US-Präsidentschaftswahl

eröffnet von everlast am 15.10.2004 17:53 Uhr
843 Kommentare - zuletzt von blubb0r

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roxar
roxar
09.11.2016 13:02


lirumlarum schrieb:
Imo ist das einzig positive dieses Ergebnisses die nun hoffentlich folgende Neustrukturierung der Demokraten. Nur so wird man 2020 die 4 verlorenen Jahre wieder gutmachen können.

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Wird sich da was ändern? Der corporate democrats Flügel hat 4 Jahre lang Zeit sich als moderate Opposition zu inszenieren um jede Progressivität in der Partei zu ersticken. Mit einer Präsidentin Clinton wäre das so sicher nicht passiert. Ich sehe nicht, dass 2020 eine Elizabeth Warren (Sanders wird zu alt sein) oder so Kandidatin der Demokraten wird.

blubb0r
09.11.2016 13:04·  Bearbeitet


roxar schrieb:


lirumlarum schrieb:
Imo ist das einzig positive dieses Ergebnisses die nun hoffentlich folgende Neustrukturierung der Demokraten. Nur so wird man 2020 die 4 verlorenen Jahre wieder gutmachen können.

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Wird sich da was ändern? Der corporate democrats Flügel hat 4 Jahre lang Zeit sich als moderate Opposition zu inszenieren um jede Progressivität in der Partei zu ersticken. Mit einer Präsidentin Clinton wäre das so sicher nicht passiert. Ich sehe nicht, dass 2020 eine Elizabeth Warren (Sanders wird zu alt sein) oder so Kandidatin der Demokraten wird.

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Man wird nach dieser unglaublichen Schlappe garantiert alles hinterfragen (müssen). Und es werden Köpfe rollen.

Das ist vielleicht nicht das schlechteste.

edit:
Stichwort "Establishment"

lirumlarum
lirumlarum
09.11.2016 13:23

Ich hab es vielleicht etwas blöd ausgedrückt. Natürlich besteht die Gefahr, dass man auf Nummer sicher geht. Aber wie es blubber sagt, die Opposition ist mMn der bessere Ort für progressive Entwicklungen und neue Gesichter in der Partei. Ich denke dieser Anti-Establishment-Gedanke wird auch bei den Demokraten angekommen sein.

roxar
roxar
09.11.2016 13:36·  Bearbeitet

Ich bezweifle es noch, es wäre zumindest das einzig positive was der Wahlkampf dann gebracht hätte. Mit dem Verlust des Rust Belts (der ja sowieso schon in der Vorwahl für Sanders war) an die Republikaner hätten sie ja auch parteiintern beste Argumente.

Stebbard
09.11.2016 13:47


roxar schrieb:
Ich bezweifle es noch, es wäre zumindest das einzig positive was der Wahlkampf dann gebracht hätte. Mit dem Verlust des Rust Belts (der ja sowieso schon in der Vorwahl für Sanders war) an die Republikaner hätten sie ja auch parteiintern beste Argumente.


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Das letzte stimmt nicht so ganz, da Clinton in Ohio, Pennsylvania, Iowa gewonnen hat. Aber ja, Sanders hat sie gerade im Norden sehr geärgert, allem voran eben Michigan und Wisconsin.

1Furby104 gefällt das
Hans-Maulwurf-Rockt
Hans-Maulwurf-Rockt
09.11.2016 14:02

Zahlen habe ich keine aber des öfteren gehört das die Beteiligung höher als in den vergangenen Jahren war.

1Furby104 gefällt das
roxar
roxar
09.11.2016 14:02·  Bearbeitet

Nichts konkretes, nur dass sie allgemein deutlich höher sein soll und das hier:

Around the country, voter turnout was up 4.7% in the 2,135 counties - more than half of the country - that had reported all their votes by 1 a.m. Wednesday. www.usatoday.com


Übrigens ne sehr interessante Doku von Markus Lanz, wo er sich auch mal so ein bisschen auf Spurensuche begibt: www.zdf.de

7Dup
7Dup
09.11.2016 16:16

Wenn man den aktuellen Statistiken glauben darf ist es wohl ähnlich wie beim Brexit. Jung wählt vernünftiger und weltoffener als die alte Generation. Das ist einfach traurig, dass die Menschen die innerlich immer noch vor 30 - 40 Jahren leben solche richtungsweisende Wahlen entscheiden.

blubb0r
09.11.2016 16:19·  Bearbeitet


7Dup schrieb:
Wenn man den aktuellen Statistiken glauben darf ist es wohl ähnlich wie beim Brexit. Jung wählt vernünftiger und weltoffener als die alte Generation.
Das ist einfach traurig, dass die Menschen die innerlich immer noch vor 30 - 40 Jahren leben solche richtungsweisende Wahlen entscheiden.

