Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
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MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
29.09.2021 19:47


DapperDan schrieb:
Wie gesagt, CO2 pro Kopf schön und gut. Auf einer Party zwei Leute zu finden, die evtl. nur eine halbe Pizza pro Kopf essen und den ausgleichen, der zwei isst, das wäre die eine Sache. Wenn sich die Party aber auf FB rumspricht und plötzlich 1000 Leute da sind, die auch alle Pizza wollen und sei es nur eine halbe, steh ich mit 100 Pizzen dumm da.
Ja, wir haben in D einen hohen Ausstoß pro Kopf, unbestritten.
ABER: Frag mal Leute in anderen Ländern, ob sie gerne den deutschen Durchschnitts-Wohlstand hätten, auch wenn das stark zulasten der Umwelt ginge. Ein paar Leuten wird dann schon die Umwelt wichtiger sein, die werden aber locker durch solche ausgeglichen, denen der Durchschnitt nicht reicht. homo homini lupus und das steht dem Umweltschutz einfach im Weg.

Seit ich ein Haus kernsaniert habe, wundert mich überhaupt nicht mehr, dass der Wald voll mit krassem Scheiß liegt. Alles vorschriftsmäßig zu entsorgen, dafür muss man nämlich halb Abfallwirtschaft studiert haben, ein Verzeichnis zur Hand haben, was man wo abgeben DARF, dort dann zu den richtigen Zeiten erscheinen und natürlich Kohle zu Hand haben, wenn die Gebühren an den jeweiligen Stellen gewürfelt werden. Hab ich mir alles angetan, alles richtig sortiert, alles richtig entsorgt, nen Haufen Geld bezahlt. Haben viele keinen Bock drauf.
Wär ich direkt dafür, das alles so weit zu vereinfachen, dass selbst der faulste Hund kein Altöl mehr an den Wegesrand stellt. Aber wird das passieren? Never.

Zitat anzeigen


Wenn ich 2 Pizzen esse, bekomme ich Bauchweh, da lege ich lieber eine zurück. Wenn die Kongolesen diese Pizza dann essen, ist dem Klima vielleicht nicht geholfen, aber immerhin hatten sie dann wenigstens einmal in ihrem Leben Pizza. Hat das irgendwer schonmal aus dieser Perspektive betrachtet?

Locust
29.09.2021 21:26

Hab grad das jenke Experiment- Shopping angeschaut, ganz interessant mit vielen Schnittmengen zum Thema nachhaltiges Konsumverhalten

Karpferito
30.09.2021 07:20


MinistryOfDeath schrieb:


DapperDan schrieb:
Wie gesagt, CO2 pro Kopf schön und gut. Auf einer Party zwei Leute zu finden, die evtl. nur eine halbe Pizza pro Kopf essen und den ausgleichen, der zwei isst, das wäre die eine Sache. Wenn sich die Party aber auf FB rumspricht und plötzlich 1000 Leute da sind, die auch alle Pizza wollen und sei es nur eine halbe, steh ich mit 100 Pizzen dumm da.
Ja, wir haben in D einen hohen Ausstoß pro Kopf, unbestritten.
ABER: Frag mal Leute in anderen Ländern, ob sie gerne den deutschen Durchschnitts-Wohlstand hätten, auch wenn das stark zulasten der Umwelt ginge. Ein paar Leuten wird dann schon die Umwelt wichtiger sein, die werden aber locker durch solche ausgeglichen, denen der Durchschnitt nicht reicht. homo homini lupus und das steht dem Umweltschutz einfach im Weg.

Seit ich ein Haus kernsaniert habe, wundert mich überhaupt nicht mehr, dass der Wald voll mit krassem Scheiß liegt. Alles vorschriftsmäßig zu entsorgen, dafür muss man nämlich halb Abfallwirtschaft studiert haben, ein Verzeichnis zur Hand haben, was man wo abgeben DARF, dort dann zu den richtigen Zeiten erscheinen und natürlich Kohle zu Hand haben, wenn die Gebühren an den jeweiligen Stellen gewürfelt werden. Hab ich mir alles angetan, alles richtig sortiert, alles richtig entsorgt, nen Haufen Geld bezahlt. Haben viele keinen Bock drauf.
Wär ich direkt dafür, das alles so weit zu vereinfachen, dass selbst der faulste Hund kein Altöl mehr an den Wegesrand stellt. Aber wird das passieren? Never.

