Haldern Pop 2017

Festival Forum: Diskussion zu Haldern Pop 2017 (u.a. mit Bilderbuch, Clueso, The Afghan Whigs)

eröffnet am 19.09.2016 10:16 Uhr
86 Kommentare - zuletzt von hermannsson


7Dup und weitere Nutzer sprechen darüber

86 Kommentare
« Seite 4 von 4
hermannsson
12.08.2017 22:26

The Afghan Whigs waren nochmal ein toller Abschluss. Morgen früh gehts ab nachhause.

Stebbard
13.08.2017 22:15

Irgendwie ein komisches Haldern, aber der Samtag hat nochmal einiges rausgehauen mit Radical Facen, den Afghan Whigs und vor allem Idles zum Abschluss. Boah, war das ein Abriss

Wumi94
Wumi94
14.08.2017 09:44

Zurück von meinem ersten Halden und irgendwie traue ich mir noch nicht zu ein Fazit zu ziehen.

Über kein Festival habe ich Vorfeld von so vielen unterschiedlichen Leuten so viel Gutes gehört und gelesen, dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich im Vorfeld.

Donnerstag hat es lange gedauert bis ich mich wirklich auf das Haldern einlassen konnte. Wahnsinnig viel Verkehr und Staus bei der Hinfahrt, Stress aus dem Job den ich noch mitgenommen habe und natürlich der mehr oder wenig starke Dauerregen. Habe es gerade so zu meinem Lieblingsact Get Well Soon (natürlich wieder überragend) geschafft, danach wollte ich mal im Zelt bei Parcels im Spiegelzelt vorbei schauen, ging aber nicht, weil die Schlange über den ganzen Platz ging (da standen wohl alle schon für Giant Rooks an) weswegen ich dachte das wäre das ganze Festival so und mein Stimmung war auf dem Nullpunkt. Blaze of Feather war dann sehr nett, hat mich aber aus dem oben genannten Gründen nicht erreicht. Dann rechtzeitig zum Zelt um mal wieder Lisa Hannigan zu sehen und da bin ich auch endlich angekommen. Was vor allem auch am Chor lag, dieses Konzept hat mich wirklich gepackt.

Wollte Clueso dann doch eine Chance geben, aber wegen schlechtem Platz und Dauerregen, muss er auf seine nächste Möglichkeit warten.
Freitag dann problemlos in die Kirche gekommen, da erst noch 'ne Singer/ Songwriterin gehört und dann vom Auftritt von Auftritt von Mads Brauer von Efterklang und dem Chor Cantus Domus schlicht weggeblasen worden. Das waren irgendwie nur Töne, aber von überall und einfach nur schön.
Blaudzun war solide, The Amazons stark und endlich mal richtig Bewegung, Loyle Carner war gut, aber ich habe mir mehr erwartet (Vielleicht komme ich aber auch mit dem Konzept Rapper nur mit MC/DJ auf der Bühne nicht zurecht). Bei Der Höchsten Eisenbahn schwappte die Stimmung dann über.
Das krasse Gegenteil war dann (zunächst) Benhamin Clementine, hat sich ziemlich arrogant aufgeführt, aber nachdem er das ganze Publikum gefühlte zehn Minuten immer die gleichen beiden Textzeilen singen lies, wurde es doch zumindest ganz ok.

Käptn Peng war dann wieder richtig gut, endlich mal ne neue Show und da war es auch wieder der Chor, der den Unterschied ausmachte
youtu.be

Samstag erst mal krasses Kontrastprogramm, da habe ich nämlich einen Ausflug nach Holland ins Müller-Kroll Museum gemacht und deswegen leider nichts in der Pop Bar gesehen. Das Anstehen fürs Tonstudio war mir zu riskant, deswegen Radical Face (sehr nice, mag den folkigen Stil), Wolf Mahn (Alterschnitt ungelogen um die 50) und richtig starke Bear's Den.
youtu.be

Danach wieder ins Zelt zu Let's Eat Grandma (haare, sehr viele Haare) und eine Wahnsinns Show von Klangstoff.
KAte Tempest hinterlässt mich immer wieder sprachlos, Wahnsinns Texte auch wenn ich mit meinem Englisch an meine Grenzen stosse und bestimmt nur 80% verstehe. Da ich für Bilderbuch nicht in die erste Reihe kam und saumüde war, habe ich die dann ausfallen lassen.

