Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.461 Kommentare - zuletzt von Locust

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« Seite 206 von 259 »
Locust
27.09.2021 01:09

Die Linke hat sich zumindest vollkommen dilettantisch selbst disqualifiziert und der Union mit dem Klischee vollkommen in die Karten gespielt.
Das Union und SPD aber out sind sehe ich nicht.
50% haben sie gewählt was ein klares Votum für ein „Weiter so“ war.
Das ist schon enttäuschend und viel Versprechen tu ich mir auch künftig nicht von der Politik.

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MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
27.09.2021 01:12·  Bearbeitet


schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:


schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:
Ich bin vom Ergebnis dieser Wahl schwer enttäuscht, um ehrlich zu sein. Heute haben eigentlich alle Beteiligten verloren. Dieses Land hätte einen klaren Wandel benötigt und bekommt stattdessen ein halbes Jahr Koalitionsverhandlungen und wahlweise einen Kanzler von der CDU, den niemand will, oder eine SPD-Regierung ohne sozialpolitische Inhalte. Die Forderungen nach Neuwahlen sind hier völlig aus der Luft gegriffen, eher gibt es ein GroKo-Remake mit vertauschten Rollen.

Hatte bis zuletzt auf eine Rot-Grün-Rote Mehrheit gehofft, aber das dürfte sich jetzt wohl erledigt haben. Das am Ende doch so viele Leute auf die Rote-Socken-Kampagne reingefallen sind, ist schon peinlich und zeigt einmal mehr, dass es vielen einfach am nötigen Politikverständnis mangelt. Auch das schwache Abschneiden der Grünen vermittelt den Eindruck, dass die meisten immer noch nicht verstanden haben, worum es hier eigentlich geht.

Aber diese Wahl zeigt, wie ich finde, auch schonungslos die Schwächen unserer Mehrparteien-Demokratie auf. Die anstehenden Kompromisse in den Koalitionsverhandlungen machen wenig Hoffnung auf den dringend benötigten Umschwung. Stattdessen wird es weiter lähmenden Stillstand geben und die Weltpolitik wird von anderen (zumeist undemokratischen) Playern fortgeführt. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber momentan wiegt die Enttäuschung noch schwer.

Zitat anzeigen


Das hat eher weniger mit der Roten Socken Kampagne zu tun gehabt, eher mit Sachen wie z.B. keinen Bock auf NATO.

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Das ist doch Schwachsinn, zumal man sich zuletzt sogar von den Forderungen distanziert hat. Abgesehen davon, dass die NATO vielleicht nicht gleich aufgelöst, aber mindestens mal reformiert gehört (Stichwort: Türkei und Erdogan). Aber die meisten Menschen möchten sich halt nicht mit politischen Inhalten auseinandersetzen...

Zitat anzeigen


Klar, alles immer Schwachsinn. Fakt ist die Linken sind einfach im Jahre 2021 wie eine CDU,SPD nicht mehr zeitgemäß. Deswegen werden sich auch viele ehemaligen Linkenwähler den Grünen angeschlossen haben. Selbst bei den Erstwählern sind die Linken bei 8%. Vielleicht ist der anscheinend bevorstehende „Rauswurf“ aus dem Bundestag eine Möglichkeit sich mal zu modernisieren. Und genau das haben die Grünen und die FDP geschafft, sich modern zu präsentieren. (Die neue Mitte)

Zitat anzeigen


Ne, alles ist sicher nicht Schwachsinn, aber deine Argumentation schon. Wer sich das Wahlprogramm der Linken (sprich: ihre politischen Inhalte) mal angeguckt hat, wird feststellen, dass dieses gar nicht so unterschiedlich zu dem der Grünen ist. Oder sind die Grünen im Jahre 2021 auch nicht mehr zeitgemäß? Zugegeben, die Linken sind von Natur aus innerparteilich wenig geschlossen und haben nicht so ein hippes Führungsduo, das haben ihnen die Grünen (mittlerweile) voraus. Aber diese ständige Hetzerei von wegen Kommunisten und regierungsunfähig ist einfach nur peinlich und schadet der Demokratie nachhaltig. Wenn "Modernisierung" heißt, einen gut gestylten und schlagfertigen Typen in schwarz-weiß auf Wahlplakate zu drucken, dann kann ich da gut drauf verzichten.

Edit: FDP und Grünen haben btw ihre Erwartungen heute auch nicht wirklich erfüllen können. Am Ende haben mal wieder Personen statt Inhalte die Wahl dominiert.

blubb0r
27.09.2021 01:19·  Bearbeitet

die Linken Wähler sind u.a. sogar zur AfD abgewandert...


Die Linke hat fähige Leute wie Di Masi oder Bartsch und schickt halt zwei Frauen nach vorne, wobei bei einer die größte Lebensleistung ein geworfener Blumenstrauß war (die Wissler mit Di Masi wäre n gutes Duo gewesen). Ist ne ähnliche Symbolpolitik-Kacke wie bei den Grünen.

Locust
27.09.2021 01:28


MinistryOfDeath schrieb:


schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:


schrieb:


MinistryOfDeath schrieb:
Ich bin vom Ergebnis dieser Wahl schwer enttäuscht, um ehrlich zu sein. Heute haben eigentlich alle Beteiligten verloren. Dieses Land hätte einen klaren Wandel benötigt und bekommt stattdessen ein halbes Jahr Koalitionsverhandlungen und wahlweise einen Kanzler von der CDU, den niemand will, oder eine SPD-Regierung ohne sozialpolitische Inhalte. Die Forderungen nach Neuwahlen sind hier völlig aus der Luft gegriffen, eher gibt es ein GroKo-Remake mit vertauschten Rollen.

