08.12.2016 11:20
Ich bin übrigens sehr gespannt, ob und wie algorithm watch darauf reagieren wird. Eigentlich ist die ganze Thematik doch ein gefundenes Fressen, um für die eigene Sache etwas Werbung zu machen.
Ich bin übrigens sehr gespannt, ob und wie algorithm watch darauf reagieren wird. Eigentlich ist die ganze Thematik doch ein gefundenes Fressen, um für die eigene Sache etwas Werbung zu machen.
Stebbard schrieb:
Scheinbar möchte so mancher nun, dass hinter all dem die dunklen Machenschaften des Trump-Lagers stehen, anstatt die relativ offensichtlichen Umstände der Wahl zu thematisieren. Verkauft sich halt nicht nur unter sog, "Wutbürgern" wunderbar.
Ja, klar, der Artikel ist n ziemlicher Hirnfick für Leute, denen die Ausmaße nicht bewusst sind.
Programmatic Advertising bemerkt mittlerweile jeder (ich schau mir was auf amazon an, zack, ist es als Werbebanner auf facebook) - die andere Seite dieser Medallie bedenken zu wenige.
Der WDR hat sich mit dem Artikel auseinandergesetzt (dort ist auch das vorher angesprochene Video eingebunden)
Ich sag nur:
"reißerisch" - kann man so sagen, ich würde einfach sagen: medial "gut" geschrieben.
Spannend aber zu sehen, wie jetzt dieserseits fast-konspirative Machenschaften geschildert werden. Dabei ist das am Ende nichts anderes als das, was nicht ohnehin schon seit jeher passiert. Scheinbar möchte so mancher nun, dass hinter all dem die dunklen Machenschaften des Trump-Lagers stehen, anstatt die relativ offensichtlichen Umstände der Wahl zu thematisieren. Verkauft sich halt nicht nur unter sog, "Wutbürgern" wunderbar.
Ist aber nicht nur im Trump Lager eingesetzt worden.
Solche Artikel sind nur interessant, wenn man über die Gewinnerfirma schreibt.
Etwas arg reißerisch ist er auch, der Kern hingegen stimmt natürlich.
@roxar: ist übrigens etwas, worauf ich mich teilspezislisiert habe und jetzt auch arbeiten werde (also big data analytics)
Sehr lesenswerter Artikel übrigens der mal aufzeigt, was im Trumplager im Wahlkampf hinter den für uns wahrnehmbaren Kulissen abgelaufen ist. Der hat ja auch schon etwas die Runde gemacht die letzten Tage.
Die SZ hat das Sicherheitskonzept ganz gut beschrieben.
Mein Lieblingszitat daraus:
Zum Sicherheitskonzept gehören kugelsichere Fenster und eine Flugverbotszone für den Trump Tower. Hunderte Beamte und Polizisten müssen in direkter Nähe von Trump verfügbar sein. Wie The New York Post berichtet, wollen die Sicherheitsbehörden zwei Stockwerke in dem Hochhaus anmieten, für drei Millionen Dollar pro Jahr. Ihr künftiger Vermieter ist übrigens der Mann, den sie schützen sollen: Trump.
www.sueddeutsche.de
Trifft es ganz gut finde ich. Eine Verbesserung der Debattenkultur ist wichtig. Das heißt aber nicht, dass man bei Grundwerten den "Enttäuschten" und "Abgehängten" entgegen kommen muss und sollte. Es geht nicht um eine Schuld der Linken oder der Mitte, sondern darum, Lösungsansätze für die entscheidenden Probleme z.b. für die schlechte wirtschaftliche Lage unterer Schichten zu finden und sie so wieder ins Boot zu holen.
Stebbard schrieb:
... was genau würdest du denn konkret am Wahlsystem ändern wollen? Es ist ja gerade en vogue, darüber zu klagen.
blubb0r schrieb:
roxar schrieb:
Ich finde das Video nicht sonderlich gut und tiefgreifend auch wenn es schauspielerisch natürlich ganz eindrücklich dargestellt ist.
Sein Argument und Lösungsansatz geht mMn am Kern des Problems vollkommen vorbei.
@Stebbie:
Insbesondere den zweiten Teil sehe ich genauso.
