Full Force Festival 2022

Festival Forum: Diskussion zu Full Force Festival 2022 (u.a. mit Bullet For My Valentine, Heaven Shall Burn, The Ghost Inside)

eröffnet von Kaan am 15.03.2022 17:00 Uhr
5 Kommentare - zuletzt von zorroshop

Kaan
Kaan
15.03.2022 17:00AdminSupporter

Presseinformation?– Berlin/Chemnitz/Ferropolis, 15.03.2022

Es ist bestätigt: Das Full Force wird nach zweijähriger Corona-Pause im Jahr 2022 endlich wieder stattfinden!

Die Veranstaltenden arbeiten mit Vollgas an der Planung und Umsetzung der 2022er Festival-Edition! Neben hochkarätigen Neuzugängen auf der Full Force Island gibt es einen wichtigen Rat seitens der Festivalleitung: „Die aktuelle Preisstufe läuft in Kürze aus, die Tickets werden knapp! Daher empfehlen wir allen Interessierten, jetzt noch ein Ticket zum aktuellen Kurs zu ergattern!“

(...)

Die Neuankündigung in alphabetischer Reihenfolge:
COMEBACK KID, LANDMVRKS, MALEVOLENCE, ROLO TOMASSI, SETYOURSAILS, SIAMESE, SKYND, SUICIDE SILENCE, SYLOSIS, WARGASM

Alle bislang bestätigten Acts in alphabetischer Reihenfolge:
ANTI-FLAG, AS EVERYTHING UNFOLDS, AUGUST BURNS RED, BEARTOOTH, BLEED FROM WITHIN, BOB VYLAN, BOSTON MANOR, BOYSETSFIRE, BULLET FOR MY VALENTINE, COMEBACK KID, COUNTERPARTS, CREEPER, CROSSFAITH, DEAD POET SOCIETY, DRAGGED UNDER, DRAIN, DROPOUT KINGS, EMIL BULLS, EQUILIBRIUM, FROG LEAP, FROM FALL TO SPRING, FUTURE PALACE, GATECREEPER, GET THE SHOT, GUTALAX, HEAVEN SHALL BURN, HOLDING ABSENCE, IMMINENCE, KNOCKED LOOSE, KONVENT, KVELERTAK, LANDMVRKS, MALEVOLENCE, ME & THAT MAN, MENTAL CRUELTY, MOSCOW DEATH BRIGADE, NASTY, NECK DEEP, OCEANS, ONE STEP CLOSER, ORBIT CULTURE, PORTRAYAL OF GUILT, RAISED FIST, ROLO TOMASSI, ROTTING CHRIST, SCOWL, SEEYOUSPACECOWBOY, SETYOURSAILS, SIAMESE, SILVERSTEIN, SKYND, SOILWORK, STICK TO YOUR GUNS, SUICIDE SILENCE, SWISS & DIE ANDERN, SYLOSIS, THE GHOST INSIDE, THE RUMJACKS, TRASH BOAT, VEIN.FM, VENOM PRISON, VENUES, WARGASM, ZEAL & ARDOR, ZOMBIEZ

DDevil
15.03.2022 19:46

Dafür gibt es leider auch Abgänge:

Leider müssen wir Euch zeitgleich mitteilen, dass ein paar Line-up-Abgänge zu verzeichnen sind. Neben der weltweiten Corona-Situation beeinträchtigt in diesem Jahr auch der Krieg in der Ukraine die Touren- & Festivalpläne einiger Bands. So können KILLSWITCH ENGAGE, DANA DENTATA, MORA PROKAZA, OBITUARY und OF MICE & MEN leider nicht am Full Force 22 teilnehmen. Wir arbeiten bereits daran, deren Shows hoffentlich 2023 nachholen zu können.

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ScarlettOHara
ScarlettOHara
20.06.2022 16:22

Moin,
ich kann coronabedingt leider nicht zum Full Force kommen, obwohl ich das Ticket schon seit 2019 habe
Ich verkaufe mein Ticket daher wieder, falls jemand mitliest und Interesse hat oder jemanden kennt, hier gehts lang: t.co

Ich wünsche euch allen ein herrliches Full Force 2022

Grüße ausm Norden,
Franzi

3MagnetPullund anderen gefällt das
defpro
defpro
07.07.2022 12:29·  Bearbeitet

Will hier auch noch ein paar Worte zum Full Force verlieren, welches ich vor zwei Wochen besucht habe. Insgesamt war es ein schönes Wochenende, mehr aber auch nicht. So richtig viel kann das Full Force dafür aber nicht. Es ist im Jahr 2022 glaube ich einfach nicht mehr das richtige Festival für mich.