Hatte bis zuletzt auf eine Rot-Grün-Rote Mehrheit gehofft, aber das dürfte sich jetzt wohl erledigt haben. Das am Ende doch so viele Leute auf die Rote-Socken-Kampagne reingefallen sind, ist schon peinlich und zeigt einmal mehr, dass es vielen einfach am nötigen Politikverständnis mangelt. Auch das schwache Abschneiden der Grünen vermittelt den Eindruck, dass die meisten immer noch nicht verstanden haben, worum es hier eigentlich geht.

Aber diese Wahl zeigt, wie ich finde, auch schonungslos die Schwächen unserer Mehrparteien-Demokratie auf. Die anstehenden Kompromisse in den Koalitionsverhandlungen machen wenig Hoffnung auf den dringend benötigten Umschwung. Stattdessen wird es weiter lähmenden Stillstand geben und die Weltpolitik wird von anderen (zumeist undemokratischen) Playern fortgeführt. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber momentan wiegt die Enttäuschung noch schwer.

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Das hat eher weniger mit der Roten Socken Kampagne zu tun gehabt, eher mit Sachen wie z.B. keinen Bock auf NATO.

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Das ist doch Schwachsinn, zumal man sich zuletzt sogar von den Forderungen distanziert hat. Abgesehen davon, dass die NATO vielleicht nicht gleich aufgelöst, aber mindestens mal reformiert gehört (Stichwort: Türkei und Erdogan). Aber die meisten Menschen möchten sich halt nicht mit politischen Inhalten auseinandersetzen...

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Klar, alles immer Schwachsinn. Fakt ist die Linken sind einfach im Jahre 2021 wie eine CDU,SPD nicht mehr zeitgemäß. Deswegen werden sich auch viele ehemaligen Linkenwähler den Grünen angeschlossen haben. Selbst bei den Erstwählern sind die Linken bei 8%. Vielleicht ist der anscheinend bevorstehende „Rauswurf“ aus dem Bundestag eine Möglichkeit sich mal zu modernisieren. Und genau das haben die Grünen und die FDP geschafft, sich modern zu präsentieren. (Die neue Mitte)

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Ne, alles ist sicher nicht Schwachsinn, aber deine Argumentation schon. Wer sich das Wahlprogramm der Linken (sprich: ihre politischen Inhalte) mal angeguckt hat, wird feststellen, dass dieses gar nicht so unterschiedlich zu dem der Grünen ist. Oder sind die Grünen im Jahre 2021 auch nicht mehr zeitgemäß? Zugegeben, die Linken sind von Natur aus innerparteilich wenig geschlossen und haben nicht so ein hippes Führungsduo, das haben ihnen die Grünen (mittlerweile) voraus. Aber diese ständige Hetzerei von wegen Kommunisten und regierungsunfähig ist einfach nur peinlich und schadet der Demokratie nachhaltig. Wenn "Modernisierung" heißt, einen gut gestylten und schlagfertigen Typen in schwarz-weiß auf Wahlplakate zu drucken, dann kann ich da gut drauf verzichten.

Edit: FDP und Grünen haben btw ihre Erwartungen heute auch nicht wirklich erfüllen können. Am Ende haben mal wieder Personen statt Inhalte die Wahl dominiert.

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Das stimmt zum einen schon weil eine inhaltliche Auseinandersetzung fehlt wie du richtig sagtest.

Es reicht schon ein Untergangszenario zu 2RG zu machen, als ob sich das so sehr zu RG unterschieden hätte mit 6% Linke.
Ebenso die Demontage von Baerbock.

Allerdings haben sich beide halt auch dämlich angestellt um diese Angriffsfläche zu bieten.
Die Korruptsunion hingegen ist halb so wild, dank Bild.

Wir kriegen halt was die Mehrheit von uns will, weiter so.

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hermes81
27.09.2021 07:33

Und alle 4 Jahre denke ich mir: Auswandern wäre doch eine Option. Smiley

Gerry
27.09.2021 08:37

Ich habe mich lange zurückgehalten, zu gesellschaftspolitischen Ereignissen was zu schreiben, aber irgendwie muss ich jetzt doch dazu was sagen. Passt jetzt indirekt zur gestrigen Wahl.

Das Ergebnis ist in meinen Augen so gekommen, wie man es eigentlich erwarten hätte können.
Das die SPD oder CDU da nicht mit 10% vorneweg marschiert, war klar. Bei allen Parteien war mir das Ergebnis irgendwie klar, wie es jetzt zustande gekommen ist.

Die CDU ist selbst schuld, wenn die Partei einen Kandidaten aufstellt, der eigentlich den Umfragen oder der Basis nach, als nicht geeignet/gewünscht gesehen wird. Da wird auf Teufel komm raus, ein Kandidat durchgedrückt. Es irritiert mich auch, wenn jetzt versucht wird, das schlechte Abschneiden der Linke jetzt der Roten-Socken-Kampagne zuzuschreiben. Für mich das gleiche bei Grün. Hier wird auch alles der Klimakrise untergeordnet und die Leute laufen hinter her.
Dazu ein Thema zur Senkung des Wahlalters. Habe letztens was gelesen (eine Quelle finde ich hierzu nicht mehr), dass viele Jugendliche weder die Parteien wissen, noch welcher Kandidat wo dazugehört. Das heißt in meinen Augen, dass das Politikverständnis noch nicht so ausgeprägt ist, wie es sein soll um "vernüftig" wählen zu können. Und in meinen Augen ist es damit auch nich geholfen, wenn man als Partei dann von Sachverhalt X, Y oder Z faselt und die Leute einem hinter her rennnen.

Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

Und dazu habe ich gestern irgendwo in der ARD oder ZDF was gehört, was eine junge Frau, die zu den Jungen Unternehmern gehört, gesagt hat: "Dem Klima ist es egal, wo produziert wird". In meinen Augen ist genau das ist das Problem, was in Deutschland abgeht.

Dazu noch ein Punkt, was mich an der E-Mobilität stört. Es soll keine (fossilen) Verbrenner geben, es sollen übertrieben mit Lastenfahrrädern Pakete ausgeliefert werden (viel Spaß bei Schnee und Winter). Aber was hilft es, wenn die Verbrenner dafür irgendwo in Afrika oder im Nahen Osten rumfahren?
In England will der Staat ab Mai 2022 das Laden der Elektroautos zu bestimmten Zeiten abschalten, weil sonst das Netz überlastet wird.
Und genau das sind so Punkte, was mich an dem ganzen Klima-Gedöns stört. Es ist nichts realistisches vorbei. Wir haben in Deutschland fast 50 Millionen zugelassene PKW. Wenn jetzt alles E-Autos sind... wo sollen die geladen werden (können)? Nicht jeder hat ein Eigenheim, wo man das Auto in der Garage laden kann, was machen die Mieter, deren Auto am Straßenrand steht?

*duckundwiederweg*

DapperDan
27.09.2021 09:08

Ich bin einfach nur erleichtert und froh, dass eine Kanzlerin ACAB kein Thema mehr ist.

Icon2PlugInBabyund anderen gefällt das
Mambo
27.09.2021 09:19·  Bearbeitet


Gerry schrieb:
Ich habe mich lange zurückgehalten, zu gesellschaftspolitischen Ereignissen was zu schreiben, aber irgendwie muss ich jetzt doch dazu was sagen. Passt jetzt indirekt zur gestrigen Wahl.

Das Ergebnis ist in meinen Augen so gekommen, wie man es eigentlich erwarten hätte können.
Das die SPD oder CDU da nicht mit 10% vorneweg marschiert, war klar. Bei allen Parteien war mir das Ergebnis irgendwie klar, wie es jetzt zustande gekommen ist.

Die CDU ist selbst schuld, wenn die Partei einen Kandidaten aufstellt, der eigentlich den Umfragen oder der Basis nach, als nicht geeignet/gewünscht gesehen wird. Da wird auf Teufel komm raus, ein Kandidat durchgedrückt. Es irritiert mich auch, wenn jetzt versucht wird, das schlechte Abschneiden der Linke jetzt der Roten-Socken-Kampagne zuzuschreiben. Für mich das gleiche bei Grün. Hier wird auch alles der Klimakrise untergeordnet und die Leute laufen hinter her.
Dazu ein Thema zur Senkung des Wahlalters. Habe letztens was gelesen (eine Quelle finde ich hierzu nicht mehr), dass viele Jugendliche weder die Parteien wissen, noch welcher Kandidat wo dazugehört. Das heißt in meinen Augen, dass das Politikverständnis noch nicht so ausgeprägt ist, wie es sein soll um "vernüftig" wählen zu können. Und in meinen Augen ist es damit auch nich geholfen, wenn man als Partei dann von Sachverhalt X, Y oder Z faselt und die Leute einem hinter her rennnen.

Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

Und dazu habe ich gestern irgendwo in der ARD oder ZDF was gehört, was eine junge Frau, die zu den Jungen Unternehmern gehört, gesagt hat: "Dem Klima ist es egal, wo produziert wird". In meinen Augen ist genau das ist das Problem, was in Deutschland abgeht.

Dazu noch ein Punkt, was mich an der E-Mobilität stört. Es soll keine (fossilen) Verbrenner geben, es sollen übertrieben mit Lastenfahrrädern Pakete ausgeliefert werden (viel Spaß bei Schnee und Winter). Aber was hilft es, wenn die Verbrenner dafür irgendwo in Afrika oder im Nahen Osten rumfahren?
In England will der Staat ab Mai 2022 das Laden der Elektroautos zu bestimmten Zeiten abschalten, weil sonst das Netz überlastet wird.
Und genau das sind so Punkte, was mich an dem ganzen Klima-Gedöns stört. Es ist nichts realistisches vorbei. Wir haben in Deutschland fast 50 Millionen zugelassene PKW. Wenn jetzt alles E-Autos sind... wo sollen die geladen werden (können)? Nicht jeder hat ein Eigenheim, wo man das Auto in der Garage laden kann, was machen die Mieter, deren Auto am Straßenrand steht?

*duckundwiederweg*

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Was ich mich da - gar nicht böse gemeint - gefragt habt, ist folgendes:

Bist du dir im Klaren, dass die Klimaziele kein grünes Hirngespinst sind, sondern wissenschaftliche Erkenntnisse? Dass es Kippunkte der Erwärmung geben wird, ab der sie sich selbst verstärkt? Dass wenn wir so weitermachen ganze Erdregionen das halbe Jahr nicht bewohnbar sein könnten, was Migrationsbewegungen auslöst, die heute noch unvorstellbar sind, dass es sehr wahrscheinlich auch Klimakriege um die geben dürfte?

Wenn ja verstehe ich einfach nicht, wie man dann den Konflikt im Zweifel immer heimlich zulasten der zukünftigen Generationen lösen kann.
Warum immer "...dann kann XY ja kein Auto mehr fahren - okay dann lieber den Planeten zerstören!"?
Letzteres sagst du nicht dazu - aber es gehört dazu, es ist eben die Folge deiner Position.

