Gefahren einer Wall Of Death etc.?!?

eröffnet von Chainz am 25.11.2004 23:29 Uhr
101 Kommentare - zuletzt von Edgecution

Chainz
25.11.2004 23:29

Hi,

ich weiß nicht genau, ob ich dieses Thema hier anschneiden soll, aber es beschäftigt mich nun schon den ganzen Tag.

Geht ihr mit einem guten Gefühl pogen oder macht z.B. eine Wall Of Death mit? Bislang hab ich mir dabei auch nix gedacht und hatte öfters meinen Spaß bei solchen Aktionen.

Nun lässt mich aber ein Fall an unserer Schule darüber nachdenken: Gestern verstarb ein 17-jähriges Mädchen unserer Schule im Sportunterricht. Was war passiert? Sie war mit einem Mitschüler leicht zusammengeprallt. Dadurch ist eine Arterie bei ihr geplatzt. Alle Wiederbelebungsversuche waren zwecklos.

Bei der Wall Of Death z.B. finden ja solche Zusammenprälle in deutlich härterer Form statt. Was aber nun, wenn dort auch einer drin ist, der bislang nix von seiner (Herz-)Krankheit wusste und plötzlich vor einem zusammenbricht? Würde einen das dann nicht sein ganzes Leben lang begleiten bzw. verfolgen?

Gestern zeigte ich meiner Mutter ohne das Wissen über den Vorfall (haben wir erst heute erfahren) die Wall Of Death von Sick Of It All auf dem WFF2003, da ich ihr bislang nur von dieser Aktion erzählte. In ihrem Gesicht konnte man deutlich den Schock sehen, wie Menschen sich auf so ein Risiko einlassen können. Gestern habe ich sie noch dafür ausgelacht und gesagt, dass man sich dort ja gegenseitig hilft wenn was passiert, aber was ist, wenn man hilflos ist, wenn jemand so eine Krankheit mit sich rumträgt?

Am Samstag werde ich auf der Eastpak Resistance Tour in Essen anwesend sein. Bislang war klar für mich, dass ich auch wieder die Circle Pits und die Walls of Death mitmachen werde. Nun kommen mir Zweifel auf: Ist es das wirklich wert, für ein paar Sekunden Spaß zu riskieren, dass einem Menschen etwas schlimmes zustößt? (damit mein ich jetzt nicht Blessuren etc., sondern wirklich Sachen wie der Tod etc.)

Ich weiß nicht, ob das Thema hier fehl am Platze ist. Vielleicht entwickelt sich daraus eine Diskussion, vielleicht auch nicht. Ich musste mir die Gedanken, die da momentan durch meinen Kopf schwirren, aber einfach mal niederschreiben.

keeponrockin
25.11.2004 23:59

Ich find's gut dass du dir darüber Gedanken machst. Naja garnicht so einfach

Gambrish
Gambrish
26.11.2004 00:01

Ich finds auch schwierig, da was zu zu sagen...

Ich mein, bei Konzerten macht man sich über sowas ja kaum Gedanken, aber wenn man das so von deiner Mitschülerin liest, ist´s schon irgend wie seltsam und stimmt nachdenklich...

Matzee
26.11.2004 00:48

Nachdenklich stimmt es, ist immer die Frage wie hoch das Risiko liegt, und was man bereit ist einzugehen.

Droogandleader
26.11.2004 08:26

Ich persönlich geh ja mal ganz gerne was ab aufem konzi .... aber sowas wie wall of death oder riesige circle pits würde ich nich mitmachen ...
Ein bisschen rumhüpfen etc is auch ok ... da geniess ich lieber die musik...

Kaan
Kaan
26.11.2004 08:31AdminSupporter

beim durchlesen hab ich innerlich auf diese Frage "Geht ihr mit einem guten Gefühl pogen oder macht z.B. eine Wall Of Death mit?" noch lauthals mit "JA!" geantwortet...

aber beim Weiterlesen hat sich dies geändert... ich habe das ganze noch nie von solch einer Seite betrachtet (wie auch?)

jedoch ist jeder der in eine Wall Of Death, ein Circlepit, ein Moshpit mit einsteigt für sich selbst verantwortlich... man sollte sich schon sicher sein dass einem dort drin ausser Blessuren nichts passieren dürfte...

Gambrish
Gambrish
26.11.2004 09:19

Zitat:


Slipknotism schrieb:

jedoch ist jeder der in eine Wall Of Death, ein Circlepit, ein Moshpit mit einsteigt für sich selbst verantwortlich... man sollte sich schon sicher sein dass einem dort drin ausser Blessuren nichts passieren dürfte...