Background:
Wie viele andere habe ich mein Ticket bereits 2019 gekauft, als lediglich The Ghost Inside als Headliner veröffentlicht waren. Deren Bestätigung hatte in meinem Freundes- und Bekanntenkreis einen kleinen Hype ausgelöst, dem ich mich angeschlossen habe, obwohl ich die Band zuvor nie krass verfolgt hatte. Ich dachte mir, so ein Genre-Festival inkl. Camping mit Kumpels wird bestimmt eine coole Sache. Die Jahre zuvor hatte ich vor allem Hip-Hop- (Openair Frauenfeld, splash!) und große Metal-Festivals (Graspop) besucht und war ansonsten mit meiner Freundin auf Major-Festivals im europäischen Ausland (FIB, Sziget) unterwegs. Gecampt hatte ich nur noch auf den Hip-Hop-Festivals, ansonsten immer Ferienwohnung oder Hotel. Dann kam Corona und die Absage von zwei Ausgaben. Da TGI als Headliner nach 2022 mitgenommen wurden, haben wir auch unsere Tickets behalten.

Line-up:
Mit jeder neuen Bestätigungswelle machte sich in unserer Gruppe Ernüchterung breit und letztendlich muss man sagen, dass hier objektiv ein für den Preis eher schwaches Line-Up geboten wurde. TGI kann man bei ihrem ersten und einzigen Deutschland-Gig seit dem Unfall sicherlich zum Headliner hochpushen, auch wenn das Momentum seit der Bestätigung natürlich etwas verloren ging. BFMV und Heaven Shall Burn sind jedoch für mich beide für dieses Festival keine adäquaten Headliner, da man diese wirklich jedes Jahr zu Genüge auf deutschen Bühnen sehen kann. Der alles überstrahlende Headliner, der einen dritten kleineren Head rechtfertigen würde (z. B. Parkway Drive 2019), war dieses Jahr auch nicht vorhanden. Dürfte natürlich auch z. T. an Corona liegen, aber andere Festivals haben das deutlich besser gelöst. Auch an anderen Stellen wurde das Programm ein wenig zusammengestrichen. So wurde z. B. auch die "Knüppelnacht" abgeschafft. Generell war das Programm sehr auf Metalcore bzw. Metal-lastiger Hardcore ausgelegt. Bands, die andere Genres bedienen, musste man teilweise mit der Lupe suchen. Die Vielfalt im Programm, die mir bei Festivals immer sehr wichtig ist, hat darunter mMn ein wenig gelitten. Wobei ich fairerweise sagen muss, dass klassische Punk-Bands für mich meistens eher rausfallen und ich mich aus Zeitgründen bei weitem nicht so detailliert mit dem Line-up auseinandergesetzt habe, wie ich es sonst tun würde. Zudem haben einige spannende Bands wie Portrayal of Guilt, Meshuggah, Deafheaven, Obituary oder Venom Prison ihre Auftrite leider abgesagt, die noch mehr Würze in das Programm gebracht hätten.