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Wenn ich 2 Pizzen esse, bekomme ich Bauchweh, da lege ich lieber eine zurück. Wenn die Kongolesen diese Pizza dann essen, ist dem Klima vielleicht nicht geholfen, aber immerhin hatten sie dann wenigstens einmal in ihrem Leben Pizza. Hat das irgendwer schonmal aus dieser Perspektive betrachtet?

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Genau da sehe ich eins der Hauptprobleme. Die Welt ist einfach viel zu weit voneinander entfernt, also in jeder Hinsicht. Ich kann mir jeden Tag ne Pizza bestellen, die Hälfte der Menschen hat dafür wahrscheinlich noch nie überhaupt mal ne Pizza gesehen.

Wenn man sich mal irgendwelche Science Fiction Filme anschaut, in dem ein ganzer Planet auf dem gleichen Entwicklungsstand ist, da könnte man dann natürlich in so einer Art Weltrat auch auf der gleichen Ebene über Ziele und notwendigen Verzicht diskutieren.

In der Realität wird es aber der ärmeren Hälfte der Bevölkerung herzlich egal sein, ob wir darüber diskutieren nur noch 130 auf der Autobahn zu fahren, wenn die Leute selbst noch 3 Kilometer zum nächsten Brunnen laufen müssen.

Locust
30.09.2021 07:39

Das ist schon richtig, die Frage ist halt was für Schlüsse ziehst du daraus?

Ein starkes ungleichgewicht hast du ja auch allein in Deutschland auch wenn jeder ein höheren Lebensstandard hat als der, der zum Brunnen laufen muss.
Der macht allerdings den Planeten nicht kaputt und ist vielleicht sogar glücklicherSmiley

Wie gesagt habe ich mir gestern das Jenke Experiment über Shopping und Konsum angeschaut.
Ich mache mir auch manchmal so meine Gedanken ob ich das neue Kleidungsstück brauche oder die Anzahl reicht.
Nachdem ich gestern gesehen habe er hat 114 Jeans bin ich recht sicher, dass es nicht so schlimm ist. Ich habe 4…Smiley

Aber das Problem ist doch , dass viele Menschen nach mehr Geld verdienen streben um es dann für Zeug auszugeben das sie nicht wirklich benötigen. Damit lösen sie auch ein unkontrollierten Konsum aus der extrem schädlich ist.

Ich sag mal ich bin ein ganz normaler Bürger der “Mittelschicht” und komme mit meinen Einnahmen gut klar ohne mir jetzt irgrndwas verrücktes leisten zu können. Wenn ich umsichtig mit dem Geld umgehe und nur kaufe was ich brauche bleibt da was übrig.
Aber was macht man mit übrigem Geld?

Genauso könnte ich überall ein bishen mehr, teurer kaufen und müsste dann sagen “Das Geld reicht nicht” hätte dafür halt mehr unnötige Sachen.

Yertle-the-Turtle
30.09.2021 09:03·  Bearbeitet


Locust schrieb:
Aber was macht man mit übrigem Geld?

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Sorry, das sind aber Luxusprobleme bzw. ein Kernproblem. Leute sind desillusioniert was man mit zurückgelegtem Geld machen kann.
Aus meiner Sicht wären Immobilien und Altersvorsorge zwei gute Alternativen. Das Thema Immobilie ist aber so unnahbar geworden, dass man sich dann vielleicht doch zum Wohlfühlen lieber das Iphone oder neue Kleidung holt, um irgendwelche Freuden zu haben.

In München mit Auto, Kind und Miete bleibt auch als Akademiker nicht so viel hängen.
Du musst dann kein Teilzeitjobber im Niedriglohnbereich sein um am Ende vielleicht Probleme zu haben deine Rechnungen zahlen zu können. Das betrifft uns jetzt natürlich nicht, aber ich kenne solche Fälle.

