WWU Münster: Rektorat besetzt, Senat gesprengt

eröffnet von chaos_is_me am 18.05.2006 03:50 Uhr
26 Kommentare - zuletzt von RiotGrrrrl

chaos_is_me
18.05.2006 03:50

Zitat:


Münster: Senat gesprengt und Rektorat besetzt
17.05.06

Mehrere hundert Studierende der Uni Münster haben heute an der Senatssitzung teilgenommen. Die über etwa 3 Stunden andauernde Sitzung wurde schließlich, als ein Änderungsantrag der Studierenden in Teilen nicht angenommen wurde, doch noch überrannt und vom Senatsvorsitzenden abgebrochen. Rektor und zukünftige Rektorin haben angekündigt, den TOP vorerst nicht wieder auf die Tagesordnung zu nehmen.

Es bleibt beim NEIN gegen Studiengebühren an der Uni Münster. Derweil wurde das Rektorat besetzt und das Münsteraner Schloss schmücken nun zahlreiche Transparente. Die Polizei ist derzeit nicht anwesend und es sieht auch nicht danach aus, als ob diese noch erscheint.


Quelle

guten abend / morgen

komm grad vom schloss, von unsrer tollen rektoratsbesetzungsaktion

endlich geht hier auch mal was, noch ist nicht viel los, aber die mobilisierungkampagne läuft und n ganzer pulk sitzt auch logischerweise im schloss.

erstes plenum heute, zweites morgen um 13h ... ab dann gibbet auch bestimmt mehr zu berichten.

heute ist nicht sooo viel passiert...rektorat wurde eben besetzt ... ob der senat wirklich gesprengt wurde und die sitzung abgebrochen, da bin ich mir nicht so sicher, denn so wie ich das mitbekommen hab, steht es weiter 8 : 8 für und gegen die gebühren, (oder auch 11 : 12 für gebühren man weiß es nicht ... erm ..) was jedenfalls ziemliche proteste ausgelöst hat, aber zuende abgestimmt wurde eigentlich.

naja, morgen mehgr




[addsig]

chaos_is_me
18.05.2006 09:40

Zitat:


BerndderHeld schrieb:
Solidarische Grüße aus Bielefeld. Wir hatten das ja auch schon alles.


danke
bin gespannt, ob wir den sonntag überleben [addsig]

chaos_is_me
18.05.2006 09:44

Zitat:


Pressemitteilung upm
Senatssitzung in Münster gesprengt
Aus Protest gegen Studiengebühren auch Flur im Rektorat besetzt

Münster (upm), 17. Mai 2006

Oberholzklauer
18.05.2006 10:42

bei uns wird heute drüber entschieden was mit den studiengebüren passiert.
mal gespannt was passiert uind wie es abläuft. [addsig]

chaos_is_me
18.05.2006 10:43

Zitat:


Senatssitzung gesprengt


Heute gegen 16.30 Uhr begann die Senatssitzung der Universität Münster. Heißester Tagesordnungspunkt war der TOP 5: Studiengebühren. Nach einem Aufruf von AStA und vielen Fachschaften, nahmen Hunderte von Studierenden an der Sitzung Teil. Der an sich eigentlich große Hörsaal PC7 war völlig überfüllt. An den Eingängen drängelten sich die Studierenden, und manch einer ging, enttäuscht, keinen Platz bekommen zu haben, nach Hause. Lautstark, mit Luftballons und Trillerpfeifen bewaffnet, kommentierten die Studierenden die Redebeiträge des Rektors und des Senatsvorsitzenden.

Im Zentrum des Konflikts stand die Beteuerung des Senats, "vorerst" keine Studiengebühren einführen zu wollen. Dem gegenüber stand die Kritik der Studierenden,
dass das Rektorat trotzdem in den Kommissionen entsprechende Modelle erarbeiten lassen will. Der Konflikt eskalierte, als die Professorenmehrheit einen Änderungsvorschlag der Studierenden nur teilweise übernahm. Strittig war folgender Satz: "Identifizierung von Maßnahmen zur Steigerung der Qualität der Lehre, die ohne die Erhebung von Studiengebühren möglich sind." Er wurde mit 10 zu 11 Stimmen abgelehnt.
Die empörten Studierenden ließen ihrer Enttäuschung und Wut freien Lauf, standen von ihren Sitzplätzen auf und stürmten das Podium. Der Senatsvorsitzende, der als einziger Professor für den Antrag der Studierenden gestimmt hatte, brach daraufhin die Senatssitzung ab. Immerhin traute sich kein Professor, wohl aufgrund der Stimmung im Saal, offen für Studiengebühren zu plädieren. "Wir sind zwar persönlich gegen Studiengebühren, aber dazu gezwungen ernsthaft über die Einführung von Gebühren nachzudenken", lautete die Quintessens der Beiträge der Professoren.

