Roskilde Festival 2015 (DK)

Festival Forum: Diskussion zu Roskilde Festival 2015 (u.a. mit Muse, Paul McCartney, Pharrell Williams)

eröffnet von Hardbreaker141 am 29.09.2014 13:12 Uhr
210 Kommentare - zuletzt von dinkidoo


PastorOfMuppets und weitere Nutzer sprechen darüber

210 Kommentare
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GabbaGabbaHey
07.07.2015 22:26

Bestes Festival auf dem ich bisher war

An die die 8 Tage auf dem normalen Campingplatz durchhalten meinen größten Respekt, das ist wirklich heftig! War teilweise doch froh auf den ruhigeren Pressecampingplatz zurückzukommen. Dream City ist einfach nur krass!

Und so viele geile Konzerte gesehen:
Paul McCartney 3 h Show
Run the Jewels Anniversary Show
Bargou 08 bestes Konzert ever
Nicki Minaj und Pharell mit acht Mädls aus den Staaten abgefeiert - besser gings nicht
Kronos Quartet und Foghorn Stringband mittags um 12
Florence, War on Drugs, Hot Chip, Die Antwoord, Noel, WhoMadeWho (!!) usw.

Wenn ich Zeit finde schreib ich einen längeren ausführlichen Bericht

GabbaGabbaHey
13.07.2015 20:01

Na dann viel Spaß hiermit. Werde 2 Beiträge schreiben, einen um das Roskilde allgemein und einen über die Bands die ich gesehen habe. Wird ausführlich, also plant ein bisschen Zeit zum lesen ein

Reise zum Festival
Da ein Flug von der Arbeit meines Kumpels in der Akkreditierung enthalten war, mussten wir nur einen Flug zahlen. Der lag, da 3 Wochen vor Festival gebucht, bei 250 € für Montag 28.06. hin und Montag 06.07. wieder zurück (mit einer Zwischenlandung). So also gegen 10 von München losgeflogen und um 14 Uhr waren wir am 'Lufthavn' Kopenhagen. Von dort muss man zum Hauptbahnhof fahren und in einen der Züge nach Roskilde umsteigen. Dazu kauft man sich ein "All Zoner Billet" für 108 Kronen (ca. 15 Euro). Diese Züge sind aber keine popeligen Regiobahnen ala Deutsche Bahn sondern richtige Luxusbahnen, mit gescheiten Polstern, viel Beinfreiheit und Getränkeautomaten. Auf Nachfrage ob wir in der 1. Klasse wären, meinte ein netter älterer Herr dass das ganz normal wäre und wir uns ohne Probleme setzen können. Ebenso stand er später auf und wies uns darauf hin, dass unsere Haltestelle gleich kommt. Er sollte nicht der letzte nette Däne werden.
Vom Bahnhof Roskilde kommt man mit Shuttlebussen zu den gewünschten Campingplätzen, die nochmals 30 Kronen kosten. Allerdings sollte man vorher die Gelegenheit nutzen um in dem Supermarkt fast direkt beim Bahnhof noch das nötigste einzukaufen. Dieser Supermarkt hatte sich völlig auf das Festival spezialisiert und man konnte wirklich alles bekommen was man wollte, von Pavillions über Zelte und Stühle zu Bierpaletten in stabilen Trageplastikverpackungen. Zum Bier gibt es zu sagen, dass dort die kleinen 0,33 Dosen gängig sind und man als geeichter 5,0 Festivaltrinker das natürlich mit einberechnen muss. Also mit Bier und Essen eingedeckt und dann gings mit dem Bus zum Campingplatz.
Wir mussten einen anderen Bus nehmen, da unser Zelt auf dem Pressecampingplatz aufgebaut wurde. Ausgestiegen und nach kurzer Suche den Check In gefunden. Dort wurden wir von zwei supernetten Däninnen empfangen, die uns auch gleich alles gezeigt haben und auch einfach unseren Karton mit Einkäufen getragen hat. Campingplatz war sehr klein und ruhig, was im späteren Verlauf des Festivals ein großer Pluspunkt wurde. Kurz alles abgeladen und dann konnte es losgehen!

