Johannes314

BMTH und Jordan Fish gehen getrennte Wege.

Leider für mich nicht wirklich was dabei, komm mit allen 3 Tagen zusammen auf genau 5 Bands, die mich noch interessieren würden. Da hatte ich bei dem Marketing etwas mehr erhofft.

Mal abwarten was unsere Gruppe sagt.

Gibt auch eine Videoankündigung:

"Filmed in 2021", bevor man das im aktuellen Zeitgeschehen interpretiert.

Krasses Video, wenn wirklich alles echte Stunts ohne Spezialeffekte sind, aber passt super zur Message. der Song für sich allein find ich jetzt gar nicht mal so spannend

Was aus dem Bereich Musik/Comedy: Bülent Ceylan bringt sich selbst für RaR ins Gespräch (www.rheinpfalz.de). Der Artikel hinter der Paywall ist jetzt irrelevant, aber er endet (unironisch) damit, dass Bülent Ceylan ein Album aufgenommen hat, damit nächstes Jahr auf Tour ginge und auch auf Wacken und RaR auftreten wolle.

"selbst, wenn er völlig unschuldig wäre"
Sehr schwierige Aussage, auch unabhängig vom Rammstein Kontext. Angenommen ihr seid völlig unschuldig und bekommt sexuelle Vergehen medienwirksam in sämtlichen Zeitschriften der Republik vorgeworfen. Da soll ein Beschuldigter ein Verständnis für die Beschuldiger aufbringen? Da hätte ich selbst nur absolute Verachtung und würde sie in Grund und Boden klagen und wenn man als Künstler selbst von der Öffentlichkeit abhängig ist, muss man letzteres auch tun.

Die Verfügungen gerade öffentlich wirksam zu präsentieren, ist da schon taktisch klug. Denn selbst wenn sich hypothetisch die Berichterstattung im Nachhinein als vollständige Fantasie rausstellen würde, eine Korrektur wird kaum mehr jemand erreichen und vorallem bleiben eventuelle Anschuldigungen bei genug Menschen hängen. Mit dem Release solcher Verfügungen wendet man die gleiche Methode umgekehrt an, bei vielen Leuten bleibt dann hängen XY hat gelogen, auch wenn es nur um einzelne Passagen geht. Eine, rational betrachtet, sinnvolle Methode sich gegen sowas zu wehren.

Es gibt Gruppen, die bereit sind die Rammstein Zentrale in Berlin zu demolieren, Lindemanns Privatwohnung zu vandalisieren und es gab ein Versuch aktiv Konzerte zu sabotieren. Angesichts dessen haben anonyme Aussagen praktisch jede Glaubwürdigkeit verloren (die pseudonyme Aussagen in den Medien sind natürlich was anderes).

Irgendwie frag ich mich ein wenig wie ihr euch das vorstellt. Hier werden/wurden Dinge unterstellt, die nicht nur immens dem Ruf geschadet haben sondern schwere Straftaten mit mehrjährigen Haftstrafen darstellen können, auch wenn es juristisch z. Z. dünn aussieht.

Irgendwelche Statements, Entschuldigungen funktionieren vielleicht bei Social Media Dramen, aber hier macht man sich einfach nur unnötig juristisch angreifbar, gibt der Presse damit das Recht das auseinander zu nehmen und würde damit die Gegenseite nicht einmal zufrieden stellen, weil die beiden Seiten eh so stark polarisiert sind (eine halbwegs differenzierte Auseinandersetzung wie hier findet mit Sicherheit nicht in der breiten Masse statt). Wer gegen solche Vorwürfe, vor allem als Person der Öffentlichkeit, nicht mit voller juristischer Kehrseite dagegen hält, was auch das Recht jedes Beschuldigten ist, hat - salopp gesagt - den Verstand verloren. Das mag PR-technisch nicht sauber sein, aber ihr könnt euch sicher sein, wirklich neutral arbeitet auch die Presse nicht.

In dem Kontext versteh ich auch die große Überraschung um veränderte Texte nicht. Die Vermischung von Kunst/Lyrik mit einer vermeintlichen Schuldigkeit wurde durch die Medien begonnen, was jetzt von Lindemann als perfekte Vorlage genommen wurde. Muss man nicht gut finden, aber dass das Spiel von Social Media und den Medien nicht mitgespielt wird, ist jetzt absolut nichts überraschendes für Rammstein.

