Selig - Und Endlich Unendlich

Selig Forum: Diskussionen zu Selig

eröffnet von Gerry am 12.03.2009 10:49 Uhr
2 Kommentare - zuletzt von Mantis


Topf und weitere Nutzer sprechen darüber

Gerry
12.03.2009 10:49



Dieser Artikel wird am 20. März 2009 erscheinen.

Kurzbeschreibung
Das neue Jahr beginnt mit einer musikalischen Sensation: Selig haben wieder zueinander gefunden! Damit meldet sich eine der wichtigsten deutschsprachigen Rockbands der neunziger Jahre zurück. Natürlich in der Originalbesetzung, denn Selig haben ja noch nie halbe Sachen gemacht. Und schau: Mit „ Und Endlich Unendlich“ ist ihnen ein glückseliges, kompromissloses Album voll großer, unerschrockener und leuchtender Momente gelungen.

Die Hamburger Band, die uns die Grunge-Ära mit Klassikern wie „Sie hat geschrien“, „Ohne dich“ und „Ist es wichtig“ versüßte, traf sich letztes Jahr in einem Berliner Studio, um nach einigen Vorgesprächen einfach mal auszuprobieren wie es so wäre, die Band neu zu starten. Und sofort gerieten unsere Helden in einen magischen Rausch, den sie nach all den Jahren - in denen sie ihre eigenen erfolgreichen Wege als Produzenten, Komponisten, Schauspieler, sowie Musiker in anderen Bandprojekten, gingen – nicht mehr für möglich gehalten hätten.

Ja, es knistert noch in ihren Venen! Mehr noch: Seligs neue Lieder sind kraftvoller denn je. Denn die virtuosen Musiker nehmen die Erfindungen, die sie beim Jammen machen, gerne auch mal sofort in den Endsound mit auf. Deshalb klingt diese so einfühlsame wie erhabene Rockmusik (die ihre Wurzeln im 1970er-Jahre-Blues-und Prog-Rock hat) so unglaublich energetisch. „Es liegt eine starke Wahrheit in dem Moment, in dem man die Erfindung macht“ erklärt die Band; klar also, dass man die Basics des Albums auch live einspielte. Ganz im Sinne von Seligs Band-Mantra: „Lass uns jetzt und hier leben“. Und das hat sich, laut Sänger und Texter Jan Plewka, im Laufe der Jahre eher noch bestätigt. „Die Kraft des Augenblicks zu fühlen, ist das Schönste im Leben.“

Auf dem neuen Album finden wir sie als hellsichtige Wanderer der Nacht; auf einer Erkundungsreise durch den Tag. Die Single-Auskopplung „Schau Schau…“ zum Beispiel lässt einen so positiv in den Tag starten, dass man Berge versetzen könnte. Vom „windigsten und höchsten aller Berge“ aus, hebt Jan Plewka darin seinen Kopf, um in den Tag zu schau`n: „Und ich schau, schau, schau in den Morgen, aus so vielen Welten zusammengewebt.“ Wow! Songs, die einen spüren lassen, dass sich die Wirklichkeit bewegt, wenn man sie anstößt. Und die gleich mal klarmachen, warum man die Hamburger Band - seit ihrer offiziellen Auflösung 1999 - so vermisst hat: die Freiräume, die sie mit ihrem „Hippie-Metal“ (Selig über Selig) beschreiten, haben wir nötiger denn je! Denn Seligs Musik steht heute einer neoliberalen Welt aus Zwang und Angst entgegen.

Die zwölf Kompositionen entwickeln einen meditativen Sog. Und verfügen über die fast schon buddhistische Fähigkeit, sich zu sammeln und dadurch neu und unschuldig zu werden. Eingetaucht in eine himmlische und weit gereiste Begriffswelt aus großen Worten: “Und ich sehe uns schwimmen, durch die Himmel, noch einmal.“ Zeilen einer Band, für die große Emotionen eine Herausforderung sind, und kein Grund sich zu verstecken. Erfahrungsreich und ursprünglich zugleich.

Und by the way: Jan Plewka ist mit seinem Timbre aus Rio Reiser, Eddie Vedder und, of course, Jan Plewka kein gewöhnlicher Sänger. Er ist vielmehr ein beseelter Emotionendarsteller, der genau weiß, in welchen Farben er die Töne ausmalen muss, um Wirkung zu erzeugen. Und auch Christian Neanders Gitarrenspiel ist nicht von schlechten Eltern. Jimi Hendrix und John Frusciante in den Fingern, folgt er seinen eigenen Weisheiten. Dies unerschöpfliche Etwas, das aus seiner Gitarre hervorsprudelt, vermittelt einem das Gefühl, als könne man auf eine völlig natürliche Weise an einen Ort weit in der Ferne gelangen. Und erinnert an die Chilli Peppers in ihrer „Californication“- Phase. Womit sich der Kreis schließt: denn eigentlich ist „Und Endlich Unendlich“ auch eine Sommerplatte. Die Band schwärmt von den hochsommerlichen Berliner Temperaturen während der Aufnahmen. „Es war wie Sommer in Kairo und Istanbul.“ Wen wundert es da, dass sie für das Fotoshooting in die Wüste Sahara gefahren sind. Die passende visuelle Umsetzung gehört bei Selig halt seit jeher dazu.

So verfügen Selig über die Gabe uns weicher und empfänglicher zu machen für die Magie des Augenblicks. Für jene Reise ins Glück, die das Gelingen des Albums auch für die Band selber darstellte. Für Jan Plewka, Christian Neander, Leo Schmidthals (Bass), Malte Neumann (Keyboard) und Stephan „Stoppel“ Eggert (Schlagzeug) fühlt es sich so an, „als würden wir zum zweiten Mal heiraten.“ Ein kleines Wunder!

Oben drauf ist in dieser Fanbox zum Album eine DVD mit einem 60-minütigen Dokumentarfilm über den Werdegang der Band mit tollen alten Filmaufnahmen enthalten, welche uns teilweise von MTV / Viva zur Verfügung gestellt wurden, aber auch aus dem eigenen Filmarchiv der Seligen stammt. On Top enthält der Film ein paar herrliche Einsichten in die neuesten Studioarbeiten zu „Und Endlich Unendlich“ und Einzelinterviews mit Jan, Chrisitan, Stoppel, Malte und Leo zur Reunion. Die junge Filmemacherin Maria Knothe hat sich wirklich viel Mühe gegeben, um dem Phänomen Selig auf den Grund zu gehen - und was sollen wir sagen „We love It“… Außerdem ist ein wirklich schönes T-Shirt mit dem orginal Fingerabdruck von Jan oder Chrisitan oder Stoppel oder Malt oder Leo enthalten…Ratet selbst!

selig @myspace.com Hörbeispiele

Mantis
12.03.2009 14:17

Bin sehr gespannt auf die Scheibe! Die Single war ja schonma ganz gut....[addsig]

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