Eintrittspreise

eröffnet von Gerry am 02.01.2003 15:06 Uhr
1.043 Kommentare - zuletzt von Wumi94

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Locust
12.10.2022 22:42·  Bearbeitet

Die Kosten steigen aber ja nicht linear ausser man übertreibt es halt mit Luxus. Hinzu kommt natürlich die Frage ob ne geringere Gage auch ausreichend wäre, die Preiskritik ist ja an Veranstalter und Künstler gerichtet.

Das mit dem 3/4 gefüllten Stadion ist ja abhängig von Durchschnittspreis. Erhöhe ich diesen um 30% dann passt es auch mit 3/4. Die Frage ist halt nur was ist effektiver? Gut zur Not werden dann noch Karten verlost, damit die zumindest auf dem Gelände konsumieren.

Nikrox
Nikrox
12.10.2022 23:02·  BearbeitetSupporter


umiker schrieb:
Also ab den mittelgrossen Shows ist halt das Risiko enorm für den Veranstalter, da diese Bands zb. vorher einen kleinen Laden (2-300) gefüllt haben und auf der nächsten Tour logischerweise grösser spielen wollen. Da nimmt man mehr Crew mit, mehr Technik, gönnt sich evtl. einen Nightliner etc. Die Garantie von vorher zb. 1000 EUR plus Hotel + 500 EUR Bonus bei ausverkauft, wird nun zu 5000 EUR. Plus branchenüblich 70-80% vom Nettogewinn nach Abzug der Kosten. Der fiktive Laden hat 750 Kapazität.

Ein fiktives Budget dazu (alle Zahlen erfunden fürs Beispiel):
750 x 30 EUR Endpreis = 22'500 EUR
- GEMA 10%
- Vorverkaufsgebühr 10%
= gehen knapp 18'000 EUR in die Rechnung als Nettoticketeinnahmen

Es fallen Kosten an:
5000 EUR Garantiegage
2000 EUR Catering für 20 Personen (mit Anlieferung, Vorband, mit Frühstück, Alkohol + Softdrinks, Snacks, Nachtessen und Aftershowfood)
3000 EUR Miete Club inkl. Reinigung, Tontechnik, Lichttechnik, plus jeweils 1x Technik crew lokal
1000 EUR Promo (Flyer designen, Posterkampagne, Social Media, Inserate in Magazinen, Newsletterversand)
2000 EUR Personal (Produktionsleitung, 2x Abendkasse, 1x Ticketscan, 4x Security, 2x Stagehands)
500 EUR Diverses (Hand-/Duschtücher inkl. Reinigung, Parking, Versicherung, Covid-Zeugs etc)

Somit sind wir bei 13500 EUR Kosten auf Veranstalterseite. Um diese zu decken, müssen jetzt also schon mindestens 560 Karten an 24 EUR Netto (Ticket ohne GEMA und VVK) verkauft sein. Wenn aber nur 300 oder 400 Fans kommen, bekommt die Band immer noch die Garantie, als Veranstalter legt man aber drauf.
Wenn die Show sold out ist, lohnt es sich sehr für die Band.
5000 EUR +
18000-13500=4500*80%=3600
Endgage bei soldout = 8600 EUR

Das extremste Beispiel habe ich erlebt, als vor ein paar Wochen eine Band mit 1500 EUR Grundgage die Venue komplett gefüllt hat und schlussendlich mit 8000 EUR nach Hause ging. Meistens sind die Garantien aber so hoch angesetzt, dass man 70-90% der Karten verkaufen muss, damit die Band "breakt" und noch was mehr bekommt. Die Agenturen/Managements wollen daher oft vorab auch ein Budgetblatt mit den geplanten Kosten/Einnahmen und dem möglichen maximalen Gewinn bei soldout. Viel Luft ist da oft nicht mehr, da sie so auch sehen, ab wann die Show "Gewinn" macht.

Für ne Stadionshow kannst du jetzt das einfach hochrechnen, wenn du Kosten im 7stelligen Bereich hast. Du kannst ganz viel Geld verdienen, wenn es läuft. Aber wenn mal ne Stadionshow nur zu 3/4 gefüllt ist, du aber für fast soldout kalkuliert hast, geht das Minus sehr tief in die Kasse.

Zitat anzeigen


Danke dafür!

