Rock Werchter 2019 (BE)

Festival Forum: Diskussion zu Rock Werchter 2019 (u.a. mit Mumford & Sons, Muse, The Cure)

eröffnet von Paju am 19.07.2018 14:31 Uhr
305 Kommentare - zuletzt von norakete

Runnerdoschmiddiejuli666Kaansongofjoynorakete
norakete und weitere Nutzer sprechen darüber

norakete
norakete
03.07.2019 15:36

Auch nochmal ein paar Worte zum Freitag. Zum Gelände, der Organisation und allem drumherum wurde eigentlich schon alles gesagt, daher gehe ich mal gleich über zu den Bands.

Kurt Vile. Netter Einstieg in den Tag, aber auch nichts besonderes. Es wurde vorerst leider nicht besser, da ich The 1975 eine erneute Chance geben wollte. Das letzte Album hab ich aufgrund zahlreicher Empfehlungen und seltsam positiven Reviews 3 oder 4 mal durchgehört, aber es hat mir einfach nicht gefallen wollen. Vielleicht funktioniert es live für mich ja besser, dachte ich mir. Weit gefehlt. Ein Trost war immerhin, dass sie ihren einzigen guten Song (Somebody Else) gespielt haben und danach noch 1-2 ganz nette Songs kamen, aber abseits davon war das leider sehr grauenvoll und fürchterlich.

Viel besser wurde es im Anschluss bei Weezer. Da ich mich nie mit dieser Band beschäftigt habe, bin ich sehr unbefangen dorthin mit der Prämisse, ich würde eh keinen Song kennen. Ich weiß wirklich nicht, wann in meinem Leben ich die ganzen Weezer-Songs gehört haben soll, aber irgendwie kannte ich dann doch fast jedes Lied. Während Take On Me haben wir uns dann schon mal so langsam auf den Weg zum Barn gemacht.

Dort spielte nämlich Janelle Monáe und hui, war das großartig! Die Frau hat eigentlich alles, eine tolle Stimme, Energie, Austrahlung. Insgesamt, auch dank begleitende Musiker und Tänzerinnen, eine fantastische Show.

Da niemand von uns Bring Me The Horizon sehen wollte, haben wir erstmal eine Essens- und Getränkepause gemacht, bis es dann zu The Cure ging. Was soll man dazu noch groß erzählen? Es ist einfach großartig zu sehen, wie viel Spielfreude diese Band auch nach 40 Jahren noch immer hat. Ich bin in deren Diskographie nicht sehr gut bewandert, hatte aber dennoch viel Spaß. Alleine A Forest ist live einfach ein Traum.

Es folgten TOOL, nach Berlin und Nürburgring mein drittes Mal mit der Band. Im Wesentlichen war es auch so wie die bisherigen Konzerte der Tour: visuell und akustisch beeindruckend, beim Sound und v.a. beim Bass war mächtig Druck dahinter. Im Gegensatz zum Ring-Auftritt gab es am Ende wieder Vicarious, ansonsten war es die gleiche Setlist, nur diesmal auch mit würdigem Publikum.

Kaan
Kaan
03.07.2019 14:35AdminSupporter

Bezogen auf unser Grüppchen (Nima, blubb0r, Norakete und mich) zur Standort-Frage bei Tool: wir standen im rechten Wellenbrecher (im normalen und nicht im noch kleineren Bereich) ziemlich weit links und somit mittig zur Bühne. Falls dir das zur Einordnung hilft. Smiley

Derrick93
03.07.2019 14:21

Ich schließe mich der Mehrheit an: Ich war auch für einen Tag da. Nachdem ich letztes Jahr voll vier Tage da war, gab es diesmal nur einen Tag zu bestaunen.

Dabei habe ich Janelle Monaie gesehen: Schöne Show! Schöne Stimmung im sehr kühlen The Barn.
Was meint ihr?: Wie viel Leute passen da rein? Gibt es auf nem deutschen Festival ne Zeltbühne, die so riesig ist?