Ist aber die Frage, was dir dieses "Wissen" nützt, wenn da vor dir auf einmal wirklich jemand zusammenklappt... Irgend wie glaube ich nicht, dass man das dann mit nem Schulterzucken und nem "jeder ist für sich selbst verantwortlich" abtun kann...

StonedHammer
StonedHammer
26.11.2004 09:49Admin

Ich glaube so meinte das slipi auch nicht,
wenn so was wirklich passiert ist er genau so schockiert wie ich!


Aber nochwas dazu, dies sind Fälle die passieren bei einer Quote von 1 zu 100000? es stirbt ja nicht immer einer wenn irgendwo gepogt wird und vorallem ist das oben genannte noch ein ganz ganz seltener spezieller Fall,
also sollten wir es jetzt nicht unbedingt mit der angst bekommen wenn wir in dem moshpit gehen.



--> Musik & Konzerte --> Musik

Gambrish
Gambrish
26.11.2004 09:59

Stimmt schon.
Das Slipi das so nicht meinte, ist mir schon klar, wollte es ja nur noch mal verdeutlichen...

Ich denke ja auch, dass ich auch weiterhin in Pits meinen Spaß haben werde, aber an Chainz Stelle kann ich es durchaus verstehen, dass man dabei nachdenklich wird.

Kaan
Kaan
26.11.2004 13:25AdminSupporter

natürlich meinte ich das so nicht

aber man sollte auch nicht den Fehler begehen und dann für den rest seines Lebens mit dem Schuldgefühl durch die Welt gehen, man wäre es Schuld dass der andere umgekippt/etc. ist...

aber geschockt wäre ich natürlich - keine Frage!...

Chainz
26.11.2004 14:44

Ist ja nicht vor meinen Augen passiert. Ich kannte das Mädchen gar nicht, da ich auf der HöHa erst seit Anfang des Jahres bin, aber es ist eben nicht in den Nachrichten gekommen, sondern doch ganz nah bei einem passiert...in einer Sporthalle, wo man selbst Woche für Woche spielt.

@Slipknotism: Das hab ich mir auch gestern durch den Kopf gehen lassen. Jeder sollte wissen, auf was er sich einlässt, ABER: Was ist mit den Unbeteiligten, die gar nicht im Pogokreis sein wollen sondern nur so da hinein geraten sind (z.B. am Anfang des Konzertes) bzw. am Rand stehen und zufällig mal nen Schlag, Tritt oder sonstwas abbekommen? Das passiert ja so und so, da brauchen wir uns nix vormachen.

Soweit ich verstanden habe handelte es sich bei der Krankheit von dem Mädchen wirklich um eine seltene, die aber bei normalen Checks der Ärzte auch gar nicht überprüft werden. Wer weiß schon, ob er 100%ig fit ist? Niemand. Somit kann sich auch keiner sicher sein, ob er wirklich an ner Wall Of Death etc. teilnehmen sollte oder ob es ein Risiko mit sich bringt.
Ich gebe zu: Die Chancen sind ziemlich gering, dass einer von uns an solchen Krankheiten leidet, aber ausgeschlossen ist es eben nie.

Aber ihr habt auch recht, dass man jetzt nicht ständig daran denken könnte, dass etwas passiert, denn so geht der Spaß an einem Konzert flöten. Denke deswegen auch, dass ich morgen wieder ordentlich mitmischen werde...nur bei der Wall Of Death bin ich mir noch sehr unsicher, ob ich zu sowas im Moment in der Lage bin.

Hurricanerocker
26.11.2004 17:44

Über sowas denkt man erst richtig nach wenn
es einem selber schon passiert ist. Ich
wurde selber schon einmal bei einem Konzert
bewustlos geschlagen und habe vielleicht
nur durch das schnelle eingreifen meines
Bruders und umstehenden Leuten überlebt.
Wenn ich darüber nachdenke wird mir heute
noch ganz anders. Ist aber nochmal alles
gut gegangen.


26.11.2004 19:32

Das Thema ist schon kompliziert ...

Definitiv. Ich hab zwar schon öfters in Moshpits mitgemengt - aber ich weiß schon ziemlich schnell wenn ich da nichts mehr verloren habe und dann wird der geplante Rückzug angestrebt.

Nen Circle oder " Wall of Death " ( Kann mir gerade nichts darunter vorstellen ) hab ich mir noch nie angetan ... habe da nicht umbedingt die körperliche Physis zu ... und wenn man in so etwas hineingerät habe ich noch nie erlebt dass es keinerlei Möglichkeit gibt sich dort zu entziehen - da wird nicht achtlos umgegangen. Man ist sich der Gefahr meistens bewußt und die meisten anderen außer ein paar Hirnverbrannte auch.

