Coronavirus

eröffnet von Yertle-the-Turtle am 27.02.2020 10:02 Uhr
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Mambo
26.02.2021 10:22·  Bearbeitet

Ich mag diesen Thread hier wirklich sehr. Ehrlich gesagt hab ich noch nirgends im Internet so ein hohes Diskussionsniveau über Corona gesehen - das ist echt cool. Smiley Nur manchmal schwer hinterher zu kommen Smiley

@DiebelsAlt83: Wirklich zum verstehen - wo hat denn in deinen Augen konkret der Datenschutz selbst die Pandemiebekämpfung verhindert und was hättest du lieber gehabt?

Was die Schuldigitalisierung angeht, kann ich euch nur zustimmen - das ist ein einziges Trauerspiel. Meine Freundin ist Lehrerin an einer großen Schule, an der es in mehreren ganzen Gebäuden (!) kein Internet gibt. Wenn du so ausgestattet bist, brauchst du über gestreamten Wechselunterricht natürlich nicht nachzudenken.

Was den Fußball angeht - Katar-Reisen halte ich generell für mehr als fragwürdig, aktuell aber - wie die ganze Uefa-Verlegerei für eine absolute Frechheit. Da gibts überhaupt kein Gespür mehr dafür, in welcher Lage wir gerade sind. Jegliche Bodenhaftung verloren. Ich weiß nicht, ob ich je wieder Spaß an Champions League haben werde, ich glaube es eher nicht.

Was Locusts Beitrag zu einem harten Lockdown angeht: Genau so sehe ich das auch. Hätte man im Herbst wirklich einen Lockdown gemacht, wären wir jetzt nahe Null. In dem Fall wären wohl sogar mal Grenzschließungen ein angemessenes Mittel gewesen.

Was die Beiträge zur "Durchschnittsdummheit" angeht: Ich würde es eher "Durchschnittsegoismus" nennen, oder zumindest die Facette hinzufügen. Ich glaube uns fällt gerade ziemlich hart auf die Füße, dass wir Generationen von Leuten haben, die dazu erzogen wurden, im Zweifel alle anderen als Gegner zu sehen und jedenfall ganz ganz überwiegend auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.

Für mich sieht das, was ich im Alltag beobachte (gerade in Corona) aus, wie die völlige Ablehnung jeglicher Gemeinwohlverantwortung durch immer mehr Menschen - und das find ich echt beängstigend.

Bsp: Bei JEDEM Einkauf, sehe ich wen im Supermarkt, der die Maske nicht über der Nase hat.

Ist das Dummheit? Ich traue jedem Menschen zu, dass ihm bewusst ist, dass die Nasenluft nur gefiltert werden kann, wenn die Maske drüber ist.
Ist das die psychische Belastung? In einzelnen Fällen spielt die vielleicht rein, aber ich glaube auch die hindert einen nicht wirklich am Maske über die Nase ziehen.
Ist es Egoismus? Ja und zwar ganz überwiegend. Wer so handelt, macht die Schutzmaßnahmen exakt so weit mit, wie es ihm selbst einen Vorteil bringt: Es sieht nach Maskentragen aus und er/sie kann in den Supermarkt gehen und die Maske im Zweifel schnell hochziehen.
Auf das wirksame Filtern der Atemluft hingegen wird ge****** - und das ist zufällig genau das, was nicht für einen selbst, sondern für andere da ist.

Und das ist in meinen Augen auf sehr sehr vieles übertragbar - auf ein "meinen Geburtstag kann ich ruhig mit paar Leuten feiern", aber auch auf die hier geschilderte Kita-Situation:

Natürlich wussten die Eltern, was da passieren kann. Vielleicht waren sie belastet und haben auch deswegen besonders gehofft, dass es gut geht. Aber sorry: Hier gehts je nach Risiko des Erziehers bzw. dessen Eltern (oder denen der anderen Kinder) juristisch im Zweifel um nen versuchten Totschlag. Wenn jemand stirbt um nen vollendeten oder jedenfalls eine fahrlässige Tötung. Das mag kaum nachweisbar sein, aber das muss man sich mal vor Augen führen.

Die Eltern riskieren nicht irgendwas, sondern das Leben von anderen Menschen, um ihr Kind in die Kita zu bringen. Das ist, bei allem Verständnis für die unglaublich belastende Situation gerade, nicht mit Dummheit zu erklären. Da überwiegt in meinen Augen ganz erheblich das Handeln nur für eigene Vorteile und das Abstreiten jeglicher Verantwortung für andere Menschen.

Locust
26.02.2021 10:47·  Bearbeitet

www.spiegel.de

Das bestätigt übrigens meine subjektiven Eindruck. Ich bin oftmals beeindruckt wie rücksichtsvoll jüngere sind im Vergleich zu älteren. Natürlich ist das im Schnitt pauschaliert aber nicht umsonst sind die meisten Querdenker Ü40.

Das jüngere eher mehr Kontakte haben liegt auch in der Natur der Sache aber gerade so schlampige AHA Regeln sehe ich eher bei Älteren. Maske unter der Nase ist mmn. eine Protesthaltung. Auch wenn ich verständis haben für das Hinterfragen gewisser Maßnahmen insbesondere wenn die persönliche Situation angespannt ist. Aber das sich zu weigern Masken zu tragen gehört da nicht dazu und enzieht sich auch jeder Diskussionsgrundlage.