Erster Eindruck und Fressmeile
Nach einem Marsch von ca. 15 min waren wir bei einem Eingang zum Bereich für Volunteers, Presseleute und Mitarbeiter, der glücklicherweise auch nahe zur Orange Stage war (zu den Bühnen näheres später). Wir konnten daher auch am Montag Abend schon aufs Gelände und haben mal gesehen, wie knapp das alles aufgebaut wird. Klar die Bühnen standen größtenteils schon aber es wurden noch so viele Essensbuden, Sitzgelegenheiten und anderes aufgebaut und bemalt, dass ich dann am Mittwoch zur allgemeinen Geländeöffnung vom fertigen Gelände echt beeindruckt war. So viele und vor allem verschiedene Fressbuden hab ich noch nie gesehen, es gab wirklich für jeden reichlich Auswahl. Die Krönung war der 'Food Court' bei dem bestimmt 50 verschiedene Stände in einer Art Halle mit massig Bierbänken in der Mitte für das leibliche Wohl gesorgt haben. Ein riesiger Vorteil allgemein ist eine Kreditkarte, denn man kann überall (!!) mit Kreditkarte über PIN Eingabe bezahlen (keine Unterschrift möglich). Wer keine besitzt, der kann ohne Probleme auch mit EC Karte an einem der Automaten Bargeld abheben und alles in Bar zahlen, mit Kreditkarte ist es aber deutlich entspannter. Allerdings muss man bei den Preisen natürlich erstmal schmerzfreier werden, denn man ist pro Essen auf jeden Fall zwischen 50 und 80 Kronen (8-11 €) dabei. Man bekommt aber dafür auch sehr gutes Essen, mein Highlight war eine Riesen-Pita für 80 Kronen, von der man aber auch den halben Tag satt war. Auf diese Pita wurden wir übrigens von einem dänischen Ehepaar gebracht, die sich zwei gekauft hatten,die Frau aber ihren kaum angerührt hat- daraufhin haben sie uns den zweiten geschenkt. Begründung war: That's the spirit at Roskilde. Man überlegt ja bei sowas schon kurz ob man es wirklich essen soll aber hier sahen wir nun gar keine Probleme. Dänen sind einfach super!

Event Roskilde vs. Musikfestival Roskilde
"Roskilde ist nicht nur Musik", wurde uns gleich am Montag abend weit erklärt. Es teilt sich auf in 4 Tage Camping und in 4 Tage Musik. Von Samstag bis Dienstag Nacht ist das Festivalgelände geschlossen und alles spielt sich auf dem Campingplatz ab. Diesen darf man sich aber mal überhaupt nicht so vorstellen, wie wir es hier vom Ring oder Southside kennen - und das nicht weil er einfach nur fünfmal so groß ist. Man kann dort einfach so viel machen, das ist schlichtweg der Hammer. Zum einen gibt es die 'Street City', einen Bereich in dem es einen großen Skatepark (Street und Vert) mit kleiner Bühne nebenan, ein Basketball-, Volleyball- und Fußballfeld und viele Stände mit Streetfood gibt. Während sich im Skatepark die Größen der Szene austoben (haben z.B. Skater of the year Wes Kremer getroffen und mit ihm viel gequatscht), darf auf den Sportfeldern jeder sein Können versuchen. Abends gibts dann auch auf der Bühne immer kleine Bands oder DJs die die Meute zum ausflippen bringen, einfach total genial!
Läuft man von dort weiter in den Campingplatz hinein trifft man auf eine kleine Bühne genannt "Rising". Dort spielen kleine dänische Newcomer an den vier Tagen bevor das eigentliche Festival startet, ebenso wie auf der Apollo Stage, die an den Tagen noch Apollo Countdown genannt wird. Das geniale an diesen Stages ist, dass sie wirklich noch auf dem regulären Campingplatz sind, d.h. man nimmt sich alles vom Zelt mit was man braucht (Stühle, Bier, usw.) und chillt sich einfach vor die Bühnen wenn man Lust hat. Das fand ich richtig richtig stark und hilft kleineren Künstlern natürlich richtig.
Und das war natürlich bei weitem nicht alles: Es gibt unzählige Workshops für Jugendliche wie z.B. ein Silent Dinner, für das die Leute Schlange standen, Graffiti Workshops in einer eigenen Graffiti Zone (mit einer 90m Wand), Late Night Cinema mit drei Dokumentationen (u.a. Citizenfour), eine Maker Area bestehend aus Do It Yourself Workshops und vieles mehr. Bei dem Wetter war natürlich auch der kleine Badesee mehr als gut besucht.