THE CURE: schönster Auftritt! Ich fand Robert Smith sehr gut drauf: auch sein "Jajaja: nicht einschlafen!Wir spielen jetzt nochmal 45min" fand ich sympatisch. Das Set ging schon sehr lang! Und das war auch gut so! Hat mir sehr gefallen.

TOOL: Wo standet ihr denn? Ich muss leider sagen, dass ich den Auftritt vom Sound nicht so klasse fand. Total euphorisch waren die Fans, aber Pogo am Anfang hat mich genervt. Nachdem ich ca. fünfte Reihe stand bin ich dann ein Stück weiter nach hinten und links gegangen, da war weniger Gespringe und ich konnte mich auf den Sound konzentrieren. Muss aber sagen: Berlin hat mir deutlich besser gefallen. Mynard war viel zu leise. Songs wurden länger ausgespielt (Shism) .Vielleicht war ich in Berlin aber auch noch voller Euphorie und hatte nicht The Cure als Vorband, außerdem ist es ja auch ein kürzeres Festival-Set gewesen. Die Visuals fand ich in Berlin auch stärker. Aber: das ist Jammern auf sehr sehr Hohem Niveau! Es ist trotzdem Tool und es war ein sehr starkes Konzert.

Noch zur Orga: 09/10 Punkten! Essen zu teuer. Ist aber trotzdem cool, dass man sich durchs Bechersammeln Bons dazu verdienen kann.

Konzertrakete
02.07.2019 03:14

Nach dem ersten Kurz-Statement mein ausführlicher Bericht zum Rock Werchter 2019. Es waren wieder vier grandiose Tage auf einem der besten Festivals Europas. Nichts in Deutschland kommt da nur ansatzweise ran. Zum Gelände wurde schon alles gesagt. Wirklich schade, dass die Schlemmerecke zwischen Klub C und Barn vom letzten Jahr weg ist. Dafür mit dem Spray Stream wieder das Festival enorm aufgewertet. Wasserdampf, der wie durch ein Triebwerk gejagt wird - Die perfekte Abkühlung.

Die hohen Preise nerven, sind durch den Re-Entry aber kontrollierbar. Selbst eisgekühlte Getränke gibt es 1,5 Liter für 3,20 Euro im Kiosk nahe des Kirchturms, zumindest am Donnerstag und Freitag bis 18 Uhr und Samstag bis 16 Uhr. Muss man halt mal 10 Minuten für den Fußweg hin und zurück opfern.

Zu den Konzerten:

Donnerstag startet gut mit Mogwai im Barn. Tolle Melodien, mal als ästhetischer Klangteppich wie das geniale Coolverine, dann wieder mit rockiger Power.

Maribou State, das Electro-Duo mit den Akzenten von Gitarren und Percussions ist vielseitig und kurzweilig. Immer besonders stark, wenn Holly Walker als Gesangsstimme dazu stößt.

Dann das Highlight von Tag 1: Richard Ashcroft im Barn. Das waren 60 Minuten geballte Energie und Emotion. Diese faszinierende Stimmfarbe mit der rockigen Power bei "A Song For The Lovers" und schließlich 7 Minuten pure Ganzkörpergänsehaut, als das gesamte Barn gemeinsam mit Ashcroft "Bitter Sweet Symphony" zelebriert.

Schließlich P!nk als bestens gelaunte Entertainerin bietet eine spektakuläre Show mit zahlreichen Hits und sie fliegt auch wieder mit Luftakrobatik über das Publikum hinweg.

Insgesamt ein Supereinstieg, der allerdings gleich zwei Tendenzen zeigt. Es fehlt größtenteils an herausragenden Shows auf der Main Stage jenseits der Headliner. Dazu ist Klub C wohl zum Abschluss jetzt immer die Vollgaspartyzone. Paul Kalkbrenner am Donnerstag noch vor dem Start dicht und die Türen gingen nicht mehr auf.