Wie schon geschrieben, Fazit kann ich noch keins ziehen, Line Up fand ich in der Breite sehr gut, in der Spitze aber für den aufgerufenen Eintrittspreis schwach. Ich hätte gerne einfacher zwischen den beiden Bühnen gewechselt, vielleicht war ich aber auch zu früh am Zelt. Die Livestream Kameras nerven mich in letzter Zeit, weil sie (beim Melt war es noch schlimmer) die Distanz zum Publikum vergrößern und zumindest ganz vorne doch die Sicht versperren, zumal die Zahl der Stream Zuschauer nicht viel größer als das Livepublikum sein dürfte.

Das Publikum war ziemlich entspannt (das ist es beim Maifeld Derby, Immergut und vor allem Golden Leaves auch) und vom Alter bunt gemischt (kaum Abschlussfahrt Publikum und Rotzbesoffene oder Zugedröhnte), Das Konzept mit dem Chor hat mich voll überzeugt, hat hier nicht mal jemand geschrieben dass die früher auch Streicher hatten, aber sonst habe ich diese spezielle MAgie vermisst.

Stebbard
14.08.2017 10:05·  Bearbeitet

Wie gesagt, auch für mich war es in diesem Jahr irgendwie komisch - aber solche Jahre gibt. Weiß auch gar nicht woran das primär lag: Am zwar zumeist trockenen, aber eher kühlen Wetter, am Alkohol, Lineup oder einfach nur daran, dass ich derzeit viel um die Ohren hab?

Gefühlt war es auf dem Campingplatz weitaus unruhiger als die letzten Jahre, gerade beim Durchgang in den zweiten Bereich war es viel lauter, mülliger und unruhiger als sonst - aber auch enger zugestellt. Hatten da schon im Camp drüber gesprochen und andere haben es gegensätzlich empfunden.

Gesehen habe ich:

Donnerstag:
Get Well Soon, die gut waren, aber ich auch einfach zu betrunken
A Blaze of Feathers, die mich auch nicht gepackt haben, aber war wie gesagt zu betrunken und dann setzte auch der Regen ein.

Von da an im Camp aber mal richtig versackt.

Freitag:
Mammal Hands, die mich einfach extrem überfordert haben
Aldous Harding, die dankbarer weise ins Spiegelzelt verlegt wurde. Schönes Konzert, auch wenn sie schon eine etwas komische Aura hat.
Blaudzun, die ich beim RBF besser fand - waren aber dennoch in Ordnung.
Die Höchste Eisenbahn, die wirklich, wirklich toll waren! Ich weiß nicht, was diese Band im Endeffekt so toll macht, aber es gelingt ihnen einfach immer wieder ein Grinsen aufs Gesicht zu zaubern
Benjamin Clementine dann nur aufgrund von akuter Müdigkeit halb gesehen, aber wie oben geschrieben: Komischer Auftritt eines Künstlers, der ein außerordentlicher Perfektionist zu sein scheint, weshalb auch keine Nähe zum Publikum aufkommen wollte - auch wenn die ersten 5-10 Minuten ganz gut waren. Sind dann nach rund 30-40 Minuten ins Zelt gegangen.

Samstag
Messer, die ich wirklich gut fand, aber besser ins Spiegelzelt gepasst hätten. Solche Musik braucht intime Kulissen
Tom Grennan ein wenig von draußen geschaut, aber kann der Lobhudelei nicht folgen. Find ihn austauschbar.
Radical Face hingegen wirklich ganz großartig, mit Sonnenschein und ganz viel Sympathie. Am ehesten noch das klassische Haldern-Erlebnis!
anschließend kurz Wolf Maahn nebenbei aus dem Biergarten, aber nach einem "Wisst ihr was richtig schlimm ist? Dass 60 Leute alles Geld auf der Welt besitzen!!!!" sofort wieder ins Camp gegangen.
Bear's Den waren nett, aber ein großer Fan von denen werde ich nie, von daher irgendwann rüber zu
Julia Jacklin, die ich wirklich großartig fand!
Afghan Whigs waren die zu erwartende Bank, aber mal wieder kein Debonair. Aber eines der drei besten Konzerte des Wochenendes.
Klangstof dann nur zwei Songs lang gesehen, da mir das Zelt zu voll war
nach längerer Pause im Camp dann noch zu den Idles, die wirklich ein phänomenaler Abriss gewesen sind. Musste nach 35 Minuten irgendwann aufgehen, weil ich einfach so am Ende war. Aber das hat nochmal richtig, richtig Laune gemacht.

