Wacken Open Air 2023

Respekt, ich glaub wenn mir das mit dem Zündschloss passiert wäre, wäre ich komplett durchgedreht.

So mal mein Bericht

Anreise
Wir haben uns Montag Morgen um 10:30Uhr auf den Weg gemacht. Prognostizierte Fahrzeit laut Navi 4 Stunden.
Als wir dann vor dem Elbtunnel im Stau standen kam die Meldung des Anreisestopps. Haben daher direkt den Parkplatz vom Volksparkstadion angepeilt und waren dort mit die ersten.
Haben dort dann den Rest des Abends verbracht teilweise auch gemeinsam mit anderen Gestrandeten.
Etwa eine Stunde nach Ankunft kam auch ein Laster der Dixies aufgestellt hat. Hatte ich so nicht erwartet, dass daran gedacht wurde.
Am nächsten Tag sollte es dann um 10Uhr Infos geben. Da unsere Erwartungshaltung war das es irgendwie weiter geht und im Worst-Case kommt man auf andere Ausweichflächen, haben wir uns um 9:30Uhr gemütlich auf den Weg gemacht, nochmal im REWE einen Zwischenstopp eingelegt um Vorräte aufzufüllen zur Sicherheit und gemütlich einen Kaffee zu trinken.
Da dann die 10Uhr Info nicht kam haben wir uns wie viele andere in die Anreiseschlange gestellt. Kurz vor Wacken Edeka ist uns dann das Zündschloss vom Auto kaputt gegangen, so dass wir das Auto nicht mehr anbekamen (Schlüssel konnte man nicht mehr zum anlassen umdrehen). Wie es der Zufall so will war direkt hinter uns ein Mechaniker, der sofort geholfen hat. Viel machen konnte er leider nicht, hatte aber die Idee ob wir nicht mal probieren sollten, ob er durch anschieben von alleine anspringt. Glücklicherweise hat er das getan. Somit ging es für uns weiter.
Als es dann bereits zu dämmern anfing standen wir gerade mal in Wacken am Edeka. Wer schon mal da war weiß, dass man noch einmal komplett in einer Schlaufe durch die anderen Orte muss.
Zufälligerweise hatte ich dann auf Facebook gelesen das am Flugplatz noch reichtlich Platz vorhanden ist und ab Mittwoch Shuttle fahren. Da somit geklärt war, wie man von dort zum Festival kommt, haben wir uns dazu entschieden dorthin zu fahren. Kamen auch problemlos an und uns wurde ein Platz zugewiesen wo man sich aufbauen konnte. Gegen 23:30Uhr stand dann das Camp.
Ziemliches Abenteuer aber von dem was ich gehört hab erging es da einigen schlimmer. Wir konnten zumindest problemlos nächtigen.

Flugplatz Hungriger Wolf
Was da innerhalb kürzester Zeit aufgestellt wurde verdient einfach einen fetten
Super viele Dixies, so dass ich mich nie anstellen musste, nicht mal morgens wo alle zum Klo rennen. Und im Laufe der Tage wurden sogar immer mal wieder zusätzliche aufgestellt.
Die Feuerwehr hat einen extra Wasseranschluss gelegt, so dass man auch hier seine Wasserkanister befüllen konnte. Im Laufe des Mittwoch Nachmittags wurden Duschcontainer aufgebaut.
Am Hangar haben sich einige Food Trucks aufgebaut, es gab ein Frühstückszelt, am Infopoint gab es Bändchen und einige Snacks zu kaufen. Ab und zu ist sogar ein Eismann herum gefahren. Und das alles zu normalen Preisen und nicht den teuren Festivalpreisen (das Eis war sogar günstiger als bei mir zu Hause )
Leider fuhren die Shuttles etwas abseits ab, da die Busse irgendwo wenden musssten, so dass man 10-20 Minuten zu Fuß bis zu den Shuttles laufen musste. An diesen Wegen wurden im Laufe des Mittwochs noch Lichtmasten aufgestellt.
Shuttle Busse fuhren sehr regelmäßig ab. Die maximale Wartezeit die ich hatte war eine Stunde als ich Freitag Abend gegen 1Uhr zurück wollte. Ansonsten war ich aber immer unter einer halben Stunde im Bus, somit alles fein. Das überhaupt so viele Busse für den Flugplatz organisiert worden sind
Teilweise kamen die sogar aus Dänemark, da kann mir jedenfalls keiner sagen das die Organisation nicht alles menschenmögliche versucht hat.
Auch die Abreise vom Festival zurück zum Flugplatz wurde jeden Tag optimiert. Am ersten Tag fuhr der Bus an zwei Gates ab. Am zweiten Tag fuhr der Bus von sechs Gates ab. Das hat aber zu Chaos geführt da die besagten Gates viel zu breit waren und vordrängeln vorprogrammiert war. Am Freitag/Samstag hat man dann eine einzelne lange Schlange gesondert von den normalen Abfahr-Gates gemacht. Das hat dann auch am besten funktioniert. Danke auch für die Info-Dame am Busplatz, die die eintreffenden Busse per Lautsprecher angekündigt hat und von den Flugplatz Gästen immer ein Wolfsgeheul hören wollte, wenn ein Bus dafür kam. Das hat sich als "Running Gag" auf dem Camp etabliert
Ab Donnerstag fuhren dann auch die Müll-Einsammel Trucks über den Flugplatz und es wurde sogar eine große Leinwand aufgebaut, auf der der Magenta Livestream lief. Habe mir sagen lassen das am Freitag Nachmittag die Wacken Firefighters ebenfalls am Flugplatz spontan gespielt haben.
Alles in allem hab ich noch nie so komfortabel auf Wacken gecampt