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Beim Brexit galt eher:
Jung wählt gar nicht. Daher kann man den Vergleich so nicht bringen.



Quelle

Vielleicht eine der wenigen positiven Randerscheinungen dieser Wahlen. Das Polit-Bewusstsein könnte wieder mal aufkommen. Viele Jüngere juckt das doch evtl. gar nicht, die setzen sich null mit Politik auseinander. War zumindest bei mir zu Schulzeiten immens so (Oberstufe, Hessen), dass keiner da wirklich ne Ahnung von Programmen und "Werten" einzelner Parteien/Personen hatte.

Klar, warum auch, uns geht es ja gut. Warum sollte man sich dann mit sowas auch auseinandersetzen - "never change a running system".

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
09.11.2016 18:21Supporter


Stebbard schrieb:


roxar schrieb:
Ich bezweifle es noch, es wäre zumindest das einzig positive was der Wahlkampf dann gebracht hätte. Mit dem Verlust des Rust Belts (der ja sowieso schon in der Vorwahl für Sanders war) an die Republikaner hätten sie ja auch parteiintern beste Argumente.


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Das letzte stimmt nicht so ganz, da Clinton in Ohio, Pennsylvania, Iowa gewonnen hat. Aber ja, Sanders hat sie gerade im Norden sehr geärgert, allem voran eben Michigan und Wisconsin.

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Da stimmt aber was vorne und hinten nicht. Clinton hat doch nicht PW, IA und OH gewonnen?!

roxar
roxar
09.11.2016 18:22·  Bearbeitet


DiebelsAlt83 schrieb:


Stebbard schrieb:


roxar schrieb:
Ich bezweifle es noch, es wäre zumindest das einzig positive was der Wahlkampf dann gebracht hätte. Mit dem Verlust des Rust Belts (der ja sowieso schon in der Vorwahl für Sanders war) an die Republikaner hätten sie ja auch parteiintern beste Argumente.


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Das letzte stimmt nicht so ganz, da Clinton in Ohio, Pennsylvania, Iowa gewonnen hat. Aber ja, Sanders hat sie gerade im Norden sehr geärgert, allem voran eben Michigan und Wisconsin.

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Da stimmt aber was vorne und hinten nicht. Clinton hat doch nicht PW PA , IA und OH gewonnen?!

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Doch da hat er Recht, es ging um die demokratischen Primaries.
Ich habe die Ergebnisse gerade nochmal angeschaut, in PW PA und OH war Sanders auch deutlich schlechter als ich es im Kopf hatte, Iowa war ziemlich knapp.

blubb0r
09.11.2016 19:15·  Bearbeitet

Dass ich Buschmann mal zustimme, Wahnsinn
Man merkt, es geht nicht um Sport




edit:
Da sind auch einige gute Aspekte dabei, die für unsere BTW interessant sind und die er anspricht.

Zeckchen
Zeckchen
09.11.2016 20:49


7Dup schrieb:
Wenn man den aktuellen Statistiken glauben darf ist es wohl ähnlich wie beim Brexit. Jung wählt vernünftiger und weltoffener als die alte Generation.
Das ist einfach traurig, dass die Menschen die innerlich immer noch vor 30 - 40 Jahren leben solche richtungsweisende Wahlen entscheiden.

Zitat anzeigen


Also sollen statt gestandenen Menschen mit Lebenserfahrung lieber Teenager wählen (obwohl die Wahlbeteiligung bei jüngeren immer geringer wird)? oder möchtest du generell Populisten und Rentnern das Wahlrecht nehmen?

Traurig ist, dass eine demokratische Entscheidung nicht einfach hingenommen wir, um das Beste daraus zumachen, sondern lieber weiter die siegreiche Meinung als unvernünftig und der Beschäftigung-nicht-wert abgetan wird.