Wir sprechen in München mittlerweile von Mietinseraten im Internet zwischen 20-30€ pro qm und Kaufpreisen pro qm zwischen 8.000-1000€.
Wir hissen da mit 2 Konzerngehältern die weiße Flagge und kapitulieren.

Ich bleibe dabei, dass das Thema Eigentum / Wohnraum indirekt bei allen anderen politischen Konfliktthemen eine zentrale Rolle spielt.
Wenn ich mein Häuschen mit Garten hätte könnte ich da auch ne Stromzapfsäule für mein fancy E-Auto anbringen und mir Gedanken um trendy Themen wie Solaranalage oder Dämmung machen.

Ein E-Auto macht in meiner Situation - davon abgesehen, dass ich die angebliche Entlastung der Umwelt nicht nachvollziehen kann - nicht einmal Sinn, da weder in meiner Wohnanlage, noch beim "Ich mache jetzt einen auf Sustainability" Arbeitgeber eine Ladestation verfügbar ist.

Karpferito
30.09.2021 09:27

Wir haben hier jetzt tatsächlich Ladesäulen am Standort.
2 Stück, also 4 Ladeplätze - für ~ 20.000 Mitarbeiter.
#bloßnichtübertreiben

Locust
30.09.2021 10:12·  Bearbeitet


Yertle-the-Turtle schrieb:


Locust schrieb:
Aber was macht man mit übrigem Geld?

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Sorry, das sind aber Luxusprobleme bzw. ein Kernproblem. Leute sind desillusioniert was man mit zurückgelegtem Geld machen kann.
Aus meiner Sicht wären Immobilien und Altersvorsorge zwei gute Alternativen. Das Thema Immobilie ist aber so unnahbar geworden, dass man sich dann vielleicht doch zum Wohlfühlen lieber das Iphone oder neue Kleidung holt, um irgendwelche Freuden zu haben.

In München mit Auto, Kind und Miete bleibt auch als Akademiker nicht so viel hängen.
Du musst dann kein Teilzeitjobber im Niedriglohnbereich sein um am Ende vielleicht Probleme zu haben deine Rechnungen zahlen zu können. Das betrifft uns jetzt natürlich nicht, aber ich kenne solche Fälle.

Wir sprechen in München mittlerweile von Mietinseraten im Internet zwischen 20-30€ pro qm und Kaufpreisen pro qm zwischen 8.000-1000€.
Wir hissen da mit 2 Konzerngehältern die weiße Flagge und kapitulieren.

Ich bleibe dabei, dass das Thema Eigentum / Wohnraum indirekt bei allen anderen politischen Konfliktthemen eine zentrale Rolle spielt.
Wenn ich mein Häuschen mit Garten hätte könnte ich da auch ne Stromzapfsäule für mein fancy E-Auto anbringen und mir Gedanken um trendy Themen wie Solaranalage oder Dämmung machen.

Ein E-Auto macht in meiner Situation - davon abgesehen, dass ich die angebliche Entlastung der Umwelt nicht nachvollziehen kann - nicht einmal Sinn, da weder in meiner Wohnanlage, noch beim "Ich mache jetzt einen auf Sustainability" Arbeitgeber eine Ladestation verfügbar ist.

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klar sind das Luxusprobleme die aber zu extrem unnötigen Konsum führen und natürlich ist Wohnraum ein Problem.
Könnte man aber durch Digitalisierung und Home Office entzerren.

Beim Thema verkehr ist es durchaus sinnvoll sich über alternative Antriebsarten gedanken zu machen.
Viel effektiver und auch kurzfristiger umsetzbar wäre aber doch die Frage “Wie reduziere uch die gefahrenen Kilometer”
Das kommt mir viel zu kurz und wird kaum thematisiert.
Durch das Home office könnten auch wieder bezahlbare Wohnräume interessant werden.