Warum nicht "Wenn wir anders unsere Lebensgrundlagen zerstören, dann GEHT es so eben nicht weiter, find ich auch unangenehm, aber dann gibt es eben nur noch so wenige Autos wie klimaverträglich und wir müssen sie sie uns aufteilen."?

Warum ist bei uns immer unser eigener Wohlstand die Grenze für die Frage, ob wir den kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten übergeben oder nicht?
Warum akzeptieren wir nicht das Paris-Ziel als Grenze für den noch möglichen Wohlstand?

Yertle-the-Turtle
27.09.2021 09:21

Ja am Ende entscheidet die Demographie das Wahlergebnis. Und wir sind ein Land von alten Menschen, Tendenz steigend.

Der 70 jährige Opa, der ein Leben lang CDU oder SPD gewählt hat schwenkt jetzt nicht einfach um. Erst recht nicht bei Themen wie Klima.

Im Großen und Ganzen kam es wie erwartet, aber ein paar Sachen finde ich schon schockierend:
- Linke halbieren einfach mal Ihre Werte zur letzten Wahl trotz vermehrter linker Themen in der Gesellschaft
- Bei den Grünen spült nicht einmal eine Jahrhundertflut zusätzliche Wähler in die Partei

Einziger Lichtblick sind die Werte der Grünen und FDP bei den jungen Wählern.

Locust
27.09.2021 09:33·  Bearbeitet


Mambo schrieb:


Gerry schrieb:
Ich habe mich lange zurückgehalten, zu gesellschaftspolitischen Ereignissen was zu schreiben, aber irgendwie muss ich jetzt doch dazu was sagen. Passt jetzt indirekt zur gestrigen Wahl.

Das Ergebnis ist in meinen Augen so gekommen, wie man es eigentlich erwarten hätte können.
Das die SPD oder CDU da nicht mit 10% vorneweg marschiert, war klar. Bei allen Parteien war mir das Ergebnis irgendwie klar, wie es jetzt zustande gekommen ist.

Die CDU ist selbst schuld, wenn die Partei einen Kandidaten aufstellt, der eigentlich den Umfragen oder der Basis nach, als nicht geeignet/gewünscht gesehen wird. Da wird auf Teufel komm raus, ein Kandidat durchgedrückt. Es irritiert mich auch, wenn jetzt versucht wird, das schlechte Abschneiden der Linke jetzt der Roten-Socken-Kampagne zuzuschreiben. Für mich das gleiche bei Grün. Hier wird auch alles der Klimakrise untergeordnet und die Leute laufen hinter her.
Dazu ein Thema zur Senkung des Wahlalters. Habe letztens was gelesen (eine Quelle finde ich hierzu nicht mehr), dass viele Jugendliche weder die Parteien wissen, noch welcher Kandidat wo dazugehört. Das heißt in meinen Augen, dass das Politikverständnis noch nicht so ausgeprägt ist, wie es sein soll um "vernüftig" wählen zu können. Und in meinen Augen ist es damit auch nich geholfen, wenn man als Partei dann von Sachverhalt X, Y oder Z faselt und die Leute einem hinter her rennnen.

Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

Und dazu habe ich gestern irgendwo in der ARD oder ZDF was gehört, was eine junge Frau, die zu den Jungen Unternehmern gehört, gesagt hat: "Dem Klima ist es egal, wo produziert wird". In meinen Augen ist genau das ist das Problem, was in Deutschland abgeht.

Dazu noch ein Punkt, was mich an der E-Mobilität stört. Es soll keine (fossilen) Verbrenner geben, es sollen übertrieben mit Lastenfahrrädern Pakete ausgeliefert werden (viel Spaß bei Schnee und Winter). Aber was hilft es, wenn die Verbrenner dafür irgendwo in Afrika oder im Nahen Osten rumfahren?
In England will der Staat ab Mai 2022 das Laden der Elektroautos zu bestimmten Zeiten abschalten, weil sonst das Netz überlastet wird.
Und genau das sind so Punkte, was mich an dem ganzen Klima-Gedöns stört. Es ist nichts realistisches vorbei. Wir haben in Deutschland fast 50 Millionen zugelassene PKW. Wenn jetzt alles E-Autos sind... wo sollen die geladen werden (können)? Nicht jeder hat ein Eigenheim, wo man das Auto in der Garage laden kann, was machen die Mieter, deren Auto am Straßenrand steht?

*duckundwiederweg*

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Was ich mich da - gar nicht böse gemeint - gefragt habt, ist folgendes:

Bist du dir im Klaren, dass die Klimaziele kein grünes Hirngespinst sind, sondern wissenschaftliche Erkenntnisse? Dass es Kippunkte der Erwärmung geben wird, ab der sie sich selbst verstärkt? Dass wenn wir so weitermachen ganze Erdregionen das halbe Jahr nicht bewohnbar sein könnten, was Migrationsbewegungen auslöst, die heute noch unvorstellbar sind, dass es sehr wahrscheinlich auch Klimakriege um die geben dürfte?

Wenn ja verstehe ich einfach nicht, wie man dann den Konflikt im Zweifel immer heimlich zulasten der zukünftigen Generationen lösen kann.
Warum immer "...dann kann XY ja kein Auto mehr fahren - okay dann lieber den Planeten zerstören!"?
Letzteres sagst du nicht dazu - aber es gehört dazu, es ist eben die Folge deiner Position.

Warum nicht "Wenn wir anders unsere Lebensgrundlagen zerstören, dann GEHT es so eben nicht weiter, find ich auch unangenehm, aber dann gibt es eben nur noch so wenige Autos wie klimaverträglich und wir müssen sie sie uns aufteilen."?