Hab auch mal eine Mail an den Support geschrieben, die Antwort (DeepL aus dem Französischen):

Das Statement wird mit Sicherheit eine rechtliche Prüfung durchlaufen haben und es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier auch eine PR-Agentur seine Finger im Spiel hat, auch wenn es selbstgeschrieben klingt. Daher wäre es ein wenig naiv davon auszugehen, dass man sich hier irgendwo belasten würde. Und unter all den mutmaßlichen Verfehlungen gibt es den expliziten und direkten KO-Tropfen Vorwurf bisher ja (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) nur von Shelby Lynn.

Aber das Statement ist insofern gut, dass es das öffentlich macht, was bisher weitestgehend nur auf Reddit, branchenintern usw. bekannt war und hilft daher für mehr Kontext.

Hier mal mein subjektiver Senf:

Flop 3:

3. Green Camping
Dieses Jahr mehr Ballermann mit Lautstärke-Battles, in denen einzelne Camps sich mit immer größeren und lauteren Boxen überbieten wollen, als früher. Vielleicht hatten wir dieses Jahr Pech (oder die zuvor Glück) oder ich werde einfach zu alt. Sogar früher auf General hatten wir es schon ruhiger.

Erwähnenswert ist hier noch das schwachsinnige Konzept keinen Eingang zum WC/Duschbereich innerhalb des Geländes anzubieten und alle außenrum laufen zu lassen. Zum Glück hat man es nach 2 Tagen aufgegeben den Zaun wieder zusammenzubinden. Gefühlt waren es auch weniger Toiletten als letztes Jahr, mit Wartezeiten am Vormittag von ~1h.

2. A-Block Freitag
Die Soundkatastrophen muss man wohl nicht noch extra erwähnen, ansonsten bei Limp Bizkit ziemlich überfüllt. Aber völlig daneben war die Aktion nach den Foo Fighters genau den Ausgang zu schließen, wo alle intuitiv erst mal hindrängen, weil da vorher ja auch der Ausgang war. Völlig unnötige Quetscherei, die dann eingeführte Umleitung, in der Toilettenschlangen, Getränkestände und der reguläre Fluchtweg zusammenfallen, machte irgendwie auch keinen Sinn. Dazu ein ca. 40 jähriger Vollidiot, der in einem Moshpit bei Yungblud eine sehr junge Frau, vielleicht noch keine 18, belästigt hat.

1. Steel Panther
Sorry, aber sowas hat mMn. im Jahr 2023 auf Major-Festivalbühnen nichts mehr verloren. Und damit meine ich nichtmal primär die teils auch rassistischen Lyrics, sondern die Ansagen zwischendurch wie das "Tits! Tits! Tits!". Ein junge Frau meinte später, sie hätte da wirklich Angst gehabt, weil sie in dem Moment inmitten von irgendwelchen besoffenen Männern stand, die das mitgrölten. Und teilweise halbnackte Groupies auf die Bühne holen fand ich angesichts des da bereits bekannten Rammstein Skandals äußerst fragwürdig. Zudem haben die nicht einmal musikalisch irgendwie besonders ins Lineup reingepasst.

Honourable mentions: Kings of Leon, die in der ersten halbherzigen Ansage gleich mal das das Rock im Park Publikum vom Vortag runtermachten. Wenn sie keine Festivals spielen wollen, sollen sie es lassen, für mich ist das auch keine Headlinerband. Rise Against fand ich vor Ort eigentlich ziemlich gut, nachdem die ersten 2-3 songs chaotisch waren.. Aber jetzt wo ich im Nachhinein den Livestream sehe... uff, da habe ich ja schon bessere Schulbands gehört. Die haben wohl vor Ort davon profitiert, dass die Menge gut mitgesungen hat und am Freitag der Ton sowieso noch sehr durchwachsen war. Und ja, der Jim Beam Stand ist echt eine Zumutung und Frechheit, wenn die Alterna gerade bespielt wird.

