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Höllenglocken über Berlin – AC/DC entfesselt Rock-Feuerwerk

Adina ScharfenbergAdina Scharfenberg, 26.06.2025

Adina Scharfenberg

Adina Scharfenberg
26.06.2025

Am Montag, dem 30. Juni 2025, verwandelte sich das Berliner Olympiastadion in einen brodelnden Hexenkessel aus Rock, Pyro und purer Energie. AC/DC machten im Rahmen ihrer laufenden PWR UP-Tour Halt in der Hauptstadt – ein rarer Tourstopp, der umso gewichtiger war, da die legendäre Band in diesem Jahr nur wenige exklusive Konzerte spielt. Bereits 2024 hatten sie mit ausverkauften Hallen bewiesen, dass sie nichts von ihrer Kraft eingebüßt haben – und auch in Berlin lieferten sie ein Spektakel ab, das mühelos an frühere Glanzzeiten anknüpfte. Tausende Fans, jung und alt, feierten ein generationsübergreifendes Rockfest. Noch immer steht die Tour im Zeichen ihres 2020 erschienenen Studioalbums PWR UP. Trotz der Jahre wirkt das Material frisch, roh und voller Druck – nahtlos eingefügt zwischen die unsterblichen Klassiker der Band, die AC/DC zu einer der prägenden Größen der Rockgeschichte gemacht haben. Der Abend: eine explosive Mischung aus Rückblick, Gegenwart und einem eindrucksvollen Lebenszeichen des Rock’n’Roll.

The Pretty Reckless

Den Auftakt des Abends übernahm die US-amerikanische Rockband The Pretty Reckless. Längst kein Geheimtipp mehr, zeigten Taylor Momsen und ihre Bandkollegen, dass sie zu Recht auf die großen Bühnen gehören. Mit Songs wie Heaven Knows, Make Me Wanna Die und dem kompromisslosen Death by Rock and Roll brachten sie das Stadion frühzeitig auf Betriebstemperatur. Momen’s charismatische Präsenz, gepaart mit präziser Spielfreude und wuchtigem Sound, sorgten für einen Support-Act, der sich nicht zu verstecken brauchte – im Gegenteil: ein Statement für die Zukunft des Rock.

AC/DC

Dann war es soweit: Als die ersten Riffs von Back in Black über die Stadionlautsprecher donnerten, explodierte die Stimmung förmlich. Angus Young, Brian Johnson, Cliff Williams, Phil Rudd und Stevie Young entfachten ein Rock-Feuerwerk, das in seiner Wucht und Präzision kaum zu überbieten war. Die Bühne – ein Hightech-Monster aus LED, Licht und Pyrotechnik – wurde zum perfekten Rahmen für eine Show, die man nicht einfach nur sieht oder hört, sondern körperlich spürt.

Angus Youngs ikonische Schuluniform, seine irrwitzigen Gitarrensoli und sein Lauf über die lange Rampe bis mitten ins Publikum: pure Rock-Inszenierung, wie nur AC/DC sie beherrschen. Brian Johnson zeigte sich stimmlich in Topform – egal ob bei Thunderstruck, Hells Bells (mit der gewaltigen Glocke) oder dem neueren Shot in the Dark: Die Songs brannten sich in die Nacht und in die Seelen der Fans. Das Stadion sang, sprang und vibrierte im Takt – ein kollektiver Ausnahmezustand.

Zum Finale brannten sie ein Hitfeuerwerk ab, das die Berliner Luft zum Glühen brachte: Highway to Hell, T.N.T., You Shook Me All Night Long – und schließlich der explosive Abschluss mit For Those About to Rock (We Salute You), begleitet von donnernden Kanonen und einer Pyroshow, die ihresgleichen sucht.

AC/DC sind kein Relikt vergangener Tage – sie sind die Verkörperung dessen, was echter Rock bedeutet: laut, kompromisslos, authentisch. Was an diesem Abend im Olympiastadion geschah, war nicht bloß ein Konzert, sondern ein Stück lebendige Musikgeschichte. Ein Erlebnis, das Gänsehaut hinterließ – und Erinnerungen, die weit über den letzten Ton hinaus nachhallen werden.

Adina Scharfenberg Adina Scharfenberg

Adinas Leidenschaft ist die Kombination von Konzerten und Fotografie. Mit der Kamera besondere Motive einzufangen, einzigartige Situationen dauerhaft festzuhalten, das setzt sie durch langjährige Erfahrung perfekt um, egal ob es sich um kleine Clubshow oder ein ausverkauftes Hallenkonzert handelt.