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Sonne, Superstars und Glitzer beim Lollapalooza Berlin 2019

Dominik FiolkaDominik Fiolka, 17.10.2019

Dominik Fiolka

Dominik Fiolka
17.10.2019

Das beliebte Hauptstadt Festival Lollapalooza Berlin 2019 zieht eine positive Bilanz für dieses Jahr. Bei sonnig-warmem Wetter konnten die vor 85.000 Besuchern aus aller Welt knapp 40 nationale und internationale Künstler erleben.

Am Samstag, den 7. und Sonntag, den 8. September fand das bunte Schaulaufen der kostümierten, extrovertierten und modebewussten Festivalbesucher auf dem Catwalk des großen Geländes rund um das Olympiastadion statt. Gefeiert wurde die fünfte Jubiläums-Ausgabe des beliebten Festivalkonzepts in Berlin. Nach den verschiedenen Standortwechseln in den ersten Festivaljahrem (Flughafen Tempelhof, Treptower Park, Rennbahn Hoppegarten) sind Veranstalter und Musikfestival waren endlich „daheim“.

Besonders beim LollaBerlin war erneut – neben dem umfassenden internationalen Line-up – auch das bunte Rahmenprogramm für Familien mit Kindern, Fashionistas, Feinschmecker, Musikliebhaber und Abenteuerlustige. Liebevoll waren die Stationen aufgebaut, darunter das LollaFun Fair oder Der Grüne Kiez, das Fashionpalooza und das bei Familien und Kindern beliebte Kidzapalooza.

Der typische 21 Pilots-Fan-Merch in der Bandfarbe gelb. (stagr / Julia Langmaack)
Der typische 21 Pilots-Fan-Merch in der Bandfarbe gelb. (stagr / Julia Langmaack)

Künstler am Samstag

Das musikalische Programm verteilte sich weitläufig und teilweise parallel auf den fünf verschiedenen Bühnen, wobei die beiden großen Hauptbühnen (North und South Stage) auf dem Maifeld nacheinander bespielt wurden. Auf der Alternative Stage und im Olympiastadion liefen die beiden sehr gegensätzlichen Musikstile Indie/Rock und Electronic Music und auf der Bühne im Weingarten präsentierten vor allem Newcomer ihr Talent.

Die großen Highlights des ersten Festivaltages waren ganz klar Billie Eilish, für die jede Menge junge Teenager extra angereist kamen und die ersten Reihen besetzen. Daneben waren Dendemann, Roosevelt, Scooter, Princess Nokia, Parcels, Sigird, Swedish House Mafia und viele weitere angesagt.

Ilira
Gleich zum Festivalstart heizte die Schweizerin mit Albanischen Wurzeln der textsicheren Menge ordentlich ein. Wer in der letzten Zeit Radio bzw. Streaming Charts hörte, der kam eh nicht an Popsternchen Ilira vorbei, die Melodien und Text brannten sich daher längst in allen Köpfen ein. 

Die Schweizer Sängerin und Songwriterin Ilira auf der Alternative Stage. (stagr / Julia Langmaack)
Die Schweizer Sängerin und Songwriterin Ilira auf der Alternative Stage. (stagr / Julia Langmaack)

Pale Waves
Die englische Indie-Pop-Band aus Manchester um Leadsängerin Heather Baron-Gracie wirkte auf den ersten Blick wie eine Gothic-Rockband, aber weitgefehlt. Ihre Songs waren schillernd und dramatisch. Und außergewöhnlich war auch, dass die beiden weiblichen Bandmitglieder federführend für alles von den Pale Waves standen.

Sängerin Heather Baron-Gracie mit den Pale Waves auf der Alternative Stage. (stagr / Julia Langmaack)
Sängerin Heather Baron-Gracie mit den Pale Waves auf der Alternative Stage. (stagr / Julia Langmaack)

Marteria & Casper
Die zwei Deutschrapper waren in der Musiklandschaft die vergangenen Jahre nicht ehr wegzudenken, da lag nichts näher, als sich auch mal zusammen zu tun. Mit dem Collaboalbum „1982“ (VÖ August 2018) hatten sich die beiden Freunde und Rap-Kollegen Marteria und Casper selbst einen Herzenswunsch erfüllt. So tourten beide auch gemeinsam mit ihren Songs in diesem Jahr durch Deutschland. Die Fans hießen ihre Idole herzlich willkommen, es war so proppenvoll, dass das ganze Maifeld mit Besucher voll war.

Casper und Marteria bei ihrem gemeinsamen Auftritt. (stagr / Julia Langmaack)
Casper und Marteria bei ihrem gemeinsamen Auftritt. (stagr / Julia Langmaack)

Twenty One Pilots
Über den Tag verteilt fielen bereits zahlreiche Besucher auf, die sich mit gelben Klebestreifen oder Bandanabänder dekoriert hatten. Der typische Stil der Twenty One Pilots-Fans. Der Erfolg des Duo: seit Monaten ungebrochen. Der vermummte Tyler Joseph übernahm die Raps, sang und spielt eBass und Piano, während ihn Joshua Dun am Schlagzeug unterstützte. Die „Skeleton Clique“, die Fanbase der Twenty One Pilots, war bestens gelaunt, es herrschte ausgelassene Stimmung im Infield.