"Die Proteste der Studierenden zeigten Wirkung. Sie haben erreicht, dass der Beschluss der Universität gegen Studiengebühren weiter aufrecht erhalten wird. Die Professoren im Senat haben deutlich gezeigt, dass sie für Studiengebühren sind, denn kein inhaltlicher Antrag der Studierenden ist angenommen worden.", so Kurt Stiegler, AStA-Referent für Hochschulpolitik.


Vorher wurde über die Studienbedingungen im englischen Seminar diskutiert, da dort unzählige Studierende aufgrund fehlender Kapazitäten keinen Seminarplatz bekamen. Der AStA begrüßt, dass der Senat und die Professoren endlich mal direkt mit den Problemen der Studierenden konfrontiert wurden und mit ihnen diskutierten.

Zur Stunde hat sich eine größere Anzahl von Studierenden im Rektorat niedergelassen und plant dort über Nacht zu bleiben.


Quelle: Asta [addsig]

Kaan
Kaan
18.05.2006 10:55AdminSupporter

Zitat:


chaos_is_me schrieb:
auf dem oberen bild hinter dem dunkelblonden typen ganz rechts bin übrigens ich


"dunkelblonder typ" = Tobi?
[addsig]

chaos_is_me
18.05.2006 11:03

ne, der sitzt links neben mir oke, also von mir aus gesehn rechts ... [addsig]

Marx
18.05.2006 12:04


Man, ihr sollt studieren und nicht blockieren!

















Nein, ihr schon sehr recht und ich finde es gut, wenn ihr was damit erreicht.
Viel Glück!

chaos_is_me
19.05.2006 09:58

jau, das banner hat unser asta ja nach bielefeld ausgeliehn

wir müssen das teil heute EIGENTLICH auch aus brandschutzgründen abhängen. heute findet oben in der aula (über dem banner) für drei tage ne konferenz statt, die haben wohl ihr eigenes banner und DAS ist "EU-genormt und brennt nichma, wenn du benzin drüberkippst und es anzündest" und weil herr organisator ja schaun muss, dass seine feine gesellschaft über den balkon flüchten kann, falls es brennt, ging er nichma auf den kompromiss ein, dass wir das teil aufrollen...

ob die aula-stürmungspläne nachher umgesetzt werden? mal schaun

[addsig]

chaos_is_me
19.05.2006 10:08

noch ein paar fotos, manche mitm handy sind nich soo gut geworden, aber man erkennt ja alles


NoelGallagher
20.05.2006 20:28Supporter

Sorry für die Frage, aber wie lauten eigentlich eure Gegenvorschläge zu einer besseren Finanzierung und Ausstattung der Hochschulen?[addsig]

puppe_sturm
20.05.2006 23:30

Zitat:


Forderungen der studentischen Besetzer des Rektorats der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster betreffend Einführung von Studiengebühren (1.), Hochschulfreiheitsgesetz (2.), Mitspracherecht der Studierenden an der Universität (3.), Verbesserung der Lehre (4.)


