Politik-Thread

Dazu entstehen in den "seriösen" Medien Schlagzeilen wie diese

"Für Flüchtlinge ist Geld da, für Deutsche nicht..."

Eine Überschrift, die 1. völlig aus dem Zusammenhang gerissen ist, daraus resultierend 2. natürlich einen falschen Eindruck vermittelt, aber 3. super viele Klickzahlen und Empörung generiert. Ein in der Überschrift in kenntlich gemachtes "Zitat", was keines ist. Für den einen oder anderen reicht es, ohne den Artikel gelesen zu haben, um am Freitagabend in der Kneipe seinem Hass freien Lauf zu lassen. Ich bin mir sicher, dass unweit ein Flüchtlingsheim steht, dann können dann alle ihrer Wut freien Lauf lassen.

Es ist nicht nur die BILD, sondern ein großer Teil der Medienlandschaft, die in Ihrer Funktion als die vierte Gewalt in der Flüchtlingsfrage völlig versagt.

Focus als seriös (auch in Anführungszeichen) zu bezeichnen, ist aber auch schon mal gewagt

... wo er Recht hat

Interessantes Kurz-Interview mit Rubert Neudeck u.a. zu dem Thema "Verschärftes Asylrecht.

https://www.youtube.com/watch?v=_yrmaqSxMWE&feature=youtu.be&t=25m7s

Christian Streich Mal kurz einen improvisierten Mini-Vortrag auf der PK.

@ Nimas Link: Naja... Bei der ersten Frage frag ich mich ob die da jetzt wirklich über sichere Dritt- oder Herkunftsländer sprechen.
Davon abgesehen halte ich das Konzept der sicheren Herkunftsländer für fraglich, weil jeder Asylantrag individuell geprüft werden sollte. Und was Abschiebungen angeht, so müsste doch einfach mal das bisherige Recht durchgesetzt werden anstatt alles mögliche zu Verschärfen um den Schein zu erwecken als würde man was tun.


Nachricht geändert von roxar am 18.09.2015 11:47 Uhr

Der Interviewer fragt halt nach sicheren Drittländern (im Fall der Syrer bspw. die Türkei/Serbien usw.). Und der Neudeck antwortet darauf als ob es ihm um Abschiebungen in sichere Herkunftsländer ginge (einige Balkanstaaten). Das wird teilweise durcheinandergeworfen (nicht nur in dem Interview).
Ansonsten find ich die Vorschläge durchaus richtig, dass man sich halt mit den Staaten die bereit wären erstmal auf eine Verteilung einigen sollte.
Insgesamt halte ich das ganze aber nicht wirklich für ein Plädoyer für ein schärferes Asylrecht (Residenzpflicht, Sach- statt Geldleistungen, keinerlei Leistungen für Dublin III Fälle usw.) wie die Überschrift suggeriert.

ich sehe es auch nicht als plädoyer. liegt aber auch vielleicht daran, dass ich mehr als nur die überschrift gelesen habe.

[addsig]

... und vielleicht wieder eine weniger, die nicht davonkommen wird. Leider haben es viel zu viele geschafft.

20 neue Atomwaffen in Deutschland.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/medienbericht-ueber-us-plaene-offenbar-20-neue-atombomben-fuer-buechel/-/id=1682/did=16188610/nid=1682/euqe8z/

@glo.

So sehe ich das auch.
Kann alles früher oder später in die falsche Richtung gehen, was momentan politisch los ist.

Und nein hat nichts mit Verschwörungstheorie usw zu tun.






Nachricht geändert von zell am 22.09.2015 12:38 Uhr

http://www.badische-zeitung.de/gemeinde-eschbach-kuendigt-mieterin-um-fluechtlinge-unterzubringen

Hierzu wurden vermutlich schon unzählige Diskussionen geführt, zeigt mir persönlich nur wieder die Unfähigkeit des Staates bzw. der Gemeinden die Flüchtlinge angemessen zu verteilen.

Die Polizeigewerkschaft ruft aufgrund von Massenschlägereien in Flüchtlingsheimen zur religiösen Trennung bei der Unterbringung auf, wobei ein pluralistisches Zusammenleben zwischen verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen innerhalb der Moslems (Schiiten etc.) doch gerade gefördert werden sollte. Hierfür sollen dann wieder ehrenamtliche Mitarbeiter herhalten die die Toleranz untereinander fördern sollen um die Religionsfreiheit und den Schutz von Minderheiten sicher zu stellen, also Probleme die in den jeweiligen Herkunftsländern zu den Zuständen geführt haben unter denen die Bevölkerung so leidet und flieht.

Ohne das Ehrenamt würde das Kartenhaus der Willkommenspolitik einstürzen! Traurig das durch solche Nachrichten wieder einmal die "rechte Gesinnung" scheinbar recht bekommt

Jaja... Die Polizeigewerkschaft ruft viel wenn der Tag lang ist. Das Problem in den Flüchtlingsheimen scheint (abgesehen von dem Fall in Suhl) fast nie Religion oder Nationalität zu sein, sondern viel eher die beengten Verhältnisse. Und das wundert mich nicht wenn man stundenlang auf sein Essen warten muss, extremst beengt ohne jede Privatsphäre mit Menschen aller möglicher Nationalitäten zusammen leben muss usw.
Zum Rest: Siehe Beitrag unter meinem.

Aber das ist doch eine der seltenen Ausnahmen, die sich bei rund 11.000 Gemeinden in Deutschland doch kaum verhindern lassen. Ganz abgesehen von der scheinbaren rechtlichen Fraglichkeit, ist es natürlich ein politisch blödes Bild, was da einzelne Städte abgeben.

Hätte man sich der Situation von vornherein gestellt und die Loyalität gezeigt, die man nun von den Nachbarn einfordert, dann hätte man schon frühzeitig weitere Kapazitäten schaffen können.