Dream City oder: wie ich lernte verrückte Dänen mit 3m hohen Musikanlagen zu lieben
Dream City ist der verrückteste Teil des Campingplatzes. Durch Voranmeldung und lange Vorbereitung werden hier viele Eventcamps errichtet. Je verrückter die Idee umso besser! So kann man in einem Camp an einem Speed-Dating teilnehmen, Yogakurse belegen oder Kaffee gegen Bier eintauschen. Das mag tagsüber schon verrückt klingen, nachts wird es aber zur totalen Eskalation. Dann wird der gesamte Campingplatz zu einem einzigen Ghettoblaster-Battle und das ist noch untertrieben. Eine Gruppe hat gemeint, sie haben 20 000 Kronen für ihre Musikstation investiert. Einen kleinen Ghettoblaster würde man auch gar nicht mehr hören können, dort zählt die Devise: je größer und lauter umso besser. Wir haben riesige Lautsprecher angeschlossen an Mischpult und Laptop inklusive Lichtshow über Scheinwerfer und Strobo gesehen...und wenn man 20m weiter läuft kommt schon die nächste Anlage dieser Art. Das ist einfach überhaupt nicht mit den Festivals hierzulande zu vergleichen, wenn hier schon Mordor ist dann ist das dort die reele Welt ohne die Matrix - auch vom Vermüllungsgrad. Die Partys sind natürlich der Hammer, ob man zu Elektro, Classic Rock oder Eurodance abfeiern will, man muss nur die Location wechseln. Aber ich war für meinen Teil doch ganz froh, nicht neben so einem Monstrum schlafen zu müssen.

#frompisstopils
Um den ganzen Wildpinklern entgegenzuwirken (und nein ich meine nicht nur Jungs, wir haben doch einige Frauen gesehen die sich mal kurz hingesetzt haben) haben sich die Veranstalter dieses Jahr etwas besonders ausgedacht. So gab es an sämtlichen Pissours und fast allen Toiletten unten Schläuche um den wertvollen Urin zu sammeln. Dieser soll dann als Düngemittel für Hopfen verwendet werden und 2017 den Besuchern dann als Bier wieder verkauft werden. (So ala Fight Club "Wir verkaufen denen ihre eigenen fetten Ärsche als Seife zurück"). Find die Aktion eigentlich ziemlich witzig, es wurden auch wohl 100 000l des gelben Rohrstoffs gesammelt, d.h. es dürfte einiges an Tuborg rausspringen. Ach ja a propo Tuborg, das Bier ist echt richtig gut, hab ich sehr gerne dort getrunken. Viel besser als Becks auf den großen deutschen Festivals aber gut es gab auch kein Pils.

Musik-, Bühnen und Bandtechnisch kommt dann alles in Part 2

JestersTear
JestersTear
13.07.2015 21:33Supporter

Wieso gibt's überall so tolle Festivals und Leute die so schön von denen Berichten und ich hab nur so wenig Geld

Freu mich schon auf Teil 2

GabbaGabbaHey
20.07.2015 00:11

So hab nun Zeit gefunden für den zweiten Teil, allerdings werden es wohl doch drei

Bühnen und Gelände
Beim Roskilde gibt es insgesamt 6 Bühnen. Die Hauptbühne, genannt "Orange Stage" ist super anzuschauen, denn die Bühne hat ein orangenes Zelt als Überdachung und besonders nachts mit entsprechender Lichtshow ist das klasse. Gut ist auch dass das Gelände nicht viel aber ganz leicht abschüssig ist, sodass man hinten auch nicht so schlecht sieht. Die "Arena" ist nicht Open-Air sondern ein riesiges Zelt, das zur Seite und nach hinten offen ist. Ich liebe solche Zelte, denn da kommt immer besonders gute Stimmung auf. Das "Avalon" ist das selbe in grün, nur eine Nummer kleiner und der "Pavillion" erklärt sich von selber. Bleiben die "Apollo" Stage, eine kleine Bühne wie die Open-Air Bühne beim Maifeld, die sich nicht auf dem Festivalgelände sondern noch auf dem Campingplatz befindet (was beachtlich ist, wenn da Acts ala Jamie XX spielen) und die "Gloria" Stage, die kleinste Bühne, die in einer Art Haus auf dem Gelände ist. Überrascht hat mich, dass trotz des riesigen Geländes die Wege zwischen den Bühnen akzeptabel bis gut machbar waren. Klar man darf keine 2-5 Minuten Wechsel wie beim Southside erwarten aber für die Größe war das wirklich in Ordnung.
Für mich neu war nur das 'Queuing System'. Wenn man in den Pit bei der Orange Stage will, gibt es auf der linken und rechten Seite einen Anstellbereich mit Ampelsystem. Man kann sich nur für eine Band dort anstellen, denn danach wird der Pit wieder komplett geleert und es dürfen die rein, die für die nächste Band seit Stunden warten. Eigentlich ein gutes System. Und wenn nicht gerade Paul McCartney spielt, dann kommt man auch noch rein, wenn man sich 30-45 min vorher anstellt.

