werfen extrem tanzbarer Indiepop aus Frankreich. Die drei Alben davor sind allesamt Spitze. Wer Two Door Cinema Club und Co mag macht hier nichts falsch. Im Mai auf Tour. Ick freu mir

kato91
16.01.2024 21:25


blubb0r schrieb:


Rhapsode schrieb:
Eigentlich bin ich kaum unzufrieden mit der Regierung. Höchstens mit deren Kommunikation untereinander und nach außen hin.

Es wird mir viel zu wenig beleuchtet und betont, was alles an positiven Dingen schon erreicht wurde. Gasnotstand kam gar nicht? Egal, nächstes Thema.

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Naja... die Außendarstellung ist eine absolute Katastrophe.

Das Aushängeschild der Regierung, der Bundeskanzler, ist nicht existent und gehört eigentlich für sein Verhalten in der CumEx Geschichte ins Exil. Stattdessen sagt er prominent "Ich erinnere mich nicht" und liefert jetzt den Nazis eine Blaupause, wie man sich aus ungeliebten Themen rausredet. Danke dafür.
In der Ukraine Geschichte hat man, was Waffenlieferungen angeht, ewig lange rumgedruckst und sich eher lächerlich gemacht (Stichwort "Helme"), von der hoch gelobten und viel zitierten "Zeitenwende" ist wenig zu sehen.
Generell wird seitens der Bundesregierung viel gelabert, "Wumms", "Doppelwumms" oder "You'll never walk alone" - aber im Endeffekt ist es viel heiße Luft.

Ach ja, und da war noch die Geschichte vom verfassungswidrigen Nachtragshaushalt.

Sorry, für mich ist ein Großteil der handelnden Personen einfach nur peinlich und ungeeignet. Problem ist: ich sehe auch niemanden, der es besser machen könnte. Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera (von den Rassisten abgesehen, so eine Scheiße kommt gar nicht in Frage).


edit:
Und dabei habe ich von den ewig schwelenden Problemen wie Pflegenotstand, Bildungswesen, Rentensystem gar nicht angefangen. Infrastrukturell sind wir am Boden, das wird uns in 20 Jahren monumental auf die Füße fallen, ich hoffe, dass ich bis dahin meine Schäfchen im trockenen habe.

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Der verfassungswidrige Nachtragshaushalt fällt CDU Politikern auf lokaler Ebene auch auf dir Füße. Da hat sich die Partei schön was eingebrockt.

Die im edit angesprochenen Punkte sind das Produkt jahrelangen Nichtstuns oder schlicht Versagens. Ein Dank geht mitunter an 16 Jahre CDU geführte Regierung, die zu diesen Missständen beigetragen hat, wenn auch unter SPD Beteiligung.

In Sachen ÖPNV hat die Ampel bzw. die Grünen mit dem Deutschlandticket aber etwas ziemlich großartiges auf den Weg gebracht.

Stimme zu, dass die Kommunikation fatal ist. Es bräuchte mehr Zeit und vor allem keine Regierungsbeteiligung der FDP. Was dann alles möglich wäre.

kato91
15.01.2024 16:52


Stiflers_Mom schrieb:


kato91 schrieb:


HybridSun95 schrieb:
Tja und dann gibt es Politiker in der CDU, die sich so äußern:


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Die Frage ist natürlich, ob er in der Substanz nicht Unrecht hat. Ist es Aufgabe der arbeitenden Bevölkerung, arbeitsunwillige Menschen mit zu finanzieren? Es gibt Tage, da habe ich auch keine Lust zu arbeiten und würde mit dem Arsch lieber Zuhause bleiben. Geht halt leider nicht. Und der Sozialstaat sollte nur denen dienen, die darauf angewiesen sind.

Und mir ist klar, dass wir hier in verhältnismäßig kleinen Dimensionen sprechen, was die Anzahl der Betroffenen anbelangt.

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Du musst hier halt klar differenzieren und das wird vermutlich das Problem sein.

Wenn der arbeitslose Promovierte zu Aldi an die Kasse soll, ist das was anderes als wenn eine Mandy aus Faulheit alles ablehnt. Wenn jemand mit gesundheitlichen Einschränkungen unpassende Angebote aufgedrückt bekommt oder zur Umschulung soll kurz vor 60, ist das auch was anderes. Denn man darf dabei die stellenweise Inkompetenz der Arbeitsämter nicht außer Acht lassen. Und genau da liegt der Hund begraben, wo der Sozialstaat sehr schnell nicht mehr sozial ist.


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Da muss ich dir als jemand, der in einer Sozialbehörde arbeitet, in Teilen zustimmen.

Eine angemessene Leistungskürzung darf aufgrund einiger weniger inkompetenter Mitarbeitender in Sozialbehörden aber nicht für alle ausgeschlossen werden, das sorgt gleichermaßen für Unmut in der Bevölkerung. Der Vorstoß von Heil kürzlich, der sich auf eine zweimonatige Kürzung der Regelleistung bezog und aufgrund der fortlaufenden Mietübernahme Wohnungsverlust verhindert, war da schon nicht falsch, nur leider so blöd als Einsparung verkauft, dass Sozialverbände wieder aufgeschrien haben.

Man darf nicht außer acht lassen, dass zudem für die meisten Jobcenter die Weisungen der BA gelten. Und die sind koscher und orientieren sich auch an sozialgerichtlichen Entscheidungen.

kato91
15.01.2024 15:39


HybridSun95 schrieb:
Tja und dann gibt es Politiker in der CDU, die sich so äußern:


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Die Frage ist natürlich, ob er in der Substanz nicht Unrecht hat. Ist es Aufgabe der arbeitenden Bevölkerung, arbeitsunwillige Menschen mit zu finanzieren? Es gibt Tage, da habe ich auch keine Lust zu arbeiten und würde mit dem Arsch lieber Zuhause bleiben. Geht halt leider nicht. Und der Sozialstaat sollte nur denen dienen, die darauf angewiesen sind.

Und mir ist klar, dass wir hier in verhältnismäßig kleinen Dimensionen sprechen, was die Anzahl der Betroffenen anbelangt.

kato91
15.01.2024 14:20


Locust schrieb:
www.tagesschau.de

Mal ein aktueller Bericht, den ich hier mal in den aktuellen Zeiten einbringen möchte.
Kann ja jeder selber seine Schlussfolgerungen machen.

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Das ist irgendwie überhaupt nicht überraschend. Im Gegenteil. Es wäre überraschend, wenn es mal andersherum wäre.

Aber klar, Schuld am Elend der Welt sind natürlich Flüchtlinge.