Die Setlist ist eine ausgewogene Mischung aus Hits und Geschichten. Songs wie „Come Undone“ oder „Something Beautiful“ kommen mit melancholischer Note, bei „Feel“ summt das Stadion kollektiv mit. „Kids“ bringt auch ohne Kylie Minogue das Publikum zum Tanzen. Und als „Angels“ erklingt, ist klar: das ist der magische Moment des Abends. Tausende Handylichter leuchten, die ganze Arena singt. Besonders berührend wird es, als Robbie zu den Fans ins Publikum steigt – nicht nur einmal –, eine Zuschauerin (Jessy aus Münster) auf die Bühne holt und mit ihr „She’s the One“ performt. Charmant, verspielt, herzlich – typisch Robbie.
Dazwischen spricht er frei über sein Leben, seine Dämonen, das Älterwerden im Popbusiness. Mit gewohnt ironischer Selbstreflexion erzählt er von Höhenflügen und Abstürzen, vom früheren Wahnsinn und seinem heutigen Ich – „immer noch verrückt, nur mit grauem Bart und etwas mehr Yoga“, wie er sagt. Auch die Bandvorstellung gerät zum Highlight: Jedes Mitglied spielt spontan einen Klassiker, Robbie improvisiert den Gesang – und es funktioniert. Songs wie „Satisfaction“, „Another One Bites the Dust“, „Freedom“ oder „99 Red Balloons“ verwandeln die Bühne in ein Musikfestival.
Robbie Williams live zu sehen, ist mehr als ein Konzert – es ist ein emotionaler Rundumschlag. Man lacht, tanzt, singt, wird gerührt – und spürt: Hier steht ein Entertainer, der nicht nur performt, sondern verbindet. Nicht trotz seines Alters, sondern gerade dank seiner Lebenserfahrung und Authentizität bleibt Robbie Williams ein Superstar mit Strahlkraft. Ein Abend, der zeigt, wie tief gute Popmusik gehen kann – und warum Robbie noch lange nicht zum alten Eisen gehört.