Was auch noch dazukommt: An den kleinen Shows verdient der Veranstalter fast nichts bzw. legt in der Regel ordentlich drauf. Erst bei den mittelgroßen Shows fängt an für den Veranstalter was hängen zu bleiben. Sprich mit diesen Veranstaltungen müssen dann auch die Löcher von Shows gestopft werden, die entweder Investitionsshows waren (für noch kleine Bands, bei denen man hofft dass sie in ein paar Jahren groß genug sind, um an ihnen zu verdienen) oder schlecht gelaufen sind, weil das Album ein Flop war o.ä.
Nach dem Pandemie gibts es jetzt natürlich einiges an Löcher zu stopfen. Sowohl bei Bands als auch beim Veranstalter. Sowas führt dann auch zu höheren Gagen und zu höheren Ticketpreisen.
Wie Umiker schön vorgerechnet hat, liegt das Risiko fast ausschließlich beim Veranstalter.
Und bei 80/20 oder sogar gerne auch mal 90/10 Deals, bleibt halt auch nur 10% vom Gewinn für den Veranstalter übrig. Das ist bei mittleren Shows sicher keine goldene Nase.

Ohne den Sonderkulturfonds der Bundesregierung, würden die deutschen Veranstalter grade ganz schön in die Röhre schauen.
Siehe der Blick in die Schweiz, bei dem Gadged aufgrund der kurzfristigen Absage von den Stones mehrere Millionen verloren hat. Wie bekommen sie die wieder rein?

Locust
12.10.2022 23:17·  Bearbeitet

Wie gesagt, es geht nicht nur um die Veranstalter sonder auch um die Künstler und deren Gagen. Aber die Beiträge sind durchaus interessant und bringen vielleicht etwas mehr Verständnis.

Aber dann Frage ich mal andersrum. Welche Preise sind deiner Ansicht nach für ein Stadionkonzert angemessen?

Nikrox
Nikrox
13.10.2022 00:31Supporter


Locust schrieb:
Wie gesagt, es geht nicht nur um die Veranstalter sonder auch um die Künstler und deren Gagen. Aber die Beiträge sind durchaus interessant und bringen vielleicht etwas mehr Verständnis.

Aber dann Frage ich mal andersrum. Welche Preise sind deiner Ansicht nach für ein Stadionkonzert angemessen?

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Das kann ich nicht beantworten. Einmal hängt das an extrem vielen Faktoren und zusätzlich habe ich noch nie eine Stadion Show veranstaltet oder kalkuliert. Aber wie umiker schon schrieb, die Kosten steigen natürlich extrem. Zusätzlich zu allem, was man in der Halle schon braucht, kommt hier noch die ganze Infrastruktur dazu. Das muss ja alles von 0 auf 100 gebaut werden. Teilweise dauert das mehrere Tage. Das ist schon ein enorm großer Aufwand, wenn man überlegt dass da ein paar Tage vorher noch Fußball gespielt wurde. Das fängt bei den Bodenplatten an und hört bei den Seilen auf, an denen Pink durch das Stadion fliegt.
Außerdem ist beim Stadion das Risiko am höchsten, dafür aber wahrscheinlich auch die Gewinnspanne, wenn es wirklich voll wird. Aber der Break liegt dann halt nicht bei 5.000 Tickets, sondern eher bei 50.000. Wie wacklig das ist, sehen wir ja grade bei Pink. Köln fast ausverkauft. Berlin noch jede Menge frei.

mattkru
mattkru
13.10.2022 06:38·  Bearbeitet

Danke an umiker für die Rechnung.

Wenn jetzt das Risiko quasi komplett beim Veranstalter liegt, ist es dann auch so, dass man sich als Veranstalter auch nur Bands aussucht, bei denen man sich sicher ist, dass sie den Laden auch vollmachen? Oder gibt es langjährige Verträge, so dass man als Veranstalter auch kalkulieren muss, dass eine Band ein mieses Album rausbringt oder generell sich auf dem absteigenden Ast befindet?



moai schrieb:
Die ersten Bestätigungen gab es ab März.

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Ich kann mich noch daran erinnern, was es für eine ‚Sensation‘ war, als für das Hurricane 2002 bereits im Dezember 2001 die RHCP und Die Ärzte bestätigt wurden.