Also nur rund ein Dutzend Bands gesehen, war schon ein Negativrekord von mir sein dürfte. Fazit bleibt, dass es aus verschiedenen Gründe ein schwächeres Jahr gewesen ist, nachdem ich 2016 wirklich großartig fand. Es gab definitiv zuviel Alkohol und zu wenig Zeit zum entspannen, was aber auch immer mit dem Wetter zusammenhängt. 2018 auf jeden Fall wieder dabei, aber mit der Maßgabe dann doch mal etwas weniger zu trinken

Emperor
14.08.2017 10:33·  Bearbeitet

Das Haldern begann für uns dieses Jahr mit einem Klassiker. Wir wollten zu Little Hurricane in die Pop Bar und sind gnadenlos an der Schlange gescheitert. Dann sind wir kurzerhand in die Kirche für den Rest von Martin Kohlstedt der mit seiner Mischung als Elektronik und Klassik und vor allem seinem charakteristischem Dauergrinsen sehr zu überzeugen wusste. Danach haben wir dann Mahalia gesehen, die belanglos war, weil wir sowieso Charlie Cunningham sehen wollten, der danach gespielt hat. Der war wie zu erwarten war großartig. Dann sind wir zur Hauptbühne zu A Blaue Of Feather gewechselt die uns besser als auf Platte gefielen, aber aufgrund des immer stärker werdenden Regens sind wir dann zum Camp zurück, wo sichtlichen Spaß mit Rossknecht vom Fass hatte und dann betrunken ins Zelt gefallen bin.

Am Samstag haben wir lange im Camp rumgehangen bis ich genug Leute überzeugt hatte, es bei Emmsjé Gauti in die Pop Bar zu versuchen. Aufgrund die üblichen Pop Bar Problematik sind wir super früh hin und dann auch reingekommen. Und was soll ich sagen: für jeden der reingekommen ist, war das sicherlich das Highlight des Festivals. Kein Mensch da drin hat wahrscheinlich auch nur ein Wort verstanden was der Typ von sich gegeben hat, aber alles wurde gefeiert. Der Refrain von Reykjavik wurde von jedem ein bisschen anders mitgesungen. Es war einfach phantatisch. Dann haben wir wieder ein Päuschen gemacht, das Haldern Rap ging erst mit Loyle Carner weiter. Der war durchaus gut, ein Sänger für die Refrains hätte es aber deutlich besser gemacht.

Danach bin ich dann noch zu Benjamin Clementine der es immerhin geschafft hat, bei uns im Camp aufgrund seiner Art zum Running Gag zu werden. Ich fand es einfach unterirdisch und hab dann noch geguckt ob man vielleicht schnell zu Matthew ans the Atlas ins Zelt kommt, wollte mich dann aber nicht anstellen und bin schlafen gegangen.

Der Samstag war dann der Tag, an dem ich eigentlich am meisten sehen wollte. Mein erster Act war Daniel Brand der eine gute Hintergrundmusik zum Kickern und chillen bot. Radical Face habe ich mir dann von hinten angeschaut. War gut aber so ganz wollte bei uns keine Stimmung aufkommen, wir sind dann zum grillen noch einmal ins Camp zurück, Wolf Maahn habe ich ausgelassen. Zu Wildes sind wir dann wieder ins Spiegelzelt und wurden nicht enttäuscht. Klasse Gig. Im Anschluss ging es zur Hauptbühne zu Bear's Den, die dort meiner Meinung nach deplaziert waren. Die Afghan Whigs waren dann der von Stebbie schon beschriebene Abriss und aus den ebenfalls von ihm beschriebenen Gründen war es aber auch nicht perfekt. Kate Tempest war dann auch gut, Bilderbuch dann eher so mittel, aber wir haben das beste draus gemacht.

Zum Drumherum würde ich noch folgendes Loswerden: Wir haben am Techno Zelt gecampt, das war Donnerstag Nacht dann schon krass laut. Die anderen Nächte hat es mich nicht gestört, Samstag auf Sonntag war ich dann selber noch bis halb 6 wach weil ich Monster getrunken hab und sonst kein Koffein zu mir nehme und gar nicht drauf klar kam.

Die Essenspreise auf dem Gelände waren teilweise eine Frechheit. Beispiel 5,5 Poptaler, also 7,15€ für Currywurst Pommes find ich schon krass.
Das Wetter war Donnerstag schon echt doof, die restlichen Tage hat es nur gestört, dass die Tempersturunterschiede zwischen Spiegelzelt und draußen so enorm waren. Das war's dann erstmal von mir.

Stebbard
14.08.2017 11:58

Das Essen war wirklich teuer, auch dir vier Poptaler für ne (jedoch leckere) Falafel. Wir haben daher am meisten zu der Pizza und Pommes auf dem Reitplatz gegriffen, die noch am sinnvollsten waren.