Überraschend schwach die vorher so hoch gelobten Brockhampton. Barn nur zu einem Drittel gefüllt, die Halle wirkt plötzlich so groß bei so wenig Publikum. So mit das Lowlight des Festivals.


Freitag:
Kleines Juwel im Klub C entdeckt: Warhola. Die belgische Indie-Pop Band mit Leadsänger Oliver Symons überzeugt mit starkem Songwriting und toll gespielten Melodien, perfekt auf den Sänger abgestimmt.

Jungle groovt im Barn mächtig ab, die haben von Anfang bis Ende aufs Gas gedrückt.

Dann kurz für 30 Minuten raus zu Weezer, eines der wenigen tollen Konzerte auf der Main Stage, die waren super drauf. Von denen hätte ich gern mehr gesehen.

Leider wegen der Gefahr geschlossener Türen dann wieder vorzeitig ins Barn zu Janelle Monäe. Was für eine Power-Show. Eine Mischung aus Hip-Hop, Soul und Funk, immer an der Grenze zur Provokation wie bei "Pynk". Die Energie bei "Electric Lady" ist förmlich greifbar, der Funk-Groove von "Make Me Feel" geht durch den ganzen Körper.

Kylie Minogue von Anfang bis Ende der Wahnsinn. Das mit Dancing Queen vorab wurde schon erwähnt, ich hatte selbst dazu alles gesagt:

Erster Post:
"Kylie zu toppen ist völlig unmöglich. Ich habe jede Tour von ihr gesehen, inklusive der Headliner Show 2015 beim Melt. Das gestern war die beste Kylie Minogue seit ihrer Fever Tour 2002. Sie musste sich nach Locomotion sogar hinsetzen, so hat das Publikum geschrien, getrampelt und getobt.

Absolut outstanding, eine Sternstunde der Popmusik.

Tool hat mich auch sehr positiv überrascht, die hatte ich völlig anders eingeschätzt. Ebenso krass war Robyn im Klub C, was für eine Transformation vom ehemaligen schwedischen Popsternchen zur Electro Dance Power-Queen."

Tag 2 war unfassbar gut, nach zwei solchen Tagen war ich allerdings schon ganz schön platt. Dieses Festival hat einfach zu viel Qualität (Grins). Von The Cure hab ich nicht viel gesehen, aber das war nicht schlimm, das ist irgendwie nicht meine Band.

Samstag:
Wieder viel Rennerei zwischen den Bühnen, zu viele gute Shows zeitgleich. Erstmals an der Slope gleich mit Donny Benet einen Kracher erwischt, die haben großartig aufgespielt.

Bear's Den auf der Main Stage hätte ich ebenso wie Weezer oder Macklemore lieber am Sonntag gehabt. Diese eindringlichen Stimmen zu den kraftvollen Melodien, einfach nur toll.

Aurora im Klub C wie immer ein Energietornado, der kleine Wirbelwind. Spricht ganz piepsend leise, um beim Singen dann ganz krass zu explodieren.

Macklemore kurz dazwischen geschoben, wie immer pures Entertainment.

Clean Bandit rocken Klub C, ihre Ohrwurmhits sind einfach zu gut.

Florence + The Machine geben mächtig Gas, sind extrem präsent und heizen dem Publikukm ein.

Was The Blaze dann im Klub C abfeuern, ist der Hammer. Ein innovatives Klangspektrum des französischen Duos vom Allerfeinsten. Highlight Tag 3.

Schließlich Mumford & Sons, die eindeutig den größten Zuspruch des Publikums in der Breite hatten. Bis zum Konzertende war es auf dem Gelände knallvoll bis zum Ausgang und es wurde auch hinten frenetisch mitgetanzt. Die Mischung aus eingängigem Pop und Rock ist gut.

