Coronavirus

eröffnet von Yertle-the-Turtle am 27.02.2020 10:02 Uhr
9.816 Kommentare - zuletzt von blubb0r

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Yertle-the-Turtle
03.03.2021 10:04·  Bearbeitet

Hier mal ein Beitrag zu einer Thematik, welche mir aktuell zu kurz kommt: Folgeschäden

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-corona-erste-patientin-anita-hollweck-interview-freising-folgen-zr-90225686.html

Das Risiko möchte ich nicht eingehen. Daher gibts für mich persönlich erst nach einer Impfung größere Lockerungen ...

MisterCrac
03.03.2021 10:32


Yertle-the-Turtle schrieb:
Es geht doch nicht um "Das Gartencenter" beim Infektionsgeschehen, sondern allgemein darum, dass die Leute so viel wie möglich zuhause bleiben sollten.

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Ironischerweise bedeutet das dann auch: Wenn einer in der Familie Corona hat, kriegen es alle. Denn sie sitzen ja in geschlossenen Räumen nahe beieinander.

Nachdem Corona ja nun schon seit über einem Jahr erforscht wird, hätte ich so langsam mal angenommen, dass die Wissenschaft ein etwas klareres Bild davon hätte wo genau sich denn nun die (Mehrheit der) Leute anstecken. Irgendwie scheint das nicht der Fall zu sein. Das macht mich etwas ratlos, denn wenn man immer noch nicht weiß wo denn nun eigentlich die Infektionen erfolgen, dann kann man auch nicht gerade eben gut spezifische Maßnahmen ergreifen.

Locust
03.03.2021 10:37·  Bearbeitet

@Y-T-T
Stimme ich grundsätzlich zu aber was ich noch weniger verstehe ist dass es ständig über kompromisse zwischen Wirtschaft, Psyche und direkten Covid Auswirkungen diskutiert werden. Dabei sind niedrige Infektionszahlen für alle Bereiche sehr gut

2masterofdisaster666und anderen gefällt das
Yertle-the-Turtle
03.03.2021 10:42

Mei, die Leute stecken sich halt dort an wo es Kontakte gibt und die AHA-Regeln nicht konsequent eingehalten werden.

Also natürlich im privaten Bereich innerhalb der Familie. Auf dem Arbeitsplatz. Im Flugzeug. Durch die Inkubationszeit merkt man es ja erst, wenn es zu spät ist.

MisterCrac
03.03.2021 11:08


Yertle-the-Turtle schrieb:
Mei, die Leute stecken sich halt dort an wo es Kontakte gibt und die AHA-Regeln nicht konsequent eingehalten werden.

Also natürlich im privaten Bereich innerhalb der Familie. Auf dem Arbeitsplatz. Im Flugzeug. Durch die Inkubationszeit merkt man es ja erst, wenn es zu spät ist.

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Wer fliegt denn bitte mit dem Flugzeug? Aktuell doch keine Sau? Da sind die Leute schon eher mit dem Zug, in der Straßenbahn oder im Bus unterwegs. Und dazu sollte man nach so langer Zeit doch eigentlich so langsam mal eine Ahnung haben, ob sich in solchen öffentlichen Verkehrsmitteln eine nennenswerte Anzahl von Leuten ansteckt, oder eher nicht.

masterofdisaster666
03.03.2021 11:12


MisterCrac schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:
Mei, die Leute stecken sich halt dort an wo es Kontakte gibt und die AHA-Regeln nicht konsequent eingehalten werden.

Also natürlich im privaten Bereich innerhalb der Familie. Auf dem Arbeitsplatz. Im Flugzeug. Durch die Inkubationszeit merkt man es ja erst, wenn es zu spät ist.

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Wer fliegt denn bitte mit dem Flugzeug? Aktuell doch keine Sau?

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Dafür landen und starten am Flughafen Frankfurt noch ziemlich viele Flugzeuge...

MisterCrac
03.03.2021 11:13·  Bearbeitet


Dabei sind niedrige Infektionszahlen für alle Bereiche sehr gut

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Nein, so pauschal stimmt das sicher nicht.

