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Sicherheit auf Festivals – Auf diese Dinge solltet ihr achten

RedaktionRedaktion, 09.03.2020

Redaktion

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09.03.2020

Auf Festivals sind die Besucher gut gelaunt und genießen gemeinsam das Leben. Um richtig abzuschalten, sollten Festivalgänger aber an einige Dinge denken.

Wir haben im Folgenden festgehalten, auf was es zu achten gilt, damit das nächste Festival absolut sorgenfrei durchgefeiert werden kann.

Das Hab und Gut schützen

Auch wenn auf einem Festival eigentlich jeder zu jedem nett ist und sich alle gegenseitig respektieren: Es kann trotzdem immer mal vorkommen, dass sich Fremde an deinen Sachen bedienen. Und sei es nur, dass jemand volltrunken sein Zelt mit deinem verwechselt. Bevor du aber auf gut Glück über den Zeltplatz läufst und verschiedene Festivalbesucher fragst, ob sie dein Handy oder den Campingkocher „geliehen“ haben, wende dich am besten direkt an den Lost & Found Stand oder einen Security-Mitarbeiter. Um auch dem seltenen Fall eines Diebstahls so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, kannst du folgende Präventivmaßnahmen ergreifen:

Die Tasche gut überlegt packen
Die wichtigste Regel zum Schutz deiner persönlichen Sachen lässt sich auch am einfachsten umsetzen: Jeder sollte nur das einpacken, was er/sie auf dem Festival wirklich benötigt. Die goldene Halskette, übertrieben viel Bargeld oder der teure Fotoapparat sollten eher daheimbleiben. Gleiches gilt für teure Designerkleidung. Ja, sie werten das eigene Outfit für einen persönlich vielleicht auf; die Gefahr, dass sie auf Festivals nicht nur schmutzig werden, sondern vielleicht sogar zum Spaß vom Zeltnachbarn getragen werden ist aber einfach zu hoch.

Die wichtigsten Sachen immer bei sich haben
Natürlich braucht man Geld sowie eventuell eine normale Bankkarte, Personalausweis, gegebenenfalls den Führerschein und die Schlüssel. Diese Sachen sollten nie unbeobachtet im Zelt liegengelassen werden. Sie sind immer und überall am Körper zu tragen. Selbst, wenn mal geduscht werden muss. Eine Ablage wird sich dort schon finden.

Auf Vorhängeschlösser verzichten
Wer denkt, dass mit Vorhängeschloss gesicherte Zelte Leute davon abhalten, ins Zelt einzudringen, liegt leider falsch. Der ein oder andere Betrunkene sieht es vielleicht sogar als Herausforderung. Sowieso: Wer in ein Zelt kommen will, kommt auch rein. Und ein kaputtes Zelt droht am Ende auch noch. Also: Schlösser an Zelten und Taschen eher weglassen.

Schließfächer nutzen
Auf vielen Festivals finden sich, meist in den Eingangsbereichen, eine Menge kleinerer, bis mittelgroßer Schließfächer. Diese können bedenkenlos genutzt werden, da sie in der Regel unter ständiger Bewachung stehen und somit auch nicht einfach geknackt werden können. Wer also doch ein paar Sachen hat, die hohen Wert haben, aber nicht ständig am Körper mitgeführt werden sollen, der sollte auf Schließfächer, statt auf das eigene Zelt zurückgreifen.

Mit dem Auto auf dem Festival

Ein Großteil der Besucher von Festivals reist allein schon wegen dem schweren Gepäck mit dem Auto an. Bei vielen Festivals, wie z.B. bei Rock am Ring, kann das Auto sogar mit auf dem Zeltplatz stehen. Hier ist es allerdings nicht immer vor umherstreifenden Festivalbesuchern sicher, die sich gerne durch enge Lücken zwischen Zelten, Autos und Pavillons quetschen. Somit kann es durchaus zu Schäden am Lack oder der Karosserie kommen.

Wer auf Nummer sicher gehen und keine teuren Reparaturkosten riskieren will, sollte gleich schon mit einem älteren Wagen anreisen, bei dem kleinere Kratzer keine Rolle spielen. Doch nicht jeder hat diese Option. Bei neueren Wagen macht es daher Sinn, sich etwa zum Thema Kfz- und Vollkasko-Versicherung umfassend zu informieren und als Festivalfreund über einen höheren Schutz nachzudenken.

Wenn das Auto immer wieder zu Festivals mitgenommen wird, kann eine freiwillige Vollkasko-Versicherung durchaus sinnvoll sein. Was viele nicht wissen: Anders als bei der Teilkasko sind hier auch Vandalismus sowie Schäden, bei denen die Unfallverursacher nicht haftbar gemacht werden können, abgedeckt. In diese Kategorien fallen auch diverse Schäden im Rahmen eines Festivals.