Warum ist bei uns immer unser eigener Wohlstand die Grenze für die Frage, ob wir den kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten übergeben oder nicht?
Warum akzeptieren wir nicht das Paris-Ziel als Grenze für den noch möglichen Wohlstand?

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Ich stimme dir zu, aber die Gesellschaft hat sich relativ deutlich für eine Abrissparty entschieden. Vielleicht sollte man das dann einfach mitnehmen…..

Wie du sagst geht es nicht um die Grünen oder gar Personen sondern schlichtweg darum den Planeten zu retten.

Aber das ist vielen einfach nicht so wichtig und das fängt halt in der Politik an.
Natürlich hat das Einschnitte zur Folge die nicht nur Spaß machen aber die Prioritäten dabei sind schon verstörend.

Wir Menschen bekommen dann einfach die logischen Konsequenzen unseres Handelns

hermes81
27.09.2021 09:35


Gerry schrieb:
Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

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Ernst gemeinte Frage:
Glauben schwarz Wähler eigentlich wirklich, dass die CDU sie dahingehend entlastet oder der Sprit unter deren Federführung nicht teurer wird?
Ich versteh diese Argumentation einfach nicht. Bin selbst vielfahrender Dieselbetreiber. Aber selbst mir ist klar, dass die Zeiten des Verbrenners vorbei sind. DIe Grünen bringen wenigstens mal nachvollziehbare Argumente und Entlastungen (CO² Abgabe) ins Spiel, während die CDU so tut als ginge alles einfach so weiter.

Ich darf daran erinnern: Die CDU regiert seit 16 Jahren. Und nun frage ich alle Autofahrer: Wurde der Sprit in dieser Zeit billiger? Wurden die Abgaben weniger?

mokiloki
mokiloki
27.09.2021 09:44·  Bearbeitet


hermes81 schrieb:


Gerry schrieb:
Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

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Ernst gemeinte Frage:
Glauben schwarz Wähler eigentlich wirklich, dass die CDU sie dahingehend entlastet oder der Sprit unter deren Federführung nicht teurer wird?
Ich versteh diese Argumentation einfach nicht. Bin selbst vielfahrender Dieselbetreiber. Aber selbst mir ist klar, dass die Zeiten des Verbrenners vorbei sind. DIe Grünen bringen wenigstens mal nachvollziehbare Argumente und Entlastungen (CO² Abgabe) ins Spiel, während die CDU so tut als ginge alles einfach so weiter.
Ich darf daran erinnern: Die CDU regiert seit 16 Jahren. Und nun frage ich alle Autofahrer: Wurde der Sprit in dieser Zeit billiger? Wurden die Abgaben weniger?

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Ne, der Sprit ist immer wieder teurer geworden in den letzten 16 Jahren, was zum einen am Rohstoffpreis liegt und an der Co² Steuer.
Der schwarze Wähler sieht aber das vereinbarte als Genug an, man hat ja quasi was getan aber man muss nicht mehr tun (so wie es z.B. die Grünen) fordern.
Ist halt so ein Alibiding, "ich hab ja was gemacht, ob es genug ist.. steht ja auf nem anderen Papier, aber ich habe was gemacht".

Ebenfalls denke ich ist es auch oft das Thema, "Deutschland rettet die Welt", das ist für viele einfach nicht nachvollziehbar, da das eine WELT-Sache ist und nicht nur ein Land betrifft. (Sollen doch erstmal die anderen Anfangen, wie China und die USA, die sind ja die Hauptverursacher...)

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Mambo
27.09.2021 10:37·  Bearbeitet

Ich glaube da ist Mokilokis Analyse ziemlich treffend.


mokiloki schrieb:
(Sollen doch erstmal die anderen Anfangen, wie China und die USA, die sind ja die Hauptverursacher...)

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Und selbst zu dem Ergebnis kommt man nur mit einem sehr schiefen Blickwinkel! Historisch betrachtet - und das ist das einzige was Sinn macht - zählen gerade wir zu den Hauptverantwortlichen.

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StonedHammer
StonedHammer
27.09.2021 10:40Admin

dann mal sehen wie lange es jetzt bis zur offiziellen regierung dauert.. und ob bis dahin dann corona, klima, preisbremsen und co erstmal "pause" haben Smiley

mokiloki
mokiloki
27.09.2021 10:45


Mambo schrieb:
Ich glaube da ist Mokilokis Analyse ziemlich treffend.


mokiloki schrieb:
(Sollen doch erstmal die anderen Anfangen, wie China und die USA, die sind ja die Hauptverursacher...)

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Und selbst zu dem Ergebnis kommt man nur mit einem sehr schiefen Blickwinkel! Historisch betrachtet - und das ist das einzige was Sinn macht - zählen gerade wir zu den Hauptverantwortlichen.

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Ja, eben! Aber das ist den Leuten nicht klar, dass wir z.B. pro Kopf mehr Co² verbrauchen als die Chinesen.

concertfreak
concertfreak
27.09.2021 10:48Supporter

Also ich bin mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden. Beide Ränder wurden geschwächt - das ist ein gutes Zeichen. Ich kann sowohl mit Ampel als auch mit Jamaika gut leben. Ich würde im Moment sogar zur Ampel tendieren. Laschet wäre ein zu schwacher Kanzler, das wäre nicht gut fürs Land. In den vier Jahren kann sich die Union dann grundlegend neu aufstellen.
Ich bleibe bei meiner Prognose: 2025 mit Söder und Habeck.