Orga und Anreise:
Die Organisation im Vorfeld war ziemlich lückenhaft. Ein paar Wochen vor dem Festival konnte man diverse Infos nicht auf der Homepage finden, FAQ-Links sind im Nichts verlaufen, an manche Infos ist man nur gekommen, wenn man sich gewisse Mails aufgehoben und die dortigen Links angeklickt hat. Wurde dann kurz vor dem Festival alles nach und nach optimiert, aber wenn man schon mal etwas im Voraus planen will, dann war das nicht ohne weiteres möglich. Die Festival-App war am Abreisetag noch komplett unbrauchbar und wurde erst nach und nach aktualisiert, damit man zumindest mal Band-Favoriten eintragen konnte.
Die Anreise mit dem Auto war soweit in Ordnung. Die Beschilderung ließ jedoch stark zu wünschen übrig. Wenn man schon ankündigt, dass man sich nicht auf Google Maps, sondern auf die Beschilderung vor Ort verlassen soll, dann sollte man diese auch in petto haben. Es bringt nichts, auf einer geraden Straße ohne Abzweigungen direkt hintereinander drei Schilder mit Geradeaus-Pfeil aufzustellen, an zentralen Kreuzungen aber keinerlei Infos zu geben, wo man abbiegen soll. Vor dem Befahren des Parkplatzes standen wir auch noch etwas im Stau, lässt sich aber logistisch vermutlich nicht anders regeln und hielt sich noch im Rahmen.
Da Car Camping auf dem Full Force ja sehr stark etabliert ist, haben wir uns etwas gewundert, dass niemand vor Ort war, um uns einen Platz zuzuweisen. Wir hatten ein Upgrade für Deep Blue Camping (der zentralste Campingplatz mit den kürzesten Laufwegen) gekauft und nachdem wir die entsprechende Schleuse passiert hatten, hatten wir freie Auswahl. Auf FB habe ich von einer Person gelesen, die auf Deep Blue keinen Platz mehr gefunden hat. Ich vermute, alleine die Tatsache, dass das Festival bei Weitem nicht ausverkauft war, hat verhindert, dass es hier mehr Probleme gab, da die Gruppen sich teilweise sehr großzügig ausgebreitet hatten. Bändchen gab es dafür sehr flott ohne Wartezeit.

Camping:
Das Camping auf Deep Blue hat schon echt Spaß gemacht. Der Platz ist wirklich der beste des gesamten Festivals und den Aufpreis von 45 € pro Auto definitiv wert. Kürzeste Wege zum Food-Court, Badestrand, Busshuttle und Festivalgelände sind schon ein Traum. Duschzelt und Trinkwasserstellen waren innerhalb von 5 Minuten erreichbar. Aus unserer Gruppe haben auch einige Spontan-Mitfahrer ohne separates Deep Blue-Ticket mit uns gecampt. Haben bestimmt noch andere so gemacht, denn kontrolliert werden konnte das mangels separatem Bändchen nicht. Habe generell während des gesamten Festivals nicht einen einzigen Ordner auf dem Campingplatz gesehen. Beim beschwerlichen und gefühlt nicht enden wollenden Weg vom Festivalgelände zurück zum Campingplatz hatte ich jedes Mal Mitleid mit den armen Seelen, die bestimmt nochmal doppelt so lange bis zu ihrem Zelt weiterlaufen mussten. Auch das Car-Camping ist ein Traum. In Zeiten, in denen man jedes Jahr super viel (meist völlig unnötigen) Kram mitnimmt, ist es ein Segen, wenn die nervige Schlepperei wegfällt. Nach einer halben Stunde hatten wir alles aufgebaut.
Die Toiletten waren meist einigermaßen sauber, Duschen zwar zu warm, aber beides in ausreichender Anzahl vorhanden. Interessant fand ich die Entscheidung, bei Toiletten eine Geschlechtertrennung (mit Divers-Inklusion!) durchzuziehen, bei den Duschen jedoch nicht. Wer sich nicht in der engen, nassen Dusche umziehen wollte, musste in den offenen Umkleidebereich, der halt draußen und komplett einsehbar war. Mich hat es jetzt nicht gestört, aber hat bestimmt nicht jeder so gesehen. Eine ziemliche Sauerei war dagegen die Trinkwasserstelle, wo man zwar nie warten musste, dort jedoch einfach permanent das Wasser aus dem Hahn lief. Verstehe ich nicht, wie man in Zeiten von Wasserknappheit so etwas verantworten kann.

Trotz der Annehmlichkeiten unseres Car-Campings muss ich sagen, dass mir das Campen mittlerweile körperlich schon ziemlich zusetzt. Vielleicht ist es das Ü30-Alter, vielleicht die Nachwirkungen meiner Covid-Infektion von 1,5 Wochen vorher, vielleicht die Hitze, vielleicht der Suff, vielleicht auch mein Zeltnachbar, dessen kontinuierliches Schnarchen problemlos meine Oropax durchdrungen und mich um meinen Schlaf gebracht hat. Ich war am Ende auf jeden Fall ganz schön bedient und froh, dass es wieder nach Hause ging. Macht zwar alles immer sehr viel Spaß, aber die Luft war sonntags irgendwann raus und die Energiereserven aufgebraucht. Ich weiß noch nicht, ob ich Festivals mit Camping für mich zukünftig komplett ausschließen will, aber die Vorteile eines gemütlichen Betts in einer gut belüfteten Unterkunft sind definitiv nicht von der Hand zu weisen.