Na dann jetzt aber ab zu den Bands:

Mittwoch:

Die erste Band war Santiago, eine dänische Indie-Rock Band, im Gloria. Die Atmosphäre in dieser kleinen indoor Bühne ist wirklich bemerkenswert und nett wie die Dänen sind, war dementsprechend auch viel los. Hatte nur 1x ein Album vorher bei Spotify gehört und leider ist live auch nicht viel hängengeblieben, netter Auftritt - mehr aber auch nicht. Weiter im Programm ging es mit The Minds of 99, einer weiteren dänischen Band, die diesesmal allerdings auch dänisch gesungen hat. Wichtig dazu ist zu sagen, dass die Band letztes Mal noch auf der kleinen Rising Bühne (siehe Bericht 1) gespielt hat und nun als erste Band die Orange Stage eröffnen durfte, was einen Ritterschlag gleicht. Es war richtig viel los und hat auch Spaß gemacht, obwohl man kein Wort verstanden hat.

Liebend gerne hätte ich King Gizzard & The Lizard Wizard gesehen, aber da ich auf eine erweiterte Noel Gallagher Setlist spekuliert habe, bin ich nach 2 Southside Auftritten und meinem immer noch nicht verdauten Rock am See Trauma trotzdem erneut zum Oasis Mastermind und wurde dafür mit "Champagne Supernova" und dem grandiosen "Whatever" belohnt. Dieses Konzert war das erste in der Arena und gleich wurde klar, dass Konzerte hier immer einen besonderen Flair kriegen. Dieses offene riesige Zelt erzeugt eine geniale Stimmung und das Publikum ist für solche Acts auch viel zugänglicher als hierzulande (Southside war ja mal wieder wenig los, obwohl nicht mal Deutschland parallel gespielt hat).
Mit einem fetten Grinsen durch 6 Oasis Songs verursacht ging es zurück zum "International Press Center", unserem Treffpunkt mit den anderen und dann ab zu Pharell. Wir waren seit Ankunft die meiste freie Zeit dort und haben da supernette amerikanische Austauschstudenten kennengelernt, die dort als Volunteers gearbeitet haben und diese hatten wirklich den leichtesten Job: Sie bekamen Credits dafür, dass sie aufs Roskilde gehen und sie hatten sich für den besten Part gemeldet, nämlich beim Press Center anwesend sein und uns Presseleute unterhalten und wenn nötig uns zu Konzerten zu begleiten. Eine hat Jura und eine Psychologie studiert, aber klar den Kurs Volunteering kann man natürlich einbringen. Auf jeden Fall waren wir also mit 8 Mädels aus Amerika bei Pharell und die sind völlig ausgeflippt, ich war so froh, dass ich mit ihnen da war. Als er nach den N*E*R*D Songs seine ganzen Features gespielt hat gab es kein Halten mehr: Hollaback Girl, Drop It Like It's Hot, Blurred Lines und Get Lucky zu spielen ist halt auch einfach überragend. Als Encore natürlich dann Happy und während dem letzten Song sind wir schon rüber zu den restlichen 45 min von The War On Drugs. Das letzte Album haben ja alle so gefeiert, ich wurde aber nicht so recht damit warm. Live war das aber ähnlich zu meinem ersten Archive Konzert dieses Jahr, ich wurde regelrecht umgehauen von der musikalischen Geilheit denn das war einfach nur erste Klasse. Hat mich auch nicht gestört dass ich kaum Songs kannte, genossen hab ich es in vollen Zügen.

Danach hatten wir nichts mehr geplant und haben gesehen dass nur noch eine Band spielt, nämlich Bargou 08 im Pavillion. Also hingegangen und was darauf folgte war das verrückteste, genialste und vielleicht beste Konzert bei dem ich je war. Man muss sich das in etwa so vorstellen: Traditioneller tunesischer Folkgesang trifft auf indische Flötenspieler mit Trommler und Rasseln und dazu nach gewissen Build-Ups eine Prise elektronische Beats. Die Leute sind aus-ge-flippt! Mit einer der Mädels sofort in die zweite Reihe durchgetanzt und dann völlig eskaliert. Die Band war völlig ungläubig wie die Meute einfach komplett ausgerastet ist, mitgeschrien hat und jedesmal wenn der alte Mann seine Flöte gespielt hat, war Ausnahmezustand. Nach einer gefühlten Stunde tanzen, springen und schreien war ihre Zeit wohl rum, allerdings kamen sie nach immensen Zugabenrufen nochmal und spielten noch einen Song. Nach dem Konzert gab es nur ein Fazit: Joa alles gesehen, können eigentlich nun nach Hause fahren.