Yertle-the-Turtle
27.09.2021 10:51

4 Jahre sind in der Politik eine lange Zeit wie man auch bei der aktuellen Wahl sehen kann.
Aus heutiger Sicht wären Söder und Habeck vielleicht als Kandidaten logisch, aber da wird noch so viel passieren.

Das Laschet aus den Wahlergebnissen einen Regierungsauftrag ableitet ist schon sehr realitätsfremd Smiley

DapperDan
27.09.2021 10:54

Ja, eben! Aber das ist den Leuten nicht klar, dass wir z.B. pro Kopf mehr Co² verbrauchen als die Chinesen.

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Ich denke schon, dass den Leuten das klar ist.
Den Leuten ist aber auch klar, dass die Anzahl der Köpfe eine Rolle spielt.

DapperDan
27.09.2021 10:54


Yertle-the-Turtle schrieb:
4 Jahre sind in der Politik eine lange Zeit wie man auch bei der aktuellen Wahl sehen kann.
Aus heutiger Sicht wären Söder und Habeck vielleicht als Kandidaten logisch, aber da wird noch so viel passieren.

Das Laschet aus den Wahlergebnissen einen Regierungsauftrag ableitet ist schon sehr realitätsfremd Smiley

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was immer alle mit dem Regierungsauftrag haben.... wer vergibt den denn in Deutschland?

Yertle-the-Turtle
27.09.2021 11:03·  Bearbeitet


DapperDan schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:
4 Jahre sind in der Politik eine lange Zeit wie man auch bei der aktuellen Wahl sehen kann.
Aus heutiger Sicht wären Söder und Habeck vielleicht als Kandidaten logisch, aber da wird noch so viel passieren.

Das Laschet aus den Wahlergebnissen einen Regierungsauftrag ableitet ist schon sehr realitätsfremd Smiley

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was immer alle mit dem Regierungsauftrag haben.... wer vergibt den denn in Deutschland?

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Für mich eine Mischung aus Wahlergebnis, Umfragewerten und politischer Schnittmenge.

Bei Punkt 1 und 2 wäre die SPD am Zug. Bei Punkt 3 werden wir sehen ob es bei Grün / Schwarz oder Gelb / Rot ein größeres Entgegenkommen gibt.

Laschet wäre doch heute schon ein angezählter Kanzler. Aber wir haben wohl alle Laschet falsch verstanden, er hat gar keinen Anspruch formuliert:

DapperDan
27.09.2021 11:16


Yertle-the-Turtle schrieb:


DapperDan schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:
4 Jahre sind in der Politik eine lange Zeit wie man auch bei der aktuellen Wahl sehen kann.
Aus heutiger Sicht wären Söder und Habeck vielleicht als Kandidaten logisch, aber da wird noch so viel passieren.

Das Laschet aus den Wahlergebnissen einen Regierungsauftrag ableitet ist schon sehr realitätsfremd Smiley

Zitat anzeigen


was immer alle mit dem Regierungsauftrag haben.... wer vergibt den denn in Deutschland?

Zitat anzeigen


Für mich eine Mischung aus Wahlergebnis, Umfragewerten und politischer Schnittmenge.

Bei Punkt 1 und 2 wäre die SPD am Zug. Bei Punkt 3 werden wir sehen ob es bei Grün / Schwarz oder Gelb / Rot ein größeres Entgegenkommen gibt.

Laschet wäre doch heute schon ein angezählter Kanzler.
Aber wir haben wohl alle Laschet falsch verstanden, er hat gar keinen Anspruch formuliert:


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Ansprüche formulieren und "den Regierungsauftrag bei sich sehen" kann von mir aus wer will, auch ACAB.
Faktisch gibt es "den Regierungsauftrag" dann aber immer noch nicht.

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blubb0r
27.09.2021 11:39


schrieb:


Mambo schrieb:
Ich glaube da ist Mokilokis Analyse ziemlich treffend.


mokiloki schrieb:
(Sollen doch erstmal die anderen Anfangen, wie China und die USA, die sind ja die Hauptverursacher...)

Zitat anzeigen


Und selbst zu dem Ergebnis kommt man nur mit einem sehr schiefen Blickwinkel! Historisch betrachtet - und das ist das einzige was Sinn macht - zählen gerade wir zu den Hauptverantwortlichen.

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Ja, eben! Aber das ist den Leuten nicht klar, dass wir z.B. pro Kopf mehr Co² verbrauchen als die Chinesen.

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Zumal ist gefühlt 90% der Industrie in China ausgelagerte Produktion von Produkten, die wir im Westen kaufen (insbesondere Fast-Fashion etc.).
Hallo Globalisierung.

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Gerry
27.09.2021 13:17


Mambo schrieb:


Gerry schrieb:
Ich habe mich lange zurückgehalten, zu gesellschaftspolitischen Ereignissen was zu schreiben, aber irgendwie muss ich jetzt doch dazu was sagen. Passt jetzt indirekt zur gestrigen Wahl.

Das Ergebnis ist in meinen Augen so gekommen, wie man es eigentlich erwarten hätte können.
Das die SPD oder CDU da nicht mit 10% vorneweg marschiert, war klar. Bei allen Parteien war mir das Ergebnis irgendwie klar, wie es jetzt zustande gekommen ist.

