Alle Kommentare von Phanthomas

4.268 Kommentare

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Phanthomas
18.04.2015 21:55


Pandamann schrieb:


Phanthomas schrieb:
Hatte mir gestern um ehrlich zu sein ein bisschen mehr erwartet. Sowohl von der Länge her als auch musikalisch. Ziemlich cool wars natürlich trotzdem, vielleicht hätte man mit weniger hohen Erwartungen hingehen sollen



Andere Meinungen?

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Das gestern war mein mein fünftes GY!BE Konzert und ich fand es auch nur gut...das trifft aber eigentlich auf jedes zu, außer auf das erste 2011 in Berlin im Astra Kulturhaus...das war mit Abstand das beste.

Rund die Hälfte des Konzertes besteht eigentlich immer aus Liedern die man noch nicht von CD kennt. Das ist nicht unbedingt mein Fall...finde sie könnten es da bei einem Lied belassen und stattdessen mehr ältere Lieder spielen. Das sie jetzt in Essen gar kein Lied von ihren ersten 3 Alben+EP gespielt haben, war für mich eine negative Überraschung. Aber sie sind halt keine konventionelle Band, da kann es dir live auch mal passieren, das ein 30 minütiger Dronepart kommt...

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Ich hab die Band zum ersten Mal gesehen.

Mit ein bisschen zeitlichem Abstand hat das Konzert doch nen ziemlich bleibenden Eindruck hinterlassen. War schon sehr intensiv.

Mittlerweile habens mir die neuen Songs sehr angetan, vor allem der zweite. Im Netz kursiert ne qualitativ ziemlich gute Audioaufnahme von Hamburg, dürfte wohl allen Interessierten bekannt sein.

Phanthomas
09.04.2015 11:13

Hatte mir gestern um ehrlich zu sein ein bisschen mehr erwartet. Sowohl von der Länge her als auch musikalisch. Ziemlich cool wars natürlich trotzdem, vielleicht hätte man mit weniger hohen Erwartungen hingehen sollen



Andere Meinungen?

Phanthomas
07.10.2014 13:02

Kann man also damit rechnen, dass man heute Nacht nicht per Bahn von Köln zurück ins Ruhrgebiet kommt?

Phanthomas
06.10.2014 17:02

War schon gut, aber auch irgendwie nix weltbewegendes mMn. Hatte irgendwie den ganzen Gig lang das Gefühl, man hätte sie damals vor 10-12 Jahren sehen müssen. Oder scheinbar halt in Berlin, so wie sich die Posts lesen.

Dennoch sehr sehr schön gewesen sie endlich mal zusammen zu sehen angesichts der Tatsache, wie sie meinen musikalischen Werdegang geprägt haben.

Phanthomas
01.07.2014 20:39


Stebbard schrieb:
Die Löw-Debatte dreht sich auch arg im Kreis.

Kann man nicht einfach mal einen Mittelweg suchen? Dem einen oder anderen würde es sicherlich helfen, wenn er sein Schema bestehend aus 'Vollversager' und 'Weltmeistertrainer!' ein wenig erweitern würde. Weder ist Löw ein Jahrhunderttrainer noch ist ein ein Fußballlegasteniker - das ist ein absurder Vorwurf. Auf der einen Seite hat er sicherlich seine Schwächen und dazu gehört sicherlich seine Sturheit und mangelnde Flexibilität, auf der anderen Seite gibt ihm aber die durchaus gute Bilanz als Cheftrainer Recht (der Vorwurf, dass vieles davon gegen schwache Teams war, lasse ich mal nicht gelten - gab es die früher etwa nicht?). Und das die nicht von alleine kommt, das zeigt eine Reihe von guten bis sehr guten Mannschaften, die Jahr für Jahr frühzeitig das zeitliche segnen, weil sie einfach nicht den richtigen Trainer an der Seitenlinie haben.

Ein wenig mehr Sachlichkeit schadet auch beim Fußball nicht.

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Seh ich genauso. Es nervt mich in letzter Zeit überall zu lesen und zu hören, wie blöd der Löw ist und was für eine Wurst Spieler XY ist, obwohl das Team absolut im Soll ist. Daher wollte ich einfach mal dagegen halten und zwar nicht in einem Dreizeiler, sondern mit ordentlichen Argumenten.

Man wird sehen, wie es am Freitag läuft. Ich gehe davon aus, dass es ein ganz anderes Spiel zu sehen gibt als gestern und ich bin zuversichtlich, dass es für die deutsche Mannschaft mit dem Halbfinale klappt.




Phanthomas
01.07.2014 18:07


Elli schrieb:

Ich kann verstehen, dass Mertesacker nach 120 Minuten durch ist und mal so reagiert. Ich finde es allerdings unangemessen, dass diese Antworten so gefeiert werden.
...
Ich erwarte keine hohen Siege. Ich erwarte einzig, dass man sich auf dem Platz den A**** aufreißt. Und das sehe ich bei dieser Mannschaft nicht.

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Widerspricht sich das nicht? Ist es nun verständlich, dass Per Mertesacker nach 120 min. durch ist, oder hat er sich nicht den Arsch aufgerissen? Das ist doch ein Quatschargument. Meinst du allen Ernstes, irgendjemand würde da nicht 100% geben? Der Weltmeistertitel wäre die Krönung einer jeden Karriere. Natürlich geben die alles.

Weiter schießt Ballbesitz keine Tore und gewinnt auch keine Spiele.