Sonntag:
P +R Bus verpasst, somit auch Lizzo gleich um 13 Uhr. Schade, die hätte einen besseren Slot verdient gehabt. Dafür dann gleich Grace Carter, die ist purer Soul mit Tiefgang und Hammerstimme.

Auch der etwas reifere Soul von Mahalia überzeugt.

Jetzt kommt das Problem, die große Lücke am Sonntag, da wäre ein tolles Main Stage Konzert wie Weezer oder Bear's Den genau richtig gewesen.

OK, Balthazar ist gut, aber fesselt jetzt auch nicht mega. Auch Rosalia ist keine Offenbarung und Mac De Marco, den ich neben dem Barn dösend mitgehört habe, scheint beim Gesang mit seinem Zwischengeschrei aus Uh und Ah eher einen Papagei zu würgen.

Dann endlich die Rettung, ein Highlight des Festivals: New Order. Was die Jungs abfeuern, ist eine akustische und visuelle Abrissbirne. Diese Videoanimation auf den Keyboardsound und diese perfekt arrangierten und gespielten Gitarrenriffs, einfach genial gut.

Schließlich noch das Electro-Feuerwerk von Underworld. Die Kombination aus Electro und New Wave Sound ist pure Lust auf Party.

Und schließlich Muse. Sehr rockig, sehr energetisch, Irgendwie gut, aber haut mich nicht um.

Trotz des Hängers an Tag 4, ein Mega-Festival. 2020 Rückkehr sehr wahrscheinlich.

ZERO74
ZERO74
01.07.2019 22:48·  Bearbeitet

Dann gebe ich hier auch mal mein kleines Feedback zu Rock Werchter 2019;

Zeanzig Jahre nach meinem ersten mehrtägigen Trip nach Werchter und zehn Jahre nach dem ersten RR-Camp ging es auch dieses Jahr wieder ins schöne Belgien. Wie auch schon in den letzten Jahren wurde nicht gezeltet, sondern es ging mit sehr netten Leuten zum relaxen in ein sehr schönes und ruhiges B&B in der Nähe.

Die Organisation und Rahmenbedingungen waren wie immer wieder nahezu perfekt. Der Sound ist fast immer und überall großartig. Die Zelte sind wunderbare Locations. Die Atmosphäre war wieder "werchterisch" Smiley. Die Menschen sind friedlich, entspannt, wollen locker feiern und Musik genießen. Das Festival ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Das hat man sehr verträglich vollzogen, denn zu den höheren Kapazitäten wurde das Gelände stetig erweitert und es gibt seit letztem Jahr vier Bühnen. Parkplätze, An- und Abreise, Kontrollen, Wege auf dem Gelände von A nach B... Alles vollkommen problemlos.

Meine musikalischen Highlights:

Muse: da muss nicht viel zu gesagt werden. Tolle Setlist, grandiose Show, tolle Stimmung. Mega Headliner Show.

Tool: Was für Brett. Ein Sound Tsunami. An mir hat alles vibriert. Mega Akustik, tolle Show. Leider Maynard stellenweise sehr leise abgemischt.

Elbow: Hach wie schön... Wie immer ein authentischer, liebevoller, emotionaler Auftritt.

Tamino: unfassbare Stimme! Was für ein Typ. Und dieser ausgewogene Mix aus orientalischen und westlichen Tönen schmeichelt Ohren und Seele. Dazu Colin Greenwood am Bass!

Richard Ashcroft: ich muss zugeben, dass ich nichts erwartet habe, aber viel bekommen. Eine tolle Stimmung, selbstverständlich mit jeder Menge Verve Songs. Einfach gut!

The Cure: Nun, äußerlich verändert Robert Smith sich meiner Meinung nach langsam zu einer Parodie seiner selbst. Aber eins steht fest: stimmlich ist er ein Phänomen. Der Auftritt war solide. Mich verbindet emotional zu wenig mit The Cure, um die Band wirklich zu feiern. Aber diverse Songs erinnern mich halt schon an meine Jugend und es war mein erster Auftritt der Band, daher Highlight.