Allgemein bestärkt mich die derzeitige Situation wieder, wenn ich mit "Panikherz" fertig bin, das hier zu lesen:
www.amazon.de
blubb0r schrieb:
Ich find es schon befremdlich, dass man durchaus deutlich weniger Stimmen erhalten kann und trotzdem Präsident wird, weil man in den richtigen Staaten mehr Wahlmänner bekommt.
blubb0r schrieb:
Es würde mich interessieren, ob und wie z.B. unser Wahlsystem in den Staaten funktionieren würde.
roxar schrieb:
Ich finde das Video nicht sonderlich gut und tiefgreifend auch wenn es schauspielerisch natürlich ganz eindrücklich dargestellt ist.
Sein Argument und Lösungsansatz geht mMn am Kern des Problems vollkommen vorbei.
Ich finde das Video nicht sonderlich gut und tiefgreifend auch wenn es schauspielerisch natürlich ganz eindrücklich dargestellt ist. Sein Argument und Lösungsansatz geht mMn am Kern des Problems vollkommen vorbei.
Stebbard schrieb:
... was genau würdest du denn konkret am Wahlsystem ändern wollen? Es ist ja gerade en vogue, darüber zu klagen.
Dem Video stimme ich von einer Seite aus zu, da ich ja auch jemand bin, der die Notwendigkeit zur Debatte immer betont hat - zugleich platziert es diejenigen, die nun für Trump wählen zu sehr in einer Opferrolle. Ich habe zwar volles Verständnis dafür, dass Menschen in bestimmten Regionen kein Vertrauen mehr in die Politik haben (ich selber habe ja nicht weit von Buffalo gewohnt), allerdings macht man es ihnen dann zu einfach. Viele Personen aus dem rechten Lager haben sich jahrelang eine Blase geschaffen, sich geweigert über Themen wie gleichgeschlechtliche Ehe, Öffnung der Ehe oder Gleichberechtigung im Allgemeinen zu reden und dabei auf jedes noch so hanebüchene Argument zurückgegriffen, vollkommen unabhängig, ob es nun zutrifft oder nicht. Sich jetzt dann hinzustellen (oder hingestellt zu werden), als sei man nun in einer unterdrückten Position und die Linke würde einem nicht mehr zuhören, ist ein wenig selbstgerecht.
Das schließt natürlich nicht aus, dass es viele Verfehlungen auf seiten der politisch Linken, der Liberalen usw. gab und auch noch gibt. Aber diese sind keine Entschuldigung für viele der Positionen im eher rechten Spektrum. Es hätte andere Optionen gegeben.
... was genau würdest du denn konkret am Wahlsystem ändern wollen? Es ist ja gerade en vogue, darüber zu klagen.
Dem Video stimme ich von einer Seite aus zu, da ich ja auch jemand bin, der die Notwendigkeit zur Debatte immer betont hat - zugleich platziert es diejenigen, die nun für Trump wählen zu sehr in einer Opferrolle. Ich habe zwar volles Verständnis dafür, dass Menschen in bestimmten Regionen kein Vertrauen mehr in die Politik haben (ich selber habe ja nicht weit von Buffalo gewohnt), allerdings macht man es ihnen dann zu einfach. Viele Personen aus dem rechten Lager haben sich jahrelang eine Blase geschaffen, sich geweigert über Themen wie gleichgeschlechtliche Ehe, Öffnung der Ehe oder Gleichberechtigung im Allgemeinen zu reden und dabei auf jedes noch so hanebüchene Argument zurückgegriffen, vollkommen unabhängig, ob es nun zutrifft oder nicht. Sich jetzt dann hinzustellen (oder hingestellt zu werden), als sei man nun in einer unterdrückten Position und die Linke würde einem nicht mehr zuhören, ist ein wenig selbstgerecht.
Das schließt natürlich nicht aus, dass es viele Verfehlungen auf seiten der politisch Linken, der Liberalen usw. gab und auch noch gibt. Aber diese sind keine Entschuldigung für viele der Positionen im eher rechten Spektrum. Es hätte andere Optionen gegeben.
Das traurige ist: jetzt werden wieder alle das Video in der Timeline posten, sich ungemein politisch fühlen, die nächste Debatte aber scheuen, weil sie viele ihrer Überzeugungen gar nicht mehr wirklich fundiert begründen können.
ich fänd es auch viel sinnvoller, gegen das Wahlsystem als solches zu demonstrieren.