Cashless:
Zuerst das Positive: Alle vorab gebuchten Dinge (gekühltes Bier, Dusch-/Shuttleflatrate, aufgeladenes Guthaben) waren korrekt eingebucht, die Bezahlung hat immer problemlos funktioniert und Cashless wurde auch tatsächlich an allen Ständen akzeptiert. Auf der Contra-Seite: Keine Aufladung mit PayPal möglich trotz gegenteiliger vorheriger Ankündigung, kein Überblick über noch verfügbares Guthaben in der App (wie gesagt: die war wirklich komplett nutzlos), daher natürlich auch kein Tracking der getätigten Ausgaben. Die einzige Möglichkeit, den Stand des Guthabens zu erfahren, war, wenn man an Ständen danach gefragt hat.
Den Vogel abgeschossen hat aber das sog. "Bonus Money". Sobald man mind. 100 € aufgeladen hat, hat man Bonus-Guthaben bekommen, welches man ausgeben konnte. Sollte wohl einen Anreiz schaffen, dass die Leute vorab möglichst viel Geld aufladen, damit die Top-up-Stationen vor Ort nicht überfüllt sind bzw. online bei dem miserablen Netz nicht alles zusammenbricht. Jedoch wurde bei Abbuchungen zuerst das "normale" Geld und erst danach das "Bonus Money" verbraucht. Man hatte also einen Anreiz, den Stand des Guthabens möglichst niedrig werden zu lassen, damit man den Bonus überhaupt in Anspruch nehmen kann. Eingelöst werden konnte der Bonus jedoch nur für Getränke (exklusive Cocktails) und nicht für Essen. Beim angezeigten Guthabenstand war das Bonus Money jeweils immer inkludiert. Bei einigen in unserer Gruppe kam es also irgendwann zu dem Fall, dass man sich an einem Essensstand in dem Glauben angestellt hat, dass man noch genügend Geld aufgeladen hat, nur um dann bei der Bezahlung festzustellen, dass das aktuelle Guthaben fast ausschließlich aus Bonus Money besteht und das "normale" Geld nicht für die Bezahlung des Essens ausreicht. Also raus aus der Schlange, neues Geld aufladen und wieder neu anstellen. Mein Vorschlag: Entweder das Bonus Money wird bei Zahlungen zuerst und nicht zuletzt verbraucht, oder man kann damit alles bezahlen oder man schafft es einfach komplett ab. So war es einfach nur nervig.

Festivalgelände:
Ich war jetzt nach dem splash! 2018 das zweite Mal auf Ferropolis und muss sagen, dass ich die ganzen Lobeshymnen auf das Gelände etwas übertrieben finde. Ja, das mit dem Baggern sieht schon ganz geil aus und aufgrund der Beleuchtung macht das abends und nachts schon mehr her als eine normale Feldfläche. Der angrenzende See war gerade bei den heißen Temperaturen immer für eine Erfrischung gut, wobei ich das bislang nur im Camping-Kontext und nie auf dem eigentlichen Festival genutzt habe. Allerdings ist das Gelände auch ziemlich zubetoniert, wodurch es bei Hitze teilweise ziemlich unangenehm war. Schattenplätze gibt es abgesehen von der Hardbowl Stage als offene Zeltbühne auch nur wenige. Da hätte man veranstalterseitig gerne mal ein paar Pavillons aufstellen können. Die Seebühne ist aufgrund des abschüssigen Geländes und des Sandes zum langen Stehen und für Moshpit-lastige Konzerte auch weniger geeignet. Das Gelände ist sehr weitläufig, aber in den begrünten hinteren Teil verliert sich so gut wie niemand (vergleichbar zur Bits-Area beim Primavera Sound). Im Gegensatz zum splash! wurde dieser Bereich für das Full Force auch überhaupt nicht genutzt. Das Internet auf dem Festivalgelände war (im Gegensatz zum Campingplatz) eine einzige Katastrophe. Messenger-Apps waren komplett unbrauchbar, mit ein bisschen Glück gingen Anrufe durch.
Trinkwasserstände habe ich auf dem Gelände keine gesehen. Ich glaube, viele haben einfach das Wasser bei den Toiletten getrunken, was soweit ich weiß nicht explizit als Trinkwasser ausgewiesen war. Allerdings durfte man auch nichtalkoholische Tetrapak-Getränke mit auf das Gelände nehmen. Die Getränke empfand ich als relativ teuer, aber da nehmen sich alle Festivals nicht viel. Wasser war auch glaube ich nicht günstiger als andere Soft-Drinks. Das Essensangebot war ebenfalls teuer, aber vielseitig, lecker und es gab dutzende vegetarische und vegane Optionen.