@mambo

Ich denke die Grenzschließungen oder eher Kontrollen (es gibt ja benötigten lieferverkehr usw. ) wären dauerhaft von nöten gewesen. Aber mein Ansatz wäre die Mobilität einzuschränken und innerhalb von diesem Radius deutlich mehr zu ermöglichen.

Ganz pauschal gesagt, wenn sich die Länder nicht einig werden soll jeder machen was er will aber dann bleibt auch jeder in seinem Bundesland.

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Karpferito
26.02.2021 10:53


Mambo schrieb:
Ich mag diesen Thread hier wirklich sehr. Ehrlich gesagt hab ich noch nirgends im Internet so ein hohes Diskussionsniveau über Corona gesehen - das ist echt cool. Smiley Nur manchmal schwer hinterher zu kommen Smiley

@DiebelsAlt83: Wirklich zum verstehen - wo hat denn in deinen Augen konkret der Datenschutz selbst die Pandemiebekämpfung verhindert und was hättest du lieber gehabt?

Was die Schuldigitalisierung angeht, kann ich euch nur zustimmen - das ist ein einziges Trauerspiel. Meine Freundin ist Lehrerin an einer großen Schule, an der es in mehreren ganzen Gebäuden (!) kein Internet gibt. Wenn du so ausgestattet bist, brauchst du über gestreamten Wechselunterricht natürlich nicht nachzudenken.

Was den Fußball angeht - Katar-Reisen halte ich generell für mehr als fragwürdig, aktuell aber - wie die ganze Uefa-Verlegerei für eine absolute Frechheit. Da gibts überhaupt kein Gespür mehr dafür, in welcher Lage wir gerade sind. Jegliche Bodenhaftung verloren. Ich weiß nicht, ob ich je wieder Spaß an Champions League haben werde, ich glaube es eher nicht.

Was Locusts Beitrag zu einem harten Lockdown angeht: Genau so sehe ich das auch. Hätte man im Herbst wirklich einen Lockdown gemacht, wären wir jetzt nahe Null. In dem Fall wären wohl sogar mal Grenzschließungen ein angemessenes Mittel gewesen.


Was die Beiträge zur "Durchschnittsdummheit" angeht: Ich würde es eher "Durchschnittsegoismus" nennen, oder zumindest die Facette hinzufügen. Ich glaube uns fällt gerade ziemlich hart auf die Füße, dass wir Generationen von Leuten haben, die dazu erzogen wurden, im Zweifel alle anderen als Gegner zu sehen und jedenfall ganz ganz überwiegend auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.
Für mich sieht das, was ich im Alltag beobachte (gerade in Corona) aus, wie die völlige Ablehnung jeglicher Gemeinwohlverantwortung durch immer mehr Menschen - und das find ich echt beängstigent.

Bsp: Bei JEDEM Einkauf, sehe ich wen im Supermarkt, der die Maske nicht über der Nase hat.

Ist das Dummheit? Ich traue jedem Menschen zu, dass ihm bewusst ist, dass die Nasenluft nur gefiltert werden kann, wenn die Maske drüber ist.
Ist das die psychische Belastung? In einzelnen Fällen spielt die vielleicht rein, aber ich glaube auch die hindert einen nicht wirklich am Maske über die Nase ziehen.
Ist es Egoismus? Ja und zwar ganz überwiegend. Wer so handelt, macht die Schutzmaßnahmen exakt so weit mit, wie es ihm selbst einen Vorteil bringt: Es sieht nach Maskentragen aus und er/sie kann in den Supermarkt gehen und die Maske im Zweifel schnell hochziehen.
Auf das wirksame Filtern der Atemluft hingegen wird ge****** - und das ist zufällig genau das, was nicht für einen selbst, sondern für andere da ist.

Und das ist in meinen Augen auf sehr sehr vieles übertragbar - auf ein "meinen Geburtstag kann ich ruhig mit paar Leuten feiern", aber auch auf die hier geschilderte Kita-Situation:
Natürlich wussten die Eltern, was da passieren kann. Vielleicht waren sie belastet und haben auch deswegen besonders gehofft, dass es gut geht. Aber sorry: Hier gehts je nach Risiko des Erziehers bzw. dessen Eltern (oder denen der anderen Kinder) juristisch im Zweifel um nen versuchten Totschlag. Wenn jemand stirbt um nen vollendeten oder jedenfalls eine fahrlässige Tötung. Das mag kaum nachweisbar sein, aber das muss man sich mal vor Augen führen.
Die Eltern riskieren nicht irgendwas, sondern das Leben von anderen Menschen, um ihr Kind in die Kita zu bringen. Das ist, bei allem Verständnis für die unglaublich belastende Situation gerade, nicht mit Dummheit zu erklären. Da überwiegt in meinen Augen ganz erheblich das Handeln nur für eigene Vorteile und das Abstreiten jeglicher Verantwortung für andere Menschen.

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Sehr guter Beitrag, ich denke das Wort Dummheit war vielleicht nicht ganz optimal gewählt. Egoismus ist da tatsächlich der bessere Begriff.

Dummheit oder besser Selbstüberschätzung spielt aber in vielen Situationen trotzdem eine Rolle. Ich nehme da immer gerne das Beispiel, wenn irgendwelche Leute sich ein Youtube Video angeschaut haben und dann z.B. dem Drosten vorwerfen, er hätte keine Ahnung was er da erzählt.