Das kann ich jedem (!) empfehlen.
Nico11 schrieb:
snookdog schrieb:
Mich kotzt selbst als Trump-Kritiker ziemlich an, dass letzte Nacht gegen Donald Trump demonstriert wurde. Warum sollte man gegen eine demokratische Wahl demonstrieren? Die Leute sollen wählen gehen, im Freundeskreis um Stimmen werben und sich als Volunteer melden, statt nach einer demokratischen Wahl auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren...
Trump überlegt, Teile von "Obamacare" beizubehalten
In einem Interview mit dem Wall Street Journal hat Trump angekündigt, "Obamacare" womöglich doch nicht abschaffen zu wollen.
Genau das war eines seiner wichtigsten Wahlkampfversprechen gewesen.
Naja gut, man muss dazu wissen, dass er zwar durchgehend angekündigt hat Obamacare abzuschaffen, allerdings (!) von den republikanischen Präsidentschaftskandidaten eine der (für unsere Verhältnisse) "besten" Ansichten dazu im Vorwahlkampf hatte, und im Übrigen auch schon im Vorwahlkampf Teile von Obamacare ausdrücklich gelobt hat.
snookdog schrieb:
Mich kotzt selbst als Trump-Kritiker ziemlich an, dass letzte Nacht gegen Donald Trump demonstriert wurde. Warum sollte man gegen eine demokratische Wahl demonstrieren? Die Leute sollen wählen gehen, im Freundeskreis um Stimmen werben und sich als Volunteer melden, statt nach einer demokratischen Wahl auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren...
Mich kotzt selbst als Trump-Kritiker ziemlich an, dass letzte Nacht gegen Donald Trump demonstriert wurde. Warum sollte man gegen eine demokratische Wahl demonstrieren? Die Leute sollen wählen gehen, im Freundeskreis um Stimmen werben und sich als Volunteer melden, statt nach einer demokratischen Wahl auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren...
roxar schrieb:
Trumps Team entfernt radikale Forderungen
Von der Wahlkampfseite des künftigen Präsidenten sind einige brisante Punkte verschwunden. Dazu zählt das von Trump geforderte Einreiseverbot für Muslime.
(via Zeit)
Das überrascht mich jetzt wenig.
MisterCrac schrieb:
Stebbard schrieb:
Kleiner Nachtrag: Ich finde es ja schon fast bizarr, wie man noch vor ein bis zwei Wochen Trump vorgeworfen hat, dass er offen ließ, ob er die Legitimität der Wahl akzeptiert, nun aber gerade aus dem Clinton-Lager allerlei Fragen danach aufkommen, ob es eigentlich legitim oder gerecht sei, dass ein Kandidat mit dem größeren Stimmenanteil innerhalb der Bevölkerung nicht Präsident wird.
Trumps Team entfernt radikale Forderungen
Von der Wahlkampfseite des künftigen Präsidenten sind einige brisante Punkte verschwunden. Dazu zählt das von Trump geforderte Einreiseverbot für Muslime.
(via Zeit)
Das überrascht mich jetzt wenig.
Dieses ganze Gerede um social bots die etwas liken, in die trends bringen oder kommentieren finde ich auch etwas komisch. Sie sind halt ein feature von social media und müssen beim Konsum solcher Medieninhalte mit in die eigene Beurteilung einfließen. Man muss sich halt von solchen Zahlen/Likes/Trends nicht blenden lassen und Informationen verifizieren (was durch das Internet zunehmend schwer wird, da man für und gegen alles Informationen und Argumente findet).
Das ist aber wohl auch etwas hoffnungslos, wenn man jeden Tag aufs neue reihenweise die medial inkompetenten Leute bei facebook sieht, die in einer Kommentarspalte zu einem Kommentar in einem Online-Nachrichtenmedium sich darüber aufregen, dass das kein neutraler, objektiver, faktenbasierter, berichtender Journalismus sei, sondern "Meinungsmache". Wenn solche Leute nicht mal dazu in der Lage sind einen Kommentar als solche zu erkennen, und sich entsprechend damit auseinandersetzen, dann sind sie auch nicht social media geeignet.
Besonders amüsant fand ich bezüglich social bots übrigens die Schnapsidee von de Misere alle Parteien ins Innenministerium vorzuladen, damit diese sich dort dazu verpflichten social bots nicht zu nutzen.