Bodenzustand Festivalgelände
Am Mittwoch sind wir über den normalen Bus/Dorfeingang auf den Campground. Der Zugangsweg war natürlich absolut gruselig. Da musste man den kompletten Weg durch mehr als Knöcheltiefen Schlamm warten.
Wir sind dann einen kleinen Bogen gegangen. Das war dann etwas besser aber stellenweise immer noch Katastrophe. Aber hierauf wurde auch sofort reagiert. Ab Mittwoch Abend wurde dann der asphaltierte Lieferantenweg als Ein-/Ausgang genutzt. So kam man doch um einiges entspannter auf das Festival.
Der Zustand vom Bühnengelände selbst war Mittwoch Katastrophe. Es war auch den ganzen Tag am nieseln, so dass überall Schlamm war und man nur die Wahl hatte wie tief man einsinken möchte. Zum Glück ging es nicht viel tiefer als knöcheltief. Da hab ich mir sagen lassen das war 2015 schon mal deutlich anders. Es war aber auf jedenfall schlimmer als Mendig 2016.
Vor allem das Infield vor den Hauptbühnen war vorne vor dem ersten Delay Tower richtig schlimm. Das hat sich auch an den nächsten Tagen als einziges nicht geändert. Hier hat man aber schon Mittwoch während die Bühnen bespielt wurden(!), angefangen von der Seite Hackschnitzel mit Baggern reinzutragen.
Donnerstag/Freitag war das Gelände eigentlich sehr schnell abgetrocknet. Nur noch vereinzelt schlammige Flächen, die man aber mit kleinen Umwegen gut umschiffen konnte.
Samstag gab es leider wieder ein größeren Regenschauer. Da stand stellenweise das Wasser auf dem Gelände. Sah im ersten Moment schlimmer aus als es ist, da die zuvor bereits komplett abgetrockneten Flächen den Guss gut überstanden haben.
Zusammengefasst war also nur der Mittwoch schlimm was den Boden angeht.

Festival im Allgemeinen
War wie immer ein Fest. Hab durch die verlängerte Anreise vom Flugplatz leider einige Bands in den frühen Stunden sausen lassen müssen, aber ansonsten war es top wie immer. Vor allem hatte ich das Gefühl das die Stimmung richtig gut war, wahrscheinlich weil alle froh waren trotz der abenteuerlichen Anreise feiern zu können.
Bands habe ich 29 sehen können, davon 20 komplett. Am besten gefallen haben mir Beartooth, Cam Cole, Skindred, Warkings, The Answer, und Sable Hills. Vor allem die letzten beiden haben mich am meisten positiv überrascht, da ich diese im Gegensatz zu den anderen genannten noch nicht kannte.
Flops waren für mich Saltatio Mortis (zu viele Cover/Schlagerartige Songs), Caliban (wirkte unvorbereitet) und Venues (der Sänger kann nicht richtig growlen. Hoffe der macht sich seine Stimme damit nicht kaputt)
Platztechnisch war etwas weniger los als sonst. Da aber die meisten versucht haben tiefen Schlamm zu meiden, hat sich das etwas relativiert. Glaube mit der vollen Besucherzahl wäre zumindest Mittwoch und vielleicht auch Samstag vor Faster/Harder problematisch geworden.
Preistechnisch ist vieles teurer geworden. Hab nochmal verglichen mit den Preisen von 2022.
Bier 2022 5€, 2023 5,50€
Barbarenspieß 2022 6,50€, 2023 7€
Wildburger 2022 10€, 2023 12€
Langos 2022 9€, 2023 12€
Hervorheben muss ich auch die Ankündigungsshow für 2024 mit den Drohnen. Wow, war das eine krasse Drohnen-Lichtshow
Schaut euch das entsprechende Video dazu auf Youtube unbedingt an.

Abreise
Unsere Nachbarn haben uns netterweise mit dem Anschieben geholfen. Glaube vom offiziellen Campinggelände wären wir mit unserer Zündschlossproblematik nicht runter gekommen. Hier hat es aber gut geklappt.
Direkt dann vom Flugplatz runter. Kein Schlamm, kein Stau. Vor dem Elbtunnel stand man natürlich wie immer.
Waren noch nie so schnell auf der Autobahn von daher kann ich mich nicht beklagen.