Wenn die Mehrheit der Amerikaner aus weißen Rentnern besteht, die Amerika und nicht die Welt lieben, dann sollte die Politik auf diese Mehrheit! ausgerichtet werden. Demokratie ist zumindest theoretisch die Macht der Mehrheit. Daran ist nichts traurig.

1roxar gefällt das
Stebbard
09.11.2016 21:04

im Prinzip hat du Recht, denn puristisch gesehen ist die Demokratie nichts anderes als ein Verfahren zur Entscheidungsfindung, von dem angenommen wird, dass es die besten (da gerechtesten) Ergebnisse bringt.

Faktisch dürfte man jedoch einwenden, dass sich die Mehrheit nicht für Trump (47,5%), sondern für Clinton (47,7%) ausgesprochen hat, hier also eine Minorität die den Rest der Bevölkerung überstimmt. Wenn du also derartig puristisch argumentierst, dann müsstest du eigentlich ein Problem mit dem Wahlausgang haben (der natürlich legitim ist, weil das System für alle Beteiligten gilt)

roxar
roxar
09.11.2016 21:12·  Bearbeitet


Zeckchen schrieb:


7Dup schrieb:
Wenn man den aktuellen Statistiken glauben darf ist es wohl ähnlich wie beim Brexit. Jung wählt vernünftiger und weltoffener als die alte Generation.
Das ist einfach traurig, dass die Menschen die innerlich immer noch vor 30 - 40 Jahren leben solche richtungsweisende Wahlen entscheiden.

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Also sollen statt gestandenen Menschen mit Lebenserfahrung lieber Teenager wählen (obwohl die Wahlbeteiligung bei jüngeren immer geringer wird)? oder möchtest du generell Populisten und Rentnern das Wahlrecht nehmen?

Traurig ist, dass eine demokratische Entscheidung nicht einfach hingenommen wir, um das Beste daraus zumachen, sondern lieber weiter die siegreiche Meinung als unvernünftig und der Beschäftigung-nicht-wert abgetan wird.

Zitat anzeigen


Hat 7dup irgendwo gesagt, dass er die Entscheidung nicht hinnehme? Ich finds eher traurig wie unter dem Vorwand der angeblichen "Nichthinnahme demokratischer Entscheidungen" widerstrebende Befindens(!)äußerungen wegdiskutiert/in Frage gestellt/diskreditiert werden und implizit unterstellt wird, dass antidemokratisch gedacht werde.


Zeckchen schrieb:
Wenn die Mehrheit der Amerikaner aus weißen Rentnern besteht, die Amerika und nicht die Welt lieben, dann sollte die Politik auf diese Mehrheit! ausgerichtet werden. Demokratie ist zumindest theoretisch die Macht der Mehrheit. Daran ist nichts traurig.

Zitat anzeigen


Eine Demokratie zeichnet sich meinem Verständnis nach auch dadurch aus, dass nicht nur die Eigeninteressen bzw. kumulierte Interessen einer Mehrheit vertreten werden, sondern das Gemeinwohl, Minderheitenrechte usw. zu berücksichtigen sind.

blubb0r
09.11.2016 21:17


roxar schrieb:


Zeckchen schrieb:
Wenn die Mehrheit der Amerikaner aus weißen Rentnern besteht, die Amerika und nicht die Welt lieben, dann sollte die Politik auf diese Mehrheit! ausgerichtet werden. Demokratie ist zumindest theoretisch die Macht der Mehrheit. Daran ist nichts traurig.

Zitat anzeigen


Eine Demokratie zeichnet sich meinem Verständnis nach auch dadurch aus, dass nicht nur die Eigeninteressen bzw. kumulierte Interessen einer Mehrheit vertreten werden, sondern das Gemeinwohl, Minderheitenrechte usw. zu berücksichtigen sind.

Zitat anzeigen



Wunderbar idealistisch, doch leider fernab jeglicher Realität

roxar
roxar
09.11.2016 21:20·  Bearbeitet


blubb0r schrieb:


roxar schrieb:


Zeckchen schrieb:
Wenn die Mehrheit der Amerikaner aus weißen Rentnern besteht, die Amerika und nicht die Welt lieben, dann sollte die Politik auf diese Mehrheit! ausgerichtet werden. Demokratie ist zumindest theoretisch die Macht der Mehrheit. Daran ist nichts traurig.