The Good, the Bad and the Queen: für mich eine der Überraschungen des Wochenendes. Ich wollte eigentlich nur ein paar Minuten hinein hören, konnte bis sehr weit vorne durchlaufen und erlebte dann einen Damon Albarn der surrealen Art. Balladen ala Mecky Messer und eine Atmosphäre, für die mir noch ein bisschen die richtigen Worte fehlen. Aus ein paar Minuten wurde schließlich die gesamte Show.

Darüber hinaus waren Weezer, Beirut und Balthazar noch richtig toll.

Auch als bekennender Werchter Fanboy gab es aber ein paar Kleinigkeiten auf hohem Niveau zu bemäkeln:

Die Größe hat eine Grenze erreicht. Zwar ist das Gelände mitgewachsen und vier Bühnen sorgen für Verteilung. Dennoch sammeln sich schon sehr viele Menschen bei den Headlinern sowie auf der Suche nach Essen oder Schatten.

Inzwischen sind sämtliche Shops verschwunden. Weder auf dem Gelände noch auf der Straße gibt es noch kleine Stände mit Klamotten oder Krimskrams. Auch ist man den Weg mit den Foodtrucks wieder zurück gegangen. Auch das ist schade.

Über die Preise für Essen und Trinken wird jedes Jahr ausreichend geschrieben. Ja, hoch. Punkt.

Es gab sowohl auf dem Gelände, als auch auf bestimmten Zeltplätzen massive Probleme mit der Raupe des Eichenprozessionspinners. Ein Teil des Geländes wurde sogar kurz gesperrt gesperrt und evakuiert. Nun, das ist Natur. Aber die Informationspolitik hierzu war eine Katastrophe. Das passte nicht zum sonst sehr positivem Werchter!

Aber zum Abschluss noch zwei große Lobhymnen: zum einen zum Umgang mit dem Wetter: es wurde wirklich viel für die Besucher gemacht. Es gab kostenloses Wasser, Kanonen mit Wasserspray, an vielen Stellen Wassernebel, sehr gutes Klima in den Zelten, die Security half mit Wasser und Befeuchten der Klamotten... Daumen hoch! Zum anderen genieße ich das Apero total. Eine tolle Location für etwas höherwertige Getränke und entspanntes Betrinken. Smiley Auch hier ständig mit Wassernebel gekühlt.

Darüber hinaus war die App mega gut. Technisch stabil, hilfreich... Toll!

Und bevor ich es vergesse: ein ganz persönliches Highlight war selbstverständlich auch die Reunion mit der Festival Veteranin, zehn Jahre nach Werchter 2009. Smiley

Das B&B für nächstes Jahr ist bereits reserviert. Smiley

runnerdo
runnerdo
01.07.2019 21:39Supporter

Für mich war es auch das erste Mal Rock Werchter.
Eigentlich wurde hier schon alles gesagt. Sicherlich das am besten organiseirte Festival auf dem ich bisher war.

Ein paar kleine Sachen zu nörgeln gibt es immer.
Essenpreise, ein paar mehr Schattenplätze, zahlen mit Chip statt Coupons, größere Getränke als 0,2.

Eigentlich will ich dass gar nicht, dafür war viel zu schön.
Nächstes Jahr werden bei entsprechendem Lineup dann 4 Tage angepeilt,

Kaan
Kaan
01.07.2019 10:51AdminSupporter

Ich werfe dann auch noch mal meine 2 Cent in die Runde:

Whispering Sons: Das was wir mitbekommen haben, war großartig! Im Gegensatz zu Nima haben Dana und ich auch mal auf die Videowalls geschaut und waren fasziniert, was für eine tiefe Stimme die Dame dort raushaut! Erste Überraschung des Tages.

