Yertle-the-Turtle schrieb:
Alles valide Punkte, nur an dem Konflikt "Jung" gegen "Alt" hänge ich mich etwas auf.
Das ist Schwarz Weiß denke. Man ist nicht entweder 20 oder 70 und ein Boomer bzw. Klimaanhänger.
Gerade unsere (meine ) Generation 35-45 Jahre hängt da etwas in beiden Welten fest.
Bei Covid jetzt die Jugend als Hauptleidtragende auszumachen gehe ich auch nicht mit. Frag mal die vielen alten Leute in Altersheimen, die nicht mehr besucht werden durften kurz vor dem Lebensende oder Beerdigungen, die mit 5 Leuten stattfinden mussten. Werdende Eltern, die bei der Geburt nicht dabei sein konnten, junge Eltern, die keine Kinderbetreuung mehr hatten oder viele Existenzen, die durch die Maßnahmen finanziell strapaziert wurden. Covid hat jeden einzelnen vor große Herausforderungen gestellt, da machen Vergleiche wen es härter getroffen hat keinen Sinn.
Es gibt einige Punkte wo ich bedingungslos mitgehe. Schere Reich / Arm, Klimapolitik, Aufbau von Eigentum, Rentenfinanzierung, Hier brennt der Baum.
Aber bei dem Punkt "Ich will nur 20 Stunden arbeiten, aber sonst sämtliche Vorzüge vom Leben" werde ich hellhörig. So funktioniert unser Staat nicht und wie oben gesagt würde ich zumindest Lösungsansätze erwarten wenn dieses Ziel gewünscht ist. Die gibt es aber defacto nicht ohne immensen Wohlstandsverlust.
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Da hast du sicher recht.
Mein Beitrag war ja auch in erster Linie ein Versuch, mich in die Leute reinzuversetzen, über die hier geredet wurde. Mit recht viel Zustimmung meinerseits ja, aber das ist nicht das wichtige.
Ich finde auch, dass bei Covid der Vergleich wenig Sinn macht, hatte mich aber selbst an dem Relativieren einige Beiträge vorher gestört. Die ungleich wichtigere Auswirkung von Covid ist für mich zweifellos das miterlebt haben, welch gravierende Änderungen tatsächlich im Bereich des Möglichen sind.
Was den Wohlstandsverlust angeht, habe ich keine Daten, kann aber aus eigener Erfahrung berichten, dass ich selbst echt verwundert bin, wie viele Studis heute zugunsten für sie wichtigerer Ziele - sei es Lebensqualität, sei es Nachhaltigkeit, sei es was anderes - bewusst auf materiellen Wohlstand verzichten wollen. Das ist in den letzten Jahren viel viel mehr geworden. Und unterscheidet sie in der Breite meines Erachtens deutlich von den vorhergehenden Generationen.
Hinzu kommt, dass viele Ältere sich glaube ich auch sehr schwer damit tun, das überahupt als von vielen Jüngeren wirklich vertretene Wertung anzuerkennen. Mag sein, dass das nicht immer zu Ende gedacht ist. Aber ich habe auf der anderen Seite auch oft den Eindruck, dass die Einstellung den älteren Generationen derart fremd ist, dass sie von vornherein nicht ernstgenommen wird. Ich glaube damit tut man den Jungen unrecht, denn ich sehe da wirklich eine Änderung in den vertretenen Werten. Natürlich wie immer nicht bei allen, aber bei einem relevanten Anteil.
(Natürlich alles sehr pauschal und vereinfacht mit "älteren" und "jüngeren", klar, aber anders uferts komplett aus).