Mit den Schlangen hatte ich übrigens mal wieder keine Probleme, verzichte aber auch zumeist auf die Pop Bar - allemal, wenn der einzige für mich interessante Act dann eh noch ins Spiegelzelt verlegt wird. Dass es zu AnnenMayKantereit zum Stau vor dem Eingang kommt sollte wirklich jedem im Vorfeld klar gewesen sein (nicht auf dich bezogen, da haben viele geklagt). Ansonsten alles ruhig, selbst zu die Höchste Eisenbahn wären wir problemlos ins Zelt gekommen, hätten wir es nicht vorgezogen draußen was zu essen.

Meintest du das Technozelt rechts hinter dem Baumdurchgang hinter? Das wäre dann auch die von mir beschriebene unruhige Ecke.

Wumi94
Wumi94
14.08.2017 12:14

Genau fehlt oben. Das ein Veranstalter bargeldlos bezahlen lässt um die Umsätze der Standbetreiber besser kontrollieren zu können finde ich völlig okay, aber dass man überschüssige Biermarken nicht zurückgeben darf habe ich noch nie erlebt. Und jeder Wechselkurs, der nicht eins zu eins ist, kann doch nur den Zweck haben das umrechnen der Preise zu erschweren und die Getränke/Essenspreise billiger erscheinen zu lassen.

Gehört sich irgendwie nicht!

Stebbard
14.08.2017 12:17·  Bearbeitet

aber dass man überschüssige Biermarken nicht zurückgeben darf habe ich noch nie erlebt

Zitat anzeigen



War die letzten Jahre so, aber dieses Jahr soll es wohl möglich gewesen sein lt. einiger Leute im Camp.

Aber ob da nun der Zweck dahintersteht die Preis niedrig halten zu lassen? Keine Ahnung. Ich kann mich noch an 1€ pro Marke erinnern, und es wurde dann sukzessive 1,10, 1,20 und nun 1,30€ pro Marke. Solange man da jetzt nicht 3/10-Marken einführt lässt sich das (will man beim Markensystem bleiben) nicht regeln. Bringt natürlich mit sich, dass eine Falafel dann halt offiziell "4 Taler" statt 5,20€ kostet - aber eine bewusst Täuschung würde ich da nicht unbedingt erwarten, zumal ich das Bier für 2,60€ nach wie vor preislich i.O. finde.

hermannsson
14.08.2017 21:55

Ich würde jetzt nicht sagen, dass es bewusste Täuschung ist, aber eben ein netter Nebeneffekt wenn 4Poptaler eben 5,20€ bedeuten, man aber unterbewusst mit 4€ rechnet. Zumindest ist mir das immer wieder passiert. Kann natürlich auch ein Einzelfall sein. Wir haben es erst gar nicht probiert mit den Marken, aber das stößt mir halt auch extrem sauer auf. Mittlerweile hat das Maifeld Derby einfach einen viel angenehmeren Umgang mit den Gästen. Zumal ich auch in diesem leben kein Freund mehr vom spiegelzelt werde. Hab zwar weder auf die Höchste Eisenbahn noch auf Matthew and the Atlas drauf verzichten müssen, aber dennoch.. Vielleicht sollten sie nach hintenraus (Trivagozelt) eine dritte kleine Bühne aufbauen. Mir kam es immer sehr umkämpft vor und in dem Zelt.

Will aber gar nicht meckern. War wieder ein schönes Wochenende und die Wasserpreise sind mit 1,30€ immernoch sehr günstig.

Highlights waren sicherlich The afghan Whigs, Matthew and the Atlas, die wunderbar im Zelt funktionierten. Die Höchste Eisenbahn hatte ich 0,0 Erwartungen dran, aber die haben mich einfach nur weggehauen. Martin Kohlstedt und vorallem Joep Beving, mit seiner berührenden Musik. Die Kirche war diesmal wirklich ein Bringer von(g) den Künstlern her.

Datt Blatt war auch wieder sehr gut geschrieben, So So ciety teile ich absolut.

Messer waren super, aber brauchen wirklich einen intimeren Ort. Da hätte das Spiegelzelt um 1Uhr nachts wirklich gepasst.

Nächstes Jahr brauch es aber was anderes, wahrscheinlich testen wir mal mit nem Bulli das Summers Tale aus. Man wird auch nicht jünger.

2019, 10 Jahre nach meinem ersten, werde ich aber fest einplanen und dann ein abschiedskaracho raushauen.