Neuwahlen

eröffnet von Gambrish am 19.08.2005 08:17 Uhr
304 Kommentare - zuletzt von Valmont

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KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
04.09.2005 14:51

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:
(aber nur auf einem Sender)
HR

Langweiler!!! Smiley


[addsig]

NoelGallagher
04.09.2005 15:07Supporter

Focus.de über die Vorbereitungen der beiden Kandidaten:

Zitat:
HR


(...)
Anders Angela Merkel. Sie lässt sich dem Vernehmen nach regelrecht couchen, vor allem von dem ehemaligen Moderator des ZDF-„heute-Journals“, Alexander Niemetz.
(...)
HR

Couchen? Die Lehre des richtigen Sitzens auf einer Couch? Werden die sich heute abend auf einer Couch rumlümmeln? Smiley[addsig]

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
07.09.2005 08:07

Zitat:
HR

SPD will bei Wahlsieg ermäßigten Mehrwertsteuersatz teils aufheben

Berlin (AFP) - Im Falle eines Wahlsieges am 18. September will die SPD den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Waren und Dienstleistungen teilweise aufheben. Ausgenommen davon sollen nur soziale und kulturelle Bereiche bleiben, sagte Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Die Änderungen im Mehrwertsteuergesetz sollten Teil eines umfangreichen Haushaltssanierungsprogrammes sein, mit denen Eichel schon 2006 Mehreinnahmen von insgesamt sechs Milliarden Euro erzielen will. Kurz nach der Wahl wolle er entsprechende Gesetze zum Subventionsabbau vorlegen, sagte Eichel.
HR

Quelle: http://de.news.yahoo.com/[addsig]

StonedHammer
StonedHammer
07.09.2005 09:09Admin

Zitat:
HR


KuekenMcNugget schrieb:
Die CDU versucht es jetzt mit allen Mitteln... Smiley


HR

Smiley un der müller macht einem voll auf arnie?
bei schauspielern klappt es doch schon net wirklich, aber jetzt noch einen auf cdupolitik machen Smiley

soll mal lieber wieder in die mucki-bude gehn Smiley[addsig]

Gerry
07.09.2005 09:49

Zitat:
HR


KuekenMcNugget schrieb:
[quote]SPD will bei Wahlsieg ermäßigten Mehrwertsteuersatz teils aufheben

Berlin (AFP) - Im Falle eines Wahlsieges am 18. September will die SPD den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Waren und Dienstleistungen teilweise aufheben. Ausgenommen davon sollen nur soziale und kulturelle Bereiche bleiben, sagte Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Die Änderungen im Mehrwertsteuergesetz sollten Teil eines umfangreichen Haushaltssanierungsprogrammes sein, mit denen Eichel schon 2006 Mehreinnahmen von insgesamt sechs Milliarden Euro erzielen will. Kurz nach der Wahl wolle er entsprechende Gesetze zum Subventionsabbau vorlegen, sagte Eichel.
HR

Quelle: http://de.news.yahoo.com/
[/quote]


das ist auch nicht besser, als wenn die cdu mit ihren 18% daherkommt.

und ich glaub schon, das der einheitssteuersatz von 25% (oder ist es sogar ein stufensteuersatz mit 15%, 20%) auch nicht schlecht wäre....

StonedHammer
StonedHammer
07.09.2005 11:25Admin

Smiley

grad wahlzettel bekommen Smiley

bei uns gibt es 7 parteien
die ertsen 4 sind klar dann halt noch 5 (die linke) 8 NPD
allerdings gibt es halt auf nummer 17 :lol

Name der Partei: Der Mann mit der grünen Mütze (abkürzung gibt es nicht!)
Name des zuwählenden: Sahim, Naci

Smiley

auch lustig die parteien der landesliste Smiley

PBC – partei bibeltreuer christen
[addsig]

FBG
07.09.2005 12:17Supporter

Zitat:
HR


Gerry schrieb:


das ist auch nicht besser, als wenn die cdu mit ihren 18% daherkommt.

und ich glaub schon, das der einheitssteuersatz von 25% (oder ist es sogar ein stufensteuersatz mit 15%, 20%) auch nicht schlecht wäre....
HR

klar, ist ja am gerechtesten wenn der milliardär genauso viel abdrückt wie der baggerfahrer .....

das kirchhoff-modell ist so ziemlich das dümmste, was ich in den letzten jahren aus politker-mündern gehört habe Smiley