Die Schäden an der psychischen Gesundheit, die bei Kindern und Jugendlichen angerichtet werden, dürften bei weitem das übersteigen was in diesen jungen Altersgruppen an Schäden durch Corona selbst verursacht wird. Junge Menschen, zumal Minderjährige, haben extrem selten einen schweren Verlauf der Krankheit. Aber der Lockdown schadet ihnen, ihrer Sozialisierung, ihrem Bildungsniveau, ihrer Gesundheit. Es erscheint mir sehr plausibel, dass aus diesen Altersgruppen später mehr Menschen beim Psychologen landen werden als aus der Vor-Corona-Generation.

1masterofdisaster666 gefällt das
DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
03.03.2021 11:28Supporter

Ja natürlich weniger. Aber es wird trotzdem geflogen. Und das reicht auch in dem Umfang aus.

2PremiumHuelseund anderen gefällt das
MisterCrac
03.03.2021 11:33·  Bearbeitet


DiebelsAlt83 schrieb:
Ja natürlich weniger. Aber es wird trotzdem geflogen. Und das reicht auch in dem Umfang aus.

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Das wäre doch recht einfach zu lösen: Wenn man feststellt, dass der zivile Luftverkehr ein Infektionstreiber ist, dann gibt es Flugreisen eben nur noch
a.) bei bestätigter Impfung oder
b.) bei Vorlage eines aktuellen, negativen Corona-Tests.

Sollte doch eigentlich machbar sein.

Locust
03.03.2021 11:34·  Bearbeitet


MisterCrac schrieb:


Dabei sind niedrige Infektionszahlen für alle Bereiche sehr gut

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Nein, so pauschal stimmt das sicher nicht.

Die Schäden an der psychischen Gesundheit, die bei Kindern und Jugendlichen angerichtet werden, dürften bei weitem das übersteigen was in diesen jungen Altersgruppen an Schäden durch Corona selbst verursacht wird. Junge Menschen, zumal Minderjährige, haben extrem selten einen schweren Verlauf der Krankheit. Aber der Lockdown schadet ihnen, ihrer Sozialisierung, ihrem Bildungsniveau, ihrer Gesundheit. Es erscheint mir sehr plausibel, dass aus diesen Altersgruppen später mehr Menschen beim Psychologen landen werden als aus der Vor-Corona-Generation.

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Genau diese Gegnüberstellung habe ich eben nicht gemacht und daher war das eine komplette Fehlinterpretation.

Niedrige Infektionszahlen ermöglichen eine breite öffnung, stabile Wirtschaft und das wirkt sich positiv auf die psyche aus.

Locust
03.03.2021 11:39


MisterCrac schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:
Mei, die Leute stecken sich halt dort an wo es Kontakte gibt und die AHA-Regeln nicht konsequent eingehalten werden.

Also natürlich im privaten Bereich innerhalb der Familie. Auf dem Arbeitsplatz. Im Flugzeug. Durch die Inkubationszeit merkt man es ja erst, wenn es zu spät ist.

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Wer fliegt denn bitte mit dem Flugzeug? Aktuell doch keine Sau? Da sind die Leute schon eher mit dem Zug, in der Straßenbahn oder im Bus unterwegs. Und dazu sollte man nach so langer Zeit doch eigentlich so langsam mal eine Ahnung haben, ob sich in solchen öffentlichen Verkehrsmitteln eine nennenswerte Anzahl von Leuten ansteckt, oder eher nicht.

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Was ist eine nennenswerte Anzahl?

Im Grunde schon 1 und das ist dich das Problem.
Die Infektionsrate liegt bei etwa 0,05% das ist das sichen nach der Nadel im Heuhaufen insbesondere in Verbindung mit der Inkubationszeit. Die meisten Übetragungen werden im privaten Bereich erfolgen aber die Frage ist ja woher hat es der, der es mitgebracht hat.