Ich meine ich gehe doch auch nicht zu meinem Automechaniker, wenn der mir sagt meine Kupplung ist kaputt und fange dann an mit dem zu diskutieren, weil ich der Meinung bin, dass was anderes kaputt ist. Da habe ich keine Ahnung und brauche dem Fachmann nicht zu erklären, was da nicht stimmt.

dropkick42
26.02.2021 11:04

Bis dato konnte ich die politischen Maßnahmen (und zum Teil die Kommunikation) zumindest unter dem ständigen Dilemma in dem wir uns befinden nachvollziehen. Mittlerweile aber werde ich auch regelrecht wütend über die politische Kommunikation: Vorgestern werden zum Beispiel vom Söder gewisse Lockerungen in Aussicht gestellt, nur um diese gestern wieder etwas zu relativieren. Was soll das?

Im näheren Familenkreis, der bei Leibe nicht so reflektiert mit der ganzen Thematik wie dieses Forum umgeht, macht sich derweil die Einstellung breit, dass Corona jetzt ja bald rum sei. Ich wurde tatsächlich gestern zu einem 80zigsten Geburtstag am Sonntag mit Kaffee und Kuchen und 16 geladenen Gästen eingeladen. Auf meine Absage gab es nur die klassische Aussage, ich solle mal nicht in Panik verfallen und mich nicht so ängstlich anstellen. Zum verrückt werden Smiley Smiley

Partyhänni
26.02.2021 11:29

Auch wenn dieser Post schon etwas älter ist, ist er immer noch aktuell. Wie man sieht werden ja schon seit fast einem Jahr keine Konzerte mehr gespielt. Was ich sehr schade finde, aber auch nachvollziehen kann. Selbst in naher Zukunft sehe ich dort noch keine Besserung. Ich denke das die komplette Musikbranche darunter sehr zu leiden hat. Gerade auch weil niemand richtig planen kann, wann alles wieder "normal" weitergeht.

Die Einnahmen von Konzerten werden den Bands und Künstlern sicher sehr fehlen. Ich hoffe jedoch, dass wir bald wieder Festivals und Konzerte besuchen können. Auch wenn das bestimmt noch etwas dauern kann!

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Locust
26.02.2021 11:33

Das sind 2 Punkte die ich unterschreiben würde.

1.@karpferito
Es ist dchon abenteuerlich wie Laien es besser wissen
wollen als Experten und das in einem komplexen Gebiet wie der Virologie. Als ob man selbst Viren beurteilen kann.

2. @dropkick

Mein subjektiver eindruck ist, dass viele Deutsche auch hier tendenziell ältere nach aussen sich nicht eingestehen wollen, dass man sich wegen Corona gedanken mach, man will ja kein schisser sein.... Mir fehlt jetzt der Fachbegriff dafür aber vielen Deutschen ist es wichtiger was andere über einen denken als das zu tun was ihrerer tatsächlichen überzeugung entspricht, Nicht umsonst sind Statussymbole so erfolgreich.

Grotesk ist dabei das dies oft Leute garnicht wirklich denken sondern man das fälschlicherweise von denen annimmt.

hermes81
26.02.2021 12:08

Ich glaube ja eher dass die Berichterstattung über Corona einen großen Teil dazu beiträgt, weshalb viele (auch äußerst intelligente) Menschen keine "Lust" mehr haben.

Wie gesagt, es sind ja nicht nur einfach gestrickte Schwurbler die das kritisch sehen. Es gibt in diesem Land im Prinzip keinen kritischen Diskurs mehr. Entweder schwarz oder weiß. Ja und Amen Sager oder Schwurbler.

Ich habe es bereits mal angeschnitten: Gefühlt gibts es seit Beginn der Pandemie nur Schock Schlagzeilen ala "Bricht das Gesundheitssystem in (beliebiges Land einsetzen) nun zusammen" ; "xxx Tote binnen 24 Stunden, es droht der Kollaps" ...

Man hat so ein bißchen das Gefühl, das gesunde Maß ist vollkommen abhanden gekommen. Es wird nur noch an Corona gestorben, alles andere rückt vollständig in den Hintergrund.

Dinge für die man vor einem Jahr noch als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wurde, werden langsam Realität und es wird klaglos hingenommen. Alternativlos ist das neue Zauberwort.

Medien überbieten sich mit Horrormeldungen. Eingetroffen ist davon bislang nichts!

Man sieht immer nur die Zahlen, es wird nichtsmehr hinterfragt. Alles, aber wirklich alles wird diesem Virus untergeordnet. Es ist nicht die zweite Pest die den halben Erdball dahinrafft. Und trotzdem verängstigt man Menschen jeden Tag. Da ist doch jedes gesunde Maß dahin.

Man kann auch vor lauter Angst umkommen.

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Locust
26.02.2021 12:20

Seh ich nur bedingt so.

Sicherlich ist das Medienaufkommen mit sozialen Medien usw. heut zu Tage ein Problem. Es liegt aber auch an jeden selbst wieviel er davon konsumiert. Ich meide sozial Media und Boulevard. Das macht einen nur verrückt und zwar immer, nicht nur in Corona Zeiten. Angst finde ich übrigens ein schlechtes Wort als basis da es v.a. in Deutschland stark negativ behaftet ist wie oben geschildert.

Das die Regierung eine ziemlich schlechte kommunikation an den Tag legt holft natürlich zudem nicht.

