09.06.2022 18:56
gibt ja sogar ienen livestream von der hauptbühne...
gibt ja sogar ienen livestream von der hauptbühne...
Luddddi schrieb:
Hier scheint's ja grade auch drunter und drüber zu gehen. Dauerregen, aufgeweichte Flächen, daraus resultierender Rückstau und Zuschauer:innen, die nicht auf's Gelände kommen. Dazu den Tag später starten lassen und die ersten Bands sind ausgefallen.
Wenn ich nur die Beiträge der FB-Seite sehe, wirkt das auf mich ziemlich gut bemüht und organisiert und man hat einfach super viel Pech. Die Kommentare sprechen aber eine ganz andere Sprache. Hier aus dem Forum sind doch auch immer 3, 4 Leute da? Ich freue mich auf euren etwas nüchterneren Bericht als vom FB-Mob.
blubb0r schrieb:
www.youtube.com
gibt ja sogar ienen livestream von der hauptbühne...
kesorm schrieb:
blubb0r schrieb:
www.youtube.com
gibt ja sogar ienen livestream von der hauptbühne...
beim Nova muss man sich mal die Kommentare anschauen, die scheinen da wohl Campingplatztechnisch Probleme ala "Mendig Abreise" zu haben. Die Caravane müssen mit Traktoren auf die Campingplätze gezogen werden, z.T. stehen Leute wohl seit 5-7 Stunden auf der Abfahrt im Stau.
Einfach nochmal nach Nova Rock 2022 Livestream Googlen.
Gibt nen neuen Stream.
Läuft grad Rise against.
Jetzt Muse im Stream!
Schön und gut, dass man die Band kristallklar hören kann, aber die Publikumsmikrofone könnten sie ein bisschen aufdrehen
Edit: Kill or be killed ist einfach ein so unfassbar geiler Song
jop, KOBK ist echt sehr sehr geil
Okay. Bands.
- Bush: War in Ordnung. Ganz nett für den Nachmittag.
- Evanescence: Entspricht nicht ganz meinem Geschmack, war aber ein guter Auftritt. Mein 14-jähriges Ich wäre super neidisch darauf, dass ich Bring me to Life gesehen habe.
- Rise Against: zum dritten Mal gesehen, zum dritten Mal enttäuschend. Ich kann es gar nicht beschreiben - ich mag die Songs, die Band kommt sympathisch rüber, aber live ist das einfach mal überhaupt gar nichts.
- Muse: Ich fands wieder hervorragend. Im Gegensatz zu Rock im Park am Sonntag diesmal komplett im Dunkeln. Die Show ist toll, vor allem Matt war sehr gut drauf, das Publikum ging solide mit. Stark.
Sonst so: die Anreise hab ich ja schon beschrieben, das lief bei mir mit dem Zug aus Wien ziemlich gut. Vor Ort habe ich aber auch mit Leuten gesprochen, die 4 Stunden oder mehr im Stau standen. Ich war quasi nur vorne an der Blue Stage wo es die von Stadionkonzerten bekannten Bodenplatten gab. Von dem her habe ich ab dem Moment, in dem ich den Schlamm zum ersten Mal überwunden hatte, praktisch keine Einschränkungen mehr. Anders sah es weiter hinten aus, wo meiner Meinung nach deutlich zu wenig getan wurde, um ein akzeptables Konzerterlebnis zu schaffen. Noch schlimmer war nur der Bühnenwechsel zur Red, den ich irgendwann aufgegeben habe.
Was ich im Graben beobachtet konnte, war dann teilweise beängstigend. Es gibt viel zu wenige Ordner vor der Bühne und die wenigen, die im Einsatz sind, bekommen nichts auf die Reihe. Es ist unvorstellbar, wie dumm man sich dabei anstellen kann, einen Crowdsurfer entgegen zu nehmen. Spoiler: Jemanden am Fuß über die Barriere ziehen und anschließend versuchen, irgendwie zu fangen funktioniert nicht so gut. Beeindruckend war auch ein anderer Ordner, der immer seinen Kollegen zu Hilfe gerufen hat, um Leute aus der ersten Reihe rausziehen. Was zur Hölle . Das klingt jetzt erstmal witzig, aber im Fall der Fälle ist man halt doch auf kompetentes Personal vorne angewiesen.
Der Rückweg war dann leider auch ziemlich schrecklich. Statt einer riesigen Matschlandschaft gab es nun eine noch größere, tiefere, dafür aber unbeleuchtete Matschlandschaft. Wenn man da erstmal durch ist, beginnt dann aber erst der eigentliche Spaß. Die Shuttlebusse. Nun denkt ihr, man läuft einfach zur Haltestelle, stellt sich an und steigt nach und nach ein? Weit gefehlt. Eine richtige Haltestelle gibt es nicht, es handelt sich eher um eine große, ebene Fläche, auf der der Bus wenden kann. Leider wurde dabei vergessen, dass sich die Fläche unweigerlich mit Menschen füllt, wenn mal eine Zeit lang kein Bus kommt. Die Folge davon: Menschen laufen dem Bus entgegen und drücken sich quasi noch im fahrenden Zustand gegen die Türen, bis er irgendwann zum Stehen kommt. Danach überlebt einfach nur der Stärkere.