Fazit
Alles in allem ein Super Festival gehabt, dass aufgrund der besonderen Umstände in Erinnerung bleiben wird.
Die Organisation war phänomenal. Was da innerhalb kürzester Zeit alles auf die Beine gestellt und noch während des Festivalbetriebs verbessert wurde
Alleine Schon das der Ticket Refund WÄHREND des Festivals bereits geklärt wurde mit Sonderzugriffsrecht für 2024. Wenn ich da an Mending 2016 denke, hat das dort einige Wochen gedauert.
An der Kommunikation muss aber nochmal gearbeitet werden. Da geht es mir nicht um den Inhalt wie "Einlassstopp aber Leute bekommen noch Bändchen", denn das klingt für mich eher wie ein Kompromiss der mit den lokalen Behörden getroffen wurde. Aber wenn man um 10Uhr Infos ankündigt, die dann erst um 13Uhr kommen, geht das gar nicht.
Überhaupt mehr Wasserstandsmeldungen während der Anreise wären gut gewesen. Leute im Unklaren lassen ist leider nicht gut.
Am Mittwoch hat man es auch nicht hinbekommen, die geänderte Running Order bekannt zu geben. Harder/Faster/Louder waren stark verzögert, Wackinger zum Teil. Die anderen Bühnen waren im Plan. Wofür hat man denn die App, wenn man sowas nicht zeitnah dort aktualisiert.
Und wenn das nicht möglich war aufgrund technischer Probleme, hätte man wenigstens irgendwo die RO anwerfen können (zum Beispiel an den Infosäulen die permanent die (veraltete) RO, Guidelines, Geländeplan etc. im Wechsel gezeigt haben)

Dennoch Tickets für 2024 sind bestellt. Freu mich.

Insgesamt war es ein wirklich schönes Wacken-Jahr, obgleich der Beginn mehr als rumpelig gewesen ist. Da muss ich an dieser Stelle wohl noch mal ein dickes Sorry für meine "es wird schon niemand weg schwimmen"-Aussage hier im Thread ne Woche vor dem Festival nachreichen.

Mit dem täglichen Bus-Shuttle hat alles wunderbar geklappt, Staff und Security durchgehend sehr freundlich und trotz der schwierigen Situation gut gelaunt. Nur die Sicherheitskontrollen waren teilweise erschreckend lasch.
Über die Kommunikation bzgl. der Anreise sage ich hier mal nichts.

Insbesondere am Mittwoch und am Donnerstag war die Situation im Infield schon recht schwierig, aber jede:r der/die im Matsch stecken blieb, wurde direkt wieder rausgezogen. Man wusste spätestens ab Dienstag ja, worauf man sich da einlässt.
Mir persönlich ist das Festivalgelände inzwischen einfach zu groß. Es ist Wahnsinn, was da Jahr für Jahr auf die Beine gestellt wird, aber mittlerweile ist es mir etwas zu unübersichtlich. Dennoch ist alles gut und schnell (wenn's denn nicht allzu matschig ist) erreichbar, Cashless Payment klappt prima und der Sound war bei allein Gigs ordentlich.

Ein besonderes Highlight war für mich der Gig von Ville Valo am Freitag, die Atmosphäre war einfach großartig, ebenso bei Lord Of The Lost. Auch Broilers, Skindred, Donots, Killswitch Engage und Sleep Token waren große Klasse. Ansonsten habe ich bei vielen Acts mal halb rein geschaut, es war einfach so viel los, dass ich mich kaum entscheiden konnte, was ich ansehen wollte.

Halb Off-Topic, das 2024er-LineUp touched mich bisher nicht so. Ich gehe trotzdem davon aus, dass ich wieder hin fahren werde, der Ticketkauf über den Zweitmarkt des Wacken-Ticketcenters hatte dieses Jahr sehr gut geklappt.

Und jetzt hoffe ich einfach, dass alle gut nach Hause gekommen sind und dass ich meine Gummistiefel für eine sehr, sehr lange Zeit im Schrank verstauen kann. Ich kann die Dinger nicht mehr sehen.

Wie ist denn der Bierpreis vor Ort?? Hat dort jemand eine Info?

Danke!

Ja, gilt nur für die zuhause gebliebenen.
Jeder Ticketcenter Account bekommt einen Link per Mail der zu einem Kauf von maximal 2 Tickets berechtigt.

Datum wird 31.07.2024 - 03.08.2024
Also wieder 4 Tage

Ich mache mal nen 2024er Thread auf

Weiß zufällig jemand ob nachher Biohazard gestreamt wird ?

Finch ist heute dabei.
Wird mit Saltatio Mortis auftreten

Ich bin überrascht: Keine Preissteigerung bei den Tickets.

Freue mich schonmal auf nächstes Jahr.

Die Europatour ist vorbei. Jetzt folgen nur noch vier Termine in Nordamerika.

Samstag 9:30 bis Sonntag 9:00 gibt es nen exklusiven VVK für die zuhause gebliebenen.
Pro Ticket auf dem Account können 2 für 2024 bestellt werden, Preis wurde in der Mail aber noch keiner genannt, rechne mal wie beim Hellfest mit 330€.

Das stand schon heuten Nachmittag dort mit den Chronicles - Part 1 im livestream Programm. So spontan war das nicht.

Entweder hat man bei der Telekom sehr vorausschauend mit dem Wacken Best Of einen Plan B parat gehabt oder die Absage des Streams kam nicht so überraschend.