Eure Konzert-Erfahrungen nach den Corona-Lockdowns

eröffnet von RocktröteAlex am 07.09.2022 21:07 Uhr
17 Kommentare - zuletzt von nichdas

RocktröteAlex
07.09.2022 21:07

Überall liest man von ausbleibenden Zuschauern, abgesagten Tourneen - dank Corona oder gestiegenen Lebenshaltungskosten. Aber auch von ausverkauften Arenen bei Rock am ring oder Helene Fischer.

In der VISIONS hab ich letztens einen Leserbrief gelesen, wo jemand meinte, er hätte in mittelgroßen Hallen (2000 Leute) mit ner gefühlt "Handvoll" Besuchern das Konzert gesehen.

Ich kann mir das bildlich gar nicht so vorstellen. Wie sind eure Konzerterfahrungen von der Anzahl der Leute her, egal ob große Arena oder kleiner Schuppen?

ich selber habe dieses Jahr von ganz klein (Torres in Köln vor 100 Leuten) bis ganz groß (Kraftwerk) einiges gesehen und muss sagen...dort wo ich war, war immer viel los.

Heutma
07.09.2022 21:17

Da, wo ich war, war auch immer volles Haus. Waren aber auch bisher alles kleinere Clubkonzerte, die eh schnell ausverkauft waren, oder Open Airs. Ende September geht es dann das erste mal wieder in eine größere Halle, scheint bisher auch nicht allzugut ausgebucht zu sein. Mal schauen.

Roggan29
Roggan29
07.09.2022 21:17

Bei mir war es gemischt. Mal richtig voll oder sogar ausverkauft, mal aber auch nur halb voll oder irgendwas dazwischen. Bis auf Ghost waren die weniger vollen Konzerte aber eher bei kleineren Bands, wo es wohl eher an der Bekanntheit scheitert als an Corona nachwehen.

RocktröteAlex
07.09.2022 21:26

Kannst du mal ein paar Bandnamen sagen? Das würde mich mal interessieren.

Davon ab:
Grundsätzlich ist es ja kein Naturgesetz, dass Konzerte ausverkauft sind. Auch eine 3/4 gefüllte Location kann seinen Reiz haben.

KrayZ
07.09.2022 21:27

Also bei den Konzerten/Festivals wo ich war ist mir das zumindest nicht aufgefallen, dass es wesentlich leerer war.

Hosen im Kölner Stadion war definitiv voll, Ärzte in Minden am Wochenende auch.
Rock am Ring war halt auch ganz gut besucht, einzig wo ich sagen würde, dass es nicht komplett voll war waren die Beatsteaks im E-Werk Köln, da hatte ich den Eindruck, dass da noch mehr reingepasst hätten. Aber das war auch ein Zusatzkonzert zum ursprünglichen Konzert in Köln einen Tag später, daher vermute ich dass das eher der Grund war.

The_Game
08.09.2022 17:50

Würde das jetzt auch mal als gemischte Erfahrungen bezeichen...
Ärzte in Berlin und Minden natürlich voll. Lagwagon haben hier im kleinen Raum vor Ort gespielt und der war nichtmal voll, aber hab auch keinen Bezug dazu wie die so vorher gezogen hätten.
Die Madball-Tour ist ausgefallen, k.A. ob das am Vorverkauf lag.

Das selbst mit gestaltete kleine Festival, war normal bis etwas weniger besucht als die letzten Jahre, gerade gemessen am guten Wetter.

Beim Vainstream war das erste WE ausverkauft - mit den verlegten Tickets, das zweite - neue - WE war gefühlt eher halbvoll, was aber auch zumindest zum Teil am LineUp liegen dürfte.

Roggan29
Roggan29
08.09.2022 18:53


RocktröteAlex schrieb:
Kannst du mal ein paar Bandnamen sagen? Das würde mich mal interessieren.

Davon ab:
Grundsätzlich ist es ja kein Naturgesetz, dass Konzerte ausverkauft sind. Auch eine 3/4 gefüllte Location kann seinen Reiz haben.