Donnerstag:

Erste Band war Mittags um 12 die Foghorn Stringband wieder im Gloria. Hab gedacht dass nicht viel los sein wird - weit gefehlt, die Bude war voll. Vielleicht hatten diese American Folk Rednecks eine große Fanbase, waren doch sogar 2 im Lumberjack Outfit anwesend und haben gestampft wie das Zeug hält. Die Band war genauso überrascht und durfte nach Nachfrage einfach eine halbe Stunde länger spielen. Genau das finde ich so toll, wenn Bands völlig überrascht sind, wie gut sie hier angenommen werden, denn das Zelt klatschte was das Zeug hält zu den tollen Countryklängen. Der Auftritt von Ezra Furman danach sollte leider auch schon der letzte im Gloria werden, was ich ein wenig schade fand. Furman hat eine solide Show hingelegt, kannte kein Lied und wegen meinem Kumpel mit aber war positiv überrascht von seinem RocknRoll mit 50s Anklängen.
Weiter gings dann später mit Ryan Adams auf großen Orange Bühne. Für so einen Namen war vergleichsweise wenig los, war ja aber auch abartig heiß. Ich muss gestehen, habe ihn nur wegen seinem Namen und der Rarität angeschaut, bin jetzt kein so riesiger Fan und den Auftritt fande ich daher auch nur nett.

Ganz im Gegenteil dann Florence + the Machine auf der Orange. Ich war schwer beeindruckt was diese Frau für eine Power hat, rennt die Bühne auf und ab, dreht sich 3x im Kreis und singt trotzdem perfekt. Dazu kommt noch dass sie wetterbedingt etwas sehr männerfreundliches anhatte. Die Songauswahl war super und live sind das halt alles Bretter - lediglich Kiss With A Fist hat mir gefehlt aber ansonsten perfekter Auftritt.
Schnell rüber zu Jungle im Avalon, die wir aber von draußen angeschaut haben da es richtig voll war. Haben auch gut das Zelt aberissen und bei Busy Earning kann man halt auch nicht stillstehen. Nach dem Song aber auch wieder gegangen, denn wir wollten unbedingt alles von Muse sehen und einen relativ guten Platz bekommen (Ein guter Tipp ist seitlich rechts, irgendwie wollen die Leute dort immer die Bühne komplett sehen und stellen sich lieber nach hinten, als an die Seiten). Muse fand ich live gut, mehr aber auch nicht. War nie eine Lieblingsband von mir und sie haben für meinen Geschmack zu viel neues gespielt. Klar sind Plug in Baby, Stockholm Syndrome, Hysteria und Supermassive Black Hole geile Dinger aber irgendwie wollte der Funke nicht ganz überspringen. Dass sie Led Zeppelins Heartbreaker aber als Outro von Hysteria gejammt haben fand ich super, genauso wie das Man with a Harmonica Intro zu Knights of Cydonia.

Danach wieder mit den Mädels getroffen und mit dem Teil der noch nicht zu fertig war (einige waren im Pit zu Muse) ab zu Die Antwoord. Da ich ja schon die Woche zuvor den Mindfuck erlebt habe, wollte ich nochmal so richtig ausrasten (wer Die Antwoord noch nicht gesehen hat, UNBEDINGT ANSCHAUEN, beste Party ever). Das witzige hier ist, dass gewisse Konzerte beim Roskilde als 'High Energy Konzerte' ausgewiesen sind und hier Moshen und wildes Tanzen erlaubt sind - dies wird auch vorher über die Bühnen so kommuniziert. Wer bei Die Antwoord still rumsteht ist auch einfach fehl am Platz. Im Dunkeln war es noch viel viel geiler als beim Southside, Baby's On Fire, I'm a Pitbull Terrier und I Fink You Freeky sind halt einfach auch geil. Never Le Nkemise 2 ist völlige Ekstase in-die-Fresse-Elektro und Enter the Ninja zum Schluss - überragend.
Den Abschluss des Tages machte die letzte halbe Stunde von Hot Chip, die richtig stark war. Ist halt ganz anderer Elektro und hab nicht so viel erwartet aber wurde richtig positiv überrascht, einfach super tanzbare Musik. Und hallo Dancing in the Dark vom Boss gecovert, richtig geiler Closer.

Fr+Sa dann in Part 3