Mambo
30.09.2021 10:19·  Bearbeitet


Karpferito schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:


DapperDan schrieb:
Wie gesagt, CO2 pro Kopf schön und gut. Auf einer Party zwei Leute zu finden, die evtl. nur eine halbe Pizza pro Kopf essen und den ausgleichen, der zwei isst, das wäre die eine Sache. Wenn sich die Party aber auf FB rumspricht und plötzlich 1000 Leute da sind, die auch alle Pizza wollen und sei es nur eine halbe, steh ich mit 100 Pizzen dumm da.
Ja, wir haben in D einen hohen Ausstoß pro Kopf, unbestritten.
ABER: Frag mal Leute in anderen Ländern, ob sie gerne den deutschen Durchschnitts-Wohlstand hätten, auch wenn das stark zulasten der Umwelt ginge. Ein paar Leuten wird dann schon die Umwelt wichtiger sein, die werden aber locker durch solche ausgeglichen, denen der Durchschnitt nicht reicht. homo homini lupus und das steht dem Umweltschutz einfach im Weg.

Seit ich ein Haus kernsaniert habe, wundert mich überhaupt nicht mehr, dass der Wald voll mit krassem Scheiß liegt. Alles vorschriftsmäßig zu entsorgen, dafür muss man nämlich halb Abfallwirtschaft studiert haben, ein Verzeichnis zur Hand haben, was man wo abgeben DARF, dort dann zu den richtigen Zeiten erscheinen und natürlich Kohle zu Hand haben, wenn die Gebühren an den jeweiligen Stellen gewürfelt werden. Hab ich mir alles angetan, alles richtig sortiert, alles richtig entsorgt, nen Haufen Geld bezahlt. Haben viele keinen Bock drauf.
Wär ich direkt dafür, das alles so weit zu vereinfachen, dass selbst der faulste Hund kein Altöl mehr an den Wegesrand stellt. Aber wird das passieren? Never.

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Wenn ich 2 Pizzen esse, bekomme ich Bauchweh, da lege ich lieber eine zurück. Wenn die Kongolesen diese Pizza dann essen, ist dem Klima vielleicht nicht geholfen, aber immerhin hatten sie dann wenigstens einmal in ihrem Leben Pizza. Hat das irgendwer schonmal aus dieser Perspektive betrachtet?

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Genau da sehe ich eins der Hauptprobleme. Die Welt ist einfach viel zu weit voneinander entfernt, also in jeder Hinsicht. Ich kann mir jeden Tag ne Pizza bestellen, die Hälfte der Menschen hat dafür wahrscheinlich noch nie überhaupt mal ne Pizza gesehen.

Wenn man sich mal irgendwelche Science Fiction Filme anschaut, in dem ein ganzer Planet auf dem gleichen Entwicklungsstand ist, da könnte man dann natürlich in so einer Art Weltrat auch auf der gleichen Ebene über Ziele und notwendigen Verzicht diskutieren.

In der Realität wird es aber der ärmeren Hälfte der Bevölkerung herzlich egal sein, ob wir darüber diskutieren nur noch 130 auf der Autobahn zu fahren, wenn die Leute selbst noch 3 Kilometer zum nächsten Brunnen laufen müssen.

Zitat anzeigen


Ich glaube schon, dass da Möglichkeiten sind.

Klar ist natürlich: Wir müssen mit unserem Co2-Ausstoss auf deren Level, nicht umgekehrt.

Aber ich sehe auch nicht, dass gerade die afrikanischen Staaten ein Interesse hätten, den fossilen Weg zu gehen - die sind deutlich unmittelbarer und stärker von den Folgen betroffen. Und selbst China baut ja nun im Ausland keine Kohlekraftwerke mehr.

Ich glaube eher, dass genau hier das so vehement abgelehnte Vorreiter-Argument für Europa genau richtig ist. Wenn wir bspw extrem günstige und massentauglich funktionierende dezentrale Solaranlagen bereitstellen können, ist das für grosse Teile Afrikas weit interessanter, als erstmal alles mit Leitungen zu überziehen.

Ich setz da tatsächlich auch in den Erfindergeist grosses Vertrauen. Wenn die Menschheit sich mal wirklich was vornimmt, kann da unglaubliches erreicht werden.
Das alles passiert aber nur, wenn man mal dahinkommt, die Klimakrisenbekämpfung in der Prio-Liste ganz weit nach oben zu setzen.