Größter Contra-Punkt ist für mich die Distanz zwischen Campingplatz und Festivalgelände. Ist natürlich alles eine Frage des Anspruchs und ich habe auch schon Festivals mit vergleichbaren (Pukkelpop) oder längeren Wegen (Rock 'n' Heim) besucht, aber mit den Jahren steigen die eigenen Ansprüche halt etwas. Gerade bei einem für mich sehr lückenhaften Timetable überlegt man es sich zweimal, ob man nur für einen Act das Camp verlässt und den Marsch auf sich nimmt, zumal es auf dem Weg nichts wirklich Spannendes zu sehen gibt (beim splash! gab es damals immerhin einen Frangelico-Stand, der Shots gratis ausgeschenkt hat). Es gab zwar auch einen Busshuttle (dessen Einzelpreis abseits der Flat auch nirgendwo kommuniziert wurde). Dieser fuhr teilweise super regelmäßig, teilweise mussten wir eine knappe halbe Stunde warten und nach dem Headliner kann man das Anstellen eh komplett vergessen. Lässt sich abgesehen von einer erhöhten Shuttle-Taktung nicht wirklich was dran ändern, aber mir sind andere Camping-Konzepte lieber. Sobald man einmal in den Genuss kurzer Laufwege gekommen ist, will man einfach nicht mehr zurück.

Bands:
Es gab wenig Konzerte, die mich wirklich beeindruckt haben. Das lag gerade am letzten Tag sicherlich an der fehlenden Energie und generell auch daran, dass ich mich im Vorfeld relativ wenig vorbereitet habe und privat sehr viele Core-Sachen wenig bis gar nicht mehr höre. Das Einarbeiten in das Primavera-Line-up war da für mich deutlich spannender, sodass für das Full Force kaum noch Zeit blieb.

Bester Gig des Wochenendes waren für mich Kvelertak am Samstag. Hab die Band immer gerne gehört, aber noch nie live gesehen und der Genre-Mix als Black-, Heavy Metal und Punk macht einfach richtig Spaß. Es war brutal heiß und eigentlich kaum auszuhalten, aber die Menge hatte richtig Bock. Die Stagedive-Einlage des Gitarristen war auch ziemlich klasse. Ein rundum guter Auftritt. Dank Warten auf den Busshuttle leider zu Beginn einige Songs verpasst.

Positiv erwähnt werden sollten auf jeden Fall auch noch The Ghost Inside, ebenfalls am Samstag. Im Gegensatz zu BFMV hat sich das hier wirklich nach einem Headliner-Auftritt angefühlt. Die Mainstage war ziemlich gut gefüllt und die Band war sichtlich überwältigt von der euphorischen Crowd. Es gab emotionale Ansprachen, natürlich wurde auch der Unfall thematisiert, zum Abschluss wurde noch ein Feuerwerk gezündet. Ich nehme ihnen den besonderen Bezug zum Full Force auch total ab und verstehe, wieso sie hier ihr Deutschland-Comeback feiern wollten. Wenn mich das jetzt alles noch musikalisch so stark abholen würde... Die Band hat einige richtig gute Songs in petto, manche Hooks sind ziemlich catchy, aber zwischendrin klingt auch vieles relativ ähnlich. Aber für viele war das schon ein besonderer Moment und an manchen Stellen habe ich mich ebenfalls mitreißen lassen.