Die CDU ist selbst schuld, wenn die Partei einen Kandidaten aufstellt, der eigentlich den Umfragen oder der Basis nach, als nicht geeignet/gewünscht gesehen wird. Da wird auf Teufel komm raus, ein Kandidat durchgedrückt. Es irritiert mich auch, wenn jetzt versucht wird, das schlechte Abschneiden der Linke jetzt der Roten-Socken-Kampagne zuzuschreiben. Für mich das gleiche bei Grün. Hier wird auch alles der Klimakrise untergeordnet und die Leute laufen hinter her.
Dazu ein Thema zur Senkung des Wahlalters. Habe letztens was gelesen (eine Quelle finde ich hierzu nicht mehr), dass viele Jugendliche weder die Parteien wissen, noch welcher Kandidat wo dazugehört. Das heißt in meinen Augen, dass das Politikverständnis noch nicht so ausgeprägt ist, wie es sein soll um "vernüftig" wählen zu können. Und in meinen Augen ist es damit auch nich geholfen, wenn man als Partei dann von Sachverhalt X, Y oder Z faselt und die Leute einem hinter her rennnen.

Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

Und dazu habe ich gestern irgendwo in der ARD oder ZDF was gehört, was eine junge Frau, die zu den Jungen Unternehmern gehört, gesagt hat: "Dem Klima ist es egal, wo produziert wird". In meinen Augen ist genau das ist das Problem, was in Deutschland abgeht.

Dazu noch ein Punkt, was mich an der E-Mobilität stört. Es soll keine (fossilen) Verbrenner geben, es sollen übertrieben mit Lastenfahrrädern Pakete ausgeliefert werden (viel Spaß bei Schnee und Winter). Aber was hilft es, wenn die Verbrenner dafür irgendwo in Afrika oder im Nahen Osten rumfahren?
In England will der Staat ab Mai 2022 das Laden der Elektroautos zu bestimmten Zeiten abschalten, weil sonst das Netz überlastet wird.
Und genau das sind so Punkte, was mich an dem ganzen Klima-Gedöns stört. Es ist nichts realistisches vorbei. Wir haben in Deutschland fast 50 Millionen zugelassene PKW. Wenn jetzt alles E-Autos sind... wo sollen die geladen werden (können)? Nicht jeder hat ein Eigenheim, wo man das Auto in der Garage laden kann, was machen die Mieter, deren Auto am Straßenrand steht?

*duckundwiederweg*

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Was ich mich da - gar nicht böse gemeint - gefragt habt, ist folgendes:

Bist du dir im Klaren, dass die Klimaziele kein grünes Hirngespinst sind, sondern wissenschaftliche Erkenntnisse? Dass es Kippunkte der Erwärmung geben wird, ab der sie sich selbst verstärkt? Dass wenn wir so weitermachen ganze Erdregionen das halbe Jahr nicht bewohnbar sein könnten, was Migrationsbewegungen auslöst, die heute noch unvorstellbar sind, dass es sehr wahrscheinlich auch Klimakriege um die geben dürfte?

Wenn ja verstehe ich einfach nicht, wie man dann den Konflikt im Zweifel immer heimlich zulasten der zukünftigen Generationen lösen kann.
Warum immer "...dann kann XY ja kein Auto mehr fahren - okay dann lieber den Planeten zerstören!"?
Letzteres sagst du nicht dazu - aber es gehört dazu, es ist eben die Folge deiner Position.

Warum nicht "Wenn wir anders unsere Lebensgrundlagen zerstören, dann GEHT es so eben nicht weiter, find ich auch unangenehm, aber dann gibt es eben nur noch so wenige Autos wie klimaverträglich und wir müssen sie sie uns aufteilen."?

Warum ist bei uns immer unser eigener Wohlstand die Grenze für die Frage, ob wir den kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten übergeben oder nicht?
Warum akzeptieren wir nicht das Paris-Ziel als Grenze für den noch möglichen Wohlstand?

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Doch, mir ist das ganze bewusst und ich versuche auch umweltbewusst zu leben. Aber ich glaube, dann sind wir hier in einem falschen Forum, denn Live-Konzerte sind auch ein gewisser Wohlstand, den sich ein Großteil hier nicht nehmen lassen will und es gibt trotz Corona- und Klima-Krise User, die trotzdem in der großen weiten Welt rumfliegen, nur um auf bestimmte Festivals oder Konzerte zu gehen.

Der ganze Wechsel muss in meinen Augen sozial verträglich sein. Es kann nicht sein, dass die Stunde Strom nicht nur eine Kugel Eis kostet (wie damals erwähnt), sondern dass es mittlerweile ein großer Eisbecher geworden ist, den die Bevölkerung zahlen darf. am Wochenende erst gelesen: Gas und Strom teurer werden. Tanken unerschwinglich wird. Das ist die Spaltung der Gesellschaft, die niemand haben will, was interessiert es den Städter, der mit U-Bahn/S-Bahn und Bussen fahren kann und der Arbeiter am Land nicht eben gut an den ÖPNV angebunden ist.

Und diesen Konflikt kann man nur lösen, wenn die Weltgemeinschaft da gleichzeitig mitmacht. Aber ich halte nichts davon, wenn in Deutschland alles verteufelt wird, dann hat Deutschland vielleicht ein reines Gewissen, aber der Welt ist dann trotzdem nicht geholfen. Ob jetzt mein Diesel in Deutschland, Skandinavien, Russland oder Afrika fährt, macht in meinen Augen keinen Unterschied. Darum gehts mir.

Und es wird immer so getan, dass andere Länder da besser oder schlechter sind. Wir sind ein dicht besiedelter Flächenstaat mit hoher Produktionsdichte. Natürlich haben wir auch einen hohen CO2-Ausstoß.

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Gerry
27.09.2021 13:18


schrieb:


Mambo schrieb:


Gerry schrieb:
Ich habe mich lange zurückgehalten, zu gesellschaftspolitischen Ereignissen was zu schreiben, aber irgendwie muss ich jetzt doch dazu was sagen. Passt jetzt indirekt zur gestrigen Wahl.

