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‚Rollin“ bis ‚Nookie‘: Limp Bizkit liefert Soundtrack einer Generation in Hamburg

Peter DetjePeter Detje, 20.03.2025

Peter Detje

Peter Detje
20.03.2025

Die Wiederkehr von Limp Bizkit ist ein Phänomen, das genauer betrachtet werden sollte. Im Jahr 2025 versammelten sich Fans in der ausverkauften Barclays Arena in Hamburg, um eine der legendärsten Nu-Metal-Bands der letzten Jahrzehnte live zu erleben. Trotz nur dreier Alben in den letzten 22 Jahren bleibt der Reiz ungebrochen – und das Publikum erlebte eine Setlist, die hauptsächlich aus Klassikern von „Significant Other“ (1999) und „Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water“ (2000) bestand, garniert mit einigen Cover-Versionen.

Der Abend begann mit einer komödiantischen Einlage des Tour-Hosts Joe Carnage, der versuchte, die Menge anzuheizen, aber stattdessen mit einem Hagel aus Becherwürfen vom Publikum konfrontiert wurde. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Kurz darauf riss der rote Vorhang auf und Limp Bizkit betrat die Bühne, eröffnete mit „9 Teen 90 Nine“ und dem Hit „Break Stuff“ und entfesselte einen Moshpit, der die Arena zum Brodeln brachte.

Die „Looserville“-Tour führte die Fans auf eine 80-minütige Zeitreise, bei der Fred Durst und seine Mitstreiter bewiesen, dass sie nichts von ihrer einstigen Bühnenpräsenz eingebüßt haben. Mit Songs aus „Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water“ und weiteren Hits wie „Nookie“, „My Way“ und „Rollin‘ (Air Raid Vehicle)“ bot die Band ein nostalgisches Feuerwerk. Freds Stimme klang unverändert kraftvoll, während Wes Borland mit seinen Gitarrenskills und John Otto am Schlagzeug die musikalische Grundlage legten.

Obwohl die Band zwischen 2004 und 2008 in einer kreativen Pause war, ist die Leidenschaft für Live-Auftritte ungebrochen. Nach der Veröffentlichung von „Still Sucks“ im Jahr 2021 scheint Limp Bizkit wieder mit voller Energie zurück zu sein. Die Show in Hamburg bewies das eindrucksvoll, auch durch die Einbindung von Covers wie „Behind Blue Eyes“ (The Who) und Einlagen von Metallica und Slayer.

Ein Highlight des Abends war, als Fred Durst Songvorschläge aus dem Publikum einholte. Auf Wunsch performte die Band das selten gespielte „Eat You Alive“ sowie das berühmte „Faith“-Cover von George Michael. Zum Abschluss erstrahlte die Arena in voller Beleuchtung, während „Break Stuff“ ein zweites Mal die Zuschauer in Ekstase versetzte – ein letzter kraftvoller Gruß an die Fans, bevor sie in die Nacht entlassen wurden.

Keine Zugaben, keine langen Reden, nur pure Energie und Musik – so wie vor 25 Jahren. Limp Bizkit besinnt sich auf ihre Wurzeln und gibt den Fans genau das, wonach sie lechzen. Die Klassiker sind zeitlos und ihre Live-Performance ein Erlebnis, das beweist: Limp Bizkit sind zurück und relevanter denn je.

Peter Detje Peter Detje

Peter ist konzertverrückt. Seitdem er 2016 nach Hamburg gezogen ist, kann er dies in vollen Zügen ausleben und ist teilweise mehrmals pro Woche auf Konzerten unterwegs. In 99% der Fälle ist die Kamera mit an Bord, immer auf der Suche danach die Momente auf und neben der Bühne einzufangen.