Man kann das ziemlich gut signalisieren - wenn ich diese Signale wahrnehme helfe ich - und hoffe das ich mich gegeignet äußern kann.

Wenn es zum Beispiel Grüppchen gibt die gemeinschaftlich den Weg nach vorne in der Menge erzwingen - dann krieg ich nen Hals. Da sehe ich mehr gefahren ... Ebenso wenn irgendwelche Flachpfeifen nicht raffen, dass nen Stagediver vorbeikommen könnte....

Ich würde jetzt den Fall der Schülerin nicht umbedingt auf solche Ausnahmen übertragen - da ich zumal nicht die Umstände des Zusammenpralls kenne.

Der Körper hat nicht umsonst Schutzmaßnahmen in der Form von Adrenalin und Ähnlichem ... ich möchte nicht urteilen - aber im Sportunterricht ist der Körper nicht umbedingt in der Lage eine von hinten herannahenden Gefahrquelle zu erkennen.

Ich denke dass alleine der Umstand sich in einer großen Menschenmenge zu bewegen schon bei den Meisten bewirkt dass man sich auf solche Umstände einstellt. Da steht einfach keiner dumm rum, sondern achtet auf sich selbst und andere.

Nunja. Es gibt zwar auch Spezialisten die es im Komatösen Zustand in solch eine Menge schaffen - aber gerade bei anderen steigert dies die Aufmerksamkeit.

Trotzdem kann so etwas immer geschehen. Aber jeder merkt schnell ob er mit der Situation klarkommt oder nicht.

Dramatisch wird es erst, wenn die Menge in Panik gerät... nicht der Einzelne. Also dan wenn sich jeder so stark bedrängt sieht, dass er nur noch an seine eigene Haut denkt.

Deswegen haben wir nun auf jedem Festival Wellenbrecher und änhliches und das ist gut so, da es diese extremen Gefahren drastisch minimiert.

Ach, wenn das nun etwas pietätslos klingt. Aber so ist es definitiv nicht gemeint.

Kaan
Kaan
26.11.2004 19:53AdminSupporter

Zitat:


FieserFriese schrieb:
Nen Circle oder " Wall of Death " ( Kann mir gerade nichts darunter vorstellen ) hab ich mir noch nie angetan ...


erstmal: Zustimmung!

und eine Wall Of Death sieht folgendermaßen aus...

z.B. der Sänger der Band spielt Metalmoses (yeah, Chimaira *fg*) und teilt die Menge in der Mitte in zwei Hälften... die beiden Fronten stehen sich jetzt - je nachdem wie breit die Halle ist, z.B. 10m - gegenüber... die erste Strophe wird gesungen/gegröhlt und mit Einsatz des ersten harten Riffes oder dem Refrain (je nachdem) stürmen beide Seiten aufeinander zu, vermischen sich pogenderweise und ein riesiger Moshpit entsteht - der sich unterschiedlich schnell auch wieder auflöst, da eine Wall Of Death schon sehr krass sein kann...

ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen


26.11.2004 20:05

Upsa... hab ich ja schonmal mitgemacht

Naja. da gehört ja auch schonmal ne Band dazu die soetwas initiiert.

Da fällt mir nur ein - Slipknot.

Weiß net wie der Song heißt - aber die Aktion wo das ganze Publikum aufgefordert wird sich hinzuknien und dann bei " jump the fuck up " naja ... erklärt sich von selbst.

Ein Grund warum ich wahrscheinlich kein Slipknot Konzert vorne im Kessel verbringen würde - da mir einfach zu unberechenbar.

Vorallem da die Band dies noch forciert, Kumpel erzählte was von dem DJ der in Publikum sprang und Leute die sich nicht hinknieten mehr oder weniger mit Gewalt zwang mitzumachen.

Einer Wall of Death kann man sich noch entziehen. In nem Circle bewegen sich auch nur üble Metalheads ... aber dieser Slipknot Aktion da , das finde ich verantwortungslos und äußerst brisant. Mag zwar für alle beteiligen einen unvergesslichen Moment schaffen - aber als ich den Mittschnitt von der RaR Center zu sehen bekommen habe ...


26.11.2004 20:19

Yep, dass mit Slipknot kann ich bestätigen. Auf der
Disaterpiece sieht man das ganz schön, wie der DJ das
Publikum "mitreißt". Ein paar Leute, die nicht runterwollen,
kriegen da nämlich sogar ne gehörige Kelle verpasst. Das
find ich auch übelst.

Dazu muss man aber auch sagen, dass zu Slipknot
Konzerte nur Leute gehen, die auf so was stehen!


26.11.2004 20:44

Na ... ich glaube da kommen auch einige hin, die nicht wissen was sie erwartet ... speziell bei Festivals.