Thomas-der-III
07.09.2005 12:57

Zitat:
HR


FBG schrieb:
[quote]
Gerry schrieb:


das ist auch nicht besser, als wenn die cdu mit ihren 18% daherkommt.

und ich glaub schon, das der einheitssteuersatz von 25% (oder ist es sogar ein stufensteuersatz mit 15%, 20%) auch nicht schlecht wäre....
HR

klar, ist ja am gerechtesten wenn der milliardär genauso viel abdrückt wie der baggerfahrer .....

das kirchhoff-modell ist so ziemlich das dümmste, was ich in den letzten jahren aus politker-mündern gehört habe Smiley
[/quote]


_____________________________________

Zu einem wird schon mal Umsatzsteuer und Einkommensteuer durcheinandergeworden, ich stehe nicht gerne als Oberschlaumeier da, lasst euch dass jedoch von jemanden sagen, der betriebswirtschaftliche Steuerlehre studiert hat.

Zum anderen hat FBG völlig recht. Was die Vereinfachung bzw. ein gerechteres Steuerrecht anbetrifft, sind die Visionen á la Kirchhoff nicht geeignet. Wenn er so von seiner Sache überzeugt wäre, hätte er längst eine Verfassungsbeschwerde im Hinblick auf das Einkommensteuergesetz einreichen können. Da ist er doch als Verfassungsrichter prädestiniert.
Da brauch er weder Frau merkel, noch einen Regierungswechsel. Dem Mann ist schlicht und ergreifend langweilig.

Visionen hab ich übrigens auch, z.B. betreffend des Lin Ups bei RAR 2006.

Interessant wäre es z.B. zu erfahren, was die CDU mit den "abzugsfähigen Mitgliedsbeiträgen und Spenden" und somit "Subventionen" an Parteien vorhat. Nämlich gar nix, aber meine Freundin, die Krankenschwester ist , kann dann nächstes Jahr dann am Wochenende, Feiertags und Nachts für weniger Geld arbeiten gehen. Soll ja alles der Arbeitnehmer mit dem Arbeitgeber demnächt selber verhandeln.

Manche Leute verkennen, dass wichtige Reformen längst durchgeführt worden wären, wenn die CDU nicht immer blockiert hätte.

Ich wünsche euch jetzt schon viel Spass mit Frau Dr. Merkel, Herrn Stoiber und Beckstein & Co.





Gerry
07.09.2005 13:12

Zitat:
HR


FBG schrieb:
[quote]
Gerry schrieb:


das ist auch nicht besser, als wenn die cdu mit ihren 18% daherkommt.

und ich glaub schon, das der einheitssteuersatz von 25% (oder ist es sogar ein stufensteuersatz mit 15%, 20%) auch nicht schlecht wäre....
HR

klar, ist ja am gerechtesten wenn der milliardär genauso viel abdrückt wie der baggerfahrer .....

das kirchhoff-modell ist so ziemlich das dümmste, was ich in den letzten jahren aus politker-mündern gehört habe Smiley
[/quote]


warum funktioniert das denn sonst überall? oder meinst du, nur in deutschland gibt es millionäre... und wie gesagt ich erinnere mich, das es ein stufensteuersatz eben ist.

NoelGallagher
07.09.2005 13:14Supporter

Zitat:
HR


FBG schrieb:
klar, ist ja am gerechtesten wenn der milliardär genauso viel abdrückt wie der baggerfahrer .....

das kirchhoff-modell ist so ziemlich das dümmste, was ich in den letzten jahren aus politker-mündern gehört habe Smiley
HR

Sorry, aber du scheinst dich nicht sonderlich gut mit dem Modell auseinandergesetzt zu haben. Das Totschlagargument mit dem Baggerfahrer (oder die gern herangezogene Krankenschwester) und dem Milliardär lässt sich einfach nicht halten.

Ganz besonders ist es völlig falsch die Kirchhofschen 25% den Spitzensteuersätzen von z.B. 42% gegenüber zu stellen, denn Kirchhof redet von Durchschnittssätzen und der Spitzensteuersatz sind Grenzsteuersätze (Steuersatz auf einen zusätzlich verdienten Euro). Darüber hinaus gibt es für Geringverdiener einen pauschalen Freibetrag von 8000 Euro pro Person im Haushalt. Von 8001 Euro bis 13000 Euro gilt ein (Grenz-)Steuersatz von 15%, von 13001 bis 18000 ein (Grenz-)Steuersatz von 20%. Danach greift der Spitzensteuersatz von 25%.