Ich weiß zwar nicht genau auf was du raus willst mit Schreckensszenarien die nicht eingetroffen sind und ich will das auch garnicht aufrollen. Aber die Maßnahmen sollen gerade das verhindern. Wäre das trotzdem passiert wäre das ne komplette bankrotterklärung. Im Grunde ist das ein kompliment für die Regierung. Smiley

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
26.02.2021 14:12Supporter


Mambo schrieb:
@DiebelsAlt83: Wirklich zum verstehen - wo hat denn in deinen Augen konkret der Datenschutz selbst die Pandemiebekämpfung verhindert und was hättest du lieber gehabt?

Zitat anzeigen



Reicht es, wenn ich sage, dass Gesundheitsämter ihre Kontaktketten manuell verfolgen müssen? Nichts war mit der App verknüpft, in der App war alles anonym, das ganze Ding ist doch von oben bis unten so strukturiert, dass rein gar nichts preisgegeben wird. Das Geld was in diese App gepumpt wurde hätte ich gern besessen, um jetzt der dritten Welt den Impfstoff zukommen zu lassen, den sie von der First World nicht kriegen. Zumindest nicht so schnell es nötig wäre.

Woran scheitert denn Dauerhaft die Digitalisierung von z.B. Impfausweisen oder ähnlichem. Am Datenschutz.

Aber wie gesagt. Vor google, Apple, im social Media und auch bei allen anderen, macht sich jeder nackt. Und das ganz ohne Nachdenken und Datenschutz-Protest.

Oder diese dämlichen Adresszettel, die es gab/gibt (keine Ahnung, weil ich außer zum arbeiten schon lange nirgendwo mehr war), auf denen jeder Depp eintragen konnte was er wollte, egal ob es stimmte oder nicht, weil es eh nicht nachgeprüft wurde?

Aber weißt du, es lohnt sich auch einfach nicht. Es ist ohnehin zu spät.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
26.02.2021 14:22Supporter

Wo ich gerade bei Impfstoffen bin. Hier werden jetzt Millionen von Impfdosen liegen gelassen und man sucht händeringend nach Abnehmern, weil jetzt schon bei den Impfstoffen nach 1st und 3rd class unterschieden wird? Ist jetzt nicht neu, aber da ich gerade was von Impfstoff geschrieben habe, kam mir das noch hoch.

Krass wie sich innerhalb eines Jahres das komplette Grauen der Gesellschaft in einem Land wie diesem hier offenbart. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele schon Geld oder mehr dafür bezahlt haben, um außer der Reihe geimpft zu werden. Und zwar mit dem "guten" Zeug. Versteht sich doch von selbst.

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
26.02.2021 14:27Supporter


schrieb:
Das hat man zig mal verpasst. Es wäre sogar immer noch möglich. Extremer Lockdown bis Ostern, Grenzen zu, Flugverkehr einstellen und alle ins Home office.

Nur das nötigste hat offen mit Ausgangssperren 24 h nur nötige ausnahmen. Und dann sollte es ab Ostern mit Lockerungen in großen Schritten reichen.

Nur wollen die es irgendwie allen recht machen und das geht halt grundsätzlich nicht.

Zitat anzeigen


Ich kann dir sagen was nach Ostern passiert, wenn jetzt wieder alle langsam machen was sie wollen. Smiley

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MinistryOfDeath
MinistryOfDeath
26.02.2021 14:41


DiebelsAlt83 schrieb:


schrieb:
Das hat man zig mal verpasst. Es wäre sogar immer noch möglich. Extremer Lockdown bis Ostern, Grenzen zu, Flugverkehr einstellen und alle ins Home office.

Nur das nötigste hat offen mit Ausgangssperren 24 h nur nötige ausnahmen. Und dann sollte es ab Ostern mit Lockerungen in großen Schritten reichen.

Nur wollen die es irgendwie allen recht machen und das geht halt grundsätzlich nicht.

Zitat anzeigen


Ich kann dir sagen was nach Ostern passiert, wenn jetzt wieder alle langsam machen was sie wollen. Smiley

Zitat anzeigen


Nicht, wenn man Infektionsketten nachhaltig verfolgen könnte. Und dafür brauch man noch nicht mal den Datenschutz aufweichen. Die Corona Warn App ist im Großen und Ganzen super. Sie wird halt nur von viel zu wenigen Leuten genutzt aus Gründen von ... ja keine Ahnung. Wahrscheinlich Digitalisierung und Neuland und so.

Ich hatte die Frage hier ja schon vor ein paar Wochen in den Raum gestellt, ob unsere Gesellschaft in ihrer jetzigen Form diese Pandemie überhaupt nachhaltig bekämpfen kann? Das was mir wirklich Hoffnung macht, sind die Leute in meiner und den jüngeren Generationen. Klar, gibt immer Ausnahmen, aber der Großteil bewegt sich doch weg von Egoismus und Leistungsgesellschaft, hin zu mehr Selbstreflexion und Gemeinwohl. Nur so werden wir die immensen Herausforderungen der Zukunft stemmen können. Ich finde, die differenzierte Diskussion in diesem Thread ist dafür ein gutes Beispiel (ich unterstelle mal ganz frech, dass hier der Großteil < 40 Jahre alt ist).

Mambo
26.02.2021 14:42·  Bearbeitet


DiebelsAlt83 schrieb:


Mambo schrieb:
@DiebelsAlt83: Wirklich zum verstehen - wo hat denn in deinen Augen konkret der Datenschutz selbst die Pandemiebekämpfung verhindert und was hättest du lieber gehabt?