Wir fordern von Senat und Rektorat, dass sie konsequent an der Gebührenfreiheit des Studiums an der WWU Münster festhalten und aktiv für diese eintreten.
Im Zuge dessen verlangen wir die Einführung einer Kommission, in welcher gemeinsam Konzepte erarbeitet werden sollen, aus denen hervorgeht, wie die Lehre an der WWU ohne Studiengebühren gewährleistet und gleichzeitig verbessert werden kann. Diese Kommission soll zur Hälfte aus Vertreterinnen und Vertretern der Studierendenschaft bestehen.
Zur Schaffung umfassendes Bewertungsgrundlagen ist es unverzichtbar, den studentischen Kommissionsmitgliedern Einsicht in alle für die Arbeit der Kommission relevanten Dokumente der Universität Münster zu gewähren. Unter diese fallen ausdrücklich alle die den Globalhaushalt, den Haushalt der Fachbereiche sowie die Stellenentwicklung betreffenden Unterlagen.
Das Resultat der Kommissionsarbeit muss als Konzept dem Senat zur Abstimmung vorgelegt werden. Darüber hinaus soll dieses für andere Hochschulen in NRW als Vorbild dafür fungieren, wie die Lehre an Universitäten ohne Studiengebühren effektiv gestaltet werden kann und als solches veröffentlicht werden.
Die Ablehnung des HFGG (Gesetz zur Sicherung der Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen) seitens der Universität soll von deren Vertretern gemeinsam mit anderen Hochschulen in aller Deutlichkeit gegenüber der Landesregierung artikuliert werden. Hiermit geht die Unverzichtbarkeit einer öffentlichen Stellungnahme einher.
Wir fordern die vollständige Ablehnung des HFG (Hochschulfreiheitsgesetz) durch Senat und Rektorat der WWU Münster.
Das HFG soll gänzlich und nicht etwa nur teilweise zurückgewiesen werden.
Die Zurückweisung muss im Namen der Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter erfolgen und in Zusammenarbeit mit weiteren Hochschulen an die Landesregierung herangetragen werden.
Wir fordern die Unterstützung des Rektorats bei unserer Forderung zur Ausweitung des Mitspracherechts der Studierenden in den beschließenden Organen der WWU Münster, insbesondere im Senat.
Die Studierenden sollen grundsätzlich zur Hälfte in den jeweiligen Gremien (Fachbereichsrat, Institutsvorstände, Senatskommissionen, die die Lehre betreffen) und im Senat vertreten sein, um so die Möglichkeit zu haben, auf Entscheidungen Einfluss zu nehmen und sich somit für ihre Interessen wirksam einzusetzen.
Die Senatssitzungen müssen in Räumen stattfinden, die allen Interessierten ausreichend Platz bieten.
Auf diese Weise soll die Universität ihrer Aufgabe nachkommen, transparente Demokratie durch studentische Partizipation zu ermöglichen und so ihren Beitrag zu einer aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft zu leisten.
Durch eine verstärkte Teilnahme an den Entscheidungsprozessen in den Fachbereichsräten und durch stärkere Einbindung der Fachschaftsräte in eben jene Entscheidungsprozesse soll eine angemessene Qualität der Lehre durch die Studierenden sichergestellt werden. Eine Ausschöpfung der Möglichkeiten eines derart erweiterten Mitspracherechts würde die Evaluation der Lehre, wie sie zurzeit an der Universität betrieben wird, überflüssig machen. Die finanziellen Mittel, die das Rektorat für die Evaluation zur Verfügung stellt, sollen dann dazu verwendet werden, die demokratisch legitimierten Forderungen der Fachschaften umzusetzen.
Desweiteren bedarf es hinsichtlich der Verteilung finanzieller Mittel durch das Rektorat mehr Transparenz. Dies betrifft unter anderem die schon genannten Gelder, die bei der Evaluation verwendet wurden.
Wir fordern das Rektorat auf, zwischen Veranstaltungskritik und Evaluation zu differenzieren.
Wir fordern eine weitreichende und gründliche Verbesserung der Lehre.
Das Veranstaltungsangebot muss so beschaffen sein, dass es in Zukunft keine überfüllten und dadurch in der Qualität beeinträchtigten Vorlesungen und Seminare mehr gibt.
Wir fordern das Rektorat auf, dafür zu sorgen, dass jeder Studierende in die Lage versetzt wird, sein Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen. Die Studierenden müssen bei der Durchsetzung ihres diesbezüglichen Rechtsanspruchs Unterstützung erfahren.
Die neuen Studienordnungen zu Bachelor / Master müssen von den beteiligten Fachbereichen unter Mitbestimmung der Studierenden auf ihre „Studierbarkeit“ geprüft werden. Das bedeutet, dass auf der Grundlage der Verfassung der WWU (§46) das studentische Mitbestimmungsrecht der Studierenden bei der Erstellung von Studienordnungen ausgeweitet werden muss und eine regelmäßige Überprüfung der Studiensituation durch die Studierenden Grundlage für eine Akkreditierung des Studiengangs wird.
Die momentane Evaluation der Gruppe StuLK (Studentische Lehrveranstaltungskritik) ist kein geeignetes Instrument zur Ermittlung der Lehrqualität. Die bisher entwickelten Fragen sind geschlossen und lassen keine offenen Antworten zu, sind daher auch nicht als Veranstaltungskritik zu verstehen. Zudem ist der Datenschutz beim jetzigen Verfahren nicht gewährleistet.

Das Plenum der protestierenden Studentenschaft


Quelle [addsig]

puppe_sturm
21.05.2006 00:05

ich find ja grad ma bisschen lustig, dass meine VL am montag vom besetzten flügel auf den andren umverlegt wurde.....

[addsig]

NoelGallagher
21.05.2006 01:00Supporter

In dem Text steht sehr viel über Mitbestimmung und Transparenz. Das ist natürlich absolut unterstützenswert, aber auf die Finanzierbarkeit und die Art der Finanzierung wird leider nicht eingegangen.