Beispiel: Single, Einkommen 25.000 Euro

0-8.000 - Steuersatz 0% ==> 0 Euro
8.001 - 13.000 - Steuersatz 15% ==>750 Euro (0,15*5.000)
13.001 - 18.000 - Steuersatz 20% ==> 1.000 Euro (0,2*5.000)
18.001 - 25.000 - Steuersatz 25% ==> 1.750 Euro (0,25*7.000)

Ergibt eine Gesamtsteuerlast von 750+1.000+1750=3.500 Euro und damit einen (Durchschnitts-)Steuersatz von 3.500/25.000=0,14==> 14%.

2. Beispiel: Single, Einkommen 1.000.000

Wie oben
aber 18.001 - 1.000.000 - Steuersatz 25% ==> 245.500 Euro

Ergibt eine Gesamtsteuerlast von 750+1.000+245.500=247.250 Euro und damit einen (Durchschnitts-)Steuersatz) von 247.250/1.000.000=0,24725 ==> 24,725%

Also ist der Durchschnittssteuersatz für den Einkommensmillionär deutlich höher als der eines Kleinverdieners. Zusätzlich entlasten den Kleinverdiener , wenn mehrere Leute im Haushalt leben, auch noch die zusätzlichen 8.000 Euro pro Person (Ehepartner, Kinder) absolut überproportional im Gegensatz zum Einkommensmillionär, bei dem sich das wegen des hohen Einkommens kaum auswirkt.

Beim jetzigen Steuersystem kann ich die zu zahlende Steuerlast und die Durchschnittssätze nicht mal ausrechnen, weil es 1. arschviele Möglichkeiten für den Einkommensmillionär gibt, sich "arm zu rechnen" und 2. die Funktion, die die Progression der Steuersätze enthält, von den Finanzämtern nicht öffentlich gemacht wird und es deshalb nur von Tabellen abgelesen werden kann. Aber nochmal: 42% wäre der maximale Grenzsteuersatz und nicht der Durchschnittssatz wie bei Kirchhoff (auch wenn die 25% aufgrund der Freibeträge nie wirklich erreicht wird sondern der Durchschnittsatz sich nur annähert).

Edit: Und bei Kirchhof hat der Einkommensmillionär exakt NULL Möglichkeiten sich "arm zu rechnen".[addsig]

Gerry
07.09.2005 13:15

sagt eigentlich mal was euer problem mit der cdu und insbesondere stoiber und beckstein ist.

ich bin kein befürworter der cdu/csu, aber das manche die spd und die grünen als das beste darstellen oder ohne denen sowieso nichts geht und mit der cdu/fdp deutschland noch schlimmer in die krise schlittert, wundert mich doch sehr.

wie ich schon gesagt habe, es scheint wohl die sympathie bei manchen mehr eine rolle zu spielen, als der politische hintergrund.

Gerry
07.09.2005 13:29

Zitat:
HR


NoelGallagher schrieb:
[quote]
FBG schrieb:
klar, ist ja am gerechtesten wenn der milliardär genauso viel abdrückt wie der baggerfahrer .....

das kirchhoff-modell ist so ziemlich das dümmste, was ich in den letzten jahren aus politker-mündern gehört habe Smiley
HR

Sorry, aber du scheinst dich nicht sonderlich gut mit dem Modell auseinandergesetzt zu haben. Das Totschlagargument mit dem Baggerfahrer (oder die gern herangezogene Krankenschwester) und dem Milliardär lässt sich einfach nicht halten.

Ganz besonders ist es völlig falsch die Kirchhofschen 25% den Spitzensteuersätzen von z.B. 42% gegenüber zu stellen, denn Kirchhof redet von Durchschnittssätzen und der Spitzensteuersatz sind Grenzsteuersätze (Steuersatz auf einen zusätzlich verdienten Euro). Darüber hinaus gibt es für Geringverdiener einen pauschalen Freibetrag von 8000 Euro pro Person im Haushalt. Von 8001 Euro bis 13000 Euro gilt ein (Grenz-)Steuersatz von 15%, von 13001 bis 18000 ein (Grenz-)Steuersatz von 20%. Danach greift der Spitzensteuersatz von 25%.