Die Antwort wird dir vermutlich nicht so viel bringen da dies breit gefächert ist. Es gibt nicht den einen Ansteckungsort da dieser nicht so maßgeblich ist wie die Situation die Ortsunabhängig erfolgen kann.

Aber es gibt Studien zu Effekten von Maßnahmen

Karpferito
03.03.2021 11:40


MisterCrac schrieb:


Yertle-the-Turtle schrieb:
Mei, die Leute stecken sich halt dort an wo es Kontakte gibt und die AHA-Regeln nicht konsequent eingehalten werden.

Also natürlich im privaten Bereich innerhalb der Familie. Auf dem Arbeitsplatz. Im Flugzeug. Durch die Inkubationszeit merkt man es ja erst, wenn es zu spät ist.

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Wer fliegt denn bitte mit dem Flugzeug? Aktuell doch keine Sau? Da sind die Leute schon eher mit dem Zug, in der Straßenbahn oder im Bus unterwegs. Und dazu sollte man nach so langer Zeit doch eigentlich so langsam mal eine Ahnung haben, ob sich in solchen öffentlichen Verkehrsmitteln eine nennenswerte Anzahl von Leuten ansteckt, oder eher nicht.

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Problem an der Geschichte ist ja, dass die Nachvollziehbarkeit eben sehr schwer ist.

Mein Bruder hat gerade Corona, weil er sich bei einem der Kinder, die zur Betreuung im Kindergarten sind angesteckt hat. Mittlerweile ist der ganze Kindergarten wohl für 2 Wochen dicht gemacht worden.

Wenn ich jetzt in den letzten Tagen bei ihm gewesen wäre und dann auch krank werde, kann ich ziemlich gut abschätzen, dass ich es wohl von ihm habe.

Wenn ich jetzt aber mit der Bahn unterwegs bin, wird's schon schwieriger. Da muss nur mal eine symptomlose Person unterwegs sein, die verteilt das dann und du kannst nicht nachvollziehen, ob du es jetzt aus der Bahn hast, oder von der Arbeit, oder, oder...

Wenn es so einfach wäre, hätten wir den Spaß schon längst im Griff. Wenn jeder mit Corona grün anlaufen würde, brauchst du den Leuten nur sagen, haltet euch von leuten fern, die grün sind

Wir haben aber eben einen nicht unerheblichen Teil an asymptomatischen Krankheitsverläufen, dazu kommt noch das Problem, dass man ansteckend ist, bevor man "krank" ist.

Hätten wir zum Beispiel die Möglichkeit jeder Person auf der Welt gleichzeitig einen Schnelltest für zuhause zu geben, könnten wir den absoluten Großteil der infizierten erkennen und die bleiben dann eben 2 Wochen in Quarantäne.

MisterCrac
03.03.2021 11:45·  Bearbeitet


Locust schrieb:

Niedrige Infektionszahlen ermöglichen eine breite öffnung, stabile Wirtschaft und das wirkt sich positiv auf die psyche aus.

Zitat anzeigen



Tja blöd nur, dass anscheinend kein einziges Land in Europa dazu in der Lage ist, für niedrige Infektionszahlen zu sorgen. Um uns herum schaut es ja nicht unbedingt besser aus. Eher noch schlechter. Wie also will man diese niedrigen Infektionszahlen erreichen? Auf einem Kontinent, auf dem 100 Kilometer Bewegung in nahezu jeder beliebigen Himmelsrichtung bedeuten, dass man in einem anderen Bundesland oder Staat ist? Mit noch härterem Lockdown? Wie sollte der denn aussehen, wie sollte er durchgesetzt werden?

blubb0r
03.03.2021 12:09


DiebelsAlt83 schrieb:
Da kann man absolut nichts mehr hinzufügen. Es ist einfach nur erschreckend! Diese Regierung taumelt seit Monaten und länger von a nach b und zurück und rennt vor jede Wand, die da steht. Wahnsinn ist das.