StonedHammer
StonedHammer
13.10.2022 07:38·  BearbeitetAdmin


umiker schrieb:
Also ab den mittelgrossen Shows ist halt das Risiko enorm für den Veranstalter, da diese Bands zb. vorher einen kleinen Laden (2-300) gefüllt haben und auf der nächsten Tour logischerweise grösser spielen wollen. Da nimmt man mehr Crew mit, mehr Technik, gönnt sich evtl. einen Nightliner etc. Die Garantie von vorher zb. 1000 EUR plus Hotel + 500 EUR Bonus bei ausverkauft, wird nun zu 5000 EUR. Plus branchenüblich 70-80% vom Nettogewinn nach Abzug der Kosten. Der fiktive Laden hat 750 Kapazität.

Ein fiktives Budget dazu (alle Zahlen erfunden fürs Beispiel):
750 x 30 EUR Endpreis = 22'500 EUR
- GEMA 10%
- Vorverkaufsgebühr 10%
= gehen knapp 18'000 EUR in die Rechnung als Nettoticketeinnahmen

Es fallen Kosten an:
5000 EUR Garantiegage
2000 EUR Catering für 20 Personen (mit Anlieferung, Vorband, mit Frühstück, Alkohol + Softdrinks, Snacks, Nachtessen und Aftershowfood)
3000 EUR Miete Club inkl. Reinigung, Tontechnik, Lichttechnik, plus jeweils 1x Technik crew lokal
1000 EUR Promo (Flyer designen, Posterkampagne, Social Media, Inserate in Magazinen, Newsletterversand)
2000 EUR Personal (Produktionsleitung, 2x Abendkasse, 1x Ticketscan, 4x Security, 2x Stagehands)
500 EUR Diverses (Hand-/Duschtücher inkl. Reinigung, Parking, Versicherung, Covid-Zeugs etc)

Somit sind wir bei 13500 EUR Kosten auf Veranstalterseite. Um diese zu decken, müssen jetzt also schon mindestens 560 Karten an 24 EUR Netto (Ticket ohne GEMA und VVK) verkauft sein. Wenn aber nur 300 oder 400 Fans kommen, bekommt die Band immer noch die Garantie, als Veranstalter legt man aber drauf.
Wenn die Show sold out ist, lohnt es sich sehr für die Band.
5000 EUR +
18000-13500=4500*80%=3600
Endgage bei soldout = 8600 EUR

Das extremste Beispiel habe ich erlebt, als vor ein paar Wochen eine Band mit 1500 EUR Grundgage die Venue komplett gefüllt hat und schlussendlich mit 8000 EUR nach Hause ging. Meistens sind die Garantien aber so hoch angesetzt, dass man 70-90% der Karten verkaufen muss, damit die Band "breakt" und noch was mehr bekommt. Die Agenturen/Managements wollen daher oft vorab auch ein Budgetblatt mit den geplanten Kosten/Einnahmen und dem möglichen maximalen Gewinn bei soldout. Viel Luft ist da oft nicht mehr, da sie so auch sehen, ab wann die Show "Gewinn" macht.

Für ne Stadionshow kannst du jetzt das einfach hochrechnen, wenn du Kosten im 7stelligen Bereich hast. Du kannst ganz viel Geld verdienen, wenn es läuft. Aber wenn mal ne Stadionshow nur zu 3/4 gefüllt ist, du aber für fast soldout kalkuliert hast, geht das Minus sehr tief in die Kasse.

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sehr schön aufgelistet, man muss aber fairerweise auch dazu sagen, das ist das beispiel für einen teil von veranstaltern, das gilt aber ja nicht für alle! es kommt immer auf den veranstalter dahinter an, ist ja im endeffekt auch wie bei bands, die kleinen zahlen eher drauf (weil preise knapp kalkuliert werden müssen) und die ganz großen machen weiter ordentlich reibach.

und unabhängig davon das deals ja oft im vorfeld reine verhandlungssache sind (z.b. eine band bekommt z.b. nicht überall auf der tour 5k fix ausgezahlt und dazu noch 80/20, das ist mal mehr mal weniger), liest sich dein beispiel ja quasi in eine location reingemietet. aber es gibt z.b. auch den clubbesitzer, stadienbesitzer selbst, der die konzerte durchführt. dadurch entfallen einige kosten oder sind geringer und vorallem kommen die wichtigsten einnahmen noch dazu: der getränke verkauf! (und um so größer die location/gelände noch der verzehrverkauf) und so falsch es auch klingt, aber damit wird halt kalkuliert und sogar drauf spekuliert als mit dem deal der fürs konzert selbst ausgemacht wurde. da kann ein konzert ne 0 runde für den VA zwar werden, aber gesoffen wurde wie bei ausverkauf. (hat nur der reingemietete VA am ende nichts von).



