22.06.2022 14:08· Bearbeitet
kato91 schrieb:
Ich finde diese Diskussion über das Masketragen im ÖPNV zu Zeiten von immer ansteckenderen Omikron-Varianten ehrlich gesagt ziemlich müßig. Ja, der "Gesichtslappen" ist nervig, auch dass "die Brille beschlägt", was bei mir ebenfalls passiert. Aber ganz ehrlich, ist es schon soweit, dass man sich nicht mit den aktuellen Freiheiten zufrieden geben kann, sondern auch noch das letzte Fünkchen Schutz aberkennt? Ich hab bis vor einiger Zeit nicht einmal an große Festivals diesen Sommer glauben wollen!
Was soll als Nächstes kommen? In Arztpraxen und Krankenhäusern auch keine Maske mehr tragen? Danach in Alten- und Pflegeheimen?
Natürlich müssen wir uns an Corona gewöhnen, aber gerade steigen die Infektionszahlen wieder, mit jedem einzelnen Fall mehr fällt uns irgendwo Arbeitskapazität weg, weil die Leute in Quarantäne sitzen. Ist es so unzumutbar, im ÖPNV - auch wenn es stundenlange Zugfahrten sind - so ne olle Maske zu tragen?
Das scheint ohnehin eine Diskussion zu sein, die sich überwiegend auf Gefühlsebene abspielt. Die Maske weg aus dem ÖPNV - die letzte große einschneidende Einschränkung (für einige). Back to Life. Zur Normalität. Ergibt halt rein logisch zurzeit keinen Sinn. Genauso wie die Aussage, dass kaum jemand die Maske richtig trägt und dadurch kein/kaum Schutz bestehen würde oder der Großteil der Bevölkerung Masken ablehnt. Und wie lange die Maßnahmen fortgeführt werden müssen? Bis auf weiteres würde ich sagen. Gerade bei übervollen Zügen in Zeiten vom 9 €-Ticket.
Und zum Vergleich mit UK oder auch anderen Teilen der Welt: Vergleicht das mal sozialpolitisch in Hinblick auf sozialer Absicherung mit Deutschland. Wir sind eine verhältnismäßig wesentlich solidarisch aufgestelltere Gesellschaft und haben eine der besten sozialen Absicherungen der Welt. Profitieren tun wir davon alle. Im Krankheitsfall, bei Arbeitslosigkeit, bei Erwerbsminderung. Also gebt doch für die Leute, denen Masketragen im ÖPNV wichtig ist oder die sich schützen müssen, ein bisschen Rücksicht zurück.
Zur Wahrheit gehört aber eben auch: Die Zahlen steigen ua auch, weil sich viele Menschen wieder (ungeschützt) auf Konzerten und Festivals tummeln.
Ich kann nicht auf der einen Seite auf alles scheissen und mich mit tausenden Leuten "ausleben", auf der anderen Seite aber darüber beschweren dass die Zahlen steigen und man gefälligst Rücksicht nehmen soll. Das beisst sich an so vielen Stellen.
Zurücknehmen sollen sich irgendwie immer nur andere.
8 von 10 meiner Bekannten sind mit Corona von Festivals gekommen.