Politik-Thread

eröffnet von FBG am 13.02.2006 14:16 Uhr
6.438 Kommentare - zuletzt von Yertle-the-Turtle

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GraveDog
07.12.2014 10:12

Kurzer Nachtrag zum Thema Thüringen bzw eher CDU&AfD:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-in-thueringen-konkrete-gespraeche-mit-der-afd-a-1006988.html

Stebbard
08.12.2014 09:16

Wundert mich nicht im geringsten, dass die Union hier Gespräche mit der AfD führte - hat sich durch das Gehaben die letzten Wochen ja schon angedeutet.

Und der Bruder aus Bayern (bzw. dessen Parteibasis) fischt auch mal wieder am rechten Rand. Die scheinen gerade wirklich zu befürchten, dass ihnen die Fälle wegschwimmen.

CSU will Ausländern die Sprache diktieren

In Deutschland lebende Ausländer sollen nach dem Willen der CSU Deutsch sprechen – und zwar auch in der Familie. Der Spott über den "lebensfremden" Vorschlag ist groß.

via Zeit

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Ich rufe diesbezüglich die Worte eines gewissen H. Seehofers in Erinnerung, der sich noch vor einem Jahr über einen Beschluss der Grünen zur Unterstützung von Initiativen zur Einführung eines fleischfreien Tages an öffentlichen Kantinen wie folgt äußerte: "Aus den privaten Lebensgewohnheiten hat sich eine Partei herauszuhalten."




zell schrieb:
Mir fehlen die Worte.

Deutsche Medien berichten nicht darüber

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/prof-michel-chossudovsky/amerika-auf-dem-kriegspfad-repraesentantenhaus-ebnet-krieg-mit-russland-den-weg.html

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Du und deine Sinnesgenossen, ihr beklagt ja stets, dass die Leute ihre Kopf einschalten sollen, nur um dann irgendwelche Links von Kopp bzw. RT unhinterfragt zu posten. Aber hast du dir schon einmal die Mühe gemacht, Resolutionen durchzulesen? Was genau gibt dir den Eindruck, dass der Präsident hier grünes Licht für den Kriegsfall erhalten soll?

Diese Resolution ist kein großer Wurf, alle Vorwürfe sind ebenso wie die Forderungen bekannt und wurden von den Medien (und Wissenschaft) hinlänglich (auch kritisch) begleitet, von daher braucht es keine besondere Berichterstattung zum Beschloss der H.Res.798 ebenso wenig, wie andere Resolutionen der Institution zu anderen Themen hier speziell thematisiert werden.

guitar-fish
08.12.2014 09:20


Stebbard schrieb:
Wundert mich nicht im geringsten, dass die Union hier Gespräche mit der AfD führte - hat sich durch das Gehaben die letzten Wochen ja schon angedeutet.

Und der Bruder aus Bayern (bzw. dessen Parteibasis) fischt auch mal wieder am rechten Rand. Die scheinen gerade wirklich zu befürchten, dass ihnen die Fälle wegschwimmen.

CSU will Ausländern die Sprache diktieren

In Deutschland lebende Ausländer sollen nach dem Willen der CSU Deutsch sprechen – und zwar auch in der Familie. Der Spott über den "lebensfremden" Vorschlag ist groß.

via Zeit

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Ich rufe diesbezüglich die Worte eines gewissen H. Seehofers in Erinnerung, der sich noch vor einem Jahr über einen Beschluss der Grünen zur Unterstützung von Initiativen zur Einführung eines fleischfreien Tages an öffentlichen Kantinen wie folgt äußerte: "Aus den privaten Lebensgewohnheiten hat sich eine Partei herauszuhalten."


