wer denkt, dass das ende von dany nicht gut aufgebaut wurde, hat scheinbar 7 staffeln lang geschlafen
kurze zusammenfassung
staffel 1: total emotionslose reaktion auf den tod ihres bruders, ja, zwar hat er sie nicht unbedingt gut behandelt, aber es war ihr einziger stetiger begleiter und eben ihre einzige familie
staffel 2: mehrfach angedroht mit "fire and blood" städte zu zerstören, wenn sich jemand nicht verhält wie sie wollte (qarth), das "where are my dragons"-meme auch schon hinweis und erinnerung an mad king aerys
staffel 3&4: der umgang mit den sklavenhändlern, ja gerechtfertigt, aber auch nicht unblutig und teilweise eben auch als unreflektierte kollektivstrafe, selbst für unschuldige bzw meister, die sich gegen die barbarei gestellt haben
staffel 5&6: in mereen einfach mal so einen der meister vom drachen fressen lassen um ein zeichen zu setzen, einen ehemaligen sklaven hinrichten lassen, weil er nicht auf sie gehört hat was zu "mhysa is a master" und weiterer unruhe führte, sie wurde eben nicht erst jetzt mit ihrer potenziellen tyrannei konfrontiert, sondern schon früher
staffel 7: die sache mit den tarlys, nur weil sie ihrem königreich treu sind und nicht jemandem den sie nicht kennen, bekommt sie nicht ihren willen, wird sie gewalttätig
staffel 8: ihre reaktion auf die offenbarung durch jon und was sam schon vorher zu jon gesagt hat "würde sie auch verzichten, wenn es für alle besser wäre?", getrieben von machtwunsch und bestimmung
sie war immer nah an madness und gewalt, hat nie vor gewalt zurückgeschreckt... und sie hat nunmal viel verloren, alles wurde ihr genommen, ihr komplettes selbstverständnis ist weg, ihre unterstützung ist weg, alles was ihr bleibt ist gewalt und furcht... das war eine sehr sinnige entwicklung
zu jaime:
das größte problem mit jaime ist die letzte folge und die sache mit brienne, das war weitaus uncharakteristischer für ihn als alles was danach kam. er liebt cersei, sie sind verbunden, alles was zählt sind sie, wie oft hat man das erwähnt über die jahre, sogar noch letzte staffel. er wollte helfen gegen die white walker, auch für cersei und ihr ungeborenes kind, sein kind! das hat er getan und danach wurde ihm klar, dass das eben für ihn das entscheidende ist. auch nach dem spruch von sansa von wegen sie wäre gerne bei cerseis hinrichtung dabei. da ist ihm das wohl erst nochmal klar geworden, dass wenn es das ende ist, er bei ihr sein will/muss. weil sie zusammengehören schon länger als sie auf der welt sind.
der fanservice von wegen jaime und brienne hat seiner story wesentlich mehr geschadet als alles andere (scheiß fans halt)
und von wegen man kann doch nicht den redemption-arc einfach so im sande verlaufen lassen. man hat genug andere ähnliche geschichten, die eben in einem positiven enden, theon, sandor. man hat gezeigt, dass es möglich ist sich zu ändern, zum positiven. man hat aber eben mit jaime auch gezeigt, dass es trotz aller versuche scheitern kann, wenn man persönlich nicht daran glaubt, dass man etwas besseres verdient oder man fest daran glaubt zu jemandem zu gehören, egal wie schlecht diese person für einen ist. eine sehr menschliche und nachvollziehbare sache, wie ich finde.
zu cersei:
cersei war nie das ultimative böse, cersei war immer ein menschlicher bösewicht, geprägt durch fehlern wie arroganz, machthunger, aber auch die liebe zu ihren kindern und dem willen für diese sicherheit und macht zu bewahren. cersei stand vor allem für die serie an sich für das game of thrones, das spiel um macht, politik und den thron. und sie war perfekt dafür gemacht, aber durch ihre fehler und ihr glauben an die prophezeihung eben dann auch labil, sie war bereit zu sterben und tommen zu töten bevor sie sich hätte von stannis festnehmen oder hinrichten lassen in staffel 3. sie war ein produkt ihres vaters, der auch schon nach macht strebte und seine kinder eben so erzogen hat. sie hat viel böses getan und viel dummes, das gravierende folgen hatte, aber sie hat das ende bekommen, dass jemand wie sie verdient hat. nach all dem streben nach macht, als sie alles verloren hat, war sie eben wieder menschlich und ängstlich und wollte nicht, dass ihr kind stirbt und selbst nicht sterben. auch das wiederrum sehr sehr menschlich!
das grandiose an der letzten folge:
die umkehrung von gut und böse im kontext von krieg. es kommt immer auf die perspektive an. die starks, die wir immer unterstützt haben vergewaltigen und töten ohne hemmungen, die lannister soldaten versuchen die bevölkerung zu retten und beschützen. das ist krieg. das ist hässlich und gewalttätig und falsch. diesen horror dazustellen und die grauzone, in der fast jeder mensch lebt, ist das was asoiaf ausmacht und was grrm immer wieder betont. niemand ist nur gut und niemand ist nur böse. jeder ist menschlich. dany hat sich der wut hingegeben. cersei war an ihrem ende sehr verletzlich und menschlich. das ist was die serie ausmacht. und wer darüber meckert, sollte einfach mal den rand halten.
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