Nikrox schrieb:

Wie Umiker schön vorgerechnet hat, liegt das Risiko fast ausschließlich beim Veranstalter.
Und bei 80/20 oder sogar gerne auch mal 90/10 Deals, bleibt halt auch nur 10% vom Gewinn für den Veranstalter übrig. Das ist bei mittleren Shows sicher keine goldene Nase.

Ohne den Sonderkulturfonds der Bundesregierung, würden die deutschen Veranstalter grade ganz schön in die Röhre schauen.
Siehe der Blick in die Schweiz, bei dem Gadged aufgrund der kurzfristigen Absage von den Stones mehrere Millionen verloren hat. Wie bekommen sie die wieder rein?

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90/10 deals, am besten noch ohne break? sei mir nicht böse, wer solchen deals zustimmt, gehört echt mal in die backen gekniffen. Smiley aber das geht ja teils auch noch schlimmer und da sind wir bei dem anderen punkt, wie oft irgendwelche möchtgern veranstalter dazwischen sind (die in keinsterweise veranstalter sind) und die preise für andere teils so zerstört haben und auch noch weiter werden und oft am ende nicht mal ein prob damit haben, weil das ganze gesponsort wurde oder eh aus einer bezahlten kasse kommt. beispiel oben: die bezahlen dann nicht nur 5k sondern 10k, weil sie einfach nur mal die band machen wollen, mit 90/10 deals und am ende erzählt dir die bookingagentur fürs verhandlungsgeschick "also wir haben jetzt schon deals mit über 10k, da müssen wir aber noch mal schaun" Smiley was aber auch ohne die extremen immer eine sache ist, weil es gibt ja meist nicht nur einen club in der stadt (zu mindestens noch nicht) also wird auch oft zwischen clubs (auch über die stadtgrenze hinaus) um die gage gepokert, wo jetzt die band xy am ende auftritt ("um auch was vom großen kuchen abzubekommen")

und bitte nicht großkonzerne mit "kleinstveranstalter" vermischen Smiley

a) gehen großkonzerne sicher nicht mit 90/10 am ende raus
b) verdienen diese sich schon eine goldene nase
c) können die auch gewisse verluste (in solch höhe) ganz anders am ende des jahres abrechnen

Locust
13.10.2022 08:09

Ohne größenordnung ist die fiktive diskussion relativ für die tonne weil 3/4 ausverkauf abhängig ist von den preisen. Sind diese zu den kosten im verhältnis gleich geblieben stimmt das aber das ist ja die frage.

umiker
13.10.2022 09:12


Locust schrieb:
Ohne größenordnung ist die fiktive diskussion relativ für die tonne weil 3/4 ausverkauf abhängig ist von den preisen. Sind diese zu den kosten im verhältnis gleich geblieben stimmt das aber das ist ja die frage.


Zitat anzeigen


Die Produktionskosten in einem Stadion sind aber plus minus gleich. Klar, je nach Band brauchst du 120 oder 150 Stagehands für den Abbau. Aber Bodenplatten/Fieldcovering/Barrikaden, Miete, Personal (Security, Stagehands, Stapler undundund), bis 10 Tage Catering für die Lokalcrew, etc. bleibt ja immer etwa bestehen.

Bei dieser Grössenordnung zahlt man mit der Garantiegage indirekt auch die ganze Miettechnik (LED-Wände, Ton, Licht), Lastwagen/Nightliner und die 100-200 Leute-Crew, die auf der Tour mitreist. Aus logistischen Gründen gibt es oft 2-3 Ausstattungen der Show selber. So kann man schon ne Woche den Boden abdecken und die Stahlkonstruktionen örtlich aufbauen und.

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Locust
13.10.2022 09:29

Alles verständlich aber ohne Größenordnung ist das nicht einzuordnen. Es geht letztendlich um einen angemessenen Preis und ich sagte >120€ ist vollkommen überzogen wie zB. 184€ bei Pink.

