Als er „Sweet Caroline“ anstimmt, wird es etwas sentimental. Normalerweise singt er dieses Lied gemeinsam mit seinem Vater (so beispielsweise auch auf der letzten Deutschlandtour vor 5 Jahren). Da es ihm aber gesundheitlich nicht mehr so gut geht, singt Robbie heute dieses Lied zum allerletzten Mal allein auf der Bühne, unterstützt vom Publikum. Das ist sicher nicht einfach. Auch ein Superstar ist vor so etwas nicht geschützt. Umso dankbarer ist er dann vielleicht, dass seine Familie (Frau und Kinder) mit nach München gereist sind und auch an diesem Abend da sind. Ihnen widmet er „I love my life“, ein wunderbares Liebeslied.
Etwas romantisch wird es, als er einen Fan, Lisa, aus dem Publikum zu sich auf die Bühne holt. Sie setzen sich beide auf ein Sofa und Robbie stimmt „Something stupid“ an. Und immer wieder an diesem Abend kommt auch der Schelm in ihm durch, er beklettert Lisa, wuschelt ihr durch die Haare. Zum Abschluss gibt es noch ein kurzes gemeinsames Tänzchen. Bei „Feel“ ist die Bühne in grünes Licht getaucht, tausende Handylichter erhellen den Münchner Nachthimmel. Da die Fans so wunderbar bei „The road to Mandalay“ mitsingen, kommt Robbie mit einer T-Shirt-Kanone auf die B-Stage und feuert einige Shirts ins Publikum.
Letztes Lied vor der Zugabe ist „Rock DJ“. Zur Zugabe erscheint Robbie dann im Bademantel auf der Bühne und richtet sehr viele, emotionale und dankbare Worte an sein Publikum. Die treuesten Fans stehen ihm seit über 30 Jahren zur Seite. Nach „She’s the one“ neigt sich das Konzert dem Ende entgegen. Fast schon dramatisch und als Teil der Show wirkend fängt es beim allerletzten Lied des Abends, seinem Megahit „Angels“, an zu regnen. Der Himmel weint. Die Fans sind glücklich.
Die Abreise vom Gelände dauert bei den Menschenmassen erwartungsgemäß etwas länger. Aber das soll dann diesen wunderbaren Abend bei und mit dem Superstar nicht schmälern. Es war ein wirklich tolles Konzert eines Künstlers, der mit seiner Musik begeistert, durch seine Menschlichkeit, seine Ecken und Kanten so nahbar wirkt und einfach ein guter Entertainer ist. Fest steht: der Wettergott, wenn es ihn gibt, ist ein Robbie-Fan.