Beispiel: Single, Einkommen 25.000 Euro

0-8.000 - Steuersatz 0% ==> 0 Euro
8.001 - 13.000 - Steuersatz 15% ==>750 Euro (0,15*5.000)
13.001 - 18.000 - Steuersatz 20% ==> 1.000 Euro (0,2*5.000)
18.001 - 25.000 - Steuersatz 25% ==> 1.750 Euro (0,25*7.000)

Ergibt eine Gesamtsteuerlast von 750+1.000+1750=3.500 Euro und damit einen (Durchschnitts-)Steuersatz von 3.500/25.000=0,14==> 14%.

2. Beispiel: Single, Einkommen 1.000.000

Wie oben
aber 18.001 - 1.000.000 - Steuersatz 25% ==> 245.500 Euro

Ergibt eine Gesamtsteuerlast von 750+1.000+245.500=247.250 Euro und damit einen (Durchschnitts-)Steuersatz) von 247.250/1.000.000=0,24725 ==> 24,725%

Also ist der Durchschnittssteuersatz für den Einkommensmillionär deutlich höher als der eines Kleinverdieners. Zusätzlich entlasten den Kleinverdiener , wenn mehrere Leute im Haushalt leben, auch noch die zusätzlichen 8.000 Euro pro Person (Ehepartner, Kinder) absolut überproportional im Gegensatz zum Einkommensmillionär, bei dem sich das wegen des hohen Einkommens kaum auswirkt.

Beim jetzigen Steuersystem kann ich die zu zahlende Steuerlast und die Durchschnittssätze nicht mal ausrechnen, weil es 1. arschviele Möglichkeiten für den Einkommensmillionär gibt, sich "arm zu rechnen" und 2. die Funktion, die die Progression der Steuersätze enthält, von den Finanzämtern nicht öffentlich gemacht wird und es deshalb nur von Tabellen abgelesen werden kann. Aber nochmal: 42% wäre der maximale Grenzsteuersatz und nicht der Durchschnittssatz wie bei Kirchhoff (auch wenn die 25% aufgrund der Freibeträge nie wirklich erreicht wird sondern der Durchschnittsatz sich nur annähert).

Edit: Und bei Kirchhof hat der Einkommensmillionär exakt NULL Möglichkeiten sich "arm zu rechnen".
[/quote]


du studierst zufällig nicht bwl mit schwerpunkt steuerlehre? Smiley

aber genauso hab ich es im studium auch erklärt bekommen. Smiley

ach noch was:

Zitat:
HR

Artikel vom: 06.09.2005

Lieblingsfeind Paul Kirchhof

Mangels handfester Themen versuchen Redner von Rot-Grün vor der Wahl, Fakten zu verzerren. Sogar der untadelige Bundesverfassungsrichter a. D., Paul Kirchhof, soll "als Schlachtschwein durchs Dorf getrieben" werden.
Von Helfried Schmidt


Prof. Paul Kirchhof


Paul Kirchhofs Einfachsteuermodell hat es den selbsternannten Gerechtigkeitsaposteln besonders angetan. Es wäre nicht gerecht, dass Höchst- und Geringverdiener denselben Einkommensteuersatz bezahlen sollen. Eine solche Aussage ist unlauter. Denn würde man sie ernst meinen, müsste man auch unterschiedliche Beitragssätze, je nach Bruttoverdienst, bei den Sozialversicherungen einführen. Davon ist aber keine Rede.

Eine solche Aussage ist auch gelogen. Denn im unteren Lohnbereich sieht das Kirchhoff-Modell einen Stufentarif vor und garantiert zudem hohe Freibeträge. Erst ab einer bestimmten Bemessungsgrenze soll der Einfachsteuersatz ein Höchststeuersatz sein. Genau wie heute.

Außerdem ist eine solche Aussage falsch. Sie unterstellt, "der Professor aus Heidelberg" habe in seinem Stübchen weltfremde Ideen und mangels Alternativen sei ihm Angela Merkel auf den Leim gegangen. Die Wahrheit ist eine völlig andere. In neun europäischen Ländern funktionieren die Einheitssteuern hervorragend. Nur Litauen, Lettland und Estland haben eine "Flat-Tax" von mindestens 25 %, alle anderen Länder liegen darunter. In Russland etwa beträgt die Einheitssteuer 13 %, in der Slowakei 19 %. Das hat zu verstärkten Unternehmensgründungen und dadurch zum Abbau der Arbeitslosigkeit geführt. In der Slowakei sank die Arbeitslosigkeit in den letzten drei Jahren um fast die Hälfte von 18,1 % auf 11,1 %. Russland hat seit Einführung der Einheitssteuer 2001 seine Staatseinahmen um 150 % gesteigert.