26.11.2004 21:34

Ja, schon klar.
Meinte ja auch eigentlich nur die Konzerte von Slipknot
selbst. Kenne auch die Aufzeichnung von RaR, die du
meinst. Nur ist es halt gerade auf der DVD ziemlich heftig.
Wer sie kennt, weiß was ich meine. Der Typ ist wirklich die
ganze Zeit damit beschäftigt, sich das Publikum mit
Tritten und Schlägen vom Leib zu halten, weil die an seine
Maske wollen. Ist halt Slipknot.

Generell muss ich aber sagen, dass ich ebenfalls finde,
dass man für sich selbst verantwortlich ist, wenn man bei
sowas mitmacht. Klar, besteht die Gefahr, dass man
unfreiwillig in sowas reingeraten kann, aber dass einem
dabei dann sowas passert, ist doch sehr unrealistisch. Wer
auf Konzerte geht, wo gepogt,gemosht usw.wird, der
rechnet auch damit, dass es abgeht.

Sorry, hab schon ein paar Bier getrunken...

heulsuse
28.11.2004 12:56

circle pit und wall of death kommen ja auch ausm hardcore, hat mit metal eigentlich wenig zu tun.

aber ich kann es nachvollziehen wenn man sich nach sowas gedanken macht, aber im endeffekt muss man halt etwas auf der hut sein und die augen offenhalten und nicht blind umsichschlagend durch den pit latschen. wenn jeder nur ein wenig sein hirn einschaltet sollte es schon reichen.

allerdings gibt es immer auch totalausfälle die dann auf psycho stagediving machen oder meinen sie müssen allen zeigen wie stark und cool sie sind....

TweedyTwo
28.11.2004 13:51

ich finde die diskusion übertrieben .... wenn man angst hat das einem was passiert bleibt man am besten daheim wobei einem da auch viel passieren kann ...das mädchen ist im schuluntericht gestorben ein anderer ist zu dem zeitpunkt bei nem autounfall gestorben und wieder ein anderer ist beim klettern abgestürzt ...thats life ... klar man kann das risiko minimieren ... aber wenn man in ne hiphoper/mainstream disko geht und da aus versehen den falschen gängster anrämpelt kann man genauso gut die hand in der fresse haben ... ich habe bisher bei dne großfestivals gemerkt das eine unheimlich große soziale ader in den leuten ist .... wenn man bei nem mosh pit stürzt hat man direkt zig hände die einem wieder hoch helfen ... oder selbst so sachen wie "scheisse ich hab meinen geldbeutel verloren" wo dann der halbe pit mitsucht sprechen doch für ein sehr friedliches verhalten ... klar wenn einem solchen "abartigen" tanzstile nicht gefallen dann soll man sich am bestne da ganz raushalten (vorallem wen man nicht dafür gebaut ist) oder erst garnicht auf so ein konzi gehen ...ich werde auch weiterhin mich ins getümmel stürzen und weiterhin meinen spass dran haben da ich denke das die größte gefahr eh bei stark betrunkenen liegt. ausserdem ist die gefahr auf nem konzi zu sterben um ein zigfaches geringer als der hinweg mim auto.

DarkCounter
28.11.2004 18:15

blabbermout.net:

Manny Gonzales of the Denver Post is reporting that Denver police are on the lookout for a man who dove into an audience during a CRADLE OF FILTH concert at the Ogden Theatre, critically injuring a 28-year-old New Mexico woman.

Valarie Markle, a waitress from Farmington, N.M., suffered a broken neck and was in intensive care Saturday at Denver Health Medical Center, her husband said.

Markle had undergone surgery recently, and there is concern she might be left partially paralyzed, her husband said.

"It didn't happen until the last few seconds of the last song," husband Tige Markle told the Denver Post Saturday. "We didn't even realize what was happening till the band walked off the stage."

The incident occurred late Monday (Nov. 22) during a performance by CRADLE OF FILTH, presented by MTV2 "Headbanger's Ball", at the venue at 935 E. Colfax Ave., police said.

A man described as heavy-set climbed atop a guard railing near the stage and jumped on top of the 5-foot-5, 150-pound woman, driving her head to the floor, police said.

The man then ran into the crowd and could not be found, police said.

Tige Markle said he was upset with concert security for not preventing the man from diving into the crowd. A representative of the theater could not be reached Saturday.

TweedyTwo
28.11.2004 18:18

das hellfest sieht schon ein bissl übel aus aber aus sicht von ner band bestimmt sehr fein wobei ich bezweifel das es sowas in deutschland geben würde (wo is da der security graben usw.) schließlich ist deutschland das land der vielen gesetze und vorschriften was so gesehen gar nicht so schlimm ist gerade wenns um hygiene und sicherheit geht

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