Da dürften die Stähplätze in München pro Abend gut über 2 Mio. bringen ohne Getränke usw.

Yertle-the-Turtle
13.10.2022 09:40

Interessante Beiträge!

Bei den kleineren Acts und Veranstaltern gehe ich da auch 100% mit. Da kommt es auf jedes % Auslastung oder jeden Euro Ticketpreis in der Kalkulation an.

Im Stadion haben wir aber gefühlt eine 50-200% Inflation der Ticketpreise, wenn über Dynamic Pricing maximal abgeschöpft wird.

Von so Späßen wie Early Entry, VIP Merchandise Bundle Schrott oder 6-7 Euro pro Bier reden wir bei der Ticketpreis Inflation noch nicht einmal.

Bei allem Verständnis der Preistreiber ist das nur noch kacken dreist was da abgezogen wird.

Bei den US-Künstlern könnte man höchstens noch den Dollar-Kurs als Kostentreiber berücksichtigen. Das macht mittlerweile schnell 20% aus.

Ich sehe hier aber Live Nation als großen Bösewicht. Die signen alles was profitabel ist und kacken die Künstler mit Geld voll.

Icon1Yertle-the-Turtle gefällt das
hermes81
13.10.2022 09:44

Überzogen ist es dann, wenn die Leute es nicht(mehr) kaufen!
Mir persönlich sind schon seit Jahren 90% der Tourkarten zu teuer. Dennoch gehen sie noch weg.

Es gibt ein sehr gutes Buch über Bill Graham ("Godfather" der Promoter) . Er war u.a. langjähriger Promoter der Stones.
Wer ein bißchen über Preise, Gagen und die Entwicklung wissen will, für den ist das eigentlich eine Pflichtlektüre.
Ebenso wie Seligers "Das Geschäft mit der Musik".

Auch (oder gerade) für Branchenfremde sehr interessant.

Yertle-the-Turtle
13.10.2022 09:55

Das Gute bei den VIP Bundles ist, dass sich die Käufer freiwillig beim Konzert outen, wenn sie im FOS1 mit Ihren Geschenkbeuteln mit Notizblöcken rumlaufen Smiley

KuekenMcNugget
KuekenMcNugget
13.10.2022 10:08

Meine Freundin hat erst vor ein paar Tagen 24 Konzerttickets für die nächsten Monate bestellt. Der Spaß hat 1.128,40 € gekostet. Das macht im Durchschnitt ca. 47 € pro Ticket. Man merkt schon, dass die Preise in den letzten Jahren stark angezogen haben, aber was ist in der Zeit nicht teurer geworden?

Yertle-the-Turtle
13.10.2022 10:18

Könnte der Anstieg hier in 2009 / 2010 auf die 3D Filme zurückzuführen sein? Die kosten ja immer nen Aufschlag.

mattkru
mattkru
13.10.2022 10:23


Yertle-the-Turtle schrieb:
Könnte der Anstieg hier in 2009 / 2010 auf die 3D Filme zurückzuführen sein? Die kosten ja immer nen Aufschlag.

Zitat anzeigen


Davon kann man sicher ausgehen.
Und da man einen Aufschlag nehmen kann, wird jeder zweite Film noch eben schnell in 3D konvertiert.

Baltimore
13.10.2022 10:24

Auf jeden Fall. Ging ja mit den ersten 3D-Filmen und dann Avatar los. Gerade in der Kombination 3D+Disney wird dann noch mal mehr abkassiert.

Zahle jetzt in der Woche für Wakanda Forever 3D in unserem Dorfkino schon fast €15.


Icon2RedFormanund anderen gefällt das
guitarslammer
13.10.2022 11:19

Hab mir ein Early Entry für GnR in München bei Kleinanzeigen geholt für knapp 200€ und mittlerweile durch ebay-Verkäufe fast alles Merch für 160-170€ losgeworden, insofern war das für mich ein guter Deal (aber nicht zum Originalpreis, der lag glaube ich bei 360 ca.). Das Konzert fand ich eher durchwachsen, aber interessant zu sehen, wie viele Leute das bereitwillig gezahlt haben. 200-300 Leute dürften das schon gewesen sein. Ist halt nervig, dass man dann als regulär FoS Front Row somit vergessen kann (sofern man Wert darauf legt, hatte selbst nur Reihe 2 geschafft trotz EE).