Nothing But Thieves: So schlecht fand ich es nicht, vielleicht passte auch das Setting nicht. Wäre in The Barn sicher besser gekommen der Auftritt.

The 1975: Fand ich damals am Ring in Mendig deeeutlich besser! Matty schien auch auf irgendwelchen Mittelchen zu sein? War der nicht auf Entzug?

Weezer: Bockstark und unterhaltsam wie immer! Ich liebe einfach Rivers' Geekiness.

Janelle Monáe: Zweite Überraschung des Tages! Starke Performance, hat richtig Spaß gemacht!

The Cure: blubb0r und ich haben bis kurz vor Fascination Street geschaut und besagten Titel dann noch von unterwegs mitbekommen. Immer wieder erstaunlich wie gut Robert Smith noch bei Stimme ist, so im Vergleich zu anderen Kollegen, die 40+ Jahre auf der Bühne stehen. Man könnte meinen, seine Stimmbänder seien keinen Tag gealtert. Was auch immer Robert nimmt um sie zu konservieren, das Rezept sollte er mit anderen teilen. Zum Zugabenblock waren wir wieder zurück. Während Friday I'm In Love gingen wir durch das Publikum zum Rest des Trupps und ich muss sagen: so viele Leute, die fröhlich vor sich hin gesungen haben, erlebe ich auf Festivals außerhalb Belgiens einfach nicht. Super angenehmes Publikum einfach.

Kylie Minogue: Aller guten Überraschungen sind drei und das war sie! Schon vor dem Auftritt herrschte in The Barn hervorragende Stimmung. Als bspw. Dancing Queen lief, sang das gesamte Zelt lauthals mit. Als Kylie auf die Bühne kam kannte die Begeisterung des Publikums keine Grenzen mehr! Hammer! Die Show war auch perfekt. Mit wenigen wirkungsvollen Mitteln eine starke Inszenierung auf die Beine gestellt und dazu eine perfekt aufgelegte Sängerin, die sichtbar großen Spaß hatte. Wir waren "nur" bis Can't Get You Out Of My Head dabei, da wir zurück zu The Cure und dann Tool wollten, aber den Ohrwurm sind wir dann auch bis zur Heimfahrt nicht mehr losgeworden. So hatte sich Kylie problemlos zwischenzeitlich auf Platz 1 des Tages geschoben und konnte dort dann nur noch von einer Band verdrängt werden.

Tool: Was soll ich sagen? 90 Minuten audiovisueller Orgasmus. Scheiß auf die kleinen Patzer, auch damit ziehen Tool die meisten Metal/Rock-Acts an der Nase durch die Manege.

Grundsätzliches: ein Teil des Geländes war mir durch zwei Besuche bei Werchter Classics bereits bekannt. Das gesamte Gelände hat die Erwartungen nur bestätigt. Belgische Festivals sind den deutschen einfach meilenweit voraus. Von der Aufteilung ansich über die liebevolle und detailversessene Gestaltung bis hin zu Infrastruktur wie Gehwegen, Toiletten, Trinkstellen, Food- und Getränkeständen, etc. Wie erwähnt sind die Preise, gerade für Speisen, zu hoch angesiedelt. Zwar sind die Getränke teilweise mehr als in Ordnung eingepreist (0,5l Wasser für 1 Bon (= 2,75€ im VVK, 2,90€ vor Ort bei Kartenzahlung, 3,00€ vor Ort bei Barzahlung) oder 0,33l Red Bull für 1 Bon), teilweise aber auch etwas zu teuer (Cola, Fanta & Bier für ebenfalls 1 Bon für nur 0,25l). Beim Essen zeigt sich dann die ganze Bandbreite. So sind eine Frikandel für 1 Bon oder Portion Pommes für 2 Bons Festivalstandard und ok. Andere Speisen werden aber schnell sehr teuer mit 4 Bons. So überragend ist die Qualität dann auch nicht um den hohen Preis zu rechtfertigen. Dieses Problem hat man aber auch beim Groezrock oder Pukkelpop. Wenn man mehrere Tage vor Ort ist, kann man das ja aber bequem durch eigene Verpflegung auf dem Campingplatz umgehen.