An der Hardcore-Front haben Malevolence (Samstag) und Knocked Loose (Sonntag) noch ziemlich abgerissen. Erstere konnten mit ihrem vielseitigen Sound zwischen Hardcore, Sludge und Pantera-Gedächtnis-Riffs überzeugen und letztere hatten die fiesesten dissonanten Breakdowns des ganzen Festivals (die Stimme des Sängers bleibt für mich jedoch immer noch gewöhnungsbedürftig).

Ziemlich cool waren auch wieder Rolo Tomassi (Samstag) vor winziger Crowd, obwohl ich sie auf der letzten Tour besser fand. Lag auch daran, dass ich viele Songs nicht erkannt habe, die meisten vermutlich von der neuen Platte, aber es gab genügend Klassiker der "Time Will Die..."-Scheibe, die ich zur Auffrischung besser nochmal hören sollte. War auch – wenn mich meine Erinnerung nicht trügt – die einzige Frau, die ich während des gesamten Wochenendes auf der Bühne gesehen habe (Equilibrium haben noch eine Keyboarderin, aber die war meine ich nicht auf der Bühne). Liegt sicherlich auch an der Szene, aber dieses Thema kann sich das Booking-Team gerne mal stärker auf die Agenda schreiben. (Edit: Habe soeben erfahren, dass SeeYouSpaceCowboy ebenfalls eine Sängerin haben.)

SeeYouSpaceCowboy (Samstag) ist noch so eine Band, die live mit ihrem Math-/Emo-/Metalcore-Mix auf jeden Fall Laune gemacht haben. Ich kannte echt kaum Songs und sollte mich mit denen auf jeden Fall näher beschäftigen.
Der Death Metal von Gatecreeper direkt im Anschluss klang auch astrein, wenn auch gegen Ende etwas repetitiv. In diese Richtung hätte ich mir gerne mehr Buchungen gewünscht.

Etwas enttäuscht war ich von den beiden Hardcore-Auftritten von Drain und Vein.fm freitags auf der Backyard-Stage. Der Sound war jeweils relativ mäßig, die Industrial-Spielereien bei Vein.fm kamen kaum rüber und ich glaube, ich diese Bands werden auf solchen Festivals einfach nur verheizt. Gerade bei Vein.fm hätte eigentlich das komplette Chaos in der Crowd ausbrechen müssen, aber am Ende waren es wieder dieselben Moshpit-Dudes wie auf allen anderen Konzerten und das wars. Auf reinen Hardcore-Festivals kommen solche Gigs wahrscheinlich noch besser, aber eigentlich brauchen diese Bands einfach dunkle schwitzige Club-Gigs. Auf der nicht sonderlich großen Backyard-Stage verläuft sich das im Publikum einfach zu sehr.

Ansonsten habe ich noch Neck Deep (bisschen im Hintergrund), Boston Manor, Bullet for My Valentine (alle Freitag), Beartooth (im Hintergrund am Samstag), Imminence und Bury Tomorrow (beide Sonntag) gesehen. War alles nicht verkehrt, aber so wirklich umgehauen hat mich da eigentlich nichts. Ausnahme Beartooth, die einer Essenspause zum Opfer gefallen sind und die trotz eines lahmen letzten Albums live immer gut abreißen.

Donnerstags gab es auf der Hardbowl-Stage noch eine Pre-Party mit DJ, wo mir bereits aufgefallen ist, dass ich in der Szene wohl nicht mehr so drin bin, da ich wirklich kaum einen Song erkannt habe.