Zitat anzeigen


Voll waren:
Landmvrks, Annisokay, Ice Nine Kills, Rammstein, Gojira, Wacken

Wenig besucht waren:
Within Destruction, Ghost, Blaze Bayley, Vainstream 2. Wochenende

Mambo
08.09.2022 19:14

Bei den ganz frühen Konzerten, z.B. Frank Turner im März, war tatsächlich etwas mehr Platz als sonst. Bei der verschobenen Casper-Clubtour gab es auch erstaunlich günstige Tickets.

Danach war aber alles, was ich besucht habe, wirklich voll. Von kleineren Locations (Lumpenpack, Interrupters) bis zu den großen Stadien (DTH, Coldplay, Broilers). Wie voll zudem der Ring war, muss man hier ja nicht betonen. Besonders war aber schon, dass es bei den großen Konzerten kurz vorher massig günstige Zweitmarkttickets gab.

Auch wenn das so noch einigermaßen gut klingt, liegt das aber für mich vor allem daran, dass ganz viele Bands gar nicht erst auf Tour gegangen sind. Allein wenn man auf den deutschen Punkrock-Mittelbau schaut: Beatsteaks, Donots, und FSF haben den ganzen Sommer hauptsächlich den DTH/DÄ-Support gemacht, Thees Uhlmann ebenso. Ja, da gabs auch mal ein Festival oder kleinere Gigs. Aber wenn dieselbst auch so ausgiebig wie früher getourt wären, hätte es vermutlich auch schnell düster ausgesehen. Hoffe natürlich, dass sie auch bei den Supports bissl was verdient haben. Aber generell gilt wohl leider wieder "je kleiner, desto schlimmer dran".

kato91
08.09.2022 19:16

Ich merke das ganz stark bei uns im Metal Club in Kassel. Kapazität: 200 Leute. Es gibt einen massivsten Konzertstau und die Veranstaltungen sind nicht mal ansatzweise vor einem guten Verkauf.

Was mich hingegen gerade positiv überrascht ist die Aussicht auf meine Konzerte im Herbst: 2* Low Island (kleine Synthpop Band aus UK), 2* Kasabian, 2* De Staat. Ich hab bei allen gefürchtet, ob nicht doch eine Absage wegen schlechtem VVK kommt, vor allem bei Low Island. Aber die Jungs sind auf Tour und nächste Woche in Leipzig und Berlin isses soweit. Auch De Staat haben ihre Tour angetreten. Bei Kasabian bin ich gespannt. Jetzt ohne Tom (lief in D schon mit ihm nicht gut) und dann noch die Ticketpreise. Bin gespannt.

mattkru
mattkru
08.09.2022 20:06·  Bearbeitet

Ich war dieses Jahr bisher auf 28 Konzerten (100 bis 70000 Besucher) und einem Festival. Zwei Konzerte (Jupiter Jones und Klan) waren so bei 60-70 %. Der Rest bei 80 % - 100 % Auslastung. Das Festival (M‘era Luna) war laut eigener Aussage bei 95 %.
Also leer habe ich es bisher nirgendwo erlebt.

psychofaktory
psychofaktory
09.09.2022 13:32Supporter

Unabhängig von der Größe der Veranstaltung und der Anzahl der Besucher (wobei überall wo ich bisher seit Corona war gut bis sehr gut besucht war), war die Stimmung jedenfalls eine merklich andere als zuvor.

Die Bands hatten durchweg extrem Spielfreude und die Besucher waren allesamt super gut gelaunt.

Mondi
09.09.2022 14:30

Dem kann ich nur zustimmen.

Auch bei mir hat sich eine Veränderung ergeben. Nachdem ich immer sehr viele Konzertkarten für künftige Veranstaltungen bereits zu Hause hatte, kaufe ich die Karten wesentlich später, weil es erstens die Karten meistens noch gibt und ich zweitens keine Lust mehr habe, Karten aufgrund von Absagen zurückzugeben.