Ich muss mir jetzt erstmal überlegen, ob ich mir den Spaß wie geplant noch einen Tag gebe oder lieber Wien erkunde.
blubb0r schrieb:
gibt ja sogar ienen livestream von der hauptbühne...
Es waren wohl tatsächlich nur ausgewählte Bands im Livestream.
Natürlich siegte die Unvernunft, sodass ich gestern doch nochmal aufs Gelände bin. Dort wars dann auch so trocken, dass das Matschproblem gelöst war. Dafür hat es ordentlich gestaubt, aber damit kann ich leben.
Bands:
- Sportfreunde Stiller: ein solider Auftritt mit eher schwacher Setlist. Kamen trotzdem beim Publikum gut an. Sie sind aber auch einfach ein gute Band für Festivals am Nachmittag.
- Maneskin: fand ich ein gutes Stück besser als bei Rock im Park. Es fühlte sich insgesamt energiegeladener an. Leider bleibt das Problem, dass es nach den ersten 4 Songs einfach tierisch langweilig anfühlt.
- Kraftklub: Insgesamt ein guter Auftritt. Warum es Ein Song Reicht als Opener und erste Zugabe braucht, habe ich nicht ganz verstanden. Kein Liebeslied akustisch bräuchte ich persönlich auch nicht im Set, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Der Rest hat sich nämlich durchaus nach einem Headliner angefühlt. Die Stimmung war auch wie immer top vorne, hier und da war das Publikum aber ein bisschen anstrengend. Und der Alkoholpegel schien mir deutlich höher als noch am Donnerstag.
- Placebo: Hm ja, das hat sich bis auf die Uhrzeit im Gegensatz zu Kraftklub nicht wie ein Headliner angefühlt. Vor der Mainstage war sehr wenig los, selbst der erste Wellenbrecher war sehr spärlich besetzt. Die Crowd war auch super verhalten, was sicher mit an der Setlist liegt, bei der einige Hits fehlen. Zum Schluss gab es dann eher überraschte Gesichter, die auf den ein oder anderen großen Song gewartet haben.
Zum Festival allgemein: Es gibt Licht und Schatten. Die schlechte Vorbereitung am Donnerstag hinterlässt einen negativen Beigeschmack. Man kann nur hoffen, dass es heute und morgen nicht nochmal regnet, sonst wird die Abreise für die Autofahrer vor Ort kein Spaß. Den Shuttlebus könnte man durchaus auch ein Stück besser organisieren, allerdings ist das Angebot an sich für 8 Euro pro Wochenende relativ fair.
Für den Bühnenwechsel von Blue zu Red Stage muss man auch einen Umweg laufen wenn man vorne steht. Warum das so ist habe ich nicht ganz verstanden. Dafür war der Sound an der Blue Stage immer top. Die Wellenbrecher sind übrigens alle offen, was ich eher als Nachteil empfinde.
Ein großes Manko für mich war die Auswahl an alkoholfreien Getränken. Es gab nur Wasser, Red Bull in verschiedensten Varianten oder Red Bull Schorle. Letzteres schmeckt besonders schlimm, wenn der Barkeeper nicht versteht, dass du die alkoholfreie Variante willst und dir deshalb einen Mix aus Red Bull und Weißwein gibt . Schmeckt aber auch mit Wasser scheiße. Dafür war das Essensangebot sehr gut und es gab auch ausreichend Sitzgelegenheiten.
Als Vorteil gegenüber Rock im Park empfand ich die Startzeit des Headliners nach 22 Uhr und die längeren Spielzeiten der Bands am Abend.
Cashless hat problemlos funktioniert und man konnte durch existierenden Empfang vor Ort auch einfach per App aufladen. Die Preise waren ähnlich wie bei uns, 5,50 für Bier / 5 für alkoholfrei, 4 für Wasser und jeweils 1 Euro Pfand. Die Wartezeiten an den Getränkeständen waren teilweise ein bisschen lang, weil es wohl Probleme beim Zapfen gab.
Die Übernachtung im Hotel war ziemlich komfortabel. Es gibt einen Sonderzug zurück nach Wien, der auf den Red Stage Headliner abgestimmt ist und zwischen 2:30 und 3 Uhr abfährt, sodass man gegen 3:30/4 Uhr in Wien Meidling ankommt. Von dort gibt es dann Nachtbusse oder Freitag + Samstag die U Bahn. Ich habe beispielsweise im Kyriad Altmannsdorf übernachtet, das fußläufig vom Bahnhof erreichbar ist.
Durch die angesprochenen Probleme müsste das Lineup schon sehr gut sein, damit ich das Nova Rock nochmal besuche. Auf der anderen Seite ist die gute Erreichbarkeit aus Süddeutschland und der Lineupmix aus RAR/RIP und HuSo natürlich verlockend.