FESTIVALS UNITED COMMUNITY
2tobiwan42und anderen gefällt das
19.07.2016 15:22
www.cactusfestival.be
Ort: Brügge (BE)
Datum: 08.-10.07. (Schon vorbei)
Preis: 3 Tage: 117?, 2 Tage 91?, 1 Tag 55?
Bericht:
Einfach mal für einen Tag 350km nach Brügge fahren? Ohja, gerne 
Auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen und da zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Konzerte von Damien Rice bestätigt waren, bekam Tobiwan ein Tagesticket für das Cactusfestival 2016 und natürlich wurde er auch von uns (Sunnyan & Ich) begleitet.
Um euch einen Einblick in dieses eher unbekannte Festival zu geben, möchte ich einen ausführlichen Bericht mit euch teilen.
Wir trafen uns Morgens gegen 10 Uhr in Bonn und fuhren ohne Pause ca 4 Stunden nach Brügge (Stau inklusive). Vor Ort orientierten wir uns an der Beschilderung und gelangten so an den Bahnhof und das zugehörige Parkhaus. Dieses war eigentlich recht voll, aber wir hatten Glück, noch einen Platz zu ergattern. Der Fußweg von dort in den Minnewaterpark war keine 10 Minuten. Nach kurzem Anstehen bekamen wir unser Tagesbändchen und das Festival konnte starten.
Das Festivalgelände ist in 2 Teile aufgeteilt: Beim Eingang befinden sich zunächst die Sponsorenstände und Essensbereiche. Über eine Brücke gelangt man dann zum eigentlichen Konzertgelände. Dort hatte gerade Daniel Norgren seinen Auftritt. Super Mittagsact, jedoch gewann nach einigen Songs gewann der Hunger. Also wieder zurück über die Brücke, Gelände ansehen und essen. Das Essensangebot ist einmalig: zahlreiche Foodtrucks bieten von Burger und Frikandel über Frühlingsrollen und Chinapfanne bis veganem Burger oder Kängurufleisch quasi alles an. Auch die Getränkeauswahl ist der Hammer: So gibt es Cider, Kaktus-Radler oder Desperados aus der Dose. Unser Menü bestand aus Frühlingsrollen, mexikanischen Tortillas, Frikandel, Pommes, Pizza und Crepes. Die Kosten für's Essen waren für belgische Verhältnisse absolut okay und gingen von 4 bis 10 Euro ca. Für die Getränke muss man Bons im Wert von 1,25 Euro kaufen. 2 Bons ergeben ein Getränk. wie beim Werchter gibt es auch hier ein Pfandsammelsystem (10 Becher = 1/2 Bon), welches aber quasi nur von den Kids genutzt wird.
Im Foodbereich gibt es außerdem auch DJs die coole Sommermusik auflegen und mehr Jamie XX live spielen als Jamie XX 
Neben dem Foodbereich gibt es auch einen Bereich für Kinder, wo diese unter Betreuung spielen, basteln, klettern usw. können.
Nach Entdeckung des toll dekorierten Festivalgeländes ging es für uns wieder zur Bühne zu Black Mountain. Da nicht viel los war, standen wir recht weit vorne, was sich aber als Fehler rausstellte. Dort war die Stimme der Sängerin kaum zu hören und wenn dann sehr unangenehm. So wollten wir nach einigen Minuten eigentlich wieder hoch in den anderen Bereich, merkten dann aber auf dem Weg nach Hinten, dass es dort besser wurde. Deshalb setzten wir uns dort auf 'Wiesenklötze' und tranken Kaktusbier. Neben uns war ein Künstler damit beschäftigt, sorgfältig eine Wand mit geraden Linien zu bemalen...
Da wir Laura Mvula alle nicht sehen wollten ging es nochmal hoch zur Stärkung und auf eine Shisha mit Tee. anschließend waren wir kurz vor Chrles Bradley wieder vor der Bühne - dieses Mal aber mit angemessenem Abstand so dass der Sound okay war. Das Publikum um uns rum war sehr Bunt: Viele junge Familien, aber auch Jugendliche und Ältere. Jedoch alle wohl aus dem Umkreis von Brügge - Touristen sah man kaum.
Charles Bradley gab zwar alles, wusste uns aber nicht so Recht zu überzeugen. Anders als Gregory Porter danach: Was für eine Stimme! Geile Musik, absolut gute Laune, dazu der Sonnenuntergang über Brügge, einfach perfekt!
Und dann... Ja dann kam das große Finale. Wir hatten uns mittlerweile auf unseren 'Wunschplatz' mitten vor der Bühne zwischen 2 Bäumen niedergelassen, holten nochmal etwas zu trinken und Toasties und dann kam Damien Rice. Ich muss ehrlich sagen, dass das grundsätzlich nicht meine Musik ist (Singer/Songwriter mit Gitarre) - Aber trotzdem wurde ich gut Unterhalten und er hat's einfach drauf! Wie er alleine über Loops mehrere Instrumente live auf der Bühne zusammenmischt und so ein unglaubliches Klangvolumen produziert ist schon sehr sehr stark.
Kleiner Wermutstropfen war nur, dass Damien ein Par Minuten zu spät begonnen hat und somit am ende etwas weniger Spielzeit als geplant hatte. Verständlicherweise mussten die Konzerte pünktlich um 1 Uhr beendet sein, da das Festivalgelände nunmal von Wohnhäußern umgeben ist.
Der Rückweg zog sich leider wieder um die 3,5 Stunden und so waren wir kurz vor 5 zurück in Bonn. Sollte ich nochmal zum Cactus Festival fahren, dann wohl mit Zimmer vor Ort oder Zelt.
Ansonsten ist dieses Festival wirklich empfehlenswert, wenn man auf Kunst und gute Musik steht und sich einen (oder mehrere) schöne Sommertage gönnen möchte. Es ist nicht vergleichbar mit den großen Majors aber auf jeden Fall eine 'Perle' auf der Festivallandkarte, die bisher meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält. Also wenn ihr mal die Chance habt und hier eine coole Band sehen könnt die euch gefällt, lohnen sich die 3-4 Stunden aus NRW auf jeden Fall!