Zitat anzeigen


Eine Demokratie zeichnet sich meinem Verständnis nach auch dadurch aus, dass nicht nur die Eigeninteressen bzw. kumulierte Interessen einer Mehrheit vertreten werden, sondern das Gemeinwohl, Minderheitenrechte usw. zu berücksichtigen sind.

Zitat anzeigen



Wunderbar idealistisch, doch leider fernab jeglicher Realität

Zitat anzeigen


Nö ist sie nicht, dafür haben wir eine Verfassung die grundlegende Rechte gewährt, Gerichte die eben das sicherstellen usw. Das ist weit mehr als das Verfahren der Entscheidungsfindung auf die Stebbard verwiesen hat. Perfekt ist das auch sicher hier nicht umgesetzt, mehr als eine "Macht der Mehrheit" ist es auf jeden Fall.

Man könnte hier ein Fass aufmachen und mal den Unterschied zwischen einer Ochlokratie und einer Demokratie durchdiskutieren, aber das lassen wir besser

Zeckchen
Zeckchen
09.11.2016 21:21


Stebbard schrieb:
im Prinzip hat du Recht, denn puristisch gesehen ist die Demokratie nichts anderes als ein Verfahren zur Entscheidungsfindung, von dem angenommen wird, dass es die besten (da gerechtesten) Ergebnisse bringt.

Faktisch dürfte man jedoch einwenden, dass sich die Mehrheit nicht für Trump (47,5%), sondern für Clinton (47,7%) ausgesprochen hat, hier also eine Minorität die den Rest der Bevölkerung überstimmt. Wenn du also derartig puristisch argumentierst, dann müsstest du eigentlich ein Problem mit dem Wahlausgang haben (der natürlich legitim ist, weil das System für alle Beteiligten gilt)

Zitat anzeigen


Ob man den Weg zur Ermittlung der Mehrheit durch Wahlmänner begrüßt oder nicht ist eigentlich irrelevant ^^

So wird in Amerika der Präsident (Wille der Mehrheit) ermittelt ^^

Stebbard
09.11.2016 21:23

Da vermengt ihr aber den Rechtsstaat mit dem Begriff der Demokratie, die aber häufig Hand in Hand gehen. Die Frage bleibt: Was ist das Gemeinwohl und wer legt es fest? Lässt sich ohne eine vollständig öffentliche Entscheidungsfindung bei derart großen Gesellschaften überhaupt ein Gemeinwohl politisch erkennen? Das ist gar keine ketzerische Frage, sondern eine der Urfragen demokratischer Theorie.

blubb0r
09.11.2016 21:25

.. geht das jetzt nicht bisschen zu weit @roxar und stebbie

Thema ist doch US-Präsidentschaftswahl

Stebbard
09.11.2016 21:25·  Bearbeitet


schrieb:


Stebbard schrieb:
im Prinzip hat du Recht, denn puristisch gesehen ist die Demokratie nichts anderes als ein Verfahren zur Entscheidungsfindung, von dem angenommen wird, dass es die besten (da gerechtesten) Ergebnisse bringt.

Faktisch dürfte man jedoch einwenden, dass sich die Mehrheit nicht für Trump (47,5%), sondern für Clinton (47,7%) ausgesprochen hat, hier also eine Minorität die den Rest der Bevölkerung überstimmt. Wenn du also derartig puristisch argumentierst, dann müsstest du eigentlich ein Problem mit dem Wahlausgang haben (der natürlich legitim ist, weil das System für alle Beteiligten gilt)

Zitat anzeigen


Ob man den Weg zur Ermittlung der Mehrheit durch Wahlmänner begrüßt oder nicht ist eigentlich irrelevant ^^
So wird in Amerika der Präsident (Wille der Mehrheit) ermittelt ^^

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Wenn du derart argumentierst, ist es eben nicht Irrelevant: Denn tatsächlich muss hier eine Mehrheit das Votum einer Minderheit akzeptieren, also etwas, wogegen du dich explizit ausgesprochen hat.

Dass das natürlich formalrechtliche Gründe hat, ist ein anderes Thema, aber das Ergebnis untergräbt dennoch deine Argumentation.

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