Fazit:
Klang jetzt teilweise etwas kritisch und so richtig euphorisiert war ich bei den meisten Konzerten auch eher selten, aber das muss ich mir in den meisten Fällen auf die eigene Kappe schreiben. Ich habe gemerkt, dass so ein Core-lastiges Festival mittlerweile nichts mehr für mich ist. Mir fehlt da die Abwechslung, die besonderen Acts, die herausstechen. Selbst auf dem Graspop habe ich innerhalb des Metal-Spektrums eine breite Auswahl und kann munter zwischen Core, Death, Black, Thrash oder Altherren-Heavy Metal hin und her wechseln. Das war in diesem Jahr beim Full Force nur eingeschränkt möglich und die meisten der Nicht-Metalcore-Acts haben mich einfach nicht gejuckt oder sind Überschneidungen zum Opfer gefallen. Ich bin gespannt, ob die Genre-Beschränkung in diesem Jahr Corona geschuldet war und man sich in den nächsten Jahren wieder vielseitiger aufstellt. Mein Tipp wäre zweiteres, schließlich waren für 2020 ursprünglich auch mal Amon Amarth als Headliner gebucht. Dann werden hoffentlich bewährte Konzepte wie die "Knüppelnacht" weitergeführt, was letztendlich auch eine breitere Publikumsschicht anspricht und für mehr Abwechslung bei den Auftritten sorgt.
Meine Beobachtung war jedoch, dass die meisten im Publikum viel Spaß bei den Konzerten hatten. Da lag es eher an meinen persönlichen Umständen, dass ich diese Euphorie nicht immer teilen konnte. Das Camping mit den Kumpels war natürlich auch wieder sehr lustig, aber für Suff und Party muss ich nicht unbedingt durch halb Deutschland gurken. Ein paar coole Konzerte waren für mich dennoch dabei. Ich glaube jedoch nicht, dass ich in den nächsten Jahren nochmal den Weg zum Full Force auf mich nehme. Da gibt es andere Festivals, die mich dann doch mehr reizen dürften. Und wenn es dann doch nochmal die Core-Breitseite sein soll, dann wäre ein möglichst Punk-armes Vainstream für mich letztendlich wohl die bessere Wahl.

2JestersTearund anderen gefällt das
zorroshop
10.08.2022 09:41

Hallo zusammen,
ich war dieses Jahr mal wieder auf dem Full Force und möchte Kritik bzw. zu Verbesserungen anregen.

Das Festival war von den Bands im Vergleich zu 2019 schwach besetzt was ich auf die Corona Situation ersmal zurück führen möchte. Die abgesagten Bands ( Messugha, Armon Armath , Killswitch Engage ) wurden leider nicht adäquat ersetzt. Ich hoffe da beim 2023 ein besseres Line-up.

Die Knüppelnacht wurde glaube ich von allen Vermisst. Was dazu führte, dass nach dem letzten Act , alle zu den Bussen stürmten und es durch das Ende des Abends durch den Personenansturm kein wegkommen mit den Bussen möglich war. Im allgemeinen muss ich sagen ein Shuttle Service mit 2 Bussen welche gefühlt alle 1/2 Stunde fuhren geht gar nicht.

Ein weiterse Ärgerniss war für mich der erstmalige Aufruf einer Park / Zeltplatparkgebühr für Motorräder. Ich habe mit meinem Moped zwischen 2 Zelten gestanden und keinen Platz beansprucht musste aber im Vorfeld die gleiche Parkplatzgebühr löhnen wie ein PKW - Fahrer. Ich würde sowieso die Servicegebühen splitten. Ich beabsichtige ( altersbedingt ) nächstes Jahr ein Hotel zu nehmen. Dementsprechen würde ich den Shuttleservice ohne Duschen nehmen wollen, was es aber so nicht gibt. Ich möcht ungern für eine Leistung bezahlen welche ich nicht in Anspruch nehme.

Zu dem Cashless dem "Bonus" - ich finde es schon etwas unverschämt hier von einem Bonus auf das eingezahlte Guthaben zu sprechen. Ich wollte noch einen Erdbeerbowle trinken und musste unverrichteter Dinge wieder abziehen , da mein auf der Karte ausgewiesenes Guthaben von 41€ für einen 17€ teure Bowle nicht ausreichte ( 30€ Bonus ) ,weil ich nicht wusste dass für den Bonus beschränkungen auf Bier und Softtrinks ausgeschrieben waren. Dies war mir - uns wie ich von anderen Festival Teilnehmern mitbekommen habe auch anderen nicht bewust. Ich bitte darum dies nächtes Jahr klarer zu komunizieren. Die Mitarbeiter an den Ständen waren alle frundlich und bemüht. Leider entfällt für diese durch das Cashless etwaiges Trinkgeld.

Auch die Location an sich ist der Hammer und sucht Deutschlanweit seines gleichen. Ich hoofe für kommendes Jahr auf verbesserungen und führe die Ablaufprobleme auf die Coronabedingte Situation zurück und möchte mich trotz aller Kritik bei allen bedanken.