Und dieses eigene Gefühl, was zwischen Hilflosigkeit, Machtlosigkeit, Verzweiflung und was sonst noch pendelt, macht einen geradezu kaputt. Die Grenzen dessen sind schon längst überschritten. Selbst die Kinder, die das alles zu Anfang bis circa Weihnachten richtig toll gemacht haben und alles mitgetragen haben, können bald nicht mehr. Die, die am wenigsten dafür können, was hier alles falsche läuft und die absolut nicht die geringste Lobby haben. Ich will nicht wissen, was davon alles übrig bleibt in den kleinen und größeren Köpfen.

Bei uns Erwachsenen ebenfalls. Ich hab am Freitag (glaub ich) das Muse Live at Shepherd‘s Bush gesehen. Ich wusste gar nicht mehr, dass es so krasse Glücksgefühle auslösen kann, wenn sowas banales passiert. Dann kam die bessere Hälfte vom Dienst im Krankenhaus zurück, bisl darüber erzählt, ein bisl über die Notbetreuung in der Schule. Bums! Ich hätte fast geheult, so hat mir das dann wieder die Glücksgefühle weggerissen. Und so geht das dauernd. Ich kann die Tage an denen die Wut und die Hilflosigkeit überwiegen schon gar nicht mehr mitzählen.

Und als wenn das noch nicht genug wäre, kommt on top noch das ständige Verlangen nach Kontakt zu den Eltern, Großeltern und Freunden. Das ist fast noch schlimmer als all die Wut auf diese Unfähigkeit der Politik. Davon wird man am meisten bescheuert. Und die Aussicht auf Besserung ist bei der wiederkehrenden Handlung der Politik gleich null. Zero, absolut.

Ich glaube man macht sich bisher noch gar kein richtiges Bild über die ganzen Folgen, die das alles für jeden einzelnen hat. Egal ob finanziell, psychisch oder körperlich. Wenn du nicht an dem Virus erkrankst oder schlimmeres, dann ist die Chance groß, es durch die ganzen Folgen, die diese Unfähigkeit in Berlin und den Ländern bringt, zu tun.

Und im September wird rein gar nichts passieren, was auch nur im Ansatz zu Veränderungen führt, weil dann eh alles egal ist, solange der eigene Machterhalt stimmig ist. Und die, die genau das verkörpern sollten, was jetzt dringend nötig wäre, nämlich soziale Gerechtigkeit herstellen und so weiter, die sind nicht da. Entweder, weil von allen ausgeschlossen oder weil sie schon fast mit Mitte rechts im Bett liegen für die Macht oder weil sie einfach nur der schlechteste Witz von allen sind und den Parteinamen genauso gut ablegen könnten. Mir fällt da nichts anderes zu ein, als Verachtung für alles, was da passiert. Und die schon angesprochenen Lauterbachs und Drostens dieser Welt, können einem tatsächlich nur leid tun. Genau die sollte wenig bis nichts treffen, aber die beziehen die meisten Prügel. Es müsste genau umgekehrt sein.

Edit: jetzt ist’s so viel und so lang geworden, dass schon wieder zig Posts zwischen mir und blubb0r gekommen sind. Kann ja um die Urzeit keiner ahnen.

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Ja, aber ganz ehrlich, das Auskotzen tut dann doch irgendwo mal gut...

2dropkick42und anderen gefällt das
Locust
03.03.2021 12:22·  Bearbeitet


MisterCrac schrieb:


Locust schrieb:

Niedrige Infektionszahlen ermöglichen eine breite öffnung, stabile Wirtschaft und das wirkt sich positiv auf die psyche aus.

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Tja blöd nur, dass anscheinend kein einziges Land in Europa dazu in der Lage ist, für niedrige Infektionszahlen zu sorgen. Um uns herum schaut es ja nicht unbedingt besser aus. Eher noch schlechter. Wie also will man diese niedrigen Infektionszahlen erreichen? Auf einem Kontinent, auf dem 100 Kilometer Bewegung in nahezu jeder beliebigen Himmelsrichtung bedeuten, dass man in einem anderen Bundesland oder Staat ist? Mit noch härterem Lockdown? Wie sollte der denn aussehen, wie sollte er durchgesetzt werden?