War mir dann auffällt, es scheint Bands zu geben, denen es wohl wichtig scheint, dass die Ticketpreise halbwegs ok sind. Bei der letzten AC/DC Tour hätte man das auch schon deutlich ausschlachten können wie einige Kollegen, da gab es aber nur einen Stehbereich für ich glaube an die 100€, fand ich zwar auch schon immer gehoben die Preise, aber weitaus fairer, als viele andere Touren in ähnlicher Größenordnung -> keine X Stehplatzbereiche, kein EE.

Rammstein scheint vom Preis her gemessen an der Produktion auch sehr in Ordnung zu sein, va. ist das eine der wenigen Bands, die bisher bei jedem Konzert, dass ich besucht hatte, nen guten Sound hatte, was auch an der Soundfirma liegt, die da jedes mal dabei ist und wohl sehr viel Mühe und Material reinsteckt (wenn man sich so die Line-Arrays ansieht). Das ist ja auch so ein Punkt: ich kann schon mal für ein Event, was mir sehr am Herzen liegt, 100+ Euro ausgeben. Nur oft wird massiv gespart und der Sound ist grottig, das hatte ich z.B. sehr oft bei Metallica, GnR war auch nur Durchschnitt und Chili Peppers in Hamburg hätte auch besser sein können, einfach nur um paar Beispiele zu nennen, die im ähnlichen Preisbereich sich abspielen.

Wäre sehr interessant eine Kostenaufstellung bei Rammstein zu bekommen, gemessen am Aufwand fand ich 2019 die Karten zu billig (knapp 100&euroSmiley. Gut, mittlerweile für FOS knapp 150, aber da gehe ich schon fast davon aus, dass es wieder das Geld wert ist. Brauche nicht immer ne bombastische Show, aber das man aus Kostengründen den Sound vernachlässigt, nervt sehr stark, va. wenn man als Besucher in der gleichen Halle/Stadion öfters ist und weiß, dass es besser geht, sofern Geld reingesteckt wird.

Auch interessant, dass R+ für den gleichen Aufwand ähnliche Preise in den USA verlangt, grade da hätte ich erwartet, dass das maßlos überteuert sein wird, aber scheint wohl bandgesteuert zu sein der Preis.

Letztendlich selektiere ich mittlerweile oder nutze Zweitmarkt bei zu hohen Preisen. Gibt einige wenige Künstler, die ne weitestgehend sichere Bank zwecks Sound/Show sind (Rammstein, Roger Waters, Steven Wilson, Porcupine Tree (hfftl.)), da kaufe ich dann gerne ein Ticket im Voraus, va. sind die Preise meist ok (gerne auch in Amsterdam oder Prag, falls in DE zu hoch). Ansonsten habe ich schon oft mehr Spaß bei ner Clubshow gehabt, inkl. besserem, oft perfektem Sound, inkl. kostenloser Meet & Greets, als bei GnR, Metallica usw...

Icon1guitarslammer gefällt das
Locust
13.10.2022 12:43·  Bearbeitet

@guitarslammer


Absolut bei dir!

Ich sehe hier auch die künstler in der pflicht. Wollte gestern auch R+ bringen aber etwas stört mich das Lifad ding.
Aber sie haben kein EE, dynsmic pricing, schauen das sich kein schwarzmarkt ergibt und bringen leistung .

Mir ist auch klar, dass Pink deutlich mehr verlangen kann und muss als Donots. Aber 150,184 oder gar noch drüber mit Schnickschnack top seat, EE usw. erschte ich als verarsche und abzocke.

Zumal sie mit 20% weniger bestimmt schon deutlich mehr tickets verkauft hätte und auch nicht arm wird.

Pink ist aktuell exemplarisch für mehrere kollegen

Mambo
13.10.2022 13:15·  Bearbeitet

Man muss auch einbeziehen, dass die Künstler nahezu ihre kompletten Einnahmen auf Live verlagern mussten, als das Plattengeschäft eingebrochen ist. Das ist natürlich ein Faktor bei der Preisentwicklung, den ich auch gut verstehen kann. Allerdings habe ich das Gefühl, dass da gern auch deutlich mehr aufgeschlagen wurde als durch Platteneinnahmen pro Fan wegfiel. Und natürlich sind dabei gerade die treueren Fans, die ohnehin die Vinylplatte kaufen, die Dummen, weil sie dennoch - und zudem bei meist mehreren - Konzerten den Aufschlag zahlen.

