Pünktlich um 20:00 Uhr wabern die Bässe von „19 Dollar Lap Dance“ (E-40, Suga Free) durch die Halle, die Band betritt die Bühne (Jon Nichols-git, Tom Lilly-b, Bill Ransom-dr), beginnt zu spielen, Beth Hart singt, ist aber nicht zu sehen. Doch, am anderen Hallenende im Publikum auf dem Rang. Singend fegt sie durch die Halle, begrüßt ihr Publikum persönlich, hautnah.
In den nun folgenden 90 min jagt uns Beth Hart durch ihre gesamte musikalische Vita. Diese ist bekanntermaßen geprägt von langer Alkohol- und Drogensucht. Beth Hart macht keinen Hehl daraus, dass diese exzessive Zeit sie fast das Leben gekostet hätte. Exzessive ist nun auch ihre Art die Bühne zu füllen. Physisch, stimmlich, mit Persönlichkeit. Am Ende des Konzerts wird sie auf jedem Quadratmeter der Bühne gestanden, gesessen, gelegen haben. Sie schreit, haucht, stöhnt, singt so leidenschaftlich Alles, von krachenden Rocknummer über Blues bis hin zu ihren hochemotionalen Balladen. Bisweilen bleibt einem einfach der Atem weg bei so viel authentischer Rock´n Rollshow. Besessen, diese Frau ist besessen davon, ihre Musik zu leben und Menschen damit zu begeistern, sie mitzureißen. Mitzureißen in alle Höhen und Tiefen ihrer Seelenzustände, die in ihren Songs stecken.