Zitat anzeigen



Reicht es, wenn ich sage, dass Gesundheitsämter ihre Kontaktketten manuell verfolgen müssen? Nichts war mit der App verknüpft, in der App war alles anonym, das ganze Ding ist doch von oben bis unten so strukturiert, dass rein gar nichts preisgegeben wird. Das Geld was in diese App gepumpt wurde hätte ich gern besessen, um jetzt der dritten Welt den Impfstoff zukommen zu lassen, den sie von der First World nicht kriegen. Zumindest nicht so schnell es nötig wäre.

Woran scheitert denn Dauerhaft die Digitalisierung von z.B. Impfausweisen oder ähnlichem. Am Datenschutz.

Aber wie gesagt. Vor google, Apple, im social Media und auch bei allen anderen, macht sich jeder nackt. Und das ganz ohne Nachdenken und Datenschutz-Protest.

Oder diese dämlichen Adresszettel, die es gab/gibt (keine Ahnung, weil ich außer zum arbeiten schon lange nirgendwo mehr war), auf denen jeder Depp eintragen konnte was er wollte, egal ob es stimmte oder nicht, weil es eh nicht nachgeprüft wurde?

Aber weißt du, es lohnt sich auch einfach nicht. Es ist ohnehin zu spät.

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1) Naja, bei der App ist der Knackpunkt, dass man auf eine freiwillige Lösung setzen wollte. Und innerhalb dessen war die Entscheidung mE völlig richtig.

Dass die Leute die App, die nun so wirklich keinerlei Nachteile für den Einzelnutzer mit sich bringt, nicht nutzen ist zugegebenermaßen unbegreiflich (und hängt mE wieder damit zusammen, dass viele einfach nicht mal sowas wegen des Gemeinwohls bereit sind zu tun). Aber dass die von dir vorgeschlagene App freiwillig funktioniert hätte sehe ich nicht im Ansatz - da wären die Nutzerzahlen doch noch viel geringer.

Das hätte man praktisch dann verpflichtend machen müssen - was in einer Demokratie alles andere als einfach ist. Muss jeder ein App-fähiges Smartphone haben? Oder überhaupt eins haben? Wer bezahlts das wenn nicht? Was wird mit den Daten gemacht? Wer kriegt Zugriff? Es geht immerhin um Bewegungs- und Kontaktprofile der gesamten Bevölkerung, da gehts nicht um Lappalien.

Und das es genau da kein Vertrauen gibt, hängt in meinen Augen gerade an konservativen Politikern, die sich nie für Datenschutz interessiert haben. Für sich betrachtet, hätte vermutlich eine große Mehrheit der Bevölkerung überhaupt nichts gegen Datenschutzaufweichungen nur zur Coronabekämpfung. Aber wir haben alle gesehen, dass man auf solche Versprechen keinen Cent geben kann. Zig Maßnahmen, die ursprünglich mit Terror begründet wurden, wurden hinterher eben doch ständig auch auf Kleinstdelikte ausgeweitet. Ganz klassische Unions-Argumentationsstruktur. Erst "Wir brauchen XY - geht ja nur gegen Terror", Dann "Jetzt haben wir XY und setzen es nicht gegen Z ein!".
Genau deswegen ist da Vertrauen in der Breite da - das hat man leider leider leider verspielt.

2) Eine Digitalisierung von Impfausweisen wäre - wie auch hier schon von anderen dargelegt - problemlos datenschutzkonform möglich. Man muss nur wollen und sich damit befassen. Genau wie Datenschutz keine Digitalisierung an Schulen bremst - er verhindert nur dass man einfach irgendwas einführt, ohne sich vorher Gedanken zu machen.

3) Vor Google, Apple und Social Media machen sich viele, aber sicher nicht jeder nackt. Deswegen gibts Alternativen wie Startpage, Duckduckgo, Signal und auch Smartphonehersteller ohne datenbasiertes Geschäftsmodell. Da machst du es dir zu einfach. Einerseits ist das, was man freiwillig macht, etwas völlig anderes als eine staatliche Pflicht. Andererseits kannst du von "vielen" nicht auf "alle" schließen.

4) Die Zettel beweisen gerade das, was ich unter 1) gesagt habe: Die Leute hatten nie was dagegen, zur Pandemiebekämpfung Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen.

Die Leute hatten zum einen Angst, dass persönliche Dinge auffliegen (Wer geht mit wem wohin?) - es hat also gerade das Vertrauen gefehlt, dass die Daten sicher (auch vor Kellnern und Tratsch in kleinen Städten) verwahrt sind und nur im Infektionsfall nur ans Gesundheitsamt gehen. Zum anderen hat man hier den fatalen Fehler gemacht, dass Strafverfolgungsbehörden direkt dafür plädiert haben, die Daten auch für andere Zwecke zu nutzen (oh wunder, siehe oben!). Und genau da haben die Leute massenweise angefangen, Pseudonyme zu verwenden, weil sie einfach nicht wollen, dass es - außerhalb der Pandemiebekämpfung - ein Register gibt, wer wann wen getroffen hat.

Hinzu kam sicher noch, dass viele genervt von Werbeanrufen, -mails etc. sind und daher ungern ihre Nummern / Mailadressen rausgeben.
Aber auch das liegt an seit langem fehlendem Datenschutz und nicht an zu viel davon.