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Die CSU ist halt auch einfach lächerlich. Klar sollten Migranten, die hier über einen längern Zeitraum leben besser die Sprache können, aber daheim in ihrer Bude oder unter Landsleuten ist es doch vollkommen Wurscht. Und wie du beschrieben hast, das Argument liefert Seehofer selbst

FBG
08.12.2014 11:05Supporter

v.a. aus einem land, wo der großteil selbst nichtmal hochdeutsch sprechen kann

Eine Regierungspartei, der Integration ein Anliegen wäre, hätte so viele Möglichkeiten, ganz praktisch etwas zu tun. Aber das "Welcome Center" wird von Bürgerinitiativen getragen, die Sprachkurse werden in München nun vom Rathaus bezahlt. Statt dafür zu sorgen, dass gerade die Kinder von Migranten alle in Kindergärten gehen, schmeißt die CSU lieber Geld für ihr Betreuungsgeld hinaus.

Dabei sind sich alle Sprachwissenschaftler einig: Türkische oder syrische Eltern helfen ihren Kindern am besten, indem sie sie in den deutschen Kindergarten schicken und ihnen ein Vorbild sind, indem sie selbst Deutschkurse belegen - keineswegs aber, indem sie beim Abendessen mit ihnen radebrechen. Doch die CSU will nicht immer Probleme lösen. Wie schon bei der Ausländer-Maut: Sie will Ressentiments bedienen.
auszug von SZ.de

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[addsig]

NoelGallagher
08.12.2014 12:24Supporter

Topp Kommentar der SZ. Daneben begrüße ich es aber sehr, dass die CSU die Nachfolge der FDP als Spaßpartei antritt.

alex-der-grosse
08.12.2014 12:36

Ich habe in den letzten 2 Wochen auch gehört, dass die CSU fordert, dass Bayrisch wieder mehr in den Schulen und vor allem zu hause gesprochen wird, dann soetwas zu fordern ist ja an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.

guitar-fish
08.12.2014 12:48

Passt ins bayerische Selbstverständnis...ein Steuerschwerverbrecher kann da auch mal wieder Präsident vom größten Verein werden..

Rhapsode
Rhapsode
08.12.2014 13:11

Hab das gerade von nem Kollegen gehört. Ich hab das erst nicht geglaubt...

Der Witz schlechthin ist eh, dass das ausgerechnet von denen gefordert wird, die selbst kein Wort Hochdeutsch sprechen können/wollen...

GraveDog
08.12.2014 14:49


NoelGallagher schrieb:
Ich freue mich jetzt schon auf die nächste extra3-Sendung

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postillon hat schon was geschrieben

http://www.der-postillon.com/2014/12/csu-will-dass-zuagroaste-hansln-dahoam.html?m=1

Stebbard
10.12.2014 09:34

Zweite Enthüllungs-Welle trifft Luxemburg

Das ist die entscheidende Erkenntnis aus den neuen Dokumenten: Die Berater von PwC sind nicht mehr allein die schwarzen Schafe. Nicht nur sie haben dabei geholfen, dass multinationale Konzerne die vielfältigen Möglichkeiten des Luxemburger Steuersystems auf teils exzessive Art und Weise nutzen können. Nicht nur sie haben ihre Anfragen an die Luxemburger Steuerverwaltung geschickt - in der Hoffnung auf wohlwollende Behandlung. Die absurde Nähe zwischen den Steuerberatern der Konzerne und den Finanzbehörden ist in Luxemburg nicht die Ausnahme, sondern offenbar der Regelfall. Dieses noch größere Ausmaß der steuerlichen Vorzugsbehandlungen war zuvor zwar vermutet worden - nun ist es auch dokumentiert.

via Sueddeutsche

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Ein Beispiel für die Ausmaße:

Der bekannteste Name in den neuen Steuerdokumenten ist der des Disney-Konzerns. Angeleitet vom Beratungsunternehmen Ernst & Young schaffte es Disney offenbar, seine Steuerquote in Luxemburg auf unter ein Prozent zu drücken. Die interne Bank des Disney-Konzerns meldete für die vergangenen fünf Jahre Gewinne von mehr als einer Milliarde Euro - und bezahlte in Luxemburg nur rund 2,8 Millionen Euro an Einkommensteuer. Etwa ein Viertel eines Prozents.

wsk253
wsk253
10.12.2014 12:04

Toll, jetzt hab ich wieder schlechte Laune. Ich will das nicht lesen! Danke Stebb.