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Im Grunde ja. Härter und kürzer. Voraussetzung ist dafür aber Einschränkungen der Mobilität und Grenzkontrollen.
Fliegen brauchen aktuell nur die wenigsten und wenn mit kontrollierter quarantäne einreisen.

Was aber jetzt passiert ist kompletter unsinn wenn du nicht einen brauchbaren Joker hast wie massenhaft Schnelltest oder Impfungen.

Die Öffnungen gehen nur zur Last der bereits geschlossenen Einrichtungen für die sich das verlänger bzw. der lockdown erneut komplett verschärft werden muss.

Nur als kleine Einordnung wir sind immer noch leicht über dem Niveau von vor ca. einen Jahr als es in den lockdown ging, tendenz steigen. Wie im Oktober wir total blauäugig agiert und wie das ausging ist bekannt.

Wenn die Regierung es aber schafft mit öffnungen die Zahlen zu senken irre ich mich gerne und zieh alle Hüte....

1StonedHammer gefällt das
Mambo
03.03.2021 12:35·  Bearbeitet


(...)
Wenn es so einfach wäre, hätten wir den Spaß schon längst im Griff. Wenn jeder mit Corona grün anlaufen würde, brauchst du den Leuten nur sagen, haltet euch von leuten fern, die grün sind

Wir haben aber eben einen nicht unerheblichen Teil an asymptomatischen Krankheitsverläufen, dazu kommt noch das Problem, dass man ansteckend ist, bevor man "krank" ist.

Hätten wir zum Beispiel die Möglichkeit jeder Person auf der Welt gleichzeitig einen Schnelltest für zuhause zu geben, könnten wir den absoluten Großteil der infizierten erkennen und die bleiben dann eben 2 Wochen in Quarantäne.

Zitat anzeigen



Ich glaube auch, dass massenweise verfügbare Schnelltests da wirklich ein riesen Schritt in Richtung Eindämmung sein können.

Wenn jeder Bürger - zusätzlich zu den aktuellen Maßnahmen natürlich - jede Woche zwei Schnelltests macht und sich bei positivem Ausfallen konsequent quarantänisiert, würden die Ansteckungen anderer Personen an symptomfreien erkrankten Tagen massivst zurückgehen. Das könnte die Zahlen in kurzer Zeit enorm drücken, sodass danach (!) verantwortliche Öffnungen in der Breite möglich sind, die aufgrund des parallelen Impffortschrittes auch dauerhaft sein werden. Dann ist wirklich Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Ich befürchte nur zweierlei:
1) Dass die Verfügbarkeit von Schnelltests nicht zunächst zum Senken der Infektionszahlen, sondern direkt als Argument für Öffnungen genommen wird. Dann gleichen die Tests mit viel Glück vielleicht die neuen Ansteckungsmöglichkeiten aus und die Zahlen werden nicht sinken.
Dann kommen die ersten Lobbyverbände und sagen "müssen sie ja auch nicht so lange es kontrollierbar ist". Dabei wird völlig vergessen/verschwiegen, dass mit jeder Ansteckung die Wahrscheinlichkeit für neue Mutationen steigt, bei denen die Impfstoffe nicht mehr helfen. Wenn das aber passiert, sind wir wegen unseres eigenen unverantwortlichen Öffnens richtig hart im Eimer und alles geht im schlimmsten Fall von vorne los. Ja, von vorne.

2) Ich zweifele mittlerweile auch echt daran, ob die Leute mit Schnelltests verantwortlich umgehen. Das fängt dabei an, ob die Leute sich das Stäbchen wirklich richtig in die Nase/den Rachen schieben oder nur so weit wie es angenehm ist ("merkt ja keiner").
Das geht dabei weiter, ob die Leute bei positivem Ergebnis wirklich alles absagen und zu Hause bleiben, oder doch nicht - z.B. weil ihnen die Deadline im Job, der lange erwartete Termin beim Orthopäden oder das private Treffen nach dem Streit mit der Freundin in Wahrheit doch wichtiger sind. Nachweisbar ist der gemachte positive Test ja nicht und daher auch schnell verschwunden. Neben solchem richtig üblem vorsätzlichem Verhalten ist auch nicht zu unterschätzen, wie viele sich vermutlich schnell beginnen einzureden, dass das ja ein Fehler des Tests sein muss, weil die gar nicht so genau sind etc.