Für Deutschland könnte eine gut verhandelte Ampel da wirklich verschiedene Ansätze sehr konstruktiv kombinieren. Lass mal die Grünen die Zielplanken einhauen und das schlimmste verbieten/unwirtschaftlich machen und den Lindner zwischendrin Innovationen fördern - wenn keiner die Mission für den kurzfristigen eigenen Vorteil opfert (was ich aufgrund der jungen Wähler nicht glaube), kann das durchaus klappen und vor allem deutlich mehr Menschen mitnehmen als es mit R2G vermutlich gegangen wäre.

Locust
30.09.2021 10:42


Mambo schrieb:


Karpferito schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:


DapperDan schrieb:
Wie gesagt, CO2 pro Kopf schön und gut. Auf einer Party zwei Leute zu finden, die evtl. nur eine halbe Pizza pro Kopf essen und den ausgleichen, der zwei isst, das wäre die eine Sache. Wenn sich die Party aber auf FB rumspricht und plötzlich 1000 Leute da sind, die auch alle Pizza wollen und sei es nur eine halbe, steh ich mit 100 Pizzen dumm da.
Ja, wir haben in D einen hohen Ausstoß pro Kopf, unbestritten.
ABER: Frag mal Leute in anderen Ländern, ob sie gerne den deutschen Durchschnitts-Wohlstand hätten, auch wenn das stark zulasten der Umwelt ginge. Ein paar Leuten wird dann schon die Umwelt wichtiger sein, die werden aber locker durch solche ausgeglichen, denen der Durchschnitt nicht reicht. homo homini lupus und das steht dem Umweltschutz einfach im Weg.

Seit ich ein Haus kernsaniert habe, wundert mich überhaupt nicht mehr, dass der Wald voll mit krassem Scheiß liegt. Alles vorschriftsmäßig zu entsorgen, dafür muss man nämlich halb Abfallwirtschaft studiert haben, ein Verzeichnis zur Hand haben, was man wo abgeben DARF, dort dann zu den richtigen Zeiten erscheinen und natürlich Kohle zu Hand haben, wenn die Gebühren an den jeweiligen Stellen gewürfelt werden. Hab ich mir alles angetan, alles richtig sortiert, alles richtig entsorgt, nen Haufen Geld bezahlt. Haben viele keinen Bock drauf.
Wär ich direkt dafür, das alles so weit zu vereinfachen, dass selbst der faulste Hund kein Altöl mehr an den Wegesrand stellt. Aber wird das passieren? Never.

Zitat anzeigen


Wenn ich 2 Pizzen esse, bekomme ich Bauchweh, da lege ich lieber eine zurück. Wenn die Kongolesen diese Pizza dann essen, ist dem Klima vielleicht nicht geholfen, aber immerhin hatten sie dann wenigstens einmal in ihrem Leben Pizza. Hat das irgendwer schonmal aus dieser Perspektive betrachtet?

Zitat anzeigen


Genau da sehe ich eins der Hauptprobleme. Die Welt ist einfach viel zu weit voneinander entfernt, also in jeder Hinsicht. Ich kann mir jeden Tag ne Pizza bestellen, die Hälfte der Menschen hat dafür wahrscheinlich noch nie überhaupt mal ne Pizza gesehen.

Wenn man sich mal irgendwelche Science Fiction Filme anschaut, in dem ein ganzer Planet auf dem gleichen Entwicklungsstand ist, da könnte man dann natürlich in so einer Art Weltrat auch auf der gleichen Ebene über Ziele und notwendigen Verzicht diskutieren.

In der Realität wird es aber der ärmeren Hälfte der Bevölkerung herzlich egal sein, ob wir darüber diskutieren nur noch 130 auf der Autobahn zu fahren, wenn die Leute selbst noch 3 Kilometer zum nächsten Brunnen laufen müssen.

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Ich glaube schon, dass da Möglichkeiten sind.

Klar ist natürlich: Wir müssen mit unserem Co2-Ausstoss auf deren Level, nicht umgekehrt.

Aber ich sehe auch nicht, dass gerade die afrikanischen Staaten ein Interesse hätten, den fossilen Weg zu gehen - die sind deutlich unmittelbarer und stärker von den Folgen betroffen. Und selbst China baut ja nun im Ausland keine Kohlekraftwerke mehr.