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Die deutsche Mannschaft hat von allen Teams im Turnier die meisten Pässe gespielt und gleichzeitig die zweithöchste Passquote (!) nach Italien mit jetzt einem Spiel mehr. Die Ballsicherheit ist meines Erachtens nach unglaublich hoch, auch im Vergleich mit anderen Topteams.

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Eine Statistik, die die Welt nicht braucht. Was bringt die hohe Passquote, wenn der entscheidende Pass in den Strafraum nicht kommt.

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Philosophiefrage. Wenn man aber Ballbesitz spielt, ist die Ballsicherheit und damit auch die Passquote sehr wohl eine wichtige Angelegenheit.


Mich interessiert nicht wie die anderen Mannschaften auftreten und ob sie fast verlieren und mit welchen Mitteln sie schlussendlich weiter kommen. Ich erwarte nur, dass wir in der Lage sind unser Spiel auf diese Mannschaften einzustellen oder besser ihnen direkt unser Spiel aufzudrängen. Mit den Spielern, die wir in Deutschland zu Verfügung haben wären beide Varianten möglich.

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So wie ich das sehe hat Deutschland bisher in jedem Spiel dem Gegner das eigene Spiel aufgedrängt. Haufenweise Abschlüsse aus guten Positionen, immer größere Spielanteile gehabt. Sowohl das Ghana-Spiel als auch das USA-Spiel hätten vor der Pause entschieden sein können, wenn man die Chancen einfach besser nutzt.
Davon abgesehen: Warum sind Vergleiche mit anderen Favoriten nicht zulässig? Superdeutschland muss also doch als einzige Mannschaft alles in Grund und Boden spielen? Widerspricht doch der Aussage, man müsse nicht jedes Spiel hoch gewinnen, solange man kämpft.



Die deutsche Mannschaft spielt ihr Spiel seit 3 Partien geduldig runter, wird nicht hektisch und wurde bisher letztendlich auch jedes Mal dafür belohnt. Es gibt kein Offensivfeuerwerk ab Minute 1 und das völlig zurecht, denn "eine WM ist kein Sprint, sondern ein Marathon". Man muss mit seinen Kräften haushalten, will man den Titel gewinnen. Genauso sieht das übrigens auch ein gewisser Louis van Gaal. Meint ihr, es ist Zufall, dass Holland nun schon zum zweiten Mal einen Rückstand gedreht hat? Die spielen kontrolliertes Ballbesitzspiel und setzen auf ihre Individualkünstler, außer es wird notwendig aufzudrehen und dann sind die Bälle auch ganz flott drin. Hut ab vor van Gaal bei dieser WM.

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Daher für mich auch die stärkere Mannschaft im Vergleich zu unserer. Den Holländern gönne ich allerdings nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln.

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Van Gaals Holländer spielen und spielten besonders gegen Mexiko mMn fast das gleiche Spiel wie die Deutschen. Mit dem Unterschied, dass sie im Angriff mehr auf Konter, lange Bälle und Individualität setzen. Die Tore gegen Mexiko sind dann aber anders gefallen. Nämlich nach der Umstellung auf 4-3-3. Huch, selbes System wie Deutschland? So einfach ist es natürlich nicht, aber du weißt worauf ich hinaus will.


Es fehlt nicht an dem Glück im Abschluss. Es fehlt ein richtiger Stürmer, der den Strafraum besetzt und abschließt wenn er es kann. Müller lobte ich bereits, deswegen wiederhole ich das jetzt nicht. Alle anderen schieben sich den Ball und die Verantwortung gegenseitig zu.

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Wie jetzt, unser nomineller 9er spielt genau das und zwar gut, aber trotzdem fehlt's dran?
9 Tore erzielt, mehr haben nur FRA, NED und COL.
Außerdem: Deutschland verzeichnet die drittmeisten Abschlüsse und die zweitmeisten Abschlüsse innerhalb des Strafraums laut FIFA-Statistik.



Klar nimmt man mit der hohen Abwehr Kontergefahr in Kauf. Aber wisst ihr was? Die haben hinten drin den Manuel Neuer, der die langen Bälle reihenweise entschärft. Weil er's halt kann. Da wird der Neuer dann zum Retter in der Not erhoben, obwohl er halt nur seinen im System vorgesehenen Job erledigt. Klar, er hat toll gespielt und die ihm gestellte Aufgabe mit Bravour gemeistert. Dennoch war es eben seine Aufgabe, da wird einfach eine Stärke des besten Torwarts der Welt optimal genutzt.

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Ja, Neuer hat gut mitgespielt. Note 1 dafür im gestrigen Spiel. Um eine Abwehr allerdings so hoch zu stellen darf man sich zum einen die aufgetretenen Fehler im Aufbauspiel nicht leisten und man benötigt Innenverteidiger, die auch mal Laufduelle gewinnen können. Mertesacker kann das Spiel lesen, ist aber nicht besonders schnell. Boateng ist schnell, schaltet aber gerne mal zu spät. Des weiteren muss das Mittelfeld mehr Laufbereitschaft zeigen. Es kann nicht sein, dass der Abwehrspieler abgegriffen wird und keine Anspielstationen zu Verfügung gestellt bekommt. Dann kommt wieder der Ball zurück zu Neuer und ihm bleibt nichts anderes übrig als den Ball zu schlagen.

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Hier kann ich dir zum ersten Mal zustimmen. Idealerweise hätte man sprintschnellere Verteidiger und das Mittelfeld würde mehr unterstützen. Ich denke Löw würde antworten, dass man gerade wegen Neuer trotz der Unterlegenheit im Sprint lange Bälle nicht zu sehr fürchten braucht. Trotzdem hast du hier schon Recht. Das macht mir auch für Freitag Sorgen.