Unter'm Strich ist mein lang gehegter Wunsch das Rock Werchter einmal vollständige mitzumachen nur gewachsen. Zeitlich hat es bislang nie geklappt, mal sehen ob es 2020 dann endlich hinhaut.

nima
30.06.2019 14:14·  BearbeitetAdminSupporter

Noch ein schneller Nachtrag zum Freitag:

Ein verdammt gut organisiertes Festival. An- und Abreise problemlos. Keine Wartezeiten bei Toiletten, Wasserstellen, Fress- und Getränkebuden. Wunderschönes Gelände. Und extrem sauber. Einziger Kritikpunkt sind die Essenskosten. 12 Euro für einen Döner sind unverschämt.

Zu den Bands:
Whispering Sons: hab ich nur nebenbei mitbekommen. Hat mir aber gut gefallen. Hab erst heute erfahren, dass es kein Sänger sondern eine Sängerin war Smiley

Nothing but Thieves: ich liebe ihre Platten, aber die werden live immer schlechter. Schade.

1975s: der perfekte Soundtrack für das sonnige Wetter.

Weezer: die Band hatte Bock und das Publikum auch. Hat richtig Spaß gemacht.

The Cure: hat mich leider nicht gepackt. Lag aber nicht an der Band sondern an den ganzen Deppen um mich rum, die die ganze Zeit nur am quatschen waren. ????

Tool: ohne Worte

Fazit: es war ein großartiger Festivaltag mit großartigen Bands und großartigen ringrocker-Menschen.

norakete
norakete
30.06.2019 12:55

Würde sagen, Berlin und Werchter waren auf einem sehr ähnlichen Niveau. Berlin war für mich das erste Mal überhaupt mit der Band, daher subjektiv nochmal ein Stück überwältigender und großartiger. Ring fällt da ganz klar etwas ab.

Insgesamt ein fantastischer Tag mit Janelle Monáe, The Cure und Tool Smiley

Paju
29.06.2019 14:40·  Bearbeitet

Die verspäteten Einsätze habe ich nicht wahrgenommen, dafür liegen mir Tool einfach zu wenig, bzw habe mich zu wenig reingehört. Der nette Ungare hat auch nur von RaR und Berlin gesprochen.

Kann ich verstehen, die besten Konzerte finden im Ziggo Dome statt, keine Frage. Größe, Akkustik, Catering... perfekt in Amsterdam.

nima
29.06.2019 14:32·  BearbeitetAdminSupporter

Ne, der beste Auftritt war es definitiv nicht. Dafür hat sich die Band zu oft verspielt und Maynard seine Einsätze verpasst. Aber Maynard war extrem agil. Hab ich bisher so kaum gesehen.
Für mich war Amsterdam das stärkste Konzert der aktuellen Tour.

Paju
29.06.2019 14:00·  Bearbeitet

Yep, auch die Presse überschlägt sich. Du als mein Gegenpart zu The Cure Smiley hast doch auch schon 2 Shows mindestens dieses Jahr gesehen? Wie war deine Empfindung? Habe mich mit einem Tool Ultra aus Ungarn unterhalten und er meinte, dass es für ihn der beste Auftritt dieser Tour gewesen sei.

The Cure mal wieder outstanding, Robert erinnert mich fast schon an den seltsamen Fall des Benjamin Button. No, No,No don"t let this end...Smiley

Konzertrakete
29.06.2019 11:43

Kylie zu toppen ist völlig unmöglich. Ich habe jede Tour von ihr gesehen, inklusive der Headliner Show 2015 beim Melt. Das gestern war die beste Kylie Minogue seit ihrer Fever Tour 2002. Sie musste sich nach Locomotion sogar hinsetzen, so hat das Publikum geschrien, getrampelt und getobt.

