Southside Festival 2018

Naja, also beim letzten Auftritt, als beide Bands noch Kracher Alben die überall gefeiert wurden mit im Gepäck hatten war die Resonanz vom Publikum auch schon dürftig bei AM und vor allem AF(die damals richtiger Headliner waren). Mir tut dann vorab schon mal Florence im nä Jahr leid.

Im Endeffekt würde es da wirklich langen mittlerweile, wenn man da einfach die üblichen dt. Acts hinstellt und sich die Gagen für international heiß gehandelte Bands spart, wobei dann vermutlich doch Gemecker wäre wo denn die Bands bleiben und man sich nicht mehr so abheben würde von anderen Festivals in etwas kleinster Größenordnung.

So lange das junge Publikum seinen Spass hat ist ja gut, aber weiss schon weshalb ich das letzte Mal 2012 dort war und es wohl dabei bleibt.

Soooooooooooooooo,

nach 2,5 Stunden Rückfahrt, 3 Stunden Schlaf und einem Arbeitstag hab ich noch ein paar Anmerkungen zum letzten Tag.

Bands:

Adam Angst: Top im Zelt, guter Sound, gute Stimmung obwohl noch nicht allzu viel los war. Und: Man hat nix von SXTN gehört.

Frank Carter and the Rattlesnakes: Klasse. Vor der Green Stage waren leider nur so um die 500 Leute, aber der Gute hat das allerbeste daraus gemacht. Der Circle Pit in den zweiten Wellenbrecher war überragend Wird definitiv mal auf Tour mitgenommen.

Brian Fallon and the Howling Weather: Leider sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr schlechter Sound. Meine einzige Erklärung für derart übersteuerten Bass wäre ein Deal mit den Ohrstöpsel-Verkäufern. Dadurch kam dann auch gar keine Stimmung auf.

Emil Bulls: Joa, war schon okay.

Madsen: Viel hab ich nicht erwartet, weil ich Madsen mehr so als 0815-Deutsch-Rockpop im Hinterkopf hatte und mich auch nicht so recht mit der Band auseinandergesetzt habe. Der Auftritt hat das aber definitiv geändert. Wer um 16:45 die Green Stage derart im Griff hat, macht auf jeden Fall was richtig. Das Set war dann auch das perfekte Crowd-Pleaser Set ohne große Experimente.

The Kooks: Sehr solider Indie-Britrock. Hat jetzt niemanden zu Jubelstürmen veranlasst, war aber auf jeden Fall gut zur Überbrückung.

Biffy Clyro: Leider nur mit 1:15h Spielzeit gesegnet, weshalb das Konzert sehr schnell vorbei war. 15 Minuten mehr hätten nicht geschadet. Die großen Hits hatten trotzdem Platz und an der allgemeinen Liveperformance zweifelt eh keiner. Für mich das etwas schlechtere Twin Atlantic

The Prodigy: Nachdem kurz nach Biffy Clyro die erste Reihe quasi komplett aufgelöst wurde, habe ich die Chance genutzt und mir einen Platz vorne in der Mitte gesichert. Das Konzert war insgesamt enorm stark und die Stimmung von A-Z überragend. Der Sound war für The Prodigy auch gut, wobei ich trotzdem mehr als glücklich war, meine Ohrstöpsel wenigstens am letzten Tag nicht vergessen zu haben. Die krassen Beats hängen trotzdem noch in den Ohren.

Insgesamt waren das an drei Tagen 22 gesehene Bands. Ich glaube, das kann man mal so machen

Zum Gelände ist ja alles gesagt. Wirklich gestört hat mich nur der Schotterboden vor der Blue und in Teilen der Green. Ansonsten mag ich das Festival einfach sehr gerne und kann auch nicht klagen. Einzig der Sound auf der Green am Sonntag war wirklich nicht gut, aber das haben ja auch die Bands in der Hand.

Zum Abschluss hätte ich noch ein paar Awards zu vergeben:

Top 3 Konzerte:
1. Kraftklub
2. The Prodigy
3. Arcade Fire

Top 3 Songs:
1. Arcade Fire - Wake Up
2. Billy Talent - Red Flag
3. Feine Sahne Fischfilet - Komplett im Arsch

Der Ruder-Award für die schlimmste Angewohnheit des Publikums geht diesmal an... das Rudern! Glückwunsch zur Titelverteidigung. Für die Tierkostüme und Sitzen im ersten Wellenbrecher während eines Acts auf der Bühne hat es knapp nicht gereicht.