Im Angriffsspiel machen die Gegner die Räume unheimlich eng, wie man es eben gegen einen solchen Angriff auch machen muss. Lässt man den deutschen vorderen 6 auch nur etwas zu viel Platz, klingelt's ganz schnell im eigenen Kasten. Und dennoch spielt die N11 sich Spiel für Spiel eine Menge super Chancen heraus, man sieht absolute Zuckerpässe ab und an. Dinge, die vor 10 Jahren undenkbar waren.

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Natürlich hat sich der Fußball weiterentwickelt. Nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Ländern. Aber auch vor 10 und mehr Jahren haben wir Zuckerpässe gespielt. Und wir hatten sogar noch andere Möglichkeiten zu Toren zu kommen.

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Hat die Mannschaft jetzt keine anderen Möglichkeiten? Was ist mit den Distanzschüssen gestern, was mit den zwei Toren nach Standards?
Zu allem vor Mitte der 90er kann und will ich hier überhaupt nichts sagen, ich meine das im Vergleich zu späten Voigts oder Ribbecks Zeiten, auch noch unter Völler wurde ja wohl im Vergleich zu heute unheimlich gerumpelt.



Sogar die ehemals viel kritisierten Standards strahlen mittlerweile eine ungekannte Gefahr aus. Das deutsche Team ist eines der fairsten, wenn nicht das fairste im Turnier. Fouls und die Gefahr von roten und gelben Karten werden minimiert.

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Ohne Risiko wird es nicht gehen. Und um Stärke zu demonstrieren muss man sogar manchmal die gelbe Karte einkalkulieren.

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Ohne Risiko wirds nicht gehen? Hochstehende Kette, Inkaufnahme von Kontern? Lieferst hier selbst ein Argument für Löws Taktik.
Keiner bezweifelt, dass man im Fall des Falles auch mal dazwischen hauen muss. Aber eben nur im Fall des Falles. Die Tatsache, dass es sehr selten dazu kommt, spricht doch für Löws Spielweise? Ich erinnere an Ballack gegen Südkorea 02. Vermeidet man die Situation läuft das Finale vielleicht anders. Einzelfall und hypothetisch, passt hier aber hervorragend als Beispiel.



hier herrscht ne Stimmung, als ob nur aufs Ausscheiden gewartet würde, nur damit man sagen kann: "Wir haben's euch doch gesagt, mimimi".

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Ich wünsche mir durchaus den Titel und ich habe in den vergangenen Jahren oft genug sagen können, dass mir klar war, dass andere Teams die Titel holen, solange Jogi da ist. Aber die Leidenschaft, mit der die Spiele bestritten wurden, war in den vergangenen Jahren größer. Mein Respekt daher wesentlich größer.



Klar, kann denen im Prinzip auch egal sein, die spielen für sich selbst und für die Mannschaft und die wenigsten für "Deutschland".

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Ganz meine Meinung. Schade allerdings. Man sieht es aber schon daran, dass die Nationalhymne so lautstark mitgesungen wird. 😒 Da sieht es in anderen Sportarten doch noch ganz anders aus.

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Achja Leidenschaft und Hymne singen, damit haben die Spanier in den vergangen 6 Jahren alles gewonnen.



Mir ist der ganze Deutschlandkram im Prinzip egal. Ich fiebere mit einem Team, das seit 8 Jahren mit den besten Fußball aller Nationalmannschaften spielt, teils berauschende Spiele zeigt (oh Gott war die erste Hälfte gegen Portugal geil!) und das den Titel absolut verdient hätte. Ich hoffe für die Mannschaft, dass sie den Titel holt. Ich hoffe, dass Jogi Löw und sein Team den Titel holen. Klappt's wieder nicht - und die Chancen stehen halt immer noch nur 1:7 - dann ist es auch in meinen Augen Zeit für einen Wechsel, Neuanfang mit anderen Leuten.
Falls es aber klappen sollte, bin ich mal gespannt, ob die vielen vielen Besserwisser dann auch die Größe haben, nicht zu feiern. Denn Löw hat ja sowieso alles falsch gemacht.

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8 Jahre?! Wir waren immer eine Größe. Das ändert sich auch nicht, wenn wir gegen Frankreich ausscheiden würden. Daher darf der Anspruch auch entsprechen hoch sein.
Allerdings bin ich der Meinung, dass die deutsche Mannschaft zuletzt bei der WM in den USA so überheblich aufgetreten ist. Das Ende ist bekannt. Frühzeitiges Ausscheiden und ein Fingerzeig, der alles sagte von Herrn Effenberg.

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Mit 8 Jahren meine ich wiederum die Zeit, seit Klinsmann und Löw die Nationalelf "vom Rumpelfußball befreit" haben. Wie gesagt zu der Zeit vor Berti kann ich eigentlich nichts sagen als 89er.
Und ganz ehrlich: Lieber 5 mal mit Löw-Fußball im Halbfinale gegen große Nationen verlieren, als sich gegen unterlegene Mannschaften ins Finale durchzuwurschteln wie 02.
Aber klar, hier kommmen wir dann zu Fragen, über die sich prinzipiell nicht diskutieren lässt, weil es um normative Ansichten geht. Genau wie bei der Hymnenfrage oder deinem Statement, du würdest schon seit 96 auf einen Titel warten.