Schmiddie
Schmiddie
11.12.2014 15:09

Die Bundesregierung beschließt die Frauenquote von 30% für große Firmen...

Auch auf die Gefahr hin, hier Gegenwind zu bekommen: Das ist meiner Meinung nach eine unendliche Fehlentscheidung. Ich bin für Meinungsfreiheit, für die Freiheit, dass jeder seinen Job auswählen darf und auch für die Freiheit der Unternehmen, diejenigen einzustellen die sie als passend für die entsprechende Stelle empfinden.

In diese Freiheit hat der Staat meiner Meinung nach in keinster Weise einzugreifen, da so auf jeden Fall eine Ungerechtigkeit entsteht.

Um konsequent zu sein sollte man für die Aufsichtsräte dieser Unternehmen noch eine Ausländerquote, Behindertenquote, Schwarzenquote, Veganerquote und eine Rentnerquote, damit auch die letzte Minderheit Chancen auf eine Stelle hat.

RaRFan92
11.12.2014 15:14


Schmiddie schrieb:
Die Bundesregierung beschließt die Frauenquote von 30% für große Firmen...

Auch auf die Gefahr hin, hier Gegenwind zu bekommen: Das ist meiner Meinung nach eine unendliche Fehlentscheidung. Ich bin für Meinungsfreiheit, für die Freiheit, dass jeder seinen Job auswählen darf und auch für die Freiheit der Unternehmen, diejenigen einzustellen die sie als passend für die entsprechende Stelle empfinden.

In diese Freiheit hat der Staat meiner Meinung nach in keinster Weise einzugreifen, da so auf jeden Fall eine Ungerechtigkeit entsteht.

Um konsequent zu sein sollte man für die Aufsichtsräte dieser Unternehmen noch eine Ausländerquote, Behindertenquote, Schwarzenquote, Veganerquote und eine Rentnerquote, damit auch die letzte Minderheit Chancen auf eine Stelle hat.


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Würd's vielleicht nicht so drastisch formulieren, aber ja, find ich auch nicht gut

FBG
11.12.2014 15:19Supporter

mehr als 50% der deutschen als Minderheit darzustellen finde ich witzig

aber ja, ich sehe es im grunde ähnlich. allerdings muss es ja irgendwie auch gründe geben, dass es in den besetzungen in den letzten 10 jahren keine großartigen veränderungen geben hat. an der "unqualifiziertheit" der frauen wird es nicht gelegen haben

mMn wird dieses jahrhundert sowie das "jahrhundert der frauen" - was danach kommt, will ich gar nicht wissen und werde es auch nicht mehr miterleben [addsig]

alex-der-grosse
11.12.2014 15:30

Was befürchtet ihr denn konkret? Das Frauen die Unternehmen an die Wand fahren? Glaube ich eher weniger, Unternehmen mit Frauen in den Aufsichtsräten, sollen ja angeblich besser laufen, Deutschland mit der Merkel an der Spitze ist nun auch nicht untergegangen, obwohl es damals auch Befürchtungen was Belastbarkeit etc. anging gab.

In Schweden oder Dänemark, wo die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in den Unternehmen eine deutlich emanzipiertere ist, als hierzulande, läuft es mit den Unternehmen ja auch irgendwie.

Am Ende kann das ein Gewinn werden; ich sehe auch nicht das eine Vorgabe von oben schlecht sein muss. Dies ist dasselbe bei anderen Anti-Diskriminierungsgesetzen, nötig wurden die auch, weil es die Wirtschaft nicht geschafft hat, selber dafür zu sorgen. Und auf der anderen Seite bezweifel ich stark das an der Spitze der Unternehmen jeweils die fähigsten Leute stehen,; ähnlich wie in der Politik geht es hier vor allem darum was für eine Hausmacht man mitbringt. von der Leyen oder Gabriel wären sicherlich nicht so weit oben, wenn es darum gehen würde, was diese geliefert haben und was die wirklich können.

