EISBRECHER – Wenn der Frost zum Schmelzen bringt
Wer den Namen Eisbrecher hört, denkt sofort an die Neue Deutsche Härte – aber bei dieser Band kommt das Genre mit einem charmanten Augenzwinkern daher. Keine düsteren Betonklötze von Bedeutungsschwere, sondern eine gekonnte Mischung aus treibenden Industrial-Gitarren, tanzbaren Beats und epischen Refrains, die den Saal spätestens ab dem dritten Song in kollektive Bewegung versetzen.
Gitarrist und Mastermind Noel Pix zündet an diesem Abend ein wahres Riff-Feuerwerk, flankiert von Rupert Keplinger am Bass, Achim Färber am Schlagzeug und Christian „Licky“ Schmitz an der zweiten Gitarre. Gemeinsam erschaffen sie einen Sound, schneidend und präzise wie ein Katana – nur elektrisch aufgedreht und messerscharf ins Publikum geschleudert.
Die Setlist lässt keine Wünsche offen: Mit Klassikern wie „Verrückt“, „Prototyp“ und dem Evergreen „Miststück“ – einem Gruß an Wesselskys Vergangenheit bei Megaherz – wird die Halle schnell zur Sauna, während das Bühnenbild eisige Kälte simuliert. Zwischen LED-Wänden und frostigen Skulpturen entfaltet sich eine arktische Szenerie, die zum Kontrastprogramm des brodelnden Publikums wird.
Natürlich fehlen auch die frischen Tracks aus „Polarlicht“ nicht. Songs wie „Herz aus Eis“ und „Kältezone“ bringen eine moderne Note ins Set, die den harten NDH-Kern mit überraschend eingängigen Melodien verbindet. Besonders „FAKK“ (deren Bedeutung das Publikum schnell selbst errät …) sorgt für lautes Mitgrölen und schweißtreibende Moshpits.