Top 3:

3. Die Collabs
Dass es so häufig Gastauftritte gab, hab ich glaub noch nicht erlebt. Zwar ein wenig schade, dass alle Collabs von BMTHs letzter Platte auch im Lineup waren, aber keiner davon tatsächlich gastiert hat - dafür gabs u.a.: BMTH mit Spiritbox, Tenacious D mit Amy Lee, Three Days Grace mit The Warning, MGK mit Oli Sykes, Evanescence mit Jacob Shaddix. Sowas kann Festivalgigs stark aufwerten und ermöglicht besondere Momente, die es auf normalen Touren nicht so häufig gibt.

2. BMTH
Fantastischer Gig, so wahnsinnig überproduziert, dass es als Konzept einfach funktioniert. Dazu ein Oli, der mittlerweile live auch ganz ordentlich singen kann und am Ende bei Can you feel my Heart sogar mit den Emotionen gekämpft hat.

1. Evanescence
Bin ohne Erwartungen rein und kannte auch nur die Hälfte der Songs, aber war total geflashed von der Bühnenpräsenz und Stimmgewalt, zusammen mit dem druckvollen Sound und der Lightshow, als Shaddix auf die Bühne kam war das die Krönung. War für mich "der" Überraschungsact.

Honourable mentions: Yungblud, den Namen kannte ich vorher nur durch BMTH, aber hat einen ganz sympathischen Eindruck gemacht. Und mit Ausnahme von Steel Panther war der Ablauf mit Spiritbox, 3 Days Grace, Arch Enemy, Architects, BFMV (auch super Gig!) und BMTH am Sonntag auf der selben Bühne einfach perfekt.

Mit der Kapazität des Wochenendes waren das Gelände und die Warteschlangen an den Ständen auch mal erträglich. Insgesamt eines der für mich entspannteren Rock am Ring Ausgaben, auch mal mit fast perfektem Wetter.

Die Konflikte ergeben sich ja erst wenn die einen den anderen die Meinung vorschreiben wollen und denen auch negative Dinge wünschen.

Abgesehen davon glaub ich, dass Rammstein nach der Tour erstmal sehr lange von der Bildfläche verschwinden wird. Dass das bandintern und mit dem Management keine Spuren hinterlässt, angesichts dessen das Rammstein eine millionen- wenn nicht sogar milliardenschwere Marke ist, kann ich mir nicht vorstellen.

Wer was wie abartig findet, tut nix zur Sache, solange es sich im legalen Rahmen abspielt. Sehe das eher auf einer Stufe mit RTL Trash TV, passt jetzt nicht zum Rammstein Image, aber solange alles einvernehmlich läuft, whatsoever. Als reiche, prominente Person hast du fast in jeder Lebenssituation ein Machtgefälle.

Das mit den KO Tropfen ist eine komplett andere Sache, aber ohne toxikologischen Befund halt unmöglich nachzuweisen. Sehe hier selbst beim möglichen Nachweis keinen Sinn Bandmitglieder direkt als Täter hinzustellen oder gar Tourabbruch zu fordern, KO Tropfen sind auch in deutschen Clubs ein Problem.

Green Camping scheint jetzt mal ausverkauft zu sein.

Skindred hat am Ringwochenende schon ein eigener Gig und einer mit KISS

Im Zweifel nimmt DH die einfachste und günstigste Variante, Epica wie Metallica und dann die running order anpassen. Glaube nicht, dass man hier jetzt noch was nennenswertes aus dem Hut zaubert, das dem Slot gerecht wird. Aber gut, traurig bin ich um 5FDP jetzt auch nicht.

Ich möcht auch mal kurz anmerken, dass der Spielplan jetzt tatsächlich ausschlaggebend war, dass wir uns, wenn auch urlaubsbedingt kleineren Gruppe, jetzt doch Tickets gekauft habe. Freitag Center, Samstag Alterna (außer Kontra K), vielleicht noch Abstecher zu Incubus und Sonntag Alterna, vielleicht noch Sum41. Passt für unseren Rock/Metal Geschmack alles ziemlich gut, nur das wir Meshuggah verpassen ist das einzig wirkliche Manko. Gefühlt is das aber weniger Bühnen Hopping und Überschneidungen als die Jahre vorher.

Dass BMTH und insbesondere Evanescence die Alterna "Head" Slots gekriegt haben, ist auch ziemlich cool.