R+ find ich in vieler Hinsicht vorbildlich...allerdings ist es natürlich auch richtig übel, dass man für eine realistische Ticketchance in einen faktisch dafür bestehenden kostenpflichtigen Club eintreten muss.

StonedHammer
StonedHammer
13.10.2022 13:41Admin


Mambo schrieb:
Man muss auch einbeziehen, dass die Künstler nahezu ihre kompletten Einnahmen auf Live verlagern mussten, als das Plattengeschäft eingebrochen ist. Das ist natürlich ein Faktor bei der Preisentwicklung, den ich auch gut verstehen kann. Allerdings habe ich das Gefühl, dass da gern auch deutlich mehr aufgeschlagen wurde als durch Platteneinnahmen pro Fan wegfiel. Und natürlich sind dabei gerade die treueren Fans, die ohnehin die Vinylplatte kaufen, die Dummen, weil sie dennoch - und zudem bei meist mehreren - Konzerten den Aufschlag zahlen.

R+ find ich in vieler Hinsicht vorbildlich...allerdings ist es natürlich auch richtig übel, dass man für eine realistische Ticketchance in einen faktisch dafür bestehenden kostenpflichtigen Club eintreten muss.

Zitat anzeigen



und genau das ist der punkt!

ja platten verkaufen sich nicht mehr wie früher, aber das ist nicht der grund warum jetzt übertrieben gute eintrittspreise teils von kunden genommen werden. es hat sich einfach gedreht! wenn es früher die günstige promotour zum albumstart war, ist es eben jetzt das "promoalbum" zur antsehenden tour.

zu dem könnte man das mit plattenverkäufen teils garnicht verlangen, was mit konzerten ja ziemlich gut klappt oder wer würde ein album für 40+ euro kaufen oder die platium frühbucher edition für 250 euro? hier verspürt man eben auch einfach schnell, ein album ist bleibt am ende ein album. wunderlich das man bei konzerten noch sooo viel spielraum hat Smiley

OPSler
OPSler
13.10.2022 13:44

Was auch sehr nervt, ist die "Bestplatz" Buchung. Habe nun schon oft erlebt, dass da vor allem die Plätze der jeweiligen Kategorie verkauft werden, die genau das Gegenteil von Bestplatz sind und die ich mir im Saalplan so nie aussuchen würde.

Locust
13.10.2022 13:57


Mambo schrieb:
Man muss auch einbeziehen, dass die Künstler nahezu ihre kompletten Einnahmen auf Live verlagern mussten, als das Plattengeschäft eingebrochen ist. Das ist natürlich ein Faktor bei der Preisentwicklung, den ich auch gut verstehen kann. Allerdings habe ich das Gefühl, dass da gern auch deutlich mehr aufgeschlagen wurde als durch Platteneinnahmen pro Fan wegfiel.

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Die verdienen über spotify und co. doch sicherlich auch gut mit. Ist das wirklich weniger?

ryback
ryback
13.10.2022 14:19

Was man bei der ganzen Sache halt auch bedenken muss wir sind hier halt auch extrem Beispiele mit jeder mal mindestens 20+ Konzerten im Jahr.

Die Meisten gehen 1 bis vielleicht wenns ganz hoch kommt 3 mal auf ein Konzert im Jahr.
Die denken sich dann zwar 150€ für Pink naja ich machs ja nicht ständig.
Worauf ich hinaus will das "Mainstream" Konzert Publikum wird noch lange solche Preise und wenn nicht sogar noch mehr zahlen weil das für sie was besonderes ist und das kann halt kosten. Für uns gehören Konzerte halt schon fast zum Alltag dazu da machen sich die höheren Kosten natürlich ganz anders bemerkbar.

GuitarPunk94
GuitarPunk94
13.10.2022 14:23·  Bearbeitet

ein krasser anstieg von konzerttickets ist mir persönlich noch nicht aufgefallen
hab im juli green day in paris gesehen, für ca 75€ stehplatz, circa den preis hab ich vor 10 jahren auch schon für die jungs zahlen müssen
im dezember gehts zu enter shikari, kostet keine 30€, auch alles beim alten Smiley

liegt je nachdem auch eventuell an den bands wie teuer es am ende werden soll

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