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GuitarPunk94
GuitarPunk94
26.02.2021 14:50

erstmal *big up* für den thread, hach wär das schön wenn wir nach der ganzen kacke in zukünftigen "warten auf..." (etc) threads so ein konstruktives miteinander-diskutieren haben

möchte nur mal kurz was in den raum werfen was mir heute aufgefallen ist (anmerkung, vor einem jahr war natürlich auch unser wissensstand/unser umgehen mit der pandemie ein anderer als heute):

in der ersten welle lag die spitze bei so um die 4.000 neuinfektionen
aktuell stagniert es ja mehr oder weniger bei gut 9.000/10.000
sollte man sich dann wirklich schon jetzt darauf "ausruhen" bzw nach lockerungen schreien (wie es einige politiker tun) ?

DiebelsAlt83
DiebelsAlt83
26.02.2021 15:14Supporter


Ig0oR schrieb:


DiebelsAlt83 schrieb:


schrieb:
Das hat man zig mal verpasst. Es wäre sogar immer noch möglich. Extremer Lockdown bis Ostern, Grenzen zu, Flugverkehr einstellen und alle ins Home office.

Nur das nötigste hat offen mit Ausgangssperren 24 h nur nötige ausnahmen. Und dann sollte es ab Ostern mit Lockerungen in großen Schritten reichen.

Nur wollen die es irgendwie allen recht machen und das geht halt grundsätzlich nicht.

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Ich kann dir sagen was nach Ostern passiert, wenn jetzt wieder alle langsam machen was sie wollen. Smiley

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Ich habe jetzt schon Angst um meinen Friseurtermin am 09.03. Smiley

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Was natürlich überaus wichtig ist, weil die Frisur einen am Leben hält.

Ne Spaß bei Seite. Selbst sowas könnte ja schon für ein besseres Gefühl sorgen und man sich nicht so verwahrlost vorkommen. Alles gut.

Da macht man sich so selten ein Bild von, was solche Kleinigkeiten bewirken könnten. Und da bleib ich bei, das hätte man alles längst haben können, wenn man keinen Sommer- und dann noch Herbstschlaf gehalten hätte.

Fiixiit
26.02.2021 16:24

Hessischer Perspektivplan
www.hessen.de

Vielleicht intressiert es ja jemanden. Mal am Rande, in Hessen waren seit Januar die Kitas und Schulen (Grundschulen) offen nzw. es wurde ledeglich die Präsenzpflicht ausgesetzt. Hessen hat mit die niedriegsten Indize - Werte. Mal zum Thema Pandemietreiber "Kitas & Schulen"

Locust
26.02.2021 16:36


GuitarPunk94 schrieb:
erstmal *big up* für den thread, hach wär das schön wenn wir nach der ganzen kacke in zukünftigen "warten auf..." (etc) threads so ein konstruktives miteinander-diskutieren haben

möchte nur mal kurz was in den raum werfen was mir heute aufgefallen ist (anmerkung, vor einem jahr war natürlich auch unser wissensstand/unser umgehen mit der pandemie ein anderer als heute):

in der ersten welle lag die spitze bei so um die 4.000 neuinfektionen
aktuell stagniert es ja mehr oder weniger bei gut 9.000/10.000
sollte man sich dann wirklich schon jetzt darauf "ausruhen" bzw nach lockerungen schreien (wie es einige politiker tun) ?

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Als der lockdown erfolgte waren wir auf dem jetzigen Niveau, hab ich ja schon gesagt. So wie das aktuell aussieht entgleitet das ganze jetzt komplett und man wiederholt die groben Fehler aus dem Herbst. Ich hoffe ich irre mich.

Die Politik hätte gut daran getan Manager einzustellen für Kommunikation und Logistik.
Jemand der das wesentliche gut verständlich erklärt und auf den Punkt bringt. Und jemand der koordiniert.

Mich ärger v.a. die Kommunikation natürlich grundsätzlich zum Virus, der Planlosigkeit und der Masse. Es wäre vielen geholwenn alle etwas weniger reden würden.

Ein großes Ärgernis ist die App und die Impfungen. Das sind Hilfmittel die enorm sein können. Im Netz usw. kursiert aber beides könnte gefährlich sein und viele nehmen das auf ohne mehr darüber zu wissen aber mit der Schlussfolgerung „mal lieber nicht ist böse“. Das man dies do im Raum stehen lässt geht garnicht und der Bevölkerung suggeriert „bitte nutzt das, wenn ihr wollt...“

Aber das geht halt unter weil die Polititiker meinen vor und nach Beschlüssen wieder irgendwas rauszuposaunen.
Wenn ich so arbeiten würde .......

Zur Nachverfolgung:

Die Nachverfolgung wäre super einfach zu machen. Am einfachsten, wenn alle ein wenig japanischer denken: "geh einfach keinem anderen auf den Sack und stelle dich nicht über andere" und sich daran halten.

Zweite Möglichkeit: Corona App befähigen.

Wenn ich in Quarantäne geschickt werde aktiviere ich das tracking und das Gesundheitsamt wird darüber informiert. Wir entlasten das Gesundheitsamt, das nicht mehr so oft anrufen muss und im Tagebuch kann ich die Symptome eintragen. Nach 14 Tagen oder negativem Test wird das Tracking beendet und die App funktioniert so wie jetzt auch.

