02.03.2021 16:59· Bearbeitet
Ich sehe es genauso wie Locust und Yertle-the-Turtle.
Es ist absurd, nach einem Jahr Erklärens der Schließungs-Notwendigkeiten jetzt nicht nur ohne sondern aktuell gegen jegliche epidemiologischen Gründe plötzlich Dinge zu öffnen, die nun wirklich nicht systemrelevant sind, nur weil die Lobbyverbände jetzt Rückenwind spüren.
Da ist es auch kein Wunder, wenn sich die Leute belogen fühlen. Entweder es kommt bei Entscheidungen auf die relevanten messbaren Größen für die Pandemiebekämpfung an oder nicht. Aber das Zurechtbiegen von Grenzwerten aufgrund wirtschaftlicher Bedürfnisse statt neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse wird langfristig alles nur schlimmer machen.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn der Impffortschritt oder die Massenverfügbarkeit von Schnelltest andere Prognosen rechtfertigen - aber das ist dann auch wissenschaftsbasiertes Handeln.
Mit den aktuell diskutierten Öffnungsschriten macht man vermutlich leider schnell jegliche Erfolge seit Weihnachten zunichte und rennt dann nur in die nächste Welle und damit zwangsweise in unnötige neue Tote und auch den nächsten scharfen Lockdown. Noch ein bisschen weiter durchhalten jetzt und man hätte eine sehr solide Ausgangsbasis um ab Frühjahr/Frühsommer wirklich dauerhaft zu öffnen. Genau wie es schon im Herbst gewesen wäre.
Ich glaub auch nicht, dass diese ständigen Tippelschritte z.B. in den Schulen irgendwem helfen. Aus eigener Erfahrung (mit mehreren Lehrern verschiedener Schulformen in der Verwandtschaft) sind die Lehrer gerade erheblich mehr mit dem ständigen Umorganisieren der Unterrichtsformen und Hygienekonzepte beschäftigt, als mit dem Unterricht und dessen inhaltlicher Planung selbst.
Da geht durch die ständige Reorganisation und Neueinstellung beider Seiten auf die neuen Öffnungs- und erneuten Schließungsschritte meines Erachtens mehr Bildung verloren, als wenn man z.B. bei den weiterführenden Schulen einfach bis Sommer auf Video setzen und dadurch auch die volle Kraft in vernünftigen und durchdachten Fernunterricht stecken könnte.