Phanthomas
01.07.2014 13:32

Ich eröffne mal mit dem Mertesacker-Zitat: "Was wollen Sie von mir? Völlig egal wie, Hauptsache wir sind im Viertelfinale. Glauben Sie, unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe?" Das Interview hat mir super gefallen, toll gemacht von Mertesacker.

Was erwarten die Leute? 4:0 Siege bis ins Finale?
Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft ist in diesem Turnier bisher ein Plädoyer für den gedudigen, offensiven Ballbesitzfußball. Die einzige Mannschaft, die sich bisher nicht hinten reingestellt und auf Konter gespielt hat ist absolut unter die Räder gekommen, hatte das Spiel nach einer halben Stunde verloren. Also versuchen die anderen es auf andere Art und Weise.
Die deutsche Mannschaft hat von allen Teams im Turnier die meisten Pässe gespielt und gleichzeitig die zweithöchste Passquote (!) nach Italien mit jetzt einem Spiel mehr. Die Ballsicherheit ist meines Erachtens nach unglaublich hoch, auch im Vergleich mit anderen Topteams. Was war denn mit Brasilien? Am Rande des Ausscheidens gegen Chile, mit etwas mehr Glück haut Pinilla den Ball unter anstatt an die Latte.
Was war denn mit Holland? Liegen bis zur 88. 0:1 hinten.

Die deutsche Mannschaft spielt ihr Spiel seit 3 Partien geduldig runter, wird nicht hektisch und wurde bisher letztendlich auch jedes Mal dafür belohnt. Es gibt kein Offensivfeuerwerk ab Minute 1 und das völlig zurecht, denn "eine WM ist kein Sprint, sondern ein Marathon". Man muss mit seinen Kräften haushalten, will man den Titel gewinnen. Genauso sieht das übrigens auch ein gewisser Louis van Gaal. Meint ihr, es ist Zufall, dass Holland nun schon zum zweiten Mal einen Rückstand gedreht hat? Die spielen kontrolliertes Ballbesitzspiel und setzen auf ihre Individualkünstler, außer es wird notwendig aufzudrehen und dann sind die Bälle auch ganz flott drin. Hut ab vor van Gaal bei dieser WM.

Obwohl die Gegner tief stehen und im Mittelfeld teils aggressiv pressen gab es in jedem Spiel genug hochkarätige Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Da fehlt halt auch mal das Glück im Abschluss, welches man im ersten Spiel gegen Portugal noch hatte. Und dennoch werden die Spiele am Ende gewonnen, weil es nämlich genau die richtige Taktik ist.
Klar nimmt man mit der hohen Abwehr Kontergefahr in Kauf. Aber wisst ihr was? Die haben hinten drin den Manuel Neuer, der die langen Bälle reihenweise entschärft. Weil er's halt kann. Da wird der Neuer dann zum Retter in der Not erhoben, obwohl er halt nur seinen im System vorgesehenen Job erledigt. Klar, er hat toll gespielt und die ihm gestellte Aufgabe mit Bravour gemeistert. Dennoch war es eben seine Aufgabe, da wird einfach eine Stärke des besten Torwarts der Welt optimal genutzt.

Im Angriffsspiel machen die Gegner die Räume unheimlich eng, wie man es eben gegen einen solchen Angriff auch machen muss. Lässt man den deutschen vorderen 6 auch nur etwas zu viel Platz, klingelt's ganz schnell im eigenen Kasten. Und dennoch spielt die N11 sich Spiel für Spiel eine Menge super Chancen heraus, man sieht absolute Zuckerpässe ab und an. Dinge, die vor 10 Jahren undenkbar waren.
Ich bin mir relativ sicher, dass auch Deschamps defensiv spielen lassen wird am Freitag. Der wird genau wissen, dass das andernfalls ganz schnell so ausgeht wie DE - POR.
Und genau darin sehe ich die Gefahr. Spielt Frankreich ordentlich defensiv und bekommt die gleichen Möglichkeiten zu kontern, wird es dank ihrer Qualität im Angriff gefährlicher als gegen die USA, Ghana oder Algerien. Da müssen die Chancen vorne besser genutzt werden. Damit muss sich aber gottseidank Löw und sein Team rumschlagen, nicht ich.

Sogar die ehemals viel kritisierten Standards strahlen mittlerweile eine ungekannte Gefahr aus. Das deutsche Team ist eines der fairsten, wenn nicht das fairste im Turnier. Fouls und die Gefahr von roten und gelben Karten werden minimiert.
Die vergangenen 4 Spiele zeigen für mich: Da wurde und wird in allen Bereichen akkurat und fokussiert gearbeitet auf ein Ziel hin: Den Weltmeistertitel. Problem bei der Sache ist eben, dass es noch 31 andere Teams gibt, deren Mehrzahl mit Sicherheit annähernd ebenso akkurat arbeitet bzw. gearbeitet hat und von denen einige auch über eine ähnliche Qualität im Kader verfügen.

Fazit zum Spielerischen: Die deutsche Nationalmannschaft hat mich bisher zusammen mit Holland am meisten überzeugt. Das geduldige Ballbesitzspiel ist der richtige Weg. Defensive Teams lassen sich hinten rein drängen und lassen schlussendlich zu viel zu, irgendein Ball sitzt dann früher oder später. Den offensiven Ansatz finde ich klasse. Wie sieht die Alternative aus? Wie Italien gegen Uruguay auf 0:0 spielen? Ein doofes Gegentor durch nen Standard, individuellen Fehler kann's immer geben. Einen Platzverweis kann es immer geben, ob berechtigt oder nicht spielt natürlich keine Rolle. Es ist mit Sicherheit nicht alles perfekt, das sagt niemand. Aber näher dran als dieses Jahr war man am Titel sicher seit langer langer Zeit nicht.