Ich glaube eher, dass genau hier das so vehement abgelehnte Vorreiter-Argument für Europa genau richtig ist. Wenn wir bspw extrem günstige und massentauglich funktionierende dezentrale Solaranlagen bereitstellen können, ist das für grosse Teile Afrikas weit interessanter, als erstmal alles mit Leitungen zu überziehen.

Ich setz da tatsächlich auch in den Erfindergeist grosses Vertrauen. Wenn die Menschheit sich mal wirklich was vornimmt, kann da unglaubliches erreicht werden.
Das alles passiert aber nur, wenn man mal dahinkommt, die Klimakrisenbekämpfung in der Prio-Liste ganz weit nach oben zu setzen.

Für Deutschland könnte eine gut verhandelte Ampel da wirklich verschiedene Ansätze sehr konstruktiv kombinieren. Lass mal die Grünen die Zielplanken einhauen und das schlimmste verbieten/unwirtschaftlich machen und den Lindner zwischendrin Innovationen fördern - wenn keiner die Mission für den kurzfristigen eigenen Vorteil opfert (was ich aufgrund der jungen Wähler nicht glaube), kann das durchaus klappen und vor allem deutlich mehr Menschen mitnehmen als es mit R2G vermutlich gegangen wäre.

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Das sehe ich auch so. Mir wäre nur lieber gewesen wenn RRG gegangen wäre um als Druckmittel benutzt zu werden.

DapperDan
30.09.2021 11:10


Yertle-the-Turtle schrieb:
Ich bleibe dabei, dass das Thema Eigentum / Wohnraum indirekt bei allen anderen politischen Konfliktthemen eine zentrale Rolle spielt.
Wenn ich mein Häuschen mit Garten hätte könnte ich da auch ne Stromzapfsäule für mein fancy E-Auto anbringen und mir Gedanken um trendy Themen wie Solaranalage oder Dämmung machen.

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Haha, "könnte", der war gut. Eigentum verpflichtet und mit einem Häuschen gibt es schon Vorschriften genug, die erfüllt werden MÜSSEN. Dafür braucht man dann einen Energieberater, weil auch die Handwerker selbst (Dachdecker, Heizungsbauer) nicht mehr durchblicken und es personell gar nicht leisten können, auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Genau das meine ich, wenn ich sage, der Dämmungsirrsinn und vieles andere ist schon weit genug, da brauch ich keine Grünen, die es noch weiter auf die Spitze treiben.

Locust
30.09.2021 11:33

gut damit sind ja sämtliche maßnahmen verbunden. Ist halt die Frage wie weit und umfangreich man voraus denkt.

Yertle-the-Turtle
30.09.2021 13:23


schrieb:
taz.de

klingt leider garnicht gut

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Ich finde diese Art von Diskussion total lächerlich. Wurde hier schon oft diskutiert, ich halte nichts von einer Quotendiversität. Mir wäre das vermutlich nicht einmal aufgefallen, da ich auf so etwas nicht achte.
Den Grünen wiederum fällt das aber zurecht auf die Füße mit Ihrer Haltung zu dem Thema. Die haben das Fass aufgemacht, und sollen das jetzt ausbaden.

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Locust
30.09.2021 13:42


Yertle-the-Turtle schrieb:


schrieb:
taz.de

klingt leider garnicht gut

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Ich finde diese Art von Diskussion total lächerlich. Wurde hier schon oft diskutiert, ich halte nichts von einer Quotendiversität. Mir wäre das vermutlich nicht einmal aufgefallen, da ich auf so etwas nicht achte.
Den Grünen wiederum fällt das aber zurecht auf die Füße mit Ihrer Haltung zu dem Thema. Die haben das Fass aufgemacht, und sollen das jetzt ausbaden.

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Das ist mir relativ egal, was aber mir nicht egal ist ist dass sie die fähigsten Leute schneiden

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Yertle-the-Turtle
30.09.2021 13:56


schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


schrieb:
taz.de

klingt leider garnicht gut

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Ich finde diese Art von Diskussion total lächerlich. Wurde hier schon oft diskutiert, ich halte nichts von einer Quotendiversität. Mir wäre das vermutlich nicht einmal aufgefallen, da ich auf so etwas nicht achte.
Den Grünen wiederum fällt das aber zurecht auf die Füße mit Ihrer Haltung zu dem Thema. Die haben das Fass aufgemacht, und sollen das jetzt ausbaden.