Es ist schade, dass sich die CDU von der Gegenseite die Taktik aufzwingen zu lassen scheint, diese Fakten zu ignorieren. Es ist auch schade, dass sie der Kampagne gegen den ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof, wegen seiner angeblich rückwärtsgewandten Einstellung zu Frauen, nur ungenügend entgegengetreten ist.

Das Onlinemagazin NeueNachricht http://www.ne-na.de verweist darauf, dass CDU-Chefin Angela Merkel im TV-Duell mit Kanzler Gerhard Schröder das Familienbild von Kirchhof verteidigte. Seine zwei Töchter und zwei Schwiegertöchter seien berufstätig und hätten Kinder, "wie sich das Millionen von Frauen in Deutschland vorstellen". Der Sozialrichter und Rentenexperte Jürgen Borchert hatte sich in einem Brief an die Redaktion des ARD-Magazins Monitor schon Ende August über die verzerrenden Kirchhof-Berichte beschwert, die sich auf Sekundärquellen stützen. Borchert schreibt: „Wie ich bereits gegenüber Ihrem Redaktionsmitglied vermutete, ist das ihm in den Mund gelegte Zitat einer Berliner Zeitung aus dem Zusammenhang gerissen: Als Richter bin ich ja von Beruf aus skeptisch, wenn Dinge einseitig behauptet werden, ohne die andere Seite zu hören“, so Borchert.


Auch die unlautere SPD-Kampagne gegen Kirchof zeugt vom "sanften Verlust der Freiheit"


Die verkürzt dargestellte Kirchhof-Aussage stamme aus dem Vorwort für das Buch von Jürgen und Martine Liminski, das unter dem Titel „Abenteuer Familie“ erschienen ist. „Die Paul Kirchhof zur Last gelegten Sätze, mit denen suggeriert werden soll, er habe ein antiquiertes Familienbild, beschreiben nichts anderes als eine Zusammenfassung dessen, was die Liminskis in ihrem Buch selbst beschreiben. Wenn man statt des manipulierten Zitats einmal in die Urteile des Bundesverfassungsgerichts schaut, von denen wir wissen, dass sie seine Handschrift tragen - also Taten statt Worte nimmt (insbesondere den sog. ‚Kindergeldbeschluss’ vom 10.11.9Smiley - dann sieht man dort ein ‚entschiedenes’ Plädoyer für Wahlfreiheit und damit das Gegenteil einer Fixierung auf überholte Rollenbilder“, führte Borchert weiter aus.

Im Vorwort für das Liminski-Buch, das vor drei Jahren im Sankt Ulrich Verlag erschienen ist, bezieht sich Kirchhof ausdrücklich auf die Lebenssituation der Familie Liminski: „Das ‚Abenteuer Familie’ wird von den zehn Kindern herausgefordert und bestanden, gesucht, ertragen und genossen. Vater und Mutter beschreiben dieses Abenteuer und stellen sich dabei immer wieder die Frage, ob sie eher Lenker des Geschehens oder Gelenkte sind, Erzieher oder Erzogene, Handelnde oder Betroffene. Jedenfalls nehmen sie den Leser vorübergehend in ihre Familie auf, lassen ihn die Gemeinschaft der Geschwister, die wechselseitige Zuwendung von Eltern und Kindern erleben, gewähren auch ihm den Reichtum der Augenblicke und des in familiärer Spontanität richtigen Wortes, beteiligen ihn an den Bewährungsproben schulischer Bedrängnis, finanzieller Enge, pubertärer Absonderung und alltäglichen Kinderstreits, erzählen ihm in fast freundschaftlichem Gespräch von Kinderdank, Elternstolz und verallgemeinerungsfähiger Erziehungserfahrung“, führt Kirchhof aus.