KleineJule
11.12.2014 15:52

Wer gegen die frauenquote ist, vor allem einer unter 50% , sagt ja faktisch, dass frauen nicht so qualifiziert sind wie männer... sind sie aber und wurden bisher trotzdem als "zweite wahl" gesehen... mach grad ein seminar in human resources, der prof sagt das genau so... es werden bei gleicher qualifikation und allem mehr männer als frauen zu gesprächen gebeten. Bei tests wurden die selben bewerbungen mit weiblichem und männlichen namen versehen und zu 90% wurden die männer in die nächste bewerberrunde geschickt! Solange sich daran nix ändert, sollte man eben andere mittel nutzen um ne gleichbehandlung zu erzielen

Stebbard
11.12.2014 15:56

Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

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Art. 3 §2 GG

Was in dieser Debatte oftmals untergeht, auch Schmiddie hat es ja nur am Rande erwähnt, ist, dass es hier um eine Quote von 30% von Frauen in Aufsichtsräten geht, der Staat also in keinster Weise in das operative Geschäft einwirkt. Das ganze hat zunächst einmal eher symbolischen Charakter und ist bestenfalls ein "Quötchen", da es an den tatsächlichen Karrierehindernissen für Frauen nur wenig ändert.

Das ganze hat im übrigen wenig mit der Meinungsfreiheit zu tun, sondern eher mit der Vertragsfreiheit. Aber wie so viele Freiheiten, gelten diese (Gott sei Dank) nicht unbegrenzt und es ist seit jeher ein Allgemeinplatz, dass die Freiheit der dominierenden Mehrheit zugunsten der Rechte einer Minderheit bzw. Benachteiligter eingeschränkt werden kann.

Von daher bleibt die Frage von Alex: Was wird denn konkret befürchtet, wenn Frauen - also immerhin mehr als 50% der Menschen in Deutschland - nun 30% der Aufsichtsratsplätze der an der Dax-Unternehmen besitzen?

Schmiddie
Schmiddie
11.12.2014 16:01


KleineJule schrieb:
Wer gegen die frauenquote ist, vor allem einer unter 50% , sagt ja faktisch, dass frauen nicht so qualifiziert sind wie männer...

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Nooooiiiiin, genau das wollte ich nicht rüberbringen!!!

Ich habe auch keine Angst, dass Frauen das nicht können o.ä.

Ich bin auch der Meinung, die Gesellschaft sollte dahin kommen (oder eig schon längst da sein...), dass bei Bewerbungen der Name (und damit verbunden Geschlecht und Herkunft) keine Rolle spielen.

Ich bin nur dagegen, dass der Staat eingreift und sagt: Ihr müsst X Frauen im Aufsichtsrat haben. Ich denke nämlich, dass dadurch im Bewerbungsverfahren genau das Gegenteil passieren kann und Frauen aufgrund der Quote und nicht der Qualifikation eingestellt werden.

SpiderJ
11.12.2014 16:03

Man sollte meiner Meinung nach dafür sorgen, dass die beste Person für einen Posten diesen besetzt unabhängig davon, welches Geschlecht diese Person hat.

Eine Frau Aufgrund einer Quote in einer Position zu installieren ist genau so falsch wie einen Mann die selbe Position zu geben, nur weil er zwei Eier hat.

E: Das mit der geschlechtsneutralen Bewerbung ist zwar nicht verkehrt, aber spätestens im Bewerbungsgespräch lässt sich das nicht mehr darstellen. Zudem die Personen die für einen Aufsichtsratsposten in Frage kommen dem Unternehmen ohnehin bekannt sind.


11.12.2014 16:03


KleineJule schrieb:
Solange sich daran nix ändert, sollte man eben andere mittel nutzen um ne gleichbehandlung zu erzielen

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Die Frage ist, ob sich das Ansehen der Frau in der Gesellschaft/Wirtschaft durch diesen Zwang verbessert. Eine schwer zu beantwortende Frage.

Darüber hinaus:
Wenn ich jetzt als Frau in den Vorstand eines Unternehmens gewählt werde schwebt immer im Hinterkopf, dass man nur die "Quotenfrau" ist.
Das kann irgendwie auch nicht die Lösung sein.
Aber es ist auch wirklich schwer eine gute Lösung für alle zu finden.

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