Zum Abschluss noch ein anderes Thema: Ich habe bewusst Mertesackers Zitat als Einstieg in meinen kleinen Roman hier gewählt. Was meint ihr eigentlich, wie das Team sich fühlt, wenn sie was von der Stimmungslage und Kritik hier in Deutschland mitbekommen? Die reißen sich da den Arsch auf (und damit mein ich die Spieler auf dem Platz genau wie den Rest der ganzen Baggage), sind bisher als einziger Titelkandidat im Viertelfinale noch nicht zumindest an den Rand des Ausscheidens gekommen und hier herrscht ne Stimmung, als ob nur aufs Ausscheiden gewartet würde, nur damit man sagen kann: "Wir haben's euch doch gesagt, mimimi". Klar, kann denen im Prinzip auch egal sein, die spielen für sich selbst und für die Mannschaft und die wenigsten für "Deutschland". Dennoch denke ich, dass sich da weniger inkompetente Kritik und mehr Unterstützung gewünscht wird.
Niemand hier kann irgendwas so beurteilen wie das Team selbst - oder ist jemand in Brasilien vor Ort und erlebt jedes Training und sämtliche übrige Zeit mit der Mannschaft hautnah?

Mir ist der ganze Deutschlandkram im Prinzip egal. Ich fiebere mit einem Team, das seit 8 Jahren mit den besten Fußball aller Nationalmannschaften spielt, teils berauschende Spiele zeigt (oh Gott war die erste Hälfte gegen Portugal geil!) und das den Titel absolut verdient hätte. Ich hoffe für die Mannschaft, dass sie den Titel holt. Ich hoffe, dass Jogi Löw und sein Team den Titel holen. Klappt's wieder nicht - und die Chancen stehen halt immer noch nur 1:7 - dann ist es auch in meinen Augen Zeit für einen Wechsel, Neuanfang mit anderen Leuten.
Falls es aber klappen sollte, bin ich mal gespannt, ob die vielen vielen Besserwisser dann auch die Größe haben, nicht zu feiern. Denn Löw hat ja sowieso alles falsch gemacht.

Und ja, ich habe zur Zeit ordentlich Langeweile, dass ich so einen Text fabrizieren kann

Phanthomas
25.04.2014 08:56

Prognosen:
Die Bayern verlieren kein Spiel mehr.
Schalke entscheidet mit dem klar "leichteren" Restprogramm den dennoch bis zum Schluss spannenden Kampf um Platz 2 für sich.
Wolfsburg und Leverkusen liefern sich ebenso einen engen Kampf um Platz 4, der erst am letzten Spieltag entschieden wird. Wolfsburg machts letztendlich. BMG schaffts auf 6, Mainz auf 7, obwohl Augsburg nochmal rankommt.
Die vier Teams, die jetzt unten stehen, machen den Abstieg am letzten Spieltag unter sich aus und liegen am Ende lediglich 2 Punkte auseinander. Braunschweig und Stuttgart müssen runter, Nürnberg in die Relegation. Da könnte ich Braunschweig allerdings mit Wohlwollen etwas überbewertet haben.

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Mit den Prognosen Platz 2 und Abstiegskampf sieht's auch schon sehr schlecht aus. Da hab ich ja mal Sachverstand bewiesen
Nach meiner Abschlusstabelle müsste Schalke jetzt alles gewinnen und Dortmund dürfte nur noch einen Punkt holen. Stuttgart hat schon 2 Punkte mehr als nach meiner Rechnung am Ende der Saison.

Phanthomas
04.04.2014 09:30

Gerade mal vor Langeweile die restlichen 6 Spieltage durch den Tabellenrechner gejagt.

Prognosen:
Die Bayern verlieren kein Spiel mehr.
Schalke entscheidet mit dem klar "leichteren" Restprogramm den dennoch bis zum Schluss spannenden Kampf um Platz 2 für sich.
Wolfsburg und Leverkusen liefern sich ebenso einen engen Kampf um Platz 4, der erst am letzten Spieltag entschieden wird. Wolfsburg machts letztendlich. BMG schaffts auf 6, Mainz auf 7, obwohl Augsburg nochmal rankommt.
Die vier Teams, die jetzt unten stehen, machen den Abstieg am letzten Spieltag unter sich aus und liegen am Ende lediglich 2 Punkte auseinander. Braunschweig und Stuttgart müssen runter, Nürnberg in die Relegation. Da könnte ich Braunschweig allerdings mit Wohlwollen etwas überbewertet haben.

Mal sehen was eintrifft

Phanthomas
21.02.2014 04:54


Stebbard schrieb:


Phanthomas schrieb:
Hat hier jemand irgendwelche Hinweise was die KV für Studierende angeht, außergewöhnlich gute oder schlechte Erfahrungen mit bestimmten Krankenkassen gemacht?

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solche Fragen sind so zielführend wie die Frage nach guten Ärzten. Bei 10 verschiedenen Personen bekommst du 10 gänzlich verschiedene Einschätzungen.

