08.07.2021 14:00· Bearbeitet
Yertle-the-Turtle schrieb:
schrieb:
Naja das ist eine müssige Diskussion. Man könnte Anfangen welche Lohn ist für welche Tätigkeit gerechtfertigt. Allerdings ist es für Geringverdiener deutlich schwieriger weil ab einem gewissem Einkommenslevel weitere Steigerungen nicht mehr elementar sonder nur noch "nice to have" sind.
Von den Superreichen mal abgesehen.
Und wann ist eine Steigerung nur noch nice to have?
Hier sind mal 2 Beispiele, bei denen ich mich konkret benachteiligt fühle:
Mietzuschuss
Im Münchner Modell bekommen Leute mit einem geringeren Einkommen die Mietwohnung in München zu einem reduzierten Preis. Grob die Hälfte von dem was ich zahle. Das heißt das von den 80% die ich mehr Netto verdiene als der Geringverdiener bei mir die Hälfte für die Miete wegfällt, die der Geringverdiener subventioniert bekommt.
Andersrum könnte ich auf Teilzeit runtergehen um für das Münchner Modell berechtigt zu sein und habe am Ende für die Hälfte der Arbeit eine Wohnung bei überschaubaren Gehaltseinbußen.
Interessant ist die Tatsache, dass man nur zum Zeitpunkt der Mietaufnahme in die Gehaltsrange des Münchner Modells fallen muss. Danach kannst du beliebig mehr verdienen.
Es gibt sogar Fälle, bei denen das Amt die 2.000€ Miete für das Haus übernimmt. Ich kann mir kein Haus für 2.000€ im Monat leisten und finde es nicht fair, wenn Leute die nicht arbeiten das gestellt bekommen.
Elterngeld
Ist auf 1.800€ gedeckelt, wobei wir davon noch die Krankenversicherung abziehen müssen. Das ist schon ein enormer Einschnitt zum normalen Gehalt und gerade in München mit sehr hohen Fixkosten schmerzt das. Es muss für (alleinerziehende) Akademiker attraktiver sein ein Kind in die Welt zu setzen.
Das mag jetzt für manche Meckern auf hohem Niveau sein. Aber es gibt noch zig weitere Beispiele, bei denen man in der Mittelschicht zur Kasse gebeten wird und nach Abzug der zusätzlichen Ausgaben gar nicht mehr so viel mehr übrig halt als Leute mit geringerem Einkommen, die vom Staat unterstützt werden.
Ja und zwar zu Gunsten der Oberschicht, deshalb ist Wohnen insbesondere in Städten so teuer. Die Problematik verstehe ich auch aber das darf nicht zu Lasten der Unterschicht gehen sondern der Oberschicht. Ich habe mal ein Bericht gelesen wonach so ab 75.000 €€ Jahresgehalt “mehr Geld” nicht mehr Glücklich macht. Ich lasse das mal so stehen weil auch andere von dir genannte Faktoren mit rein spielen. Ich sehe aber auch Berechtigungen zu mehr und nötige Anreize. Allerdings gibt es ja noch genug die viel viel mehr einkasieren und da reden wir ganz sicher von “nice to have” wenn überhaupt