Von daher habe ich echt Sorge, dass der allgemeine Egoismus auch diese riesen Chance kaputt machen wird...

Mambo
03.03.2021 13:16

Es gibt übrigens gerade einen sehr guten Artikel im Focus zu den aktuellen Debatten.
Da geht insbesondere um die Dinge, die bei neben Öffnungsforderungen nicht vergessen werden dürfen (Langzeitfolgen etc).

Karpferito
03.03.2021 13:36

Ich frage mich auch wie eine so große Menge an Schnelltests zur Verfügung gestellt werden soll. Das sind ja unfassbare Mengen, die da verbraucht werden, wenn jeder das einigermaßen regelmäßig machen soll.

Wir haben bei uns im Labor schon jetzt große Probleme mit der Sicherung der Lieferketten für unsere Verbrauchsmaterialien. Alles was Einweg-Plastik ist, ist quasi überall ausverkauft, egal ob das eine Pipettenspitze oder eine Zellkulturplatte ist.

Da muss man teilweise echt viel Vorrat anlegen, weil durch die vielen PCR Tests usw viele Ressourcen aufgebraucht sind.
Die Schnelltests kommen ja jetzt noch oben drauf, deswegen werden die anderen Tests ja nicht weniger.

Was die Genauigkeit für den Eigengebrauch angeht, meine ich mich zu erinnern, dass diese Tests dann nur recht kurz in die Nase eingeführt werden. Also nicht wie beim Arzt ganz tief rein, das macht vermutlich kaum jemand richtig zuhause, weil es einfach super unangenehm ist.

Gestern haben wir laut RKI Impfdashboard immerhin fast die 200.000 Impfungen geschafft, das sind dann in einer normalen Arbeitswoche wenigstens 1 Mio Impfungen + das was noch am Wochenende gemacht wird. Mir geht das zwar alles immer noch zu langsam, aber immerhin ist da eine Steigung erkennbar.

Hoffen wir mal die Entscheidungsträger ziehen sich endlich mal den Finger aus dem Arsch und geben alles was möglich ist so bald wie möglich für die Hausärzte frei. Dann kann da auch endlich Tempo gemacht werden. Spätestens ab April kommen wir sonst nämlich nicht mehr hinterher.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
03.03.2021 14:26Supporter


blubb0r schrieb:


DiebelsAlt83 schrieb:
Da kann man absolut nichts mehr hinzufügen. Es ist einfach nur erschreckend! Diese Regierung taumelt seit Monaten und länger von a nach b und zurück und rennt vor jede Wand, die da steht. Wahnsinn ist das.

Und dieses eigene Gefühl, was zwischen Hilflosigkeit, Machtlosigkeit, Verzweiflung und was sonst noch pendelt, macht einen geradezu kaputt. Die Grenzen dessen sind schon längst überschritten. Selbst die Kinder, die das alles zu Anfang bis circa Weihnachten richtig toll gemacht haben und alles mitgetragen haben, können bald nicht mehr. Die, die am wenigsten dafür können, was hier alles falsche läuft und die absolut nicht die geringste Lobby haben. Ich will nicht wissen, was davon alles übrig bleibt in den kleinen und größeren Köpfen.

Bei uns Erwachsenen ebenfalls. Ich hab am Freitag (glaub ich) das Muse Live at Shepherd‘s Bush gesehen. Ich wusste gar nicht mehr, dass es so krasse Glücksgefühle auslösen kann, wenn sowas banales passiert. Dann kam die bessere Hälfte vom Dienst im Krankenhaus zurück, bisl darüber erzählt, ein bisl über die Notbetreuung in der Schule. Bums! Ich hätte fast geheult, so hat mir das dann wieder die Glücksgefühle weggerissen. Und so geht das dauernd. Ich kann die Tage an denen die Wut und die Hilflosigkeit überwiegen schon gar nicht mehr mitzählen.