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Da hast schon recht. Auf doof fragen kann man ja trotzdem mal, schaden tut's nicht.
Kam auch prompt ne hilfreiche Antwort - danke dafür

Phanthomas
20.02.2014 14:47

Der 25. Geburtstag naht nun auch bei mir und somit das Ende der Familienversicherung.
Jetzt stehe ich noch relativ ratlos vor der Frage, ob ich bei der Versicherung meiner Mutter bleiben soll, oder ob es sich lohnt zu wechseln.

Hat hier jemand irgendwelche Hinweise was die KV für Studierende angeht, außergewöhnlich gute oder schlechte Erfahrungen mit bestimmten Krankenkassen gemacht?

Phanthomas
22.11.2013 05:46

Ich habe mich in der 7. Klasse für Latein entschieden und hatte danach noch 2 Jahre Französisch und 3 Jahre Spanisch in der Schule. Latein hat mir definitiv immer sehr beim Sprachenlernen geholfen und hilft mir im Prinzip bis heute, weil es den Blick für die Struktur einer Sprache, grammatische Phänomene etc. schärft. Beim Lernen europäischer Fremdsprachen kommt selbstverständlich noch die enorme Hilfe beim Wortschatz hinzu. Man sollte mMn die Bedeutung von Latein in der Hinsicht nicht unterschätzen.

Andererseits kann ich natürlich nicht nachvollziehen inwieweit es nun wirklich im Studium relevant ist und vor allem wie die Lateinkurse an den Unis ablaufen. Wenn es so aussieht, dass die Leute sich reihenweise lediglich durch den Kurs schleppen und gerade eben bestehen ohne wirklich langfristig irgendetwas zu lernen ist es sicher fraglich, ob das in der Form Sinn macht. Im Gymnasium haben wir es halt doch 7 Jahre gemacht und ich bezweifle, dass man solch eine Zeitspanne in ein paar Semestern adäquat ersetzen kann, selbst mit wesentlich höherer Wochenstundenzahl.

Phanthomas
21.11.2013 08:56


Nikrox schrieb:
Homeland S3E8

Spoiler: (Box markieren um Text zu lesen)
Schwanke nach dieser Folge irgendwo zwischen und
Fand die Folge ungemein spannend und das Ende nicht vorhersehbar. Allerdings gab es mal wieder zu viele Logiklücken. Kann mir bis jetzt noch nicht erklären, warum Brody da (scheinbar im Wissen von Saul) festgehalten wurde und warum er jetzt wieder ins Spiel gebracht wird? Seine Unschuld ist ja noch nicht bewiesen, was wollen sie jetzt wieder mit ihm?
Nachdem er vor ein paar Tagen bei Jimmy Fallon schon gesagt hat, dass er in allen Folgen der restlichen Staffel auftauchen wird, war ich schon gespannt wie sie das jetzt machen wollen. Naja das Endergebnis ist etwas komisch, bzw. ja auch noch nicht aufgeklärt.
Warum Carrie mal wieder das Leben ihres Kindes und die komplette Operation aufs Spiel setzt nur wegen Brody versteht auch kein Mensch. Okay, Liebe und der Vater ihres Kindes. Aber wenn sie oder das Kind tot ist, bringt ihr das auch nicht mehr
Das die Affaire von Sauls Frau ein Agent ist, kam auch etwas überraschend, macht für mich aber auch noch nicht so wirklich Sinn. Warum über so komische Umwege eine Affaire mit der Frau des CIA-Chefs anfangen, wenn die sogar gerade getrennt leben? Später läuft er dann noch ungehindert in sein Haus rein und durchsucht den Computer. Den Computer vom Chef der CIA? Ja ne ist klar.

Oh man. Die Serie schwankt wirklich schon die ganze Staffel zwischen genial und hanebüchen. Hab die Hoffnung allerdings schon aufgegeben, dass es sich irgenwann mal wieder nur auf die Genialität konzentriert.

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Spoiler: (Box markieren um Text zu lesen)
Carrie ist halt crazy, da macht man solche Sachen Meiner Meinung nach keine Logiklücke. Saul und seine Frau sind zwar getrennt, leben aber doch im selben Haus? Warum also nicht versuchen über sie an Saul ranzukommen? Da stimme ich dennoch zu, nicht ganz plausibel.

Was mich an der Folge gestört hat war, dass Fara ganz offen im Wohnzimmer mit diesem internen Ermittler spricht, obwohl ihr nicht über ihren Job Bescheid wissender Vater nebenan sitzt.

Sauls Wissen über Brodys Aufenthaltsort war wieder ein schöner Twist, bin gespannt wie sich die Staffel weiterentwickelt. Der Zweck des Ganzen scheint mir offensichtlich, er soll sicherlich irgendwie mit der langfristigen Operation zu tun haben, die Saul im Iran am laufen hat, Stichwort regime change.

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Phanthomas
09.10.2013 08:43


Nikrox schrieb:
Homeland S3E2

Spoiler: (Box markieren um Text zu lesen)
Nachdem ich mir nach der ersten Folge der neuen Staffel noch nicht so sicher war in welche Richtung die Staffel gehen soll, bleibt man auch jetzt noch im dunklen. Brody ist immer noch nicht aufgetaucht, Carrie scheint immer noch alles andere als stabil zu sein und vorallem sind Sauls und Qinns Motivationen noch völlig unklar.
War aber unabhängig von dem was noch kommen könnte, eine starke Folge. Mal komplett ohne Action und nur mit Dialogen gefüllt. Besonders Dana hat mir sehr gut gefallen. Nachdem sie in der letzten Staffel ja eher eine komische Story hatte, kann sie jetzt richtig aufdrehen. Allein ihre Rede im Badezimmer war schon sehr beeindruckend.
Bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht, hat aber auf jeden Fall Potential.
Und so viel wie die Autoren in der letzten Staffel auf Überraschungsmomente gesetzt haben, werden wir wohl noch einiges zu sehen bekommen!