Absolut outstanding, eine Sternstunde der Popmusik.

Tool hat mich auch sehr positiv überrascht, die hatte ich völlig anders eingeschätzt. Ebenso krass war Robyn im Klub C, was für eine Transformation vom ehemaligen schwedischen Popsternchen zur Electro Dance Power-Queen.

Paju
29.06.2019 11:01

The Cure & Tool Smiley
Habe mit The Cure natürlich mehr am Hut, deswegen fand ich sie besser, aber Tool haben mich sehr positiv überrascht.

Icon1nima gefällt das
blubb0r
29.06.2019 02:51

Wat ne epische zerfickung

Hat die bärenstarke kylie noch getoppt

Icon1runnerdo gefällt das
Hullabaloo92
27.06.2019 19:54·  Bearbeitet

live.rockwerchter.be
Hier der Livestream für alle, die wie ich leider doch zu hause bleiben mussten....

Gleich mit Bastille, Kalkbrenner und Elbow und morgen u.a. mit The Cure, Weezer, The 1975 etc

Edit: @runnerdo: ja, die letzten Jahre immer um 12 Uhr.

runnerdo
runnerdo
27.06.2019 11:51·  BearbeitetSupporter

Wann öffnet das Gelände?
Um 12uhr immer ?

Edit: Es geht mir um morgen. Heute startet das Programm ja erst spät.

nichdas
23.06.2019 18:12

Falls jemand eine Mitahrgelegenheit für Freitag aus Köln und Umgebung braucht - ich hätte noch zwei Plätze frei! Smiley

Paju
21.06.2019 21:26

So, hat was länger gedauert mit dem einen Tag Urlaub..."das ist sehr kurzfristig, wir können nicht auf dich verzichten, blablabla..." Hätte meinem Arbeitgeber die Kündigung auf den Tisch geknallt, ehrlich. Da reißt man sich Monate lang den Arsch auf, Überstunden bis zum Abwinken, bumst den Laden nach vorne und man wird trotzdem noch so behandelt.... echt ätzend.

Hab jetzt frei, juchu! Morgen früh Kauf ich mein Ticket. Wer ist denn am auch am Start und hat vielleicht Bock auf ein Kaltgetränk? Ich reise alleine: Von Aachen Bushof nach Eupen Bahnhof per Bus ( 40Minuten, 6,30&euroSmiley, dann von Eupen per Zug nach Leuven (ca. 1:15 h, Ticket kann man sich als Werchter-Ticketinhaber runterladen, für Umme).

Bin nur ein bisschen traurig Kylie nicht sehen zu können... theoretisch möglich, aber den Stress der Bühnenwechsel tu ich mir nicht an. Vor allem, wenn ich dadurch The Cure nicht ganz sehen kann, die ja, oh Wunder, der Hauptgrund für meinen spontan Besuch sind. The Cure und Tool nacheinander.... sorry Kylie, aber da biste raus. Smiley Finde die neuen Sachen und Auftritte auch leider gar nicht mehr so spannend.

Paju
19.06.2019 18:17

Danke, danke euch allen. Scheint ja doch sehr easy zu sein. Werde dann wohl im normalen VVK zuschlagen. Smiley

MuffPotter87
19.06.2019 08:53·  Bearbeitet


Paju schrieb:
Da ich einen Fehler gemacht habe Smiley

Hier hat nicht noch zufällig jemand ein Tagesticket für Freitag übrig? Bzw. hat nen Tipp, wo man noch fündig wird? Würde gut zahlen.

Und nein, viagogo kommt nicht in Frage. Smiley

Zitat anzeigen


Hier verkauft noch Jemand 2 Tickets
www.festival-community.net

LR12
19.06.2019 08:23

Gibt auch seit Anfang Juni wieder ganz regulär auf ticketmaster welche zu kaufen, nur Samstag ist ausverkauft.

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