Die Mutter, Martine Liminski, mache in ihrer Familie Karriere, „die nicht Macht, sondern Freundschaft verheißt, nicht Geld sondern Glück bringt. Ihr Beruf als Familienmanager fordert – jenseits des zweiten, des eher handwerklichen Auftrags – eine Präsenz des Herzens, einen Raum der Bedingungslosigkeit und des Humanum, eine Intimität als Grundmuster der Familie, ohne die eine Frau zwischenmenschliche Beziehungen nicht gestalten, Menschlichkeit nicht schenken kann. Die Mutter widmet ihren Kindern vor allem Zeit, gibt ihnen auf dieser Grundlage Zärtlichkeit, Zuwendung und ein Zuhause. Dieses Selbstbewusstsein eines Berufs, der unsere Kultur trägt und weitergibt, einen Schatz an Erfahrung, Wissen und sozialer Kompetenz hervorbringt, macht unempfindlich gegen gesellschaftliche Vorurteile und staatliche Ungerechtigkeit. Wenn die Mutter auf Gesellschaften und Empfängen nach ihrem Beruf gefragt wird, vermeidet sie anfangs die Antwort Hausfrau und Mutter, um nicht ‚wie eine Leprakranke’ ausgegrenzt zu werden, antwortet vielmehr, dass sie mittelständische Unternehmerin sei. Bei dieser Antwort entwickelt sich leichter Hand ein Gespräch über Personal, Unternehmensführung, Motivationskraft, Mitbestimmung und Entscheidungsstrukturen“, so Kirchhof und er schreibt weiter:

„Auch der Vater sieht seine erste Verantwortung in seinem Familienberuf und erst dann in seinem Erwerbsberuf. Wenn Erziehungspflichten vernachlässigt werden, wirkt sich das auf Menschen aus; wenn Pflichten im Erwerbsberuf vernachlässigt werden, hat das meist nur Folgen für die Produktion. Diese Perspektive ist entwaffnend unökonomisch und rückt unsere fast ausschließlich vom Erwerbsstreben verrückte Welt wieder zurecht.“ Das Buch sei somit auch eine Kampfschrift gegen ökonomische Enge, ein Plädoyer für die Wiederentdeckung von Humanität, Menschenwürde und einer Kultur der Freiheit. „Wir lesen eine Familienerzählung, die unterhaltsam und heiter in eine Kultur des Menschlichen und der Humanität führt, die als Streitschrift aber auch energisch ökonomische Gerechtigkeit verlangt. Ein erstes Besserungssignal wäre ein Erziehungsgehalt, das den Familienberuf – ebenso wie den des Lehrers, der Kindergärtnerin oder Sozialpädagogin – als besondere Leistung erkennt und durch Honorierung anerkennt. Schauen wir noch weiter in die Zukunft, so dürfen wir vielleicht hoffen, dass wir eines Tages von Funk und Presse nicht nur über die Entwicklung der Aktienkurse unterrichtet werden, sondern ebenso täglich die Anzahl der Geburten in Deutschland erfahren“, schreibt Kirchhof in seinem Vorwort.

Auch der Co-Autor des Buches,Jürgen Liminski,ist empört über die Angriffe von Schröder. „Merkel stellte das beim Duell richtig, verwies darauf, dass das Vorwort drei Jahre alt sei, aber der Kanzler log weiter und behauptete frech: ‚Er hat das jetzt in einem Interview gesagt.' Dann begann er wieder, das Schreckensszenario von sozialen Unruhen wegen der Visionen von Kirchhof an die Studiowand zu malen. Das Ganze ist ein rot-grünes Lügengebäude besonderer Art“, kritisiert Liminski. Kirchhof habe sein Familienbild in vielen Vorträgen dargestellt, einer trägt bezeichnenderweise den Titel: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als ein Fundament für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“.

„Abgesehen davon, dass auch die Buch-Autoren das Prinzip der Wahlfreiheit hochhalten, sich wie Kirchhof für eine Anerkennung der Familienarbeit als gesellschaftlich notwendige Leistung aussprechen und sich für ihre eigene Lebensgestaltung auf eine Arbeitsteilung – Vater arbeitet außer Haus, Mutter im Haus – entschieden haben, zeigt die kampagnenartige Hetze gegen Kirchhof, die andere Journalisten unkritisch und eilfertig übernommen haben, vermutlich weil es in ihr eigenes Weltbild passt, dass die Ideologen im rot-grünen Lager höchst nervös geworden sind und vor nichts mehr zurückschrecken, auch vor der glatten Lüge nicht“, sagt der Journalist Liminski.