Das Handy – auf Festivals in dauernder Gefahr

Festivals bedeuten Ausnahmezustand. Hier wird ausgelassen gefeiert und getanzt, denn das Festival ist ein Ort abseits des Alltags, abseits der Normalität und in gewisser Weise auch der Realität. Kein Wunder, dass viele Festivalgänger immer wieder eine neue Dosis Festival brauchen. Und dass sie die Erlebnisse im „Wunderland“ auch festhalten möchten, versteht sich quasi von selbst.

Quelle: kelly marken / Adobe Stock
Quelle: kelly marken / Adobe Stock

Das geschieht heute in den meisten Fällen mit dem Smartphone. Es werden etliche Fotos gemacht, die Lieblingsmusiker werden gefilmt und es werden Stories über die gängigen sozialen Medien gepostet. Abseits davon wird das Handy genutzt, um mit der Clique in Verbindung zu bleiben – insofern das Netz stabil ist – und um sich etwa via Festivalapp und Kartenmaterial auf dem Gelände zu orientieren. Leider ist das Handy auf Festivals damit auch besonderen Strapazen ausgesetzt. Vor möglichen Schäden schützt man sich am besten folgendermaßen:

Damit das Handy nicht gestohlen wird, sollte es immer mitgenommen werden. Auch, wenn der Akku leer ist und man gerade keine Verwendung dafür hat. Handys und Geldbeutel sind die beiden Dinge, nach denen Langfinger zuerst schauen.

Regen ist Gift für viele technische Geräte. Auch viele Smartphones können bei heftigen Regengüssen den Geist aufgeben – selbst, wenn sie in der Hosen- oder Jackentasche aufbewahrt werden. Deshalb ist es empfehlenswert, sich eine wasserdichte Schutzhülle für das Handy zuzulegen. Diese sind oft auch mit kleinem Bändchen versehen, sodass das Handy an der Hose befestigt werden kann.

Zusätzlich zur wasserdichten Hülle, bzw. Folie lohnt sich auch ein „Bumper“, bzw. eine erschütterungsfeste Schutzhülle. Damit ist das Gerät auch vor Stürzen auf den Boden gefeit. Gerade beim Tanzen und Herumspringen fällt einem das Handy schneller aus der Tasche oder Hand, als gedacht.

Quelle: wavebreak3 / Adobe Stock
Quelle: wavebreak3 / Adobe Stock

Für alle, die vollkommen auf Nummer Sicher gehen möchten und die ein extrem teures oder neues Smartphone zu schützen haben, kann sich auch eine Handyversicherung lohnen. Diese decken, je nach Leistungs- und Tarifauswahl, zahlreiche Fälle wie Displayschäden, Wasserschäden oder technische Defekte ab. Auch ein Diebstahlschutz und sogar Cyberschutz können abgeschlossen werden.

Sollte das Handy gestohlen werden oder sollte man es verlieren, ist der Ärger groß. Und es lässt sich kaum noch etwas machen, außer zu hoffen, dass es beim Fundbüro des Festivals wiederauftaucht. Allerdings kann im Voraus eine Ortungs-App installiert werden, mit der das Handy mit etwas Glück wiedergefunden werden kann.

Die körperliche Gesundheit

Die Ernährung während eines Festivals

Sich auf Festivals gesund zu ernähren ist eine echte Herausforderung. Mittlerweile gibt es allerdings schon deutlich mehr Food-Trucks, die auch gesunde und frische Speisen anbieten. Um den Geldbeutel zu schonen, ist es dennoch nicht verkehrt, ein paar Sachen von Zuhause mitzunehmen. Denn wer mit Vitaminen und den wichtigsten Nährstoffen gut versorgt ist, feiert besser und länger. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man sich auf Festivals begibt, die eben nicht nur drei Tage, sondern vielleicht sogar eine ganze Woche oder länger gehen.

Quelle: kaninstudio / Adobe Stock
Quelle: kaninstudio / Adobe Stock

Lebensmittel, die, am besten in einer Kühlbox gelagert, mitgenommen werden könnten, sind:

Kernobst, wie Äpfel und Birnen, das nicht so schnell schlecht wird.

Knackiges Gemüse, das auch roh lecker schmeckt, wie Möhren, Kohlrabi, Gurken, Radieschen (dazu natürlich auch ein Messer einpacken, um alles schneiden zu können).

Dinge, die sich pur essen oder über einem Campingkocher im Topf einfach zubereiten lassen und eine Abwechslung von Dosenravioli, Chips & Co. darstellen. So etwa: Couscous, Bulgur oder Reis mit Gemüse, Reiswaffeln, Knäckebrot oder auch Chili con/sin Carne aus der Dose oder dem Glas.

Abgesehen davon sollte immer genügend Wasser mitgenommen werden. Auf den Festivals selbst ist Alkohol meistens fast genauso teuer wie Wasser, was viele dazu verleitet, sich vor allem alkoholische Getränke zu kaufen. Das entzieht dem Körper auf Dauer Wasser, weshalb ein Ausgleich mit ebenjenem enorm wichtig ist. Mindestens zwei, besser drei Liter Wasser am Tag sind Pflicht! Vor allem im Sommer, wenn die Sonne aufs Festivalgelände knallt.