 

Headliner des 1. Festivaltages: Twenty One Pilots (stagr / Julia Langmaack)
Headliner des 1. Festivaltages: Twenty One Pilots (stagr / Julia Langmaack)

Künstler am Sonntag

Neben Künstlern wie Allie X, Granada, Dean Lewis, Ilgen-Nur, Loud Luxury, Halid, Nura, Don Diablo, Bausa oder Martin Garrix gab es am Sonntag noch einige weitere, große Highlights auf den Bühnen.

Rita Ora
Die britische Sängerin, Model und Schauspielern (u.a. bekannt durch Fifty Shades of Gray) war am frühen nachmittag ein absoluter Publikumsmagnet. Schließlich konnte man die Popqueen nicht allzu oft live in Deutschland sehen – bisher. Rita Ora – ein perfektes Beispiel für eine traumhafte Karriere: großartige Stimme, sexy Look und natürlich Talent. Ihre Kooperationen mit Calvin Harris, Iggy Azalea, Prince oder Macklemore trugen ihr Übrigens dazu bei, dass Rita Ora zum Star avancierte, mit mittlerweile 14 Millionen Fans allein auf Instagram.

Superstar Rita Ora präsentierte eine energiegeladene Show. (stagr / Julia Langmaack)
Superstar Rita Ora präsentierte eine energiegeladene Show. (stagr / Julia Langmaack)

Hozier
Mit seinem Debüt „Hozier“ begeisterte Andrew Hozier-Byrne 2014 mit seinem selbstbetitelten Longplayer die Musikwelt und vor allem die Single „Take Me To Church“ war lange zeit aus den Radios nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile hatte der irische Folkrockmusiker noch sehr viel mehr Songs zu bieten und präsentierte an diesem Samstagnachmittag eine perfekt gewählte Setlist aber ließ hauptsächlich seine Musik sprechen.

Der smarte Sänger Andrew Hozier-Byrne sang sich in alle Herzen. (stagr / Julia Langmaack)
Der smarte Sänger Andrew Hozier-Byrne sang sich in alle Herzen. (stagr / Julia Langmaack)

Kraftklub
Die Berliner Deutschrock-Band freute sich über das Heimspiel und bot in gewohnt energiegeladener Manier eine Show, bei der das gesamte Field in Wallung kam. Gleich die ersten Songs waren Top-Hits der Gruppe um Sänger Felix Brummer. Da hatte Veranstalter Goodlive auf’s richtige Pferd gesetzt, eine Show mit Action, Crowdsurfen und fliegenden Mikros.

Die Berliner Band Kraftklub feierte ein Heimspiel. (stagr / Julia Langmaack)
Die Berliner Band Kraftklub feierte ein Heimspiel. (stagr / Julia Langmaack)

Kings of Leon
Weltweit feierten die Brüder Caleb, Nathan, Jared und Cousin Matthew den großen Durchbruch, nachdem sie in 2000 die Band gründeten und drei Jahre später ihr Debüt vermarkteten. Seitdem hatten sich ihre Alben mehrere Millionen Mal verkauft. Bis in die letzte Ecke drängten sich die Zuschauer um den Headliner des 2. Abends zu sehen. Die Followill-Jungs begeisterten die Massen mit ihrem modernen Rock’n’Roll.

Die Brüder Caleb, Nathan, Jared und Cousin Matthew von Kings of Leon waren Headliner am 2. Festivaltag. (stagr / Julia Langmaack)
Die Brüder Caleb, Nathan, Jared und Cousin Matthew von Kings of Leon waren Headliner am 2. Festivaltag. (stagr / Julia Langmaack)

Lollapalooza weltweit

Das Konzept vom Lollapalooza hat sich in den vergangen Jahren neben dem allerersten Festival in Chicago/USA auch weltweit etabliert. Chile, Brasilien, Frankreich, Argentinien und Schweden kamen mittlerweile mit in die Lolla-Familie. Ganz bestimmt ist für die Zukunft aber auch noch Platz für weitere, neue Familienmitglieder.

Für das kommende Jahr ist auch schon die neue Ausgabe angekündigt: Das Lollapalooza Berlin 2020 geht am Wochenende des 5. und 6. September wieder am zentralgelegenen Olympiastadion und seinem Gelände drumherum an den Start!

Festivalfans sind auf jede Wetter eingestellt. (stagr / Julia Langmaack)
Festivalfans sind auf jede Wetter eingestellt. (stagr / Julia Langmaack)

Dominik Fiolka Dominik Fiolka Vechelde

Aus Berlin stammt Dominik. Mittlerweile in der Region 38 ansässig, jongliert er mit Zahlen und Worten gleichermaßen. So übernimmt er als einer der Köpfe hinter stagr regelmäßig die redaktionelle Berichterstattung.