Durch die Vielzahl der Konzerte, die es derzeit auf dem Markt gibt, fällt auf, dass die Leute das Geld sehr oft für die ganz großen Acts ausgeben und deren Veranstaltungen auch sehr oft ausverkauft sind. Viele kleinere Acts leiden darunter und verkaufen kaum Konzertkarten, was dann wiederum zu Absagen führt, wie z.B. vor kurzen bei Schmutzki.

Es werden einige Bands von der Bildfläche verschwinden, leider.

Locust
10.09.2022 13:50·  Bearbeitet

www.metal-hammer.de

Ist im Band Thread zwar auch drin, ist aber eher zum Thema hier passen weil die Band ja keine Ausnahme ist.

Echt schwierig, wundert mich schon dass noch nicht mit Preisstufen gearbeitet wird.
Wird sich aber bei kleineren kaum lohnen/erfolgreich sein.

Man sieht auch hier ne gewisse Schere, wenn man parallel an Rammstein denkt

stadtlandfuchs
stadtlandfuchs
12.09.2022 20:44

Ich war dieses Jahr tatsächlich fast nur auf großen Konzerten - Genesis in Köln, Tool in Frankfurt, Rammstein in Ostende und die waren natürlich alle voll. Wobei man aber jeweils vor den Locations immer noch easy an Tickets kam.

Auch kleinere Konzerte mit 150 Leuten waren zwar nicht ausverkauft aber sehr gut besucht.

Anders sah sas noch letztes Jahr aus, entweder Kadavar in Mannheim (auf 200 Personen begrenzt) noch Parov Stelar in Stuttgart war ausverkauft.

Ich denke aktuell wird viel nachgeholt. Bleibt aber abzuwarten wie lang das bei der Menge an Touren und den steigenden Preisen so bleibt ???????????

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mattkru
mattkru
14.09.2022 04:30

Was alle denken, aber niemand laut ausspricht:

loudwire.com

Ghost's Tobias Forge thinks that there are too many bands touring at the same time and "it's hurting everyone."

gloesinger
gloesinger
14.09.2022 08:44Supporter

Ich habe zweierlei Erfahrungen gemacht in diesem Sommer. Allice Cooper in der Mitsubushi ElektricHall war nur gut zur Hälfte gefüllt. Erstaundlich, da ich davon ausgehe, dass er nicht mehr ganz so oft in Europa touren wird.
Pearl Jam in Frankfurt war dagegen restlos ausverkauft und die Enge im FOS-Bereich schon nicht mehr schön.

In eineinhalb Wochen veranstalte ich selbst ein kleines Rock- und Metal-Festival in unserer Schützenhalle. Der online-Vorverkauf läuft besser als 2019. Allerdings sprechen wir von akutell 62 verkauften Tickets zu 46 in 2019. Erfahrungsgemäß läuft der stationäre Vorverkauf erst frühestens 2 Wochen vorher richtig an. Hier ist eine Einschätzung echt schwer.

nichdas
14.09.2022 15:20

Wurde gerade schon ein eigener Thread zu erstellt, aber die GoFundMe-Kampagne von Trail of Dead erklärt das aktuelle Problem auch nochmal ganz gut:
www.gofundme.com

Ich denke aus Zuschauer-Sicht ist das Problem nur schwer zu begreifen. Viele von uns kennen es, in kleinen Locations mit gerade mal 50-100 Zuschauern zu stehen - kleine Shows gab es schon immer, auch die wo gerade mal die hälfte des Ladens gefüllt ist. Ich glaube das Problem derzeit ist aber, dass sich diese "gerade mal zur Hälfte gefüllt"-Shows für kleine Bands häufen, wo es vorher eben auf 1-2 Tourstopps so war, und zudem, dass die Kosten um die Tour herum einfach extrem steigen - heißt, dass eigentlich jeder Abend so gut wie ausverkauft sein müsste damit sich das ganze für alle Beteiligten wirklich rechnet.

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