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Spoiler: (Box markieren um Text zu lesen)
Ich fand die ersten beiden Folgen jetzt auch ziemlich genial, gefällt bisher wesentlich besser als das, was ich vom Ende der zweiten Staffel noch im Gedöchtnis habe. Im Prinzip müsste ich mir aber die ersten beiden Staffeln nochmal ansehen. Ich meine da waren noch einige Fragen offen. Was war z.B. mit Saul und dem Lügendetektor? Und wer leakt die Infos an die Presse, Sauls "zweiter Mann"? An den kann ich mich aus den vorigen Staffeln irgendwie so gar nicht mehr erinnern.

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Phanthomas
22.08.2013 15:53


Stebbard schrieb:
Klar darf sie das, aber zwischen Recht und Richtig liegt noch ein normativer Unterschied. Nur weil man es darf, muss man es auch stets tun - vor allem dann nicht, wenn man ganz genau weiß, dass es von der anderen Seite als Provokation empfunden wird.

Hier liegt auch ein Unterschied zu dem Fall von Radiohead (was aber an und für sich ein gut gewähltes Beispiel war), da in diesem Fall zu erwarten ist, wer auf der Gegenseite ist und im Falle von Free Tibet ein anerkanntes Unrecht angeprangert wird, während es hier um einen Nationalitätenkonflikt geht.

Aber das ganze zeigt mal wieder, dass Nationalitäten und Nationalismus zu nichts Gutem führen. Das ganze scheint mir als ein vollkommen unnötiger Konflikt auf Basis nationaler Befindlichkeiten.

Aber gut, belassen wir es dabei.

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Na ob das mal so überall gleichermaßen anerkannt ist....

Phanthomas
30.05.2013 06:27

Liest sich ja alles ganz interessant wieder. Besonders, dass beim geheiligten Primavera auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.

Was war denn am Auftritt von The Knife nun so grauenhaft? Und hat jemand Titus Andronicus gesehen?

Phanthomas
16.04.2013 08:56

Ich hab zu Game of Thrones eine sehr zwiespältige Meinung.
Die Serie wirkt auf mich teilweise wie ein ganz billiges Potpourri aus allen möglichen Elementen von Fantasystories, die sich in der Vergangenheit als erfolgreich bewährt haben, dem Mittelalterding und einem Softporno.
Andererseits interessiert es mich teilweise schon, wie es mit den Charakteren weitergeht. Meine Lieblinge sind Tyrion und Arya. Besonders bei letzterer hat es mich im zweiten Buch aber aufgeregt, wie storytechnisch kapitelweise kaum etwas vorangeht. Ich habe die ersten 2 Bücher auf Empfehlung erst nach Konsum der Serie in der letzten Zeit gelesen und kann mir daher kein unvoreingenommenes Bild über sie machen, würde sie aber insgesamt schon als besser bezeichnen als die Serie, welche im Vergleich zu den Büchern die typischen Schwächen von Verfilmungen aufweist, nämlich das Weglassen von Plotteilen aus Zeitgründen und die flacherere Charakterzeichnung.

Vielleicht nehme ich mir mal das dritte Buch vor, die dritte Staffel der Serie werd ich wenn überhaupt definitiv erst danach ansehen.

Fazit: Kann man sich angucken, wenn man das Setting mag und/oderzu viel Zeit hat, gibt mMn aber viele viele bessere Serien.

Enttäuscht bin ich mittlerweile von The Walking Dead. Nachdem die Serie gut angefangen hatte und ich mir nach dem, was hier und anderswo geschrieben wurde, nach der schwächeren zweiten Staffel doch wieder ne Steigerung erwartet hatte, (leichter Spoiler) kommen die mit dieser absolut platten und vorhersehbaren Governor-Story um die Ecke. Habe mir das seit S03E14 oder so nicht mehr angetan. Den Telefonplot hätten sie mal anders weiterentwickeln sollen, das hätte Potenzial gehabt

Phanthomas
10.03.2013 17:03


Stebbard schrieb:
Ich bin ja ein überzeugter Verfechter des "Demokratisierungsansatzes", welcher der nachhaltigste, zugleich aber auch der schwierigste ist.

Dem ganzen liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass der Grad innerer Freiheit sich entgegengesetzt zur Bedrohung von Außen verhält. Autoritäre Systeme werden in aller Regel von dem Gedanken getragen, dass das eigene Leid bzw. die eigene Oppression einem übergeordnetem nationalen Zweck dient. Hier muss man ansetzen und dem politischen System seine innere Legitimation entreißen. Hier übernimmt China eine wichtige Rolle, welche auch im Artikel angesprochen wird. Getreu dem Motto: Wenn ich jemanden nicht direkt beeinflussen kann, dann muss ich versuchen die Leute zu beeinflussen, welche Einfluss auf diese Person haben.

Zitat anzeigen



Da stellt sich mir die Frage, wie man so etwas denn anstellen sollte?
Jegliche Bestrebungen von außen in diese Richtung könnte die Regierung ja leicht als feindliche Aggression darstellen.