Dritte Möglichkeit: wir tracken eben doch in der Corona App ohne konkrete Personen zuzuordnen, dann würden wir auch endlich mal verstehen wo sich die Leute eigentlich anstecken. Da gibt es nämlich erschreckend wenige Daten und die sind viel wichtiger als ob Menschen in Quarantäne Symptome ausbilden. Das ist eigentlich fast schon irrelevant.

Vierte Möglichkeit (der Vollständigkeit halber): wir verschließen/verschweißen die Tür bei Leuten in Quarantäne. Chinesisches Model. Will keiner. Auch nicht diejenigen, die sich für zero Covid aussprechen.

Aber um auch ganz offen zu sein: die Maßnahme muss auf einen generellen Plan zur Pandemiebekämpfung. Es ist nicht ausgeschlossen auch mal eine Pandemie zu haben mit der Ansteckung wie bei Covid und der Tödlichkeit von Ebola. Und dann?

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MyChemGD1234
27.02.2021 09:22


hermes81 schrieb:
Ich glaube ja eher dass die Berichterstattung über Corona einen großen Teil dazu beiträgt, weshalb viele (auch äußerst intelligente) Menschen keine "Lust" mehr haben.

Wie gesagt, es sind ja nicht nur einfach gestrickte Schwurbler die das kritisch sehen. Es gibt in diesem Land im Prinzip keinen kritischen Diskurs mehr. Entweder schwarz oder weiß. Ja und Amen Sager oder Schwurbler.

Ich habe es bereits mal angeschnitten: Gefühlt gibts es seit Beginn der Pandemie nur Schock Schlagzeilen ala "Bricht das Gesundheitssystem in (beliebiges Land einsetzen) nun zusammen" ; "xxx Tote binnen 24 Stunden, es droht der Kollaps" ...

Man hat so ein bißchen das Gefühl, das gesunde Maß ist vollkommen abhanden gekommen. Es wird nur noch an Corona gestorben, alles andere rückt vollständig in den Hintergrund.

Dinge für die man vor einem Jahr noch als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wurde, werden langsam Realität und es wird klaglos hingenommen. Alternativlos ist das neue Zauberwort.

Medien überbieten sich mit Horrormeldungen. Eingetroffen ist davon bislang nichts!

Man sieht immer nur die Zahlen, es wird nichtsmehr hinterfragt. Alles, aber wirklich alles wird diesem Virus untergeordnet. Es ist nicht die zweite Pest die den halben Erdball dahinrafft. Und trotzdem verängstigt man Menschen jeden Tag. Da ist doch jedes gesunde Maß dahin.

Man kann auch vor lauter Angst umkommen.

Zitat anzeigen


So langsam finde ich deine Beiträge echt ermüdend - und gefährlich. Du fährst inhaltlich immer dasselbe Narrativ: „Du - als intelligenter Mensch - bist kein Schwurbler, aber es gibt ja schon viele Sachen, die richtig, richtig komisch laufen. Und die ganze Hysterie erst, die ist komplett übertrieben.“

Sorry, aber vor Monaten warst du es noch, der Masken als „Lappen“ bezeichnet hat (typisches „Wochenendtrip in Berlin“-Vokabular) und sich darüber beschwert hat, dass Leute auf den Bürgersteigen Abstand zu dir halten und die Straßenseite wechseln. Zudem machst du immer wieder das typische Bild auf von den überdramatischen Medien und den bösen, politisch super-korrekten Hütern von „Anstand und Moral“ - Dinge, die gerade Rechte sehr gerne für sich nutzen. Die Summe deiner Beiträge und dein Vokabular zeigen: Ernstgenommen hast du die Pandemie noch nie.

Sprachlich hast du deine Beiträge in den letzten Monaten jedoch entradikalisiert, sodass du auch öfters einiges an Zuspruch bekommen hast. Inhaltlich sieht das anders aus - die Verpackung ist nur eine andere. Deine Beiträge sind niemals konstruktiv - es sei denn Leute drängen dich in die Enge und fragen wirklich konsequent nach. Dann nähern wir uns dem, was man als lösungsorientiert bezeichnen könnte. Ansonsten ist der Inhalt immer derselbe: „Es läuft alles scheiße. Das ist alles gar nicht so schlimm. Die bösen Medien. Und DAS WIRD MAN JA NOCH SAGEN DÜRFEN.“ Der einzige Lösungsansatz: Zu Normalität zurückkehren. Dass die Wissenschaft (übrigens auch viele Volkswirtschaftler, weil eine grassierende Pandemie keine Volkswirtschaft gut tut) gerade das für fatal hält: Scheiß egal.

Inhaltlich kommst du noch immer dann dazu, wenn es um Dinge geht, die falsch laufen, nicht um Lösungsansätze. Da bist du raus, weil deine einzige Lösung - die konsequente Rückkehr zum Status Quo - keine ist.

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Spaddel
27.02.2021 10:36

Verrückt wie ein Jahr einfach weg ist. Heute hab ich 1-jähriges Homeoffice Jubiläum. Nach Karneval war ich irgendwie ganz komisch erkältet, trockener Husten, Fieber. Testen lassen konnte man sich aber nicht. Gab ja keine Fälle hier im Kreis.

Jetzt sitzt man hier auf den Tag genau ein Jahr später Zuhause, hat das Gefühl das Jahr ist an einem vorbei geflogen weil nichts passiert ist, und gleichzeitig fühlt es sich an als hätte man zuletzt vor einer Ewigkeit in der Normalität gelebt.

