Red Hot Chili Peppers - Unlimited Love

Vielleicht ist ihnen auch klar, dass auf der Frusciante-Comeback-Tour von vielen eh nur alte Hits gehört werden wollen. Und bei der nächsten Welttournee in drei oder vier Jahren gibt es dann ein neues Album mit echten Hits, die dann auch live gespielt werden.

April Scherz?

Hätte man als Jam-EP verkaufen können. Wobei! Dafür ists echt schade, wie John auftaucht. Das Comeback des „Chili-Peppers Gitarristen“ und dann sowas
Da hätte ich mehr erwartet
Aber eventuell wächst es ja noch …

Nach dem ersten Hören finde ich es doch besser als erwartet. Kann mir gut vorstellen, dass das Album im Sommer beim gemütlichen Grillen in voller Länge durchläuft. Das ist nicht der Anspruch, den ich an ein RHCP-Album habe, aber an sich ein chilliges Gesamtwerk.

Ich bin sowieso ein Fan von unkonventionellen Aufnahmen, die nicht zwingend auf Hits aus sind.
Aber wenn man ein Album macht, das teils an Songskizzen oder Jams erinnert, dann ist das jetzt aus kommerzieller Sicht eigentlich auch der geeignete Zeitpunkt, was die Promotion von Konzerten anbelangt. Denn jetzt hat man ohnehin noch den Rückkehreffekt und die Tickets verkaufen sich. Möchte man in ein paar Jahren zum zweiten Mal auf Welttournee, braucht man in dieser Hinsicht wiederum eher zugkräftige Hits für ausverkaufte Stadien.

Muss man in ein paar Jahren mit Mitte 60 noch Hits für eine Welttournee liefern?
Mir fallen wirklich keine Musiker in dieser Altersgruppe ein, die in diesem Alter noch Hits abgefeuert haben.
Ich hätte nichts gegen weitere Hits, aber die sollen ruhig das machen auf was sie Lust haben. Das ist für mich alles Bonus als langjähriger RHCP Fan solange Sie mit neuer Musik nicht Ihr Erbe zerstören.

Und davon ist das Album aus meiner Sicht meilenweit weg.

Hab’s grade das 1. ( und letzte mal ) durch gehört !
Kein einziger Song bleibt hängen !
Kann ich für mich persönlich nen Haken dran machen!

Sorry, aber nach 1x hören kann man sich von keinem Album eine Meinung bilden. Da wären mir einige Meistwerke oder heutige Lieblingsalben durch die Finger gerutscht.
Aber jedem das seine

Klar haben sie genug Hits produziert. So wie Queen, U2 oder AC/DC.

Für mich ist das auch vollkommen okay, wenn sie einfach die Musik machen, die sie machen wollen. Ob mit oder ohne neue Hits. Und für mich ist ein solches Album jetzt zusätzlich auch aus strategischer/kommerzieller Sicht halt nachvollziehbarer als bei einem nächsten Album, das vielleicht irgendwann in Zukunft noch kommen mag. Ich denke halt, verkaufsfördernd für wiederholtes Touren (sollten sie denn noch einige Jahre touren wollen) ist ein Album mit dem ein oder anderen Hit durchaus. Zumindest wenn man dann noch mal das Stadion in Köln vollmachen wollte. Ein Comeback-Effekt hält auch nicht unbedingt jahrelang an, siehe Guns n Roses, da wurden zunächst auch mehr Tickets umgesetzt als aktuell, ohne neues Album und Hits.

Album der Woche mit Red Hot Chili Peppers Cali-schnarchi-cation

So kann’s gehen , ich fand The Fragile damals direkt ein Knaller Album !

Zwei US TV Auftritte

Well…

Gestern mehrfach mit (zu viel) Whisky mit Freunden und heute nochmal mit Kopfhörern und Lyric-Sheet gehört.

Take away #1: Das Vinyl-Master ist umwerfend. Bass und Drums haben so viel Punch, alle Instrumente haben Platz, viel Dynamik, Wärme, klare Vocals. Es klingt einfach nur gut. Spart euch Spotify und Youtube und holt die Platte. All analogue!

Take away #2: Ein Grower. 100%. Bei dritten Durchlauf fallen so viele neue Details auf, die Lyrics und Melodien werden immer eingängiger und die Songs „klarer“.

Take away #3: Insgesamt bin ich begeistert vom Album und werde es wohl noch mehr werden.