Die Hygiene

Die Hygiene bleibt bei manchen Festivalbesuchern immer wieder ein wenig auf der Strecke. Die Schlangen vor den Duschen sind zu lang, man kommt ja sowieso gleich wieder ins Schwitzen und übermorgen ist man ohnehin schon wieder zu Hause. Das Problem ist, dass der Körper durch mangelnde Hygiene anfälliger für Infekte und Erkrankungen jeglicher Art wird.

Quelle: Halfpoint / Adobe Stock
Quelle: Halfpoint / Adobe Stock

Auf Festivals verbreiten sich vor allem Viren schnell. Schlecht zu reinigende und verschmutzte Toiletten(häuschen) tragen ihren Teil dazu bei. Wichtig ist deshalb, zumindest auf eine ausreichende Hand- und Mundhygiene zu achten. Feuchttücher und Desinfektionsmittel, die regelmäßig und vor allem nach Toilettengängen benutzt werden sind essentiell. Außerdem ist auch das Zähneputzen nicht zu vernachlässigen. Gerade bei einer mangelhaften, beziehungsweise wenig gesunden Ernährung, zu der noch erhöhter Alkoholkonsum kommt, ist die Mundhygiene wichtig.

Selbst die eingeschränkten sanitären Möglichkeiten auf einem Festival müssen übrigens nicht immer bedeuten, dass man sich nicht dennoch passend stylen kann. Mit ein paar wenigen – dafür den richtigen – Pflegeprodukten im Gepäck ist nicht nur für die Haut alles mit an Bord. Auch praktische und gleichzeitig eindrucksvolle Frisuren lassen sich vor Ort realisieren.

Erste-Hilfe-Sets gegen kleinere Wehwehchen

Gegen kleinere Wehwehchen jeglicher Art, wie Schnittverletzungen, Schürfwunden, aber auch Kopfschmerzen, Übelkeit oder Verdauungsprobleme, sollte jede Festivalcrew zumindest ein gutsortiertes Erste-Hilfe-Set dabeihaben. Ebenfalls von großer Bedeutung können Insektensprays und -Mittel sein. Hier eine kleine Checkliste für ein gut sortiertes Festival-Notfallset:

– Pflaster
– Verbandmaterial
– Mückenspray/-salbe
– Klebeband
– Ohrenstöpsel
– Einweghandschuhe
– Tabletten & Co.: Kopfschmerztabletten, allgemeine Schmerztabletten, fiebersenkende Mittel, Wundsalbe, Magentabletten, Kohletabletten, Antihistaminikum

Belästigungen und körperliche Gewalt

Leider kommt es auf Festivals vereinzelt auch zu Belästigungen und körperlicher Gewalt. Gerade in größeren Menschenmengen, wo sich alle aneinanderdrängen, nutzen Täter die Gelegenheit, um übergriffig zu werden. Dem kann entgegengewirkt werden, indem ihr und eure Freunde aufmerksam seid und bei einem Verdacht oder konkreten Beobachtungen sofort reagiert.

Es gilt, sich sofort an Security-Leute, Infostände oder Organisatoren und Veranstalter zu wenden und die betroffene Person nicht aus den Augen zu verlieren. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Person nicht noch weitere Besucher/innen belästigt.

Initiativen von Veranstaltern

Viele Festivalveranstalter sind des zuletzt angesprochenen Punktes bewusst und nehmen das Problem der Belästigung auf Festivals ernst. Daher gibt es zahlreiche Maßnahmen und Angebote. Manche Festivals richten sogenannte Safe(r) Spaces ein. Hier haben ausschließlich die Personen Zugang, die sich diskriminiert fühlen oder Diskriminierung befürchten, die sie in der Vergangenheit erfahren haben. Meist sind diese Bereiche vor allem für Frauen, Queers, Transgender, non-binäre und Menschen mit Behinderung geöffnet. Frauen, die sich auf Festivals unter vielen Männern unwohl fühlen, finden eventuell auch Frauen-Campingbereiche vor. Hier dürfen nur Frauen campen und sich aufhalten.

Eine Initiative, die für das Deichbrand- und das Hurricane-Festival erstmals 2019 ins Leben gerufen wurde, nennt sich „Wo geht’s hier nach Panama?“ Dieser Satz soll Festivalbesuchern dabei helfen, ohne Umwege und Rückfragen aus einer unangenehmen Situation fliehen, bzw. Hilfe bekommen zu können. Dabei soll der Satz genutzt werden, wenn man selbst betroffen ist, aber auch, wenn man beobachtet, dass jemand Fremdes Hilfe benötigt.

Die Sicherheitskräfte vor Ort werden dabei mit der Frage nach Panama unauffällig darauf aufmerksam gemacht, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie bringen einen ohne Umwege in einen sicheren Bereich, damit der nächste Schritt besprochen werden kann. Dort stehen häufig auch Seelsorger, Sanitäter oder die Polizei als Ansprechpartner zur Verfügung.

Headerbild: janifest / Adobe Stock

Redaktion Redaktion Berlin

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