Der 30 Seconds To Mars Award für den unpassendsten Headliner war hart umkämpft. Mit Arcade Fire, Billy Talent und überraschend auch den Arctic Monkeys haben gleich drei der vier Headliner starke Bewerbungen abgegeben. Für mich persönlich geht der Preis an Billy Talent - trotz eines guten Auftritts sollte diese Band aktuell bei keinem Major Festival ganz oben stehen. Die Arctic Monkeys habe ich ausgelassen und Arcade Fire war trotz der sehr kleinen Zuschauerzahl für mich ein Highlight. Andere Meinungen sind speziell hier erwünscht.

Und zu guter Letzt der Ringrocker-Award für Ringrocker, die ich in irgendeiner Form am WE gesehen habe: Den ersten Platz teilen sich Keksilein, Stiflers Mom und Meisti!

Von mir auch noch ein (verspätetes) Fazit des Festivals...
Gelände:
Ich mag die Atmosphäre, die Weitläufigkeit und das Gelände wirklich sehr gerne. Einziger Kritikpunkt ist, meiner Meinung nach, die Toilettensituation. Auf dem Campingplatz wars noch vollkommen in Ordnung, die Dixies waren immer sauber, sind nicht übergelaufen, auf der Landebahn dann mittlere Katastrophe und auf dem Gelände schlicht viel zu wenige- meiner Meinung nach.
Was noch etwas schade war ist, dass es zwar Shuttlebusse gibt (kostenlos, großes Lob!!), aber niemand so genau weiß, wann die wo abfahren. Die Busse nach Tuttlingen schon, aber in die andere Richtung nach Neuhausen nicht, da wäre ein Fahrplan zumindest ganz nett.

Zum Essen:
ich finds so unendlich schade, dass es so viele vegane/vegetarische Alternativen gibt, aber keine Teller für etwas ohne Brot/Gluten.

Bands:
Da hab ich mich dieses mal nicht mit Ruhm bekleckert und sehr wenige gesehen.
Donnerstag Heisskalt auf der Whithe hat Spaß gemacht!
Freitag: Kraftklub: gewohnt gut, aber der Zugang zum ersten Wellenbrecher war eine Zumutung- ich bin echt nicht zimperlich, aber da wurde ich fast zerquetscht.
James Bay danach hat ebenfalls Spaß gemacht, danach kurz zu Portugal the Man und danach zu Arcade Fire. Fand ich, trotz wenig Publikum wahnsinnig gut, nur etwas kalt...
Samstag: Feine Sahne Fischfilet, super aufgelegt, trotz Heiserkeit beim Sänger gutes bis sehr gutes Konzert, Stimmung war Bombe- gerne wieder. Danach, wegen eines Missverständnisses aus dem Wellenbrecher raus, genervt zum Fußballspiel. Krass, was da los war. Ich glaube, damit wurde auch nicht wirklich gerechnet...
Zu Billy Talent dann wieder ganz nach vorne rein gekommen, Konzert war super, aber ich war einfach genervt wegen dem Fußball-Quatsch. Da kann aber wohl sonst keiner was für. Hat, wie immer, Spaß gemacht, aber waren mir persönlich zu viele neue Lieder.
Marteria hat dann die Bühne komplett abgerissen, dazu brauch ich sonst nichts sagen. Grandioses Konzert, richtig gute Stimmung. Neben Biffy Clyro mein persönliches Highlight.

Sonntag Biffy Clyro- mein persönliches Highlight, gute Setlist, gelungene Mischung. ich mag die Band einfach richtig gerne! Prodigy danach ist (gefühlt) genau das selbe, wie die letzten 5 Festivalauftritte in Deutschland- einfach ausgelutscht. Brauch ich so schnell nicht mehr.

Die Kontrollen fand ich so lala, auf den Campingplatz wurde ich 4x garnicht kontrolliert beim Reinlaufen, beim aufs Gelände wurde auch nie nach dem Bändchen geschaut. Gefühlt waren alle super freundlich außer die Securities. Hab gefragt, wo man denn das Geld für den Müllpfang bekommt und bekomm zur Antwort: hab ich irgendwo Information stehen... Danke auch für diese hilfreiche Antwort. Und das war (leider) nur eine von vielen unnötigen Kommentaren.

Alles in allem ein sehr schönes Wochenende gehabt mit super Leuten! Nächstes Jahr sicher wieder am Start

Billy Talent zu viele neue Lieder?

16 Stück waren von Album 1-3 und 3 Stück vom Album 5

Billy Talent III = neu

So wie bei den Ärzten Jazz ist anders, bei Muse Resistance, bei Linkin Park A thousand suns,... auch immer neu sein werden.