Bereits im ersten Durchlauf sind mir viele kleine coole Dinge aufgefallen, die die Songs besonders machen, aber trotzdem blieb der Gesamteindruck noch zu einheitlich und insbesondere die C-Seite hatte mich etwas verloren. Da fehlten Standouts. Das ändert sich mit jedem Durchlauf, die Songs zeigen ihre individuellen Stärken und meine Favoriten wechseln.

Insgesamt gibt es hier tatsächlich nicht die Hitsingles, die man auf früheren Alben hatte. Sie fehlen mir aber auch nicht. Ich war nie ein großer Fan der Singles. Selbst Dani California kickt mich nicht. Raindance Maggie und Sick Love kann ich nicht ausstehen. Sowieso habe ich das Gefühl, variiert das Feedback zum Album mit der Vorliebe für eine bestimmte „Phase“ der Band. Ich liebe BSSM, bin über By The Way Fan geworden und brauchte länger um Stadium Arcadium wertzuschätzen. Eigentlich bin ich eher Fan der frühen Sachen. I‘m With You hat mich gar nicht abgeholt und The Getaway auch nur mit Ausnahmen, dafür da dann aber umso stärker (Dreams of a Samurai oder Goodbye Angels).

Aber zurück zu UL. Ich glaube, gerade weil ich die früheren Sachen mag und mit By The Way gestartet bin, holt mich UL sehr ab. Es klingt wie aus einer Zeit zwischen Californication, By The Way und Stadium Arcadium. Teilweise stark wie B-Seiten von By The Way. Und die B-Seiten gerade aus der Zeit waren meist meine Lieblingssongs. Die Band war für mich schon immer stärker in den Songs, die eigentlich gar nicht im Rampenlicht standen.

Und UL liefert (zwar ohne Hits) einfach echte musikalische Qualität. Der Bass ist teilweise unglaublich gut, John trotz mehr Zurückhaltung aber ebenfalls komplex und eingängig. Selbst Anthony muss man erwähnen. Sicherlich ist er immer noch die Achillesferse der Band (…natürlich trotzdem dringend erforderlich…) aber hier hat er echt einige coole Melodien beigesteuert. Ich mag es, wenn er etwas „rumspielt“ und so Akzente setzt, die den Song im Kopf halten. Zum Beispiel Here Ever After. Die Melodie ist fast schon verboten catchy. Oder halt Poster Child. Ein Problem habe ich teilweise mit seinen Lyrics. Es ist manchmal einfach zu platt. Ich finde seine Metaphern und Umschreibungen deutlich besser, als die platten Statements, die hier teilweise dabei sind. Aber da waren die alten Alben auch immer durchmixt.

Bisher stört mich außer Not The One kein Song auf dem Album. Das war selten so, auch bei den Peppers. Ich werde bestimmt noch einigen Spaß mit der Platte haben.

Um zum Schluss: HOLY SHIT. THE HEAVY WING. Der spielt ganz oben mit im Gesamtkatalog.

Schön geschrieben, deckt sich weitestgehend mit meinen Eindrücken.
The Heavy Wing ist einfach
Wird Zeit, dass ich meinen Plattenspieler update oder restauriere. Ist ein DUAL aus den 70ern, aber er klingt nur schlecht. Daher ist meine Vinyl noch OVP.

Das Konzert von gestern im Fonda Theatre in LA ist komplett bei YouTube:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLFQeW2widXimloRMODBg7syQ3YDbBesPM

Wenn ich hier Frusciante höre wie er bei Black Summer bereits die Impros reinhaut ist mir alles andere eh egal und dabei ist er vermutlich aktuell noch etwas eingerostet

Tu mir auch schwer mit dem Teil...
Um über die stolzen 73 Minuten zu kommen, bedarf es schon einer gewissen Ausdauer, insbesondere da die Scheibe für mich über diese Länge einfach zu wenig Abwechslung bietet.
Mir dümpelt zu viel auf ein und derselben flachen Welle herum, und wenn man mich dann noch zwischendurch mit Jazz-Einschüben quält, wird das Durchhaltevermögen schon arg strapaziert...
Dabei sind durchaus nette Sachen dabei, von den gewöhnlichen Black Summer oder Here ever after, The heavy wing war bei mir auch schnell der Favorit.
Aber summasummarum ist die Ausbeute für mich bei 17 (!) Songs viel viel zu gering.
Dickes Plus ist der Sound, das klingt alles schon großartig.

Favoriten bisher: Black Summer, Here Ever After, Watchu Thinkin', The Heavy Wing