Paul Kirchof ist allerdings in bester Gesellschaft. Auch der Begründer der sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, wurde als "der Professor aus München" diskreditiert. Gott sei Dank vergeblich, wie sich herausstellte. Hoffentlich können wir später selbiges über Kirchof sagen.


HR

NoelGallagher
07.09.2005 13:36Supporter

Das Kirchhof-Modell würde wohl zu einige Steuerausfällen führen, weshalb flankierend die Mehrwertsteuer erhöht werden soll. Das ist auch nicht per se schlecht, denn...

...auch sie trifft eher Großverdiener, weil Güter des täglichen Bedarfs einen ermäßigten Steuersatz haben und dieser eher Kleinverdiener "entlastet", weil der Anteil an diesen Gütern bei Kleinverdienern prozentual höher ist.

...sie einfach zu erheben ist und eine Hinterziehung schwieriger ist als bei den Gewinnsteuern (der Unternehmen).

...sie die Kosten der deutschen Unternehmen nicht belastet ==> MwSt. ist ein durchlaufender Posten für die Unternehmen, auch Vorsteuer genannt, sie wird bis zum Endabnehmer "weitergegeben".

...sie im Gegensatz zu den Gewinnsteuern auch von ausländischen Unternehmen, die in Deutschland verkaufen, gezahlt werden muss.

...im Gegenzug auch die Lohnnebenkosten gesenkt werden könnten. Siehe oben: Entlastung der Kosten der Unternehmen. Allerdings bedeutet dies auch die (endgültige) Abkehr vom Sozialversicherungsprinzip. Versicherungen finanzieren sich aus Beiträgen und nicht aus Steuern ==> Paradigmenwechsel, der aber real eh schon seit Jahrzehnten vollzogen ist, weil fast keine Sozialversicherung ohne Steuerzuschüsse auskommt (besonders deutlich bei der Ökosteuer als Zuschuss zur Rentenkasse).

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Programm der CDU gut. Das stelle ich als Mensch fest, der sich als politisch neutral bezeichnen würde. Allerdings habe ich wie bei jeder Partei erhebliche Zweifel, dass sie auch halten, was sie versprechen. Ganz besonders an die Einführung des Kirchhof-Modells glaube ich leider nicht, weil dadurch zuviele Lobby-Gruppen verlieren würden. Fürs Land wäre es aber gut wie ich finde.[addsig]

Thomas-der-III
07.09.2005 14:04

Also um es mal einfach aus zu drücken:

Wenn mann nur eine Kuh hat, die gemolken werden kann, und die ihre Milch für den Tag gegeben hat, gibts halt nix mehr.

Da kann ich mir auch noch so einen schönen anderen Schemel kaufen und den davor stellen.

Das einzigste was sie verspricht ist, dass wenn sie ab Morgen frisches Gras bekommt ( mehrwersteuererhöhung ) schmeckt die Mich ein wenig besser ( Kirchhoff ).

GENIAL - Lol




NoelGallagher
07.09.2005 14:05Supporter

Ich befinde mich trotzdem in einem Dilemma, denn bei anderen Punkten der Union (Bildung, Familie, Umwelt, Rente) finde ich das extrem schwach, was die Union da so auf dem Zettel hat. Das ist leider bei allen Parteien so. Einige Punkte finde ich gut, bei anderen kann ich nur heftig mit dem Kopf schütteln.[addsig]

FBG
07.09.2005 19:34Supporter

Zitat:
HR


Gerry schrieb:
sagt eigentlich mal was euer problem mit der cdu und insbesondere stoiber und beckstein ist.

HR

kein interesse an einen großen polizeistaat. was schily sich für die wm2006 ausgedacht hat, ist schon schlimm genug !!

Gerry
08.09.2005 10:17

Zitat:
HR


FBG schrieb:
[quote]
Gerry schrieb:
sagt eigentlich mal was euer problem mit der cdu und insbesondere stoiber und beckstein ist.

HR

kein interesse an einen großen polizeistaat. was schily sich für die wm2006 ausgedacht hat, ist schon schlimm genug !!
[/quote]

an nem polizeistaat? also ich fühl mich in bayern weder überwacht noch sonstwas...

und sicherheit spielt halt heutzutage eine große rolle. ich hab keine lust, das ich irgendwann mal in einen bus oder u-bahn steige und die dann explodiert...