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Das ist mir relativ egal, was aber mir nicht egal ist ist dass sie die fähigsten Leute schneiden

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Ja stimme ich voll zu.
Cem Özdemir gehört da sowas von rein. Nicht weil er türkischer Abstammung ist, sondern weil er parteiübergreifend respektiert wird.

In diesem Sinne ist das doppelt unglücklich von den Grünen. Sie berücksichtigen das Thema Diversität nicht und schließen gleichzeitig einen der kompetentesten Parteimitglieder - der zufällig divers ist - aus.

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Locust
30.09.2021 14:20


Yertle-the-Turtle schrieb:


schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:


schrieb:
taz.de

klingt leider garnicht gut

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Ich finde diese Art von Diskussion total lächerlich. Wurde hier schon oft diskutiert, ich halte nichts von einer Quotendiversität. Mir wäre das vermutlich nicht einmal aufgefallen, da ich auf so etwas nicht achte.
Den Grünen wiederum fällt das aber zurecht auf die Füße mit Ihrer Haltung zu dem Thema. Die haben das Fass aufgemacht, und sollen das jetzt ausbaden.

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Das ist mir relativ egal, was aber mir nicht egal ist ist dass sie die fähigsten Leute schneiden

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Ja stimme ich voll zu.
Cem Özdemir gehört da sowas von rein. Nicht weil er türkischer Abstammung ist, sondern weil er parteiübergreifend respektiert wird.

In diesem Sinne ist das doppelt unglücklich von den Grünen. Sie berücksichtigen das Thema Diversität nicht und schließen gleichzeitig einen der kompetentesten Parteimitglieder - der zufällig divers ist - aus.

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So ist das. Özdemir wäre eigentlich Top Kandidat (ggf. neben Habeck) für den Kanzlerkandidaten gewesen.

Özdemir ist der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, seit Jahren im Thema und hat mit der Autoindustrie ein gutes Netzwerk aufgebaut. Wenn die Grünen es mit der Verkehrswende ernst nehmen, müssen sie sich das Verkehrministerium greifen. Und dann müsste es eigentlich normalerweise auf Özdemir zulaufen, ich wüsste keinen Grünen, der politisch besser in das Thema eingearbeitet wäre. Dazu kommt noch, dass er doppelter Stimmenkönig der Grünen ist: Die meisten Erststimmen aller Grünen in Deutschland und die größte Differenz zwischen Zweit- und Erststimmen (11,4% mehr Erst- als Zweitstimmen). Und er ist gut vernetzt. Kretschmann und der Südwesten wird sicherlich für ihn werben. Nachteil ist, dass er keine Frau ist und Habeck gesetzt ist (es gibt also nur 1 Männerplatz außer Habeck), aber er wäre der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund, was auch ein Zeichen in die Gesellschaft wäre (auf Landesebene gibt es bekanntlich schon viele).

StonedHammer
StonedHammer
30.09.2021 14:52·  BearbeitetAdmin

er war doch sogar schon 2017 spitzenkandidat? jetzt hat man ein anderes team zusammengestellt? hat halt nicht geklappt, dass ist jetzt iwie nur "hätte hätte fahrradkette" gebrabbel. Smiley

und ob habeck, özdemir an der spitze 2021, gründe um es auszuschlachten wären auch dann gefunden worden, 100 pro. das land, war wie man deutlich erkennt, nicht bereit für einen klaren wechsel und so wird die politik vermutlich wieder 4 jahre ins land ziehn und wieder und wieder bis dann halt der knall kommt. Smiley

und mal unter uns, ich bin mir garnicht so sicher ob der knall dann schon vom klima kommt oder uns erst doch noch der aktuell gutzulebende kapitalismus einholen wird. Smiley