Das Ergebnis ist in meinen Augen so gekommen, wie man es eigentlich erwarten hätte können.
Das die SPD oder CDU da nicht mit 10% vorneweg marschiert, war klar. Bei allen Parteien war mir das Ergebnis irgendwie klar, wie es jetzt zustande gekommen ist.

Die CDU ist selbst schuld, wenn die Partei einen Kandidaten aufstellt, der eigentlich den Umfragen oder der Basis nach, als nicht geeignet/gewünscht gesehen wird. Da wird auf Teufel komm raus, ein Kandidat durchgedrückt. Es irritiert mich auch, wenn jetzt versucht wird, das schlechte Abschneiden der Linke jetzt der Roten-Socken-Kampagne zuzuschreiben. Für mich das gleiche bei Grün. Hier wird auch alles der Klimakrise untergeordnet und die Leute laufen hinter her.
Dazu ein Thema zur Senkung des Wahlalters. Habe letztens was gelesen (eine Quelle finde ich hierzu nicht mehr), dass viele Jugendliche weder die Parteien wissen, noch welcher Kandidat wo dazugehört. Das heißt in meinen Augen, dass das Politikverständnis noch nicht so ausgeprägt ist, wie es sein soll um "vernüftig" wählen zu können. Und in meinen Augen ist es damit auch nich geholfen, wenn man als Partei dann von Sachverhalt X, Y oder Z faselt und die Leute einem hinter her rennnen.

Es überrascht mich daher auch nicht, dass viele Jüngere eher links-grün sind. Kann mir aber vorstellen, dass sich das ganze auch wandeln könnte, wenn man als Arbeitnehmer im Leben stehend, nicht mehr weiß, wie man am Land zur Arbeit kommen soll, weil der Sprit zu teuer ist, sich die Heizen und alles andere so dermaßen verteuert hat, dass man nicht weiß, wie man den Monat übersteht. Da hilft mir auch das Gerede über Klimaschutz nicht, wenn mein Gehalt nur noch von Steuern und Abgaben belastet wird.

Und dazu habe ich gestern irgendwo in der ARD oder ZDF was gehört, was eine junge Frau, die zu den Jungen Unternehmern gehört, gesagt hat: "Dem Klima ist es egal, wo produziert wird". In meinen Augen ist genau das ist das Problem, was in Deutschland abgeht.

Dazu noch ein Punkt, was mich an der E-Mobilität stört. Es soll keine (fossilen) Verbrenner geben, es sollen übertrieben mit Lastenfahrrädern Pakete ausgeliefert werden (viel Spaß bei Schnee und Winter). Aber was hilft es, wenn die Verbrenner dafür irgendwo in Afrika oder im Nahen Osten rumfahren?
In England will der Staat ab Mai 2022 das Laden der Elektroautos zu bestimmten Zeiten abschalten, weil sonst das Netz überlastet wird.
Und genau das sind so Punkte, was mich an dem ganzen Klima-Gedöns stört. Es ist nichts realistisches vorbei. Wir haben in Deutschland fast 50 Millionen zugelassene PKW. Wenn jetzt alles E-Autos sind... wo sollen die geladen werden (können)? Nicht jeder hat ein Eigenheim, wo man das Auto in der Garage laden kann, was machen die Mieter, deren Auto am Straßenrand steht?

*duckundwiederweg*

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Was ich mich da - gar nicht böse gemeint - gefragt habt, ist folgendes:

Bist du dir im Klaren, dass die Klimaziele kein grünes Hirngespinst sind, sondern wissenschaftliche Erkenntnisse? Dass es Kippunkte der Erwärmung geben wird, ab der sie sich selbst verstärkt? Dass wenn wir so weitermachen ganze Erdregionen das halbe Jahr nicht bewohnbar sein könnten, was Migrationsbewegungen auslöst, die heute noch unvorstellbar sind, dass es sehr wahrscheinlich auch Klimakriege um die geben dürfte?

Wenn ja verstehe ich einfach nicht, wie man dann den Konflikt im Zweifel immer heimlich zulasten der zukünftigen Generationen lösen kann.
Warum immer "...dann kann XY ja kein Auto mehr fahren - okay dann lieber den Planeten zerstören!"?
Letzteres sagst du nicht dazu - aber es gehört dazu, es ist eben die Folge deiner Position.

Warum nicht "Wenn wir anders unsere Lebensgrundlagen zerstören, dann GEHT es so eben nicht weiter, find ich auch unangenehm, aber dann gibt es eben nur noch so wenige Autos wie klimaverträglich und wir müssen sie sie uns aufteilen."?

Warum ist bei uns immer unser eigener Wohlstand die Grenze für die Frage, ob wir den kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten übergeben oder nicht?
Warum akzeptieren wir nicht das Paris-Ziel als Grenze für den noch möglichen Wohlstand?

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Ich stimme dir zu, aber die Gesellschaft hat sich relativ deutlich für eine Abrissparty entschieden. Vielleicht sollte man das dann einfach mitnehmen…..

Wie du sagst geht es nicht um die Grünen oder gar Personen sondern schlichtweg darum den Planeten zu retten.

Aber das ist vielen einfach nicht so wichtig und das fängt halt in der Politik an.
Natürlich hat das Einschnitte zur Folge die nicht nur Spaß machen aber die Prioritäten dabei sind schon verstörend.

Wir Menschen bekommen dann einfach die logischen Konsequenzen unseres Handelns

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Ich finde, das schon übertrieben. Die Welt besteht wie gesagt nicht nur aus Deutschland sondern noch aus 200 anderen Ländern auf der Welt.