Ich denke auch den Einfluss der VR China auf Nordkorea sollte man nicht überschätzen.
Nordkorea ist unter anderem auch auf Autarkie aus, das System macht es sich dort quasi in der Isolation bequem. Ich gehe im Gegenteil fast eher davon aus, dass die Führung der VR in der Vergangenheit bereits versucht hat, in Richtung Reformbemühungen auf die DVRK einzuwirken und dabei keinen Erfolg hatte.
Eines ist im Verlaufe der Problematik über die letzten Jahre deutlich geworden: China bewegt sich von Nordkorea weg, vom einzigen Verbündeten "großen Bruder" zum mittlerweile mMn eher neutralen Vermittler.
Nordkorea ist zwar von China abhängig, jedoch kann China der DVRK seine Unterstützung auch nicht einfach entziehen, denn dies würde den Interessen der VR aus den bekannten Gründen (regionale Stabilität, nicht abschätzbare Folgen für die VR selbst und nicht zuletzt drohende US-Millitärpräsenz direkt an der chinesischen Grenze) entgegenstehen.

OT: Warum zitiert mich hier eigentlich immer alle Welt als "Phantomas"? Das h hat schon seinen Sinn, wie auch du wissen müsstest

Phanthomas
09.03.2013 14:09


junior88 schrieb:
Wenn man ehrlich ist und die Entwicklung von Nordkorea seit ein paar Jahren verfolgt, weiß man, dass die einzige Lösung der Krieg mit dem Norden ist! Das Regime wird nur mit einem Riesen Knall abtreten! Desto länger man zögert, umso besser wird die Nukleartechnik des Regimes und somit wird es immer unrealistischer eine friedliche Lösung zu finden.

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Oh Gott. Wie kann man denn quasi einen Krieg fordern? Geht ja grundsätzlich schonmal gar nicht.

Des Weiteren müsste doch mittlerweile jeder mitbekommen haben, dass die militärischen Interventionen des Westens im letzten Jahrzehnt regelmäßig zu langfristigen Debakeln geworden sind und den betroffenen Ländern und Völkern nicht wirklich weitergeholfen haben.


Abgesehen davon zeugt eine solche Forderung auch von mangelnder Kenntnis in diesem speziellen Fall.
Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach keinen militärischen Konflikt geben. Keine der beteiligten Seiten hätte davon irgendeinen Vorteil.
Im Grunde hat sich Nordkorea durch die Atombombe eine wirksame "Lebensversicherung" gegen militärische Intervention verschafft. Südkorea wird einem Angriff angesichts der Gefahr nuklearer Vergeltung nie im Leben zustimmen. Andererseits wird es nicht zum Erstschlag durch Nordkorea kommen, da das Regime damit sein eigenes Todesurteil unterzeichnen würde (wie ebenfalls im Falle des Konflikts mit dem Iran).
Außerdem haben weder China noch Südkorea Interesse an einem plötzlichen Ende des Regimes. Hier gilt, was schon seit Jahren Bestand hat: Im Falle eines plötzlichen Sturzes verfiele Nordkorea in Chaos, es gäbe Flüchtlingsströme die für China und Südkorea nur schwer zu bewältigen wären, wie im Zeit-Artikel ebenfalls zu lesen ist und die Konsequenzen und Kosten einer Wiedervereinigung für den südkoreanischen Staat und seine Gesellschaft wären unabsehbar.

Eine militärische Intervention unter der Gefahr des Einsatzes von nuklearen Waffen birgt die Gefahr einer Eskalation des Konfliktes in der gesamten Region, im schlechtesten Fall gar einer Eskalation auf weltweiter Ebene.

Die Situation der nordkoreanischen Bevölkerung wird hier ebenfalls außer Acht gelassen. Die Bevölkerung wird seit Gründung der DVRK mit einer totalitären Ideologie indoktriniert, der Chuche-Ideologie. Wer wirklich ernsthaft versuchen möchte sich eine Meinung über Nordkorea zu bilden, sollte zuerst danach googeln. Diese Ideologie beinhaltet krassen Militarismus und einen selbst für kommunistische Regime kaum vergleichbaren Personenkult um Kim Il Sung, Kim Jong Il und jetzt dann auch Un.
Es ist aufgrund der Abschottung des Landes für Westler fast unmöglich, sich abseits der westlichen Medien ein Bild über das Land zu machen. Niemand hier kann abschätzen, wie große Teile der Bevölkerung wirklich zur Regierung stehen. Meiner Einschätzung nach muss es allerdings in Armee und Bevölkerung viele Leute geben, die hinter ihrer Regierung stehen und im Falle eines Angriffs erbitterten Widerstand leisten würden, so dass sich ein Krieg mit Sicherheit nicht so effektiv und schnell beenden ließe wie im Falle des letzten Irakkriegs.

Man kann in der Politikwissenschaft wenige Dinge mit absoluter Gewissheit sagen und ich will eine militärische Eskalation des Konfliktes sicherlich nicht komplett ausschließen, allerdings ist die Gefahr nach wie vor denkbar gering. Egal, wie sehr die Regierung Nordkoreas mit dem Säbel rasselt.

Was die zukünftige Entwicklung angeht gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten:
Erstens der Sturz des Regimes von innen heraus, etwa durch die Bevölkerung oder das Militär. Dies ist quasi nur dann möglich, wenn die Situation in Nordkorea wirklich so übel ist, wie es in den westlichen Medien geschildert wird.
Und zweitens mittel- bis langfristig eine Reformpolitik beispielsweise nach Vorbild Chinas, wobei sich das totalitäre Regime hier in gewisser Weise mit der eigenen Ideologie selbst im Weg steht.


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