Um's ganz deutlich zu sagen, wenn es irgendwie ginge, dann bin ich natürlich auch gegen Gebühren. Nur, ich sehe keine andere Möglichkeit der Finanzierung. Es ist ja nicht so, dass der Staat bzw. das Land NRW vor lauter Kohle nicht weiß, wohin damit und ca, zwei Drittel bis drei Viertel der Länderetats sind für Soziales, Zinsen und Personalausgaben vorgesehen. Wo also soll das Geld herkommen, wenn Gebühren kategorisch ausgeschlossen sind?[addsig]

RiotGrrrrl
18.01.2007 00:18

heute war mal wieder vollversammlung inkl. senatssitzung.

was dabei rauskam? schaut mal hier:

WDR



am 7.2. gehts weiter

man, war das ne action heute, mit 500 leuten 5 disco-securitys platt gerannt

RiotGrrrrl
19.01.2007 00:35

tja, da stellt man sich mental auf den 7.2. als nächsten termin ein und dann sowas:

" Ausserordentliche Senatssitzung am 20.1.2007 Drucken
Thursday, 18. January 2007

Die nächste Senatssitzung:

Samstag, dem 20. Januar 2007 um 8.00 Uhr

im Gebäude auf dem Übungsgelände des
Technischen Hilfswerkes (THW), Kötterstraße , 48157 Münster-Handorf

Nach Angaben des Senatsvorsitzenden ist es für die Beschlussfähigkeit des Senates unerheblich wieviele Mitglieder erscheinen. Mit anderen Worten der Senat könnte am Samstag alleine mit der Stimme von Janbernd Obbecke Studiengebühren an der WWU beschließen.

Er teilt ebenfalls mit, dass genau dieselbe Tagesordnung, wie am Mitttwoch gelten wird. Das heißt es wird über Studiengebühren abgestimmt werden. "



Quelle


die vorbereitungen aber laufen [addsig]

Steifi
19.01.2007 00:45

baden-württemberg is so unsozial im umgang mit den studiengebühren... ich verstehe ja dass man das irgendwie finanzieren muss, aber andere bundesländer sind wenigstens gegenüber grpßfamilien gerechter... in ba-wü wird ein student nur von den gebühren befreit wenn 4 geschwister 6 semester in ba-wü bezahlt haben...

ok ich habe 4 ältere schwestern, aber das is ja wohl dann noch zu viel verlangt dass die alle in ba-wü studiert haben oder?
bah...
zudem werden leute aus den armen asiatischen ländern teilweise befreit... d.h. das problem, dass universitäten nur von asiaten bevölkert werden is nich gelöst. also ich bin nicht rechts, nich falsch verstehn bitte. nur is es so, dass man so die reichen, die sich die reise hier her leisten können unterstützt... und nich die arme bevölkerung dort.

[addsig]


19.01.2007 09:38

Muss da auch Noel zustimmen. Völlig "sinnlos". Kommt sowieso zu keinem Ergebnis, mirt dem beide Parteien zufrieden sind....


Und wenn ich manhmal die 35jährigen sehe: "Joa, ich bin zwar schon 35, aber eigentlich würd ich doch noch gerne ein paar Semester studieren..."
Ja bitte, das sind die ersten, die bezahlen sollen!
Meine Meinung, bitte nicht schlagen...

Droogandleader
19.01.2007 10:58

Fand die Proteste die an der Uni Bonn organsiert wurden auch extrem dumm. Senatssitzung gestürmt und Mobiliar kleingehauen ... ganz toll ... dumm nur das der Punkt Studiengebühren an diesem Tag garnicht auf der Tagesordnung stand, sondern erst auf der nächsten Sitzung behandelt werden sollte.

Die nächste Sitzung fand dann an einem geheimen Ort statt, da man berechtigte Sorge hatte das wieder randaliert wird.

Als dann Studiengebühren beschlossene Sache waren, war vom Asta-Vorsitz im Radio-Interview auf die Frage, "was man nun mache" nur die Antowrt "Jetzt verteilen wir uns erstmal auf die Kneipen und saufen Frust" zu hören.

Hochschulgruppen haben es dann abgelehnt mit über die Verwendung von Studiengebühren zu entscheiden, was ihnen von Anfang an eingeräumt wurde.
Anstatt "Schaden" zu begrenzen und wenigstens noch das beste aus der Situation zu machen hat man sich lieber zurückgelehnt und keinerlei Verantwortung übernehmen wollen.

Eine ganz tolle Studentenvertretung haben wir hier.
Wenigstens ist meine Fachschaft in Ordnung und hat sich da rausgehalten.

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