Hatte ich anfangs noch damit zu kämpfen durchgehend Zuhause zu sitzen, ist man mittlerweile soweit abgestumpft dass es irgendwie schon die neue Normalität ist, absolut erschreckend.

Archer
Archer
27.02.2021 11:18

Und ein Jahr später hat man hier 2 Millionen komplett geimpft. Hätte man das damals erwartet? Wohl zumindest gehofft und trotzdem könnten es deutlich mehr sein.

Locust
27.02.2021 12:40


schrieb:
Und ein Jahr später hat man hier 2 Millionen komplett geimpft. Hätte man das damals erwartet? Wohl zumindest gehofft und trotzdem könnten es deutlich mehr sein.

Zitat anzeigen


Ist halt die Frage. Man kann hier viel aus 2 Richtungen betrachten. Ist das Glas halb voll oder halb leer................

Ist für uns auch sehr schwer zu beurteilen. Wie man geschildert hat ein bekannter, der in der Branche arbeitet ca. 6 Monate prognostiziert wenn es gut läuft und auch einen Start im Dezember als sehr optimistisch eingestuft.

Es besteht weltweit eben ein enormer bedarf und wir in Deutschland haben halt sämtliche Produktionen verlagert ins Ausland.

Wirklich herausstechen tut halt UK und USA, alle anderen sind auch nicht so viel weiter die eine ähnliche große haben und Zulassungen. Australien hat glaube erst begonnen.

Daher muss man auch sich fragen ob so viel mehr möglich gewesen wäre? Beantworten kann ich es nicht aber ich sehe halt auch andere Länder im Vergleich und glaube nicht , dass Hersteller irgendwo Impfdosen zurück halten.

Mambo
27.02.2021 13:27·  Bearbeitet

Ich glaube das ist auch bisschen die deutsche Durchschnitts-Mentalität: Man findet es völlig selbstverständlich, dass wir schon drei Impfstoffe haben und ganze Kontinente noch keinen...aber wenn zwei von fast zweihundert Ländern besser vorankommen steigt der Blutdruck und die "Impfversagen!"-Schlagzeilen gehen los.

Da wird Johnson, der in vielerlei Hinsicht bei Corona unfassbar versagt hat, plötzlich zum Genie stilisiert und Merkel zur Idiotin abgestempelt.

Und vor allem wird - wenn man den Vergleich schon aufmachen will - dann völlig vergessen, wie unfassbar gut wir es hier - trotz aller Schwierigkeiten und Belastungen- im Vergleich zu deutlich über 90% der Menschheit gerade in der Pandemie immer noch haben.

(Was uns übrigens meines Erachtens auch noch in mehrere Hinsicht bösest auf die Füße fallen wird, wie die weltweite Verteilung läuft.)

Das entschuldigt keine Fehler, aber ein bisschen mehr Gesamteinordnung würde den Leuten echt gut tun. Es gibt zig Milliarden Menschen, die gerade innerhalb von Sekunden bereit wären, mit uns zu tauschen.

Mambo
27.02.2021 14:08·  Bearbeitet


Ig0oR schrieb:


Mambo schrieb:
Ich glaube das ist auch bisschen die deutsche Durchschnitts-Mentalität: Man findet es völlig selbstverständlich, dass wir schon drei Impfstoffe haben und ganze Kontinente noch keinen...aber wenn zwei von fast zweihundert Ländern besser vorankommen steigt der Blutdruck und die "Impfversagen!"-Schlagzeilen gehen los.

Da wird Johnson, der in vielerlei Hinsicht bei Corona unfassbar versagt hat, plötzlich zum Genie stilisiert und Merkel zur Idiotin abgestempelt.
Und vor allem wird - wenn man den Vergleich schon aufmachen will - dann völlig vergessen, wie unfassbar gut wir es hier - trotz aller Schwierigkeiten und Belastungen- im Vergleich zu deutlich über 90% der Menschheit gerade in der Pandemie immer noch haben.

(Was uns übrigens meines Erachtens auch noch in mehrere Hinsicht bösest auf die Füße fallen wird, wie die weltweite Verteilung läuft.)

Das entschuldigt keine Fehler, aber ein bisschen mehr Gesamteinordnung würde den Leuten echt gut tun. Es gibt zig Milliarden Menschen, die gerade innerhalb von Sekunden bereit wären, mit uns zu tauschen.

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Das ist doch vollkommen natürlich. Man hat in nächster Nähe nur das eigene Umfeld als Vergleichsparameter. Wir können uns nicht mal um 500 Facebook Freunde kümmern und sollen dann gleichzeitig an Milliarden auf der Welt denken? Wäre manchmal hilfreich ist aber völlig utopisch.

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Natürlich vielleicht - aber dann braucht man auch keinen Aufriss zu machen, weil es in zwei der Industriestaaten besser läuft.

Wenn man den Vergleich soweit ziehen will, könnte man auch täglich froh (nicht zu verwechseln mit überheblich!) sein, dass wir die Pandemie immer noch ganz erheblich besser gemanaged haben als unsere Nachbarländer wie Frankreich, Tschechien und einige weitere.

Macht man aber nicht, sondern rastet nur aus, weil der Engländer im Schnitt früher geimpft wird als der Deutsche.

Ich halte das "an alle denken" aktuell leider auch für utopisch - ich schätze aber wir werden es angesichts der Herausforderungen des Jahrhunderts lernen müssen.

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