Und als wenn das noch nicht genug wäre, kommt on top noch das ständige Verlangen nach Kontakt zu den Eltern, Großeltern und Freunden. Das ist fast noch schlimmer als all die Wut auf diese Unfähigkeit der Politik. Davon wird man am meisten bescheuert. Und die Aussicht auf Besserung ist bei der wiederkehrenden Handlung der Politik gleich null. Zero, absolut.

Ich glaube man macht sich bisher noch gar kein richtiges Bild über die ganzen Folgen, die das alles für jeden einzelnen hat. Egal ob finanziell, psychisch oder körperlich. Wenn du nicht an dem Virus erkrankst oder schlimmeres, dann ist die Chance groß, es durch die ganzen Folgen, die diese Unfähigkeit in Berlin und den Ländern bringt, zu tun.

Und im September wird rein gar nichts passieren, was auch nur im Ansatz zu Veränderungen führt, weil dann eh alles egal ist, solange der eigene Machterhalt stimmig ist. Und die, die genau das verkörpern sollten, was jetzt dringend nötig wäre, nämlich soziale Gerechtigkeit herstellen und so weiter, die sind nicht da. Entweder, weil von allen ausgeschlossen oder weil sie schon fast mit Mitte rechts im Bett liegen für die Macht oder weil sie einfach nur der schlechteste Witz von allen sind und den Parteinamen genauso gut ablegen könnten. Mir fällt da nichts anderes zu ein, als Verachtung für alles, was da passiert. Und die schon angesprochenen Lauterbachs und Drostens dieser Welt, können einem tatsächlich nur leid tun. Genau die sollte wenig bis nichts treffen, aber die beziehen die meisten Prügel. Es müsste genau umgekehrt sein.

Edit: jetzt ist’s so viel und so lang geworden, dass schon wieder zig Posts zwischen mir und blubb0r gekommen sind. Kann ja um die Urzeit keiner ahnen.

Zitat anzeigen



Ja, aber ganz ehrlich, das Auskotzen tut dann doch irgendwo mal gut...

Zitat anzeigen


Tut es auch. Und ich habe mir fest vorgenommen, nach der Pandemie, viel öfter auf die Straße zu gehen, wenn es einen guten Grund gibt und entsprechend was stattfindet. Ob es nützt sei dahingestellt, aber man muss sich ja mal bemerkbar machen.

Nikrox
Nikrox
03.03.2021 15:42Supporter


hermes81 schrieb:
Staatsversagen in der Pandemie
Sätze zum Ausflippen


www.spiegel.de


Zitat anzeigen


Und wieder einmal spricht mir Herr Lobo aus dem Herzen. Vor allem der Absatz über demokratische Spätschäden sehe ich als enorm wichtig an.

Nur habe ich leider die Befürchtung, dass sich das Ende September nicht positiv auf das Wahlergebnis auswirken wird. Dafür hätten die Umfragewerte der CDU/CSU & SPD schon längst einbrechen müssen.

Locust
03.03.2021 15:53


Nikrox schrieb:


hermes81 schrieb:
Staatsversagen in der Pandemie
Sätze zum Ausflippen


www.spiegel.de


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Und wieder einmal spricht mir Herr Lobo aus dem Herzen.
Vor allem der Absatz über demokratische Spätschäden sehe ich als enorm wichtig an.
Nur habe ich leider die Befürchtung, dass sich das Ende September nicht positiv auf das Wahlergebnis auswirken wird.
Dafür hätten die Umfragewerte der CDU/CSU & SPD schon längst einbrechen müssen.

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Was wäre den eine positive Auswirkung aufs Wahlergebnis?
Das Dilemma ist ja, dass hier wirklich keinen Partei sich mit Ruhm bekleckert, nichtmal konzeptionell.

Miniparteien mal nicht berücksichtigt

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