DapperDan
30.09.2021 15:00


StonedHammer schrieb:
er war doch sogar schon 2017 spitzenkandidat? jetzt hat man ein anderes team zusammengestellt? hat halt nicht geklappt, dass ist jetzt iwie nur "hätte hätte fahrradkette" gebrabbel. Smiley

und ob habeck, özdemir an der spitze 2021, gründe um es auszuschlachten wären auch dann gefunden worden, 100 pro. das land, war wie man deutlich erkennt, nicht bereit für einen klaren wechsel und so wird die politik vermutlich wieder 4 jahre ins land ziehn und wieder und wieder bis dann halt der knall kommt. Smiley

und mal unter uns, ich bin mir garnicht so sicher ob der knall dann schon vom klima kommt oder uns erst doch noch der aktuell gutzulebende kapitalismus einholen wird. Smiley

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bzgl. der Grünen spiegelt das Wahlergebnis meine eigene Meinung wider. Werden wohl viele so sehen, dass man einerseits dem Wahlprogramm nix oder zu wenig abgewinnen kann und andererseits das Gespräch für die gleiche heiße Luft wie bei allen anderen Parteien halten.
Jetzt ist gewählt und jetzt geht's um Posten und Pöstchen - wie bei allen anderen.

Ich bin mir schon recht sicher, dass wir uns vor dem Klima noch mit ganz anderen Dingen beschäftigen werden (müssen). Auch deswegen, wie schon mehrfach gesagt, nicht mein dringlichstes Anliegen.

Locust
30.09.2021 15:15·  Bearbeitet

Die Menschheit und das ganze System ist eigentlich nicht ausgelegt um den großen Knall zu verhindern un Ja Deutschland war auch nicht bereit für den Wandel. Dieser ist ja komplett überfällig und wird von Jahr zu Jahr schwerer.

Die Befürchtung, dass die Grünen da auch nicht viel bewegen und sich im persönlichen Ego verlieren ist durchaus da.
Meine Wahl basierte v.a. auf Hoffnung und Verzweiflung, da alle anderen Parteien noch viel weniger das hergeben.

Wenn sich das bewahrheitet bleibt halt künftig nur noch ne Mini Partei. Das hatte ich diesmal aber ausgeschlossen um die Korruptsunion zu verhindern.

Man kommt dann aber schon auch schnell richtung resignation und fragt sich warum man selbst bewusst leben soll wenn man von der Industrie nur Verarscht wird und die Politik auch nur weg sieht zumal das auch snstrengend sein kann.

Ich verstehe dann auch diejenigen die sagen “machen wir ne Abrissparty” wobei das natürlich zeitgleich auch das billigste Alibi für Gleichgültigkeit ist, mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Aber jetzt wartrn wir mal ab, ist ja noch nix passiert

Mambo
30.09.2021 19:17·  Bearbeitet

Meines Erachtens schneiden sich die Grünen mit ihrem Frauenstatut auch einfach zunehmend selbst ins Fleisch. Was da gerade an Diskussionen losgeht, weil Habeck - soviel man weiß - infolge einer für den Fall des eingetretenen Wahlergebnisses getroffenen freien Absprache mit Baerbock (!) nun Vizekanzler werden soll, ist nicht zu glauben.

Versteht mich nicht falsch, ich finde die Wichtigkeit der Frauenförderung für die Grünen höchst lobenswert - gerade im Vergleich zu den anderen Parteien.

Schon bei der Kanzlerkandidatur hat man sich damit aber in einen Logikbruch begeben und sich damit selbst den Boden abgegraben: Du kannst nicht als (richtiges!) Kernargument "Der Klimaschutz ist in den kommenden 4 Jahre DIE wichtigste Frage und muss jetzt konsequent angegangen werden" haben und dann aus feministischen Gründen eine eindeutig weniger aussichtsreiche Kandidatin nominieren.

Auch wenn ich selbst es ihr zugetraut hätte, ist jung + ohne Regierungserfahrung einfach keine kluge Wahl um Wechselwähler zu überzeugen. Und auch vorher haben die diesbezüglichen Umfragen Habeck vorne gesehen.

Entweder Klima ist aus Gründen der Dringlichkeit jetzt Prio1. Dann muss ich den aussichtsreichsten Kandidaten nominieren um am Ende möglichst viel Durchsetzungskraft im Parlament zu haben. Oder es ist eben nicht Prio 1.

Und wenn man das selbst nicht mal durchzieht, wie sollen einem dann